Kurzbeschreibung:
Als ihre Ehe zerbricht, steht die junge Berliner Anwältin Diana Wagenbach völlig allein da. Im Nachlass ihrer liebsten Tante findet sie das vergilbte Foto eines verwunschenen Hauses. Davor eine junge Frau. Ist es Dianas Ururgroßmutter, die einst in Ceylon lebte?
Hals über Kopf macht Diana sich auf die Suche nach ihren Wurzeln in dem fremden Land am anderen Ende der Welt. Dort stößt sie auf eine geheimnisvolle Prophezeiung, die das Schicksal ihrer Familie für immer veränderte, eine verbotene Liebe, die niemals endete, und auf ihre eigene Bestimmung ...
Über die Autorin:
Corina Bomann lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern und hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben.
Meine Meinung:
„Die Schmetterlingsinsel“ ist mein erstes Buch von Corina Bomann. Nachdem mich die Leseprobe ziemlich neugierig gemacht hat, war ich auf die Lektüre dieses Buch folglich ziemlich gespannt. Nach Beenden des Buch muss ich nun sagen, dass es mir im großen und ganzen gefallen hat, aber mich nicht komplett überzeugen konnte.
Bomann hat einen schnörkellosen Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte reinzieht. Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man wissen will, welches Geheimnis Diana da aufdecken mag. Insbesondere den Anfang fand ich mit am stärksten an diesem Buch, weil er gut Fährten legt und man am Ball bleibt. Man ist gespannt, fiebert mit Diana mit, will wissen, was sie in der Vergangenheit ihrer Familie entdeckt, welche Geheimnisse zu Tage kommen. Obwohl ich auch sagen muss, dass die ganzen Frauennamen anfangs etwas irritierend waren und man leicht durcheinander kam. Darum habe ich mir gleich einen Stammbaum angefertigt, den ich auch gut gefunden hätte im Buch oder eine Karte, aber es ging auch so, je weiter man voran kam.
Auch die Beschreibungen der Landschaft fand ich wunderbar, insbesondere Ceylon. Man dachte teilweise wirklich, man sei gerade selber dort mit Grace und Victoria unterwegs. Dazwischen dann immer die eingestreuten Puzzle für Diana, die auf Spurensuche ihrer Vorfahren war. Obwohl ich da ganz klar sagen muss, irgendwann hat es mich schon etwas genervt, dass die Hinweise zwecks Erzeugung von Spannung schlicht zur Seite geschoben wurden. Bei aller Liebe, das empfand ich doch als unglaubwürdig in Dianas Handlungsweise. Ansonsten empfand ich die Figuren gut ausgearbeitet, man hatte doch ein recht gutes Bild von ihnen und sie blieben auch nicht so blass, wie befürchtet.
Zu kämpfen hatte ich dann aber dagegen zunehmend mit der Geschichte. Besonders der Mittelteil zog sich ziemlich, ich hatte das Gefühl, es ging mit der Handlung überhaupt nicht voran. Was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich quasi schon nach wenigen Seiten wusste, wie der Hase läuft. Die Spannung war demnach schnell flöten gegangen. Allerdings muss man Bomann wiederum zu Gute halten, dass zumindest das Ende noch 2,3 halbwegs überraschende Wendungen aufbieten konnte, das war dann auch wieder recht spannend und zügiger zu lesen.
Am Ende muss ich sagen, dass ich von „Die Schmetterlingsinsel“ und seinem schönen Cover (auch wenn es sehr dem Buch von Lucinda Riley sehr ähnelt und Frangipani-Blüten aufs Cover gehört hätten) weitestgehend nicht enttäuscht wurde. Der Mittelteil zieht sich, man durchschaut schnell, was der Ursprung des Familiendramas ist (der Prolog verrät da schon ziemlich viel), das Ende ist dann mit ein paar Wendungen gespickt. Insgesamt ein gut zu lesender Schmöker, der einen auf die wunderschöne Insel Ceylon entführt. Ein paar Klischees weniger, insbesondere in der Gegenwartshandlung hätten nicht geschadet, ansonsten: gute Unterhaltung.
7 von 10 Punkten