Arno Strobel - Das Skript

  • Es gibt zwei Fassungen:
    audible
    9:53 Stunden
    ungekürzte Lesung
    Sprecher: Sascha Rotermund


    Argon Verlag
    6 CDs
    7:19 Stunden
    gekürzte Lesung
    Sprecher: Sascha Rotermund
    Hörprobe beim Verlag *klick*
    Link zur vom Autor begleiteten *Leserunde*



    Kurzbeschreibung (vom Verlag)
    Eine Studentin bekommt per Post rätselhafte Botschaften zugeschickt – auf Menschenhaut geschrieben. Die Polizei verdächtigt den früheren Bestsellerautor Christoph Jahn. In dessen Roman schneidet ein Serienkiller jungen Frauen die Haut vom Körper, um darauf den Anfang seines Romans, der von allen Verlagen abgelehnt worden ist, auf schreckliche Weise neu zu schreiben. Doch Jahn schiebt die Schuld auf einen geisteskranken Fan, der bereits vor Jahren Verbrechen aus seinen Romanen nachgestellt haben soll, aber nie gefasst wurde. Die bestialische Geschichte scheint sich zu wiederholen ...


    Zum Autor
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast 40 Jahren. Das Skript ist sein dritter Psychothriller nach Der Trakt und Das Wesen. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.


    Zum Sprecher
    Sascha Rotermund ist neben seiner Arbeit am Theater und im Film ein vielbeschäftigter Synchron- und Hörbuchsprecher. Er überzeugt durch seine Interpretation der Figuren, seine mitreißenden Dialoge und seine warme, dennoch spannungsgeladene Stimme.


    Meine Meinung
    Fast so groß wie die Vorfreude auf "Das Skript" war, fiel auch meine Enttäuschung aus. Vielleicht waren die Erwartungen auch einfach zu hoch, denn Arno Strobels Erstling "Der Trakt" hatte mir sehr gut gefallen, rasant spannend, originell und äußerst gut konstruiert.


    "Das Skript" hingegen wirkt auf mich überkonstruiert und überladen mit detaillierten Schilderungen von Grausamkeiten, die bei mir weder Spannung noch Grauen erzeugten, sondern nur abstoßend und nervig waren. Gleich den Anfang fand ich sehr klischeehaft. Der obligatorische Prolog, in dem auch die "explodierenden Schmerzen" nicht fehlen durften. Aber dann wurde es spannend und einige unerwartete Wendungen hielten mich bei der Stange.


    Sascha Rotermunds Erzähltalent verleiht der Handlung zusätzliche Spannung und ließ die Figuren lebendiger wirken. Vor allem die psychologischen Veränderungen der entführten Frauen, ihre unterschiedlichen Versuche mit der schrecklichen Situation umzugehen, sind ergreifend geschildert und wirkten auf mich erschreckend realistisch. Die Einblicke in ihre Psyche gehören für mich zu den besten Aspekten des Buchs.


    Auch einige andere Kniffe, wie der Titel des Buchs die Verknüpfung mit der Handlung, sowie dem Buch im Buch sind sehr gelungen. Diese Passagen wogen jedoch die Enttäuschung über die teilweise sehr klischeehafte Zeichnung des Täters nicht auf - dafür war das Ende wieder erfreulich überraschend. Zurück bleiben gemischte Gefühle.


    Fazit
    Für Leser bzw. Zuhörer, die noch kein Buch von Arno Strobel kennen, bietet "Das Skript" spannende und überraschende Unterhaltung. Da ich jedoch schon seine anderen beiden Bücher kenne, war ich ein wenig enttäuscht und hatte stellenweise den Eindruck, dass ein Übermaß an Grausamkeiten eingefügt wurde, um Spannung zu erzeugen - was bei mir noch nie funktioniert hat. Die weiblichen Figuren sind alle sehr gut gezeichnet, der männliche Täter hingegen war mir ein wenig zu klischeehaft. Sascha Rotermund brilliert als Sprecher dieses Thrillers, der dank seiner Sprecherleistung für mich deutlich an Qualität gewinnt.


    Edit: Infos zu den zwei unterschiedlichen Hörversionen ergänzt

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

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