ZitatOriginal von xania
Ich finde "wtf" störender als "Charakter".
Dann konnte ich ja gut übermitteln, was ich befremdlich finde. War durchaus intendiert.
ZitatOriginal von xania
Ich finde "wtf" störender als "Charakter".
Dann konnte ich ja gut übermitteln, was ich befremdlich finde. War durchaus intendiert.
Zitat:
Original von xania
Ich finde "wtf" störender als "Charakter".
Dem stimme ich zu.
Klar, jetzt da ich darüber nachdenke, stimmt das schon und man sollte die Protagonisten doch lieber als Figuren bezeichnen.
(Ich werde in Zukunft auch mehr darauf achten)
Irgendwie übernimmt man immer vieles, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Schon traurig...
WTF = World Taekwondo Foundation Was hat das eigentlich mit diesem Thema zu tun?
Ich denke die Sprachen weltweit werden von anderen Sprachen beeinflusst, in den USA heißt der Kindergarten ja auch kindergarten, bzw. kindergarden und hier kaufen wir halt bei Wal Mart, chillen in der Relaxing-Area und werden beim Fiseur gern mal so richtig durchgestylt. Treffen wir auf ungewöhnliche Formulierungen, fragen wir uns "What the fuck" und fällt uns der Laptop runter, sagen wir shit.
So what?
Bis zu einem gewissen Grad bin ich sogar froh, dass man so beeinflusst wird, denn für uns ist es ein Vorteil. Ich persönlich bin schon irgendwo froh, dass ich Bücher in mehreren anderen Sprachen lesen und verstehen kann oder auch Parallelen zwischen Sprachen ziehen kann, die sich ähneln, sodass ich z.B. im Urlaub nicht aufgeschmissen bin.
Im übrigen finde ich es noch schlimmer, wenn bei einem User keine Lese- Rechtschreibschwäche oder ähnliche Probleme vorliegen und er oder sie trotzdem nicht in der Lage ist zwischen Groß- und Kleinschreibung zu unterscheiden, bzw. derjenige zu faul ist nochmal korrekturzulesen und anderen Usern seine
Überlegungen/Meinungen als Buchstabensalat ohne Punkt- und Kommasetzung förmlich hinrotzt. Gewisse Worte, die sich langsam neu einbürgern finde ich da eher nicht so schlimm. (Das ist auf keinen bestimmten hier gemünzt, nicht falsch verstehen. Ich musste mich nur gerade über so einen geistigen Erguss in einem anderen Forum ärgern... *wegschleich*)
ZitatOriginal von Beatrix: Zitat: Original von Salonlöwin "Chara" scheint mir die englische Abkürzung zu sein. Neeeee, hab ich noch nie gehoert. Und meine 16-jaehrige, die mit der englischen Teen- und Internetsprache noch vertrauter ist als ich, hat es auch noch nie gehoert. Scheint mir daher also eher "manga-spezifisch" zu sein.
Entschuldige bitte, dass ich meinen Gedanken nicht zu Ende formuliert habe.
Gemeint war, dass die Japaner das Wort character übernommen und dann abgekürzt haben; eine sehr beliebte Vorgehensweise auch bei anderen Anglizismen und tatsächlich geglaubt wird, dass man mit Verwendung abgekürzter Wörter aus Fremdsprachen cool ist.
So hat offensichtlich auch chara von Japan aus seinen Streifzug durch die Manga- und RPG-Welt angetreten; schön klingt es in meinen Ohren trotzdem nicht.
ZitatOriginal von blackcat
Yeah! Ich bin eine degenerierte 15-Jährige ^^'
da ich immer diese Smileys benutze und mir nur versuche das hier im Forum zu verkneifen, scheine ich mit meinen 27 Jährchen tatsächlich eine zu sein Ô.o
Char kenne ich tatsächlich als Abkürzung aus Rollenspielen, Charakter sowieso. Manchmal passiert es mir auch, dass ich Charakter schreibe, meistens bleibe ich dann aber doch beim Protagonisten.
Und deutsch im ursprünglichem Sinne sprechen wir schon lange nicht mehr. Einen tollen Hund hätte man früher erschossen, heute streichelt man den.
Beispielsweise...
ZitatOriginal von Lesehunger
Einen tollen Hund hätte man früher erschossen, heute streichelt man den.
Beispielsweise...
