"Charaktere" wtf ?!

  • ottifanta


    Du hast nicht mich gefragt, ich antworte trotzdem.
    Mit 'noch' war gemeint, daß es hier NOCH NIE passiert ist.


    Wenn jemand daraus schließen möchte, daß es in Zukunft passieren wird, daß ich mit dem Rotstift über Leserinnenmeinungen herfällt, dann steht das jeder frei.


    Wenn sich jemand angegriffen fühlt, ist jede Diskussion am Ende. Dann sind wir on Bereichen, wo es um Tränenfeuchtes, Vorwurfsvolles geht, wo niemand mehr argumentieren kann.
    Also bitte: feel free to feel.
    Vielleicht finde ich auch noch ein Taschentuch.


    Ganz ehrlich: die hier an den Haaren herbeigezogene Arroganz findet sich nicht bei den Beschuldigten, sondern bei den Anklägerinnen.


    Und wer sich um das Vergnügen bringen will, aus reiner Gespensterseherei hier ihre Meinung über ein Buch zu äußern, trifft vor allem sich selbst.
    Aber wir sind in der Jahreszeit der Mimosen, also alles im grünen Bereich.



    Es gibt Stunden, da fühle ich mit Aragorn. Sehr. So ziemlich am Anfang. Wo er mal deutlich wird.



    So'n richtiger Montag hier!



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Alisha


    Auf jeden Fall weiß ich im Moment nicht, ob ich mich so schnell noch einmal trauen werde, z.B. eine Rezension in diesem Forum zu schreiben.
    Ich fürchte fast nein.


    :wave


    Lass dich hier bloß nicht von irgendwem einschüchtern. Schreib weiterhin deine Rezis. Manche meinen, sie hätten die Weisheit aus Bechern inhaliert und leiden dabei einfach nur an totaler Selbstüberschätzung.


    Jede Meinung zu einem Buch ist eine wichtige Meinung. Und jede Meinung zu einem Buch ist ohne Wenn und Aber zu tolerieren.


    Wenn du jemand für einen harten Waffengang an deiner Seite benötigst, dann sag Bescheid. :knuddel1 :bruell

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Etwas befremdlich finde ich allerdings - und das muss ich mal zugeben - die Argumentation: Ich benutze dieses oder jenes weiter, obwohl ich weiss, dass es falsch ist, weil es besser klingt.


    Es gab in diesem Thread an mehreren Stellen Hinweise darauf (u.a. von Lesebär, imandra777, und mir), dass die synonyme Verwendung von Charakter und Figur keineswegs falsch, sondern selbst in der Wissenschaft und Forschungsliteratur durchaus üblich ist. All diese Anmerkungen wurden gekonnt ignoriert.


    Zitat

    Original von Charlie
    Wenn mir mein Hautarzt erzaehlt, du, das, was dir da die Beine versaut, heisst Cellulite und nicht Zelluloid, kaem' ich irgendwie nicht auf die Idee, zu erwidern: Na und? Mir klingt Zelluloid aber nicht so nach Schwabbelhaut.


    Der Vergleich hinkt: Charakter und Figur verweisen, entsprechend ihres Kontextes, auf dasselbe: Ob ich in einer Rezension Heathcliff aus dem Roman Sturmhöhe als Figur, Charakter, Antagonist oder gar Protagonist bezeichne -, der Leser wird vermutlich wissen, welche Person gemeint ist.


    Cellulite und Zelluloid verweisen nicht auf dieselbe Bedeutung, egal in welchem Kontext. Eine solche "falsche" Verwendung wird entsprechend immer Verständnisschwierigkeiten hervorrufen. Was aber auch nur in der Kommunikation mit anderen Personen von Belang ist. Für dich persönlich kannst du die Dinge nennen, wie es dir passt, da der Zusammenhang zwischen Zeichen und Bedeutung willkürlich ist.


