Welche CD hört ihr gerade - ab 08.03.2012

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    The Köln Concert von Keith Jarrett ist toll, ist zu recht ein großer Klassiker!


    Das stimmt, immer wieder bekomme ich Gänsehaut, wenn ich diese Stück höre.

  • Das ist auch deswegen besonders erstaunlich, wenn man weiß, welche schlechten Voraussetzungen es für das Köln Concert gab.
    Der Konzertflügel war versehentlich vertauscht worden. Bei dem verstimmten Flügel, auf den Jarret spielen musste, klemmten die Pedale und einige Tasten.
    Außerdem war Keith Jarrett durch eine lange Anreise zum Konzert fast ohne Schlaf in der Nacht zuvor.


    Vielelicht haben gerade diese Einschränkungen Jarrett dazu gezwungen, die Nachteile durch besondere Spielweise auszugleichen. So entstand etwas einzigartiges.

  • Das sind die magischen Momente, Herr Palomar. Jarrett hat schon so einige Konzerte platzen lassen, nur weil ein Zuhörer geklatscht oder sich die Nase geputzt hatte. Normalerweise hätte dieser sensible Feingeist auch das Kölner Konzert sausen lassen und kein Mensch weiß, warum der Perfektionist unter diesen Umständen trotzdem aufgetreten ist und uns eins der besten Konzerte der Musikgeschichte hinterlassen hat. That's life and therefore there is not anything better!

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Jarrett hat schon so einige Konzerte platzen lassen, nur weil ein Zuhörer geklatscht oder sich die Nase geputzt hatte.


    Und dass, obwohl er selber immer bei seinem Spiel so mitsummt?
    Vergleiche nur mal sein Gewimmer auf dem ersten Track von At The Blue Note. Wirklich schlimm! :rofl

  • @Keith Jarrett: wunderbar!


    Aber ich hör immer noch Muse, seit Freitag die Neuerscheinung, "The 2nd Law", über die sich alle möglichen Leute streiten. Die Chöre der Begleit-DVD mit dem "Making Of" haben sich fest in meinen Gehirnwindungen eingenistet. Ich wär so gern im E-Werk dabei gewesen, aber dazu musste man irgendwas gewonnen haben und die Konzis in Paris sind leider lange ausverkauft.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Ha! Endlich mal ne verwandte Seele, der Bellamy und Co. auch unter die Haut gehen... im Gegensatz zu den Drei-Akkord-lastigen Blues-Rockern um mich herum. Tom, you made my day!

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Holle : Gerne. :-)


    Ich habe es bisher vermieden, mir Besprechungen dieser Platte durchzulesen, und sie wären mir auch, ehrlich gesagt, völlig egal. Nach meinem Gefühl ist das ein hervorragend produziertes, originelles, im besten Sinn bombastisches Album auf musikalisch sehr hohem Niveau. Das zudem, und darauf kommt es an, beim Hören großen Spaß macht. Umso mehr ärgert mich, dass die beiden Deutschland-Auftritte im Dezember schon nach wenigen Minuten ausverkauft waren. :-(

  • Das geht mir auch so @egal. Dennoch bin ich nicht nur Individuum sondern auch Sozialwesen, und wenn meine Umwelt mir solche Einschätzungen wie "Plagiator", "Bombast-Rock", "Egomane" etc. anbietet, check ich für mich gerne ab, inwieweit mein eigenes Empfinden zutreffend oder projektiv ist.


    Was mich über die fantastische Formgebung des Musikalischen hinaus an Muse so fasziniert, sind die Texte. Ihre Bandbreite. Ihre Aussagekraft. "Animals" oder "Unsustainable" vom neuen Album kritisieren ganz klar schief gelaufene gesellschaftliche Entwicklungen. "Feeling good" holt mich jedes Mal wieder hoch, wenn die Stimmung im Keller ist. "Bliss" erinnert mich an Frau Holles Marie unterm Tor im Goldregen, auch wenn ich diesen Text ein wenig anders verfasst hätte... aber da geht mir die Komposition und Instrumentierung wieder in voll in die Gehirnsynapsen. So wie auch die Chöre des letzten Albums. Und die Weise, wie mit Verfremdungen unglaublich gute Effekte hervorgerufen werden.