Da musste ich jetzt erstmal überlegen...
ZitatOriginal von Dori
Da musste ich jetzt erstmal überlegen...
merkste was?
ZitatAlles anzeigenOriginal von newmoon
Hallo ihr Lieben,
Bei der Lektüre von Rezensionen fiel mir auf, dass viele Rezensenten von "Charakteren" (sic!) sprechen.
Habe ich etwas verpasst? Was soll das sein, sind damit Figuren oder Protagonisten gemeint und würdet ihr auch von "Charakteren" sprechen?
Grüße ...
Die Diskussion finde ich hochinteressant, kann aber die Vorbehalte gegen die Verwendung des Wortes "Charakter" als Synonym für eine Person nicht teilen. Es mag sein, dass der Wortsinn in diesem Fall dem Englischen entlehnt wurde (ähnlich wie die Phrase "in 2012" statt korrekter "im Jahr 2012" oder einfach nur "2012") - aber Sprache lebt von Veränderung. Und warum soll es "besser" sein, Worte wie "Figur" (leitet sich ab vom lateinischen Wort "figura") und Protagonist (war ja auch ursprünglich mal griechisch) zu nutzen? Gut, es ist sicherlich "stilistisch schöner". Grundsätzlich aber versteht doch jeder die Bedeutung dessen, was der Rezensierende meint.
Ich bin zwar kein Sprachwissenschaftler, aber laut Duden meint das Wort "Charakter" unter anderem auch "Mensch mit bestimmten ausgeprägten Charakterzügen" (Quelle: www.duden.de). Also muss die Figur / der Pro- oder Antagonist / die Person in einem Roman doch auch ein Charakter sein dürfen?
um das Maß voll zu machen noch eine andere Definition
Charakter - kommen nicht nur in Rollenspielen vor, ich gehe auch täglich damit um - dann sind es aber 'beliebige Zeichenfolgen' - (Programmiersprache) (wer will schon eine beliebiege Zeichenfolge als Figur???
Ich verstehe schon, dass man mal nachfragt, wo plötzlich Begriffe herkomme, oder dass man Redewendungen gerne auch mal diskutieren möchte - früher war es das - ich würde mich freuen -
heute nervt mich, dass es immer ein 'Das macht Sinn' wird, anstelle von es ist sinnvoll.
Davon wird unsere Sprache überschwemmt, und ich finde es besonders spannend mal darauf hingewiesen zu werden, dass etwas klammheimlich einwandert - daher hab ich mir auch irgendwann mal die 'Eingewanderten Wörter' gekauf weil ich mal stöbern wollte.
Wie gesagt - ich finde es gut, dass ich durch diese Diskussion mal darauf hingewiesen werden ,was ich da ggf. mal schreibe, weil ich auf der Suche nach Synonymen bin - aber dabei ärgere ich mich (noch) nicht.
Was mich in letzter Zeit stört ist in etwas gestelzen rezis plötzlich das Wort "Schreibe" zu lesen. "Die Schreibe des Autors ..." und so weiter.
Mensch, es heißt Schreibstil, besonders wenn ich mir in der restlichen Rezi offensichtlich Mühe gebe hochsprachlichst zu formulieren.
Charakteeere und Charakkkkkter sind bei mir auch zwei Dinge.
Ich zumindest habe das schon vor 10 Jahren in der Schule im Deutschunterricht so gelernt. Thema war Nachkriegs-Kurzgeschichten, da gabs Charakteeere mit Charakkkkter!
Edit sagt die Character in Informatik gibts natürlich auch, aber die werden halt auch englisch ausgesprochen. Da habe ich noch nie jemanden gehört der das deutsch ausspricht.
Charaktere oder Figuren, mein gesunder Menschenverstand hält mich nicht davon ab Anglizismen zu verwenden, die ich sinnvoll finde und häufig verwendet werden, auch wenn sie formal noch nicht anerkannt sind.
Wir sind doch hier keine Literaturpäpste und die rezensierten Bücher haben in den seltensten Fällen Nobelpreisniveau, dass hier bei den Rezensionen auf solche Spitzfindigkeiten geachtet werden muss.
Viel schlimmer finde ich es wenn in den "Rezessionen" von "hahnebüchener" Handlung und "Charaktären" die Rede ist.
@ Mikke -
vielleicht auch noch Teile einer Tri(olo)logie oder sowas ....