    Um das nochmal abzurunden ein Zitat von Selma:


    Zitat

    Original von Selma
    Dem kann ich nur zustimmen. Und da anscheinend auch jeder weiß, was mit „Charakter“ gemeint ist, kann man diesen Begriff, meiner Meinung nach, in einer Rezension auch mal verwenden.



    Zitat

    Original von Charlie
    Und dann ist da noch etwas anderes im Busch, um ganz ehrlich zu sein. Bestimmte Sprachblaehungen (dem Autoren, Charaktaere, mein Nebenprotagonist etc.) verursachen mir ein inneres Zucken, ganz ehrlich - nicht weil sie falsch sind, sondern weil sie so verzweifelt versuchen, richtiger als richtig zu sein.


    Sind sie nun falsch oder nicht? Oder ist es doch eher ein persönliches Unbehagen? Dann sollte man auch dazu stehen (du hast das an dieser Stelle angedeutet, andere aber nicht), und sich nicht hinstellen und verkünden, was richtig und falsch ist, wie der korrekte Gebrauch deutscher Sprache zu erfolgen hat, und mögliche berechtigte Einwände konsequent ignorieren.


    Zitat

    Original von magali
    Zur Frage, welche Threads in diesem Forum sinnvoll sind und welche nicht, fällt mir nichts ein.


    Das ist niemandem entgangen. Vor allem stand die Frage, ob solche Threads an sich sinnvoll oder sinnlos sind, gar nicht zur Diskussion. Es geht vielmehr um folgende Punkte: ist es sinnvoll, sich in semantische Spielereien zu verlieren, wenn doch offensichtlich der synonyme Gebrauch von Charakter und Figur keineswegs so "falsch" ist, wie es hier mehrfach suggeriert wurde?


    Ist es sinnvoll, darüber zu streiten, ob nun beide Begriffe auf denselben Signifikaten verweisen oder nicht, angesichts der Tatsache, dass beide Begriffe im entsprechenden Kontext verstanden werden können?


    Ist es sinnvoll, angesichts der Ausgangsfrage dieser Diskussion, immerzu auf korrekten Sprachgebrauch zu verweisen? Nicht nur, dass es diesen vermutlich gar nicht gibt. Auch sollte man dann im eigenen Sprachgebrauch konsequent sein, wenn man denn diesen Maßstab anlegt. Und das umfasst dann nicht mehr nur Bedeutungsunterscheidungen, Anglizismen oder Neologismen, sondern das ganze weite Feld der Sprache. Ich hoffe niemand ist so vermessen, anzunehmen, er oder sie könnte das schaffen.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voland ()

  • Voland


    Ein guter Beitrag, den ich nur unterschreiben kann.


    Ein kleiner Nachtrag noch zum korrekten Sprachgebrauch: Die Grammatiken, nach denen in der Schule gelehrt wird, sind normativ. Und auch da gibt es verschiedene normative Grammatiken. Hier wurde der deutschen Sprache von oben eine Gesetzmäßigkeit aufgesetzt, die von den Grammatikscheibern mit Regelmäßigkeiten u.ä. begründet werden. Auf der anderen seite gibt es deskriptive Grammatiken, die alleine die Beschreibung der verwendeten Grammatik in gesprochener wie geschriebener Sprache aufzeigt. Eine allgemeingültige Grammatik gibt es da nicht. Selbst an der Universität folgen die Dozenten in der Germanistik verschiedenen Lehren, weshalb es unter Erstsemestern häufig zu Problemen kommt. Denn diese fordern eine allgemeingültige Erklärung, wie ich in meiner Zeit als Tutorin festgestellt habe.


    Erst im Laufe des Studiums lernen sie, auch verschiedene Grammatiken zu benutzen und zu akzeptieren.


    Wer kann also sagen, was komplett richtig ist? (Bastian Sick zum Beispiel? - wohl eher nicht. Er ist unter Sprachwissenschaftlern auch in der Kritik. Buchempfehlung: "Frischwärts und unkaputtbar").


