Vampire küsst man nicht - Lynsay Sands

  • Klappentext:


    Einst war Nicholas Argeneau ein erfolgreicher Jäger, der abtrünnige Vampire zur Strecke brachte. Nun gehört er selbst zu den Gesetzlosen. Viele Jahre lang lebte er im Verborgenen – bis er der attraktiven Josephine Willan das Leben rettet. Ein einziger Kuss lässt ihn in Leidenschaft zu ihr entbrennen – doch wie kann Nick Jos Herz gewinnen, wenn er ihr nur ein Leben auf der Flucht zu bieten vermag?


    Meine Meinung:


    Nicholas Argeneau ist ein Abtrünniger, ein Gejagter, jemand, der aus dem mächtigen Vampirclan ausgestossen wurde und seit fünfzig Jahren schwer zu fassen ist. Obwohl er weiß, dass er nicht gerade bei den anderen Vampiren sehr beliebt ist, hilft er im Hintergrund immer noch mit und jagt weiterhin Abtrünnige, die gegen die Regeln der Unsterblichen verstoßen haben. Dabei besteht ständig die Gefahr der Entdeckung, denn die Gesetze der Unsterblichen sind erbarmungslos, mit Glück würde es für ihn ein schneller Tod werden. Da er seine Lebensgefährtin bei einem Unfall vor fünfzig Jahren verloren hat, liegt ihm auch nicht mehr allzu viel am Leben. Für die Unsterblichen gibt es nur die Eine, die, deren Gedanken sie nicht beeinflussen und lesen können. Jeder hat nur einmal in seinem Leben das Glück – zumindest sollte es so sein. Dann aber begegnet er Jo – und kann ihre Gedanken nicht lesen. Jo ist bei ihrer Schwester auf einer merkwürdigen Party. Viele gut aussehende Männer hat sie eingeladen, jeder begrüßt sie und ihre andere Schwester, bevor sie sie mit einem seltsam abwesenden Blick anschauen und sich dann bedauernd wieder abwenden, um den restlichen Abend kein Wort mehr mit ihnen zu wechseln. Ob sie alle schwul sind? Jo weiß nicht, was sie von dieser Behandlung halten soll, da die Männer wirklich sehr interessant wirken. Bei dem Versuch, frische Luft zu schöpfen, wird sie aus heiterem Himmel angegriffen und von jemand Geheimnisvollen gerettet, der über ihren Anblick völlig verblüfft ist. Dadurch aus dem Konzept gebracht kann er von den anderen Männern, sowie von ihrem zukünftigen Schwager, überwältigt werden und in eine Gefängniszelle in der großen Garage gesperrt werden. Jo findet das ungerecht und befreit ihn, ohne zu verstehen, was eigentlich wirklich vorgeht. Nachdem er sie noch ein paar Mal aus großer Gefahr rettet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.


    Jo ist ein starker, realistischer Charakter. Sie und Nick prallen regelrecht ständig aufeinander, ohne zu fragen hilft sie ihm in schwierigen Situationen und setzt sich für ihn ein, denn sie spürt sofort, dass irgendetwas an seiner Geschichte nicht stimmen kann. Natürlich gibt es dann auch noch die physische Anziehungskraft, der sie nicht lange standhalten können und Jo völlig verblüfft über ihre starken Gefühle ist. Mit viel Witz versteht die Autorin die Zusammentreffen zu gestalten, auch das Verhalten Jos gegenüber den anderen Unsterblichen lädt immer wieder zum Schmunzeln ein. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt offen und frei ihre Meinung ohne unverschämt zu sein. Endlich stellt jemand die Fragen, die sich eigentlich alle vor fünfzig Jahren hätten stellen sollen, anstatt Nick direkt zu verbannen. Mit Schwung und Vehemenz legt sich Jo für ihn ins Zeug und schafft es, alle zum Nachdenken zu bewegen. Witzig und emotional sind diese Szenen, viele bereits bekannte Mitglieder der großen Argeneau Familie nehmen daran teil, die Familientreffen sind einfach herrlich amüsant.


    Der Reiz dieser Serie besteht eindeutig in den liebevoll gezeichneten Personen, die alle so ihre Eigenarten haben. Die Familie wächst stetig, obwohl immer ein anderes Paar im Fokus eines Buches steht, treten doch alle anderen auch immer wieder in Erscheinung. Dadurch kennt man die Hauptpersonen oft schon sehr gut, man freut sich mit ihnen über ihr neues Glück. Die Geschichten drumherum sind spannend und reichen oft tief in die Vergangenheit zurück. Kein Wunder, wenn man das Alter so mancher Vampire bedenkt. Lynsay Sands gelingt dabei ein humoriger Unterton, der viel zum Lesevergnügen beiträgt. Im mittlerweile zwölften Band ist es für uns Leser ein Wiedersehen mit altbekannten Gestalten, man erfährt Neuigkeiten aus der Bekanntschaft und freut sich, wieder ein Stück des Lebens mit liebenswerten Protagonisten zu gehen.


    Fazit


    Nick und Jo sind sympathische, patente und herrlich unprätentiöse Protagonisten. Mit all ihrer Kraft setzt sich Jo für Nick ein, wobei sie eine Menge Fragen aufwirft, die längst hätten geklärt werden sollen. Leider bleiben einige Fragen noch offen, aber die werden bestimmt im nächsten Band gelöst, worauf die dann handelnde Hauptperson hinweist.


    LG
    Patty