    Zum Vorwurf, dass Größen wie Queen / U2 / LedZep etc. zitiert werden: Wie entwickelt sich Kunst denn weiter, wenn nicht mit Hilfe der Inspiration durch Schon-Mal-Dagewesenes? Es erfindet doch kein Künstler das Rad jedes Mal vollkommen neu. Nicht, dass ich nicht jedem Kreativen seinen angemessenen Verdienst-Anteil gönnen würde, im Gegenteil. Aber wir komponieren innerhalb eines bestimmten Notensystems, malen mit Farben, die unserer visuellen Kapazität entsprechen, schreiben mit den Buchstaben unseres ABC und erzählen innerhalb der allgemein zugänglichen menschlichen Erfahrungswelten... und wenn wir gut sind, sind wir in der Lage, das bisher Dagewesene um ein Itzibitzi Neues zu erweitern.


    Bellamy selbst bezieht sich ja auch auf diese Inspirationen. So hat er vorgestern, beim Roundhouse Konzi explizit Jimmy Page im Publikum begrüßt und auf das Stück "Supremacy" hingewiesen, das von LedZep beeinflusst wurde. Kashmir hieß das Stück im Original, bevor es für einen Gozilla Film zu "Come with me" schon einmal umgearbeitet wurde, in Kooperation mit Jimmy Page.


    Uuuups, ich ereifere mich. Und ich bin voll OT. Nichts für ungut^^
    Um diesem Thread gerecht zu werden, werf ich die CD mal wieder an.


    The 2nd Law - Muse

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Witzig, ich mag Kasabian sehr, seit ich sie vor ein paar Jahren entdeckt habe, aber es war für mich doch kein Problem, "Velociraptor!" nicht sofort zu kaufen, da ich naiv darauf gehofft habe, dass sie (im Geschäft) mal endlich billiger wird. Aber ich habe vor kurzem zufällig einen Konzertmitschnitt gesehen, der mich sehr begeistert hat und bin daher gerade auf einem massiven Kasabian-Trip, da musste ich die jetzt natürlich auch haben.
    Ging schon mal schön ins Ohr, gleich beim ersten Durchgang, speziell die ersten beiden und das Titellied.
    -

  • Holle , Tom ich würde mich gern mal wieder an Muse heranwagen. Aber mit "Black Holes and Relevations" haben sie mich damals verschreckt. So Sachen wie "Starlight" oder "Knights of Cydonia" waren z.B. für mich grausamer Bombast-Kitsch. Dabei hatte ich sie mit "Origin Of Symmetry" mit Songs wie "New Born" oder "Plug In Baby" noch als Hoffnungsträger im Gepäck. In welche Richtung bewegt sich denn die Neue? Also den Olympia-Song "Survival" ertrag ich schon mal einigermaßen. ;-) :wave

  • Zitat

    Original von arter
    Holle , Tom ich würde mich gern mal wieder an Muse heranwagen. Aber mit "Black Holes and Relevations" haben sie mich damals verschreckt. So Sachen wie "Starlight" oder "Knights of Cydonia" waren z.B. für mich grausamer Bombast-Kitsch. Dabei hatte ich sie mit "Origin Of Symmetry" mit Songs wie "New Born" oder "Plug In Baby" noch als Hoffnungsträger im Gepäck. In welche Richtung bewegt sich denn die Neue? Also den Olympia-Song "Survival" ertrag ich schon mal einigermaßen. ;-) :wave


    Bitte??? :keule :lache


    Gibts ja nicht. Muse ist einfach eine Klasse für sich. Fehlen mir noch live, bisher habe ich leider kein Glück gehabt. Ein Freund war zuletzt auf einem Konzert von ihnen im Kölner E- Werk und schwebt immer noch auf Wolke sieben. Ich will auch.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich sag ja nicht, dass ich sie abgeschrieben habe. Aber wenn du sie mal für mich probehören würdest und entsprechend positiv bewertest, könnte das ein Anlass sein, mal wieder einen Versuch zu wagen. :knuddel :lache



    Zu den Killers... "Battle Born" fand ich jetzt gar nicht so schlecht. Eine hübsche Pop-Platte mit netten Melodien. Ist halt Radiomusik, aber von der besseren Sorte. Ich erwarte auch nicht mehr, dass sie den Weg zurück vom Mainstream in die Unabhängigkeit wieder finden.