Da gibts schöne Dinge auf dem Wortstoffhof ...
ZitatWir sind doch hier keine Literaturpäpste und die rezensierten Bücher haben in den seltensten Fällen Nobelpreisniveau, dass hier bei den Rezensionen auf solche Spitzfindigkeiten geachtet werden muss.
Geachtet werden muss - ich glaube nicht, dass das jemand muss, dafür gibt es hier viel zu viele verschiedene Ausprägungen von Rezensionen ...
Aber für den Rest gilt das unter ich ....
ZitatOriginal von LeseBär
Die Diskussion finde ich hochinteressant, kann aber die Vorbehalte gegen die Verwendung des Wortes "Charakter" als Synonym für eine Person nicht teilen. Es mag sein, dass der Wortsinn in diesem Fall dem Englischen entlehnt wurde (ähnlich wie die Phrase "in 2012" statt korrekter "im Jahr 2012" oder einfach nur "2012") - aber Sprache lebt von Veränderung. Und warum soll es "besser" sein, Worte wie "Figur" (leitet sich ab vom lateinischen Wort "figura") und Protagonist (war ja auch ursprünglich mal griechisch) zu nutzen? Gut, es ist sicherlich "stilistisch schöner". Grundsätzlich aber versteht doch jeder die Bedeutung dessen, was der Rezensierende meint.
Ich bin zwar kein Sprachwissenschaftler, aber laut Duden meint das Wort "Charakter" unter anderem auch "Mensch mit bestimmten ausgeprägten Charakterzügen" (Quelle: www.duden.de). Also muss die Figur / der Pro- oder Antagonist / die Person in einem Roman doch auch ein Charakter sein dürfen?
Dem kann ich nur zustimmen. Und da anscheinend auch jeder weiß, was mit „Charakter“ gemeint ist, kann man diesen Begriff, meiner Meinung nach, in einer Rezension auch mal verwenden.
ZitatOriginal von binchen
Davon wird unsere Sprache überschwemmt, und ich finde es besonders spannend mal darauf hingewiesen zu werden, dass etwas klammheimlich einwandert - daher hab ich mir auch irgendwann mal die 'Eingewanderten Wörter' gekauf weil ich mal stöbern wollte.
binchen
Ich habe gerade bei Amazon die Produktbeschreibung zu diesen Büchern gelesen und hab mich grad über die Beispiele von ausgewanderten deutschen Begriffen amüsiert. "szlafrock" „ Kaffepaussi" ... Diese Bücher muss ich haben
Ich muss gestehen, ich hab mich angepasst Ich hab es so immer wieder gelesen und jetzt benutze ich das Wort selbst wie selbstverständlich und mache mir keine Gedanken darum. Mir war nicht bewusst, dass es ein Anglizismus ist und ich dachte wirklich, dass es ein ganz normal verwendetes Wort wäre... bei den nächsten Rezensionen werde ich mal drauf achten.
Jedesmal der gleiche Terz.
Kaum geht es mal um die Verwendung von korrektem Deutsch, kommt das Geschrei, daß man sich eingesperrt, gegängelt und 'literaturpäpstlich' behandelt fühlt, und überhaupt lebt Sprache und sogar 'Arzt' stammt aus dem Griechischen und ist gar nicht deutsch.
Die Frage war: wieso steht in Rezensionen auf einmal so oft 'Charakter'. Deswegen wurde geklärt, woher das Wort stammt und daß es, seiner eigentlichen Bedeutung nach, nicht korrekt deutsch ist, wenn man es synonym für 'Figur' verwendet.
Mehr ist nicht. Keine/r verbietet, Fehler zu machen, niemand kann Sprache hindern, sich zu ändern.
Aber ändert sie sich tatsächlich? Ich sehe nur einen Begriff, der sich ausbreitet, weil er a) klangvoll und b) schwammig ist.
'Brendan gehört mit seinen schwarzen Haaren und den meerblauen Augen zu den typischen Charakteren des Genres.'
'Der Charakter der Brionny hat wieder grüne Augen, wie alle weiblichen Hauptcharaktere der Autorin.'
'In den spritzigen Dialogen erfahren wir mehr über die Gründe der Charaktere.'
Ich verstehe die jeweilige Aussage nicht, ich kann nur erschließen, was ausgesagt werden soll. Irgendwie. Bloß nicht präzis. Wofür Sprache eigentlich genutzt werden solte, sich genau auszudrücken. Aber nee, bloß nicht. Tut offenbar weh.