    Es gibt Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, die in der Schule gelehrt werden und somit als verbindlich gelten. Wenn Andere dagegen verstoßen, stößt es einem schon auf (z.B. konsequente Kleinschreibung), wenn dieses aber in Bereichen geschieht, die komplexer sind und auch noch in einer Grauzone liegen, finde ich dieses schwer. Die Diskussion über Bedeutungsunterscheidungen und der jeweils eigenen gelernten Verwendung der Begriffe ist immer interessant. Interessant vor allem mit Hinblick auf neue Gewohnheiten, die sich eingeschlichen haben und die viele Deutschsprachige ohne es gelernt zu haben verstehen.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von imandra777 ()

  • Zitat

    Es gab in diesem Thread an mehreren Stellen Hinweise darauf (u.a. von Lesebär, imandra777, und mir), dass die synonyme Verwendung von Charakter und Figur keineswegs falsch, sondern selbst in der Wissenschaft und Forschungsliteratur durchaus üblich ist. All diese Anmerkungen wurden gekonnt ignoriert.


    Ein weites Feld. Welche Wissenschaft und welche Forschung ist gemeint ? In der Anglistik wird von "character" gesprochen, und wie verhält es sich Deiner Meinung nach mit "Hauptprotagonist" ?

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Ich finde die Ausführungen hier anregend und kann keine semantischen Spielereien erkennen. Bisher habe ich Protagonist meist synonym zu Figur verwendet ohne mir groß Gedanken darüber zu machen. Nun weiß ich es besser, weil ich mich endlich aufgerafft und das Wort im Lexikon nachgeschlagen habe - angeregt dazu wurde ich von diesem Thread. Ich mag darin nichts Sinnloses erkennen. Und fühle mich auch nicht davon abgehalten, weiter Rezis zu verfassen.


    Jeder hat seine persönliche Schmerzgrenze - den einen stören Hauptprotagonisten, den anderen Charaktere und ich könnte jedes Mal ins Lenkrad beißen, wenn ich mal wieder an der Gaststätte "Moni's Treff" vorbei fahre ...


    Warum sollte man sich hier nicht über sprachliche (grammatikalische) Fehlgriffe austauschen dürfen? Immerhin wird nicht selten in Rezensionen ähnliche Fehlgriffe seitens der Autoren bemängelt, sollte ich als Rezensent dann nicht jede Möglichkeit nutzen, um den eigenen Umgang mit Sprache zu schulen?

  • @ Tilla Salix: Du sprichst mir ais der Seele!
    "Moni´s Treff" ist ebenso übel wie "Lena´s Mörder verhaftet" oder "Paul´s Cd´s total zerkratzt" :lache
    Ich zucke auch immer bei "größer wie" oder gar "größer als wie". Oder dass das mit dem Das(s) nicht immer klappt...
    Andererseits: Es gibt wichtigere Dinge bei einem Menschen und nicht jeder hatte die Gelegenheit, in Ruhe zu lernen, daheim gefördert zu werden etc etc.
    Allerdings fände ich es schade, wenn sich jetzt jemand vom Rezischreiben abhalten ließe. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nein, keine Angst, ich werde hier natürlich weiter schreiben. Dazu "hänge" ich zu sehr an diesem Forum, um mich davon abhalten zu lassen.
    Mir ging es hauptsächlich um den herablassenden Ton in manchen Posts.
    Aber ich kann mir vorstellen, dass sich der ein oder andere nicht unbedingt wohl damit fühlt, wenn einzelne Sätze aus den Rezis hier zerlegt werden und darüber hier gekichert wird. Das meinte ich damit, als ich meinte, man solle überlegen, wie man etwas schreibt.
    Ich bin durchaus lernfähig, aber muss dieser Ton denn wirklich sein???
    Ich finde, nein!
    Einige teilen hier ganz schön aus, können selbst aber null Kritik vertragen, wenn dann mal was zurückkommt.
    Das kann ich nicht nachvollziehen!

