Kurzbeschreibung
Elisa hat die strapaziöse Schiffspassage von Europa nach Hawaii gut überstanden. Auf der Insel Kauai soll sie einen vermögenden Kolonialherrn heiraten, um die Zuckerrohrplantage ihrer Familie zu retten. Doch auf dem Weg zum Festland passiert das Unvorstellbare: Elisa wird von einem Hai angegriffen. Der Hawaiianer Kelii rettet ihr zwar das Leben, aber fortan ist die junge Frau körperlich gezeichnet, und aufgrund ihrer Narben wird die Hochzeit abgesagt. Elisa verzweifelt am Leben. Nur bei Kelii, der sie in die faszinierende Welt der Hawaiianer einführt, fühlt sie sich als Frau. Da rächt sich ihr ehemaliger Verlobter auf grausame Weise und hinterlässt ihr eine Frucht des Hasses …
Über den Autor
Noemi Jordan ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die vor zwei Jahrzehnten in einen hawaiischen Clan eingeheiratet hat. Durch ihre Zwillinge fühlt sie sich für immer mit Hawaii verbunden, und über die Jahre entstand durch die Besuche der Inseln eine tiefe Liebe zu der exotischen Landschaft und ihren Bewohnern. Besonders fasziniert sie die legendäre Heilkunst der dortigen Kahuna, einer Art Schamanen, die bisweilen die Gabe haben, jenseits von Zeit und Raum zu wandeln. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Süden Deutschlands.
Meine Meinung
Mit dem Schiff kommen im Jahr 1893 Elisa Vogel und ihre Mutter in Kauai an. Es herrscht Goldgräberstimmung, deshalb werden viele Auswanderer aus Europa und Amerika angezogen. Die beiden Damen kommen hierher, weil der Vater verstorben ist und als einzige Erbschaft die Hälfte einer Plantage hinterlassen hat. Die andere Hälfte gehört seinem Bruder.
Beim Verlassen des Schiffes kommt es zu einem unglücklichen Zwischenfall, weil Elisa ihre Truhe retten will, stürzt sie ins Meer und wird von einem Hai gebissen. Kelii und sein Vater retten sie und sorgen für ihre Genesung. Nach einem halben Jahr hinkt sie noch immer, ihre Mutter ist sehr krank und nimmt Opiate. Elisa ist trotz ihrer Behinderung aufmüpfig, möchte sich bilden, mit Männern diskutieren und keinesfalls als Heimchen am Herd enden. Deshalb steht sie einer Verheiratung sehr ablehnend gegenüber. Außerdem fühlt sie sich mehr zu den Einheimischen hingezogen als zur eigenen Familie.
Im Parallelstrang befindet man sich in der Gegenwart in Südfrankreich und erfährt von einer beginnenden Liebesgeschichte.
Bis hierher ist es ein Auswandererroman wie es in der letzten Zeit etliche gegeben hat. Nun begann für mich ein exotischer Zauber. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die Bilder entstehen lässt. Sie beschreibt die Natur so farbenprächtig, daß man meint dabei zu sein.
Auf der anderen Seite beschreibt sie die Magie und Hellsichtigkeit, die von einigen Einheimischen ausgeht und deren Heilkunst. Es war interessant, dies kennenzulernen und auch das Zusammenführen bzw. die Verbindung der zwei Handlungsstränge. Bei allem spürt man die Liebe und die sehr detaillierten Kenntnisse der Autorin zu Hawaii.
Die Spiritualität mag nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich darauf einläßt, dem gefällt dieser Roman mit Sicherheit.