Dabei handelt es sich um simple Sprachschluderei.
Und das ist zugleich das zugrunde liegende Thema. Sprachschluderei.
Das Duden-Beispiel sagt nichts anderes. Wenn 'Charakter' ein Mensch mit ausgeprägten Charakterzügen ist', heißt das nicht, daß jede Figur automatisch 'ein Charakter' ist. Charakter und Figur sind keine Synonyme.
Wenn man, wie im Duden dann ausgeführt, sagt: er ist ein häßlicher Charakter, überträgt man die negativen Eigenschaften des jeweiligen Indiviuums auf die Person als Ganzes.
Die eigene Sprache gründlichst zu beherschen, heißt weder, daß man sich Veränderungen verschließt, noch Reinheitsgeboten chauvinistischer Provenienz anhängt.
u.a. sollte Beherschung der Sprache der Verständigung dienen.
Wo die bleibt, wenn jede und jeder das nach eigenem Gutdünken und Soprachgefühl und aktuellem Befinden regelt, weil alles andere eine entsetzlich schreckliche Einschränkung der persönlichen Freiheit ist, erlebt man Tag für Tag.
Charakter, Triologie, hahnebüchen, Rezession, rießig, ich sehe keinen Unterschied.
Go in, you'll never find out again.
magali
So drastisch sehe ich das überhaupt nicht.
Keiner hat gesagt, dass sich hier irgendwer irgendetwas verschließt und keiner hat irgendetwas literaturpäpstlich... was auch immer.
Der Tenor der ersten Beiträge dieses Threads war allerdings, dass "Charakter" als Bezeichnung für die Figur eines fiktiven Textes aber absolut falsch wäre und auf keinen Fall so zu gebrauchen sei.
Und schwammig ist "Charakter" schonmal gar nicht, sonst würden es die Anglophonen Literaturwissenschaftler nicht verwenden. Dass es im Deutschen noch eine andere Bedeutung hat, ist doch völlig egal. Das tun viele Worte, woher kommt sonst das Teekesselchen-Spiel?
Aber ist es dann nötig, einen Begriff - für den es im Deutschen bereits eine (mehrere) Entsprechung(en) gibt - zu importieren, der ein weiteres "Teekesselchen" produziert, noch dazu ein inhaltlich nicht allzu weit auseinanderliegendes? Ich sehe die Notwendigkeit nicht.
P.S.: Ein gänzlich anderer Fall ist natürlich der "Pitch". Damit wurde endlich eine klaffende Lücke geschlossen.
ZitatOriginal von harimau
Aber ist es dann nötig, einen Begriff - für den es im Deutschen bereits eine (mehrere) Entsprechung(en) gibt - zu importieren, der ein weiteres "Teekesselchen" produziert, noch dazu ein inhaltlich nicht allzu weit auseinanderliegendes? Ich sehe die Notwendigkeit nicht.
P.S.: Ein gänzlich anderer Fall ist natürlich der "Pitch". Damit wurde endlich eine klaffende Lücke geschlossen.
Wenn es danach ginge, müssten wir in unserer Sprache aber allgemein mal ein wenig aufräumen.
Und was machen da erst die Inuit mit ihren (ich weiß, Klischee) 50 Wörtern für "Schnee"?
Ich versteh's auch nicht, und ich freu mich, wenn ich Beitraege wie Deinen oder den von magali lese, weil ich mich nicht mehr so allein fuehle. (Und nein, ich habe grundsaetzlich ueberhaupt nichts gegen Sprachentwicklung - und ich finde manchen Anglizismus atemberaubend charismatisch, weil er in meinem deutschen Kopf eine Denkschublade oeffnet, die darin nicht vorgesehen war. Aber eine Leerfach einklemmen, wo keins hingehoert und keiner eins braucht, lass ich mir nicht. Auch nicht wenn's aus meiner zweitliebsten Sprache stammt und aus meiner liebsten naehm' ich's auch nicht) Aber dagegen stemmen werd' ich mich nicht. Und verbieten will ich auch keinem nicht nix. Ich sag mir dazu immer: Ich muss ja nicht alles lesen und lese hier sowieso schon zu viel.
Charakterlos und ungepitcht gruesst
Charlie