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Wobei wir, Alisha, nicht vergessen dürfen, dass das mit dem "Ton" bei diesem Medium ja immer so eine Sache ist.
    Außerdem kommt es mE häufig vor, dass sich jemand, der auf eine Unrichtigkeit aufmerksam gemacht wird, angegriffen fühlt - einfach, weil ihm die Sache unangenehm, peinlich ist, weil er sich eigentlich über sich selbst mehr ärgert als über den Hinweisenden. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Alisha
    Aber ich kann mir vorstellen, dass sich der ein oder andere nicht unbedingt wohl damit fühlt, wenn einzelne Sätze aus den Rezis hier zerlegt werden und darüber


    Wie gesagt, es geht nicht unbedingt um die Rezensionen hier. Ich liebe das Lesen und im Netz gibt es viele Blogs, Foren usw. Etwa auch buchgesichter etc.
    Ich habe mich auch nicht auf deine Rezension bezogen.


    Ich habe als Kind fälschlicherweise immer "meines Wissens nach (sic!) "gesagt.
    Und war dann froh über die Korrektur. :wave

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Zitat

    Original von newmoon


    Ich habe als Kind fälschlicherweise immer "meines Wissens nach (sic!) "gesagt.
    Und war dann froh über die Korrektur. :wave


    Ich habe als Kind immer "Fahren wir nach Oma?" gesagt. Und "Touristen" mit "Terroristen" verwechselt: "Wir sind hier nur Terroristen." Zum Glück war nie ein Polizist in der Nähe. :yikes

  • Zitat

    Original von maikaefer: "Moni´s Treff" ist ebenso übel wie "Lena´s Mörder verhaftet" oder "Paul´s Cd´s total zerkratzt" Lachen


    Den vorgenannten Satz von maikaefer zitiere ich äußerst ungern, möchte Euch aber § 97 der amtlichen Rechtschreibregeln nicht vorenthalten.


    Dort steht:
    E: Von dem Apostroph als Auslassungszeichen zu unterscheiden ist der gelegentliche Gebrauch dieses Zeichens zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens vor der Genitivendung -s oder vor dem Adjektivsuffix -sch.


    Es fragt sich, wie viele Bleistifte für diese Begründung abgekaut werden mussten, um eine offizielle Begründung für die Anpassung der gelebten Schriftsprache an die Theorie zu finden.


    Nun ja, der Apostroph ist in den beispielhaften Fällen zwar legitimiert, aber ich habe mich immer noch nicht an diese Schreibweise gewöhnt.

  • Grundsätzlich finde ich diesen Thread sehr interessant, und ich lerne gerne neue Dinge. Aber ich finde, dass es auch etwas auf den Tonfall ankommt. Damit will ich nun niemanden angreifen, sondern lediglich anmerken ...


    Wenn mir jemand sagt "Du, ist dir eigentlich bewusst, dass es nicht korrekt ist, wie du es sagst / schreibst?", dann bin ich sehr gerne bereit, darüber nachzudenken, herauszufinden, wie es richtig heißen muss, und es zukünftig korrekt anzuwenden.


    Allerdings komme ich mir (Ich, weil ich zu den Menschen gehöre, die so Dinge wie "Charaktere" und "dem Autoren" von sich geben.) hier im Augenblick eher gegängelt und belehrt vor wie ein dreijähriges Kind, nach dem Motto: "Das darfst du aber nicht, das ist nicht richtig!"


    Ich persönlich meine beim Lesen mancher Beiträge schon so etwas wie Belustigung über die Eulen, die manche Dinge falsch anwenden, eine "Ich weiß es aber besser und du hast keine Ahnung!"-Haltung zu erkennen. (Und damit spreche ich nun nicht unbedingt newmoon an.)


    Das ist aber lediglich mein Problem, ich habe nur einmal darüber nachgedacht, warum mir dieses Thema mehr Gedanken bereitet, als es vielleicht sollte. Vielleicht bin ich auch einfach trotzig, weil ich nicht jede Korrektur freudig übernehme, selbst wenn sie richtig ist, aber so ist es dann eben.


