Amazon-Kurzbeschreibung:
Madita liebt Julia. Aber vergeblich. Fanni wartet auf Elisabeth. Schon viel zu lange. Greta jagt nach dem Glück. Doch wohin? Jo schaut in den Spiegel und sieht nur noch Anne. Es sind vier Freundinnen, die man sich unterschiedlicher nicht vorstellen kann. Nur in der Liebe, da ähneln sie sich: Sie verlieren den Boden unter den Füßen. Eines Abends dann ein Experiment: ein stockfinsteres Restaurant, in dem nichts zu sehen ist, nur zu riechen, zu schmecken, zu hören, zu tasten … Ein Roman, der die Alltäglichkeiten der Liebe als Schlachtfeld zeigt, auf dem nur gewinnen kann, wer mit sich selbst eins ist.
Die Autorin:
Mirjam Müntefering, geboren 1969, studierte Germanistik, Theater- und Filmwissenschaft und hat einige Jahre fürs Fernsehen gearbeitet. Sie lebt als Autorin und Journalistin in Witten. Zuletzt erschienen ihre Romane »Apricot im Herzen«, die Fortsetzung zu »Flug ins Apricot«, sowie »Die schönen Mütter anderer Töchter« und »Ein Stück meines Herzens«.
Meine Meinung:
Leider hält Mirjam Müntefering in ihrem neuesten Buch nicht, was sie in den anderen versprochen hat.
Mit apricotfrischen Coming-out-Romanen für Junglesben fing Mirjam Müntefering an, und dann zeigte sie in “Das Gegenteil von Schokolade” erstmals, dass sie durchaus für die ganze lesbische Lesegemeinde schreiben kann, die gern humorvolle, intelligente, der Wirklichkeit abgeguckte Geschichten liest.
Aber was ist jetzt passiert? “Wenn es dunkel ist, gibt es uns nicht” ist ein Buch, das zu viel wollte. Die Hauptfiguren sind vier enge Freundinnen, alle lesbisch, die jede für sich eine Beziehungs- und/oder Familiengeschichte zu bestehen haben. Dazu kommt das Geflecht der vier untereinander. Ich habe beim Lesen den Überblick verloren (oder nie bekommen), und dadurch ist mir ganz bestimmt vieles an Zusammenhängen verloren gegangen.
Rotes Alarmlämpchen: Das Buch strotzt vor Fehlern, die ein simples Korrektorat hätte ausmerzen können. Und wenn es das nicht einmal gegeben hat, dann wage ich erst gar nicht vorzuschlagen, dass eine Lektorin die immense Sammlung von Ereignissen und Gefühlen hätte straffen und die sprachlichen Juwelen, die sich in dem Buch durchaus finden, polieren können.
Schade drum. Mirjam Müntefering ist nämlich eine gute Autorin. Sie hätte eine bessere Betreuung verdient. Dann hätte auch dieses ein gutes Buch werden können.
Meine Empfehlung: Lest es um der guten Absicht der Autorin willen trotzdem. Gerade weil es anders ist, mehr will als ihre bisherigen Bücher. Denn es hat Potenzial. Aber ihr werdet genau hingucken müssen, um es zu sehen.