    Ich bin nur der Meinung, dass der größte Teil der Eulen ein gewisses Alter hat. So kann man sie vielleicht auch behandeln, wenn es nicht allzu schwer fällt. Ist aber, wie gesagt, meine Meinung, die nun nicht jeder Mensch teilen muss.


  • Richtige Anwendung: Jonas' Hase
    Falsche Anwendung: Moni's Hase


    Man muss die Regel nur genau lesen ;-)

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Richtige Anwendung: Jonas' Hase
    Falsche Anwendung: Moni's Hase


    Man muss die Regel nur genau lesen ;-)


    Beides falsch. Richtig muss es heißen:
    Mein Hase..... :rofl :rofl :rofl :rofl
    (Denn weder Jonas noch Moni haben einen Hasen!) :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Wobei wir, Alisha, nicht vergessen dürfen, dass das mit dem "Ton" bei diesem Medium ja immer so eine Sache ist.
    Außerdem kommt es mE häufig vor, dass sich jemand, der auf eine Unrichtigkeit aufmerksam gemacht wird, angegriffen fühlt - einfach, weil ihm die Sache unangenehm, peinlich ist, weil er sich eigentlich über sich selbst mehr ärgert als über den Hinweisenden. :wave


    Ob du es glaubst oder nicht: aber ich fühle mich noch nicht einmal angesprochen. Trotzdem stört mich die Art und Weise, wie sich hier lustig gemacht wird.


    Zitat

    Original von newmoon
    Wie gesagt, es geht nicht unbedingt um die Rezensionen hier. Ich liebe das Lesen und im Netz gibt es viele Blogs, Foren usw. Etwa auch buchgesichter etc. Ich habe mich auch nicht auf deine Rezension bezogen.


    Das weiß ich, dass du dich nicht auf meine Rezi bezogen hast, ich könnte mich daran erinnern, so etwas geschrieben zu haben.
    Ich finds trotzdem nicht korrekt, Sätze aus irgendwelchen Rezis rauszuzerren, die andere geschrieben haben und dann kichernd mit dem Finger darauf zu zeigen.


    Voltaire : sehr schön... :rofl :rofl

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Zitat

    Original von Alisha


    Das weiß ich, dass du dich nicht auf meine Rezi bezogen hast, ich könnte mich daran erinnern, so etwas geschrieben zu haben.
    Ich finds trotzdem nicht korrekt, Sätze aus irgendwelchen Rezis rauszuzerren, die andere geschrieben haben und dann kichernd mit dem Finger darauf zu zeigen.


    Manche brauchen das offensichtlich. Ein solches Verhalten zeigt deutlich ein Defizit an Reife. Aber auch solche Sportkameraden kann ein Forum wie die Eule gut vertragen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die Kaefighaltung von Hasen vor allem zu dieser Zeit des Jahres erscheint mir moralisch hoechst fraglich. Wenn wir hier keine Eier bekommen, kreide ich das Moni und Jonas an, da nuetzt denen ihr Apostroph ueberhaupt nichts.


    Ich mache jetzt noch einmal den Versuch, mich zu entschuldigen und zu beteuern, dass ich keineswegs vorhatte, hier jemandes Rezensionen zu zerpfluecken, ihn zu vergackeiern oder sonstwie zum Horst zu machen.


    Zum Horst gemacht habe ich mich gerade selber, weil ich in der Endfassung (!) eines Manuskripts eine aus einem Pilz gewonnene Substanz als Serum bezeichnet habe - ich gehe boese auf die fuenfzig zu, stamme aus einer vor Aerzten wimmelnden Sippe und wusste nicht, dass man das nur fuer eine Substanz, die aus Blut gewonnen wird, verwenden darf. Der Lektor fand das allem Anschein nach schockierend. Ich fand's ein bisschen peinlich, aber nicht allzu sehr, denn selbstredend kann man vom zur Verfuegung stehenden Riesenhaufen Wissen sich hoechstens einen Stecknadelkopf zu eigen machen, und so kommt's eben ab und an auch vor, dass man etwas nicht weiss, das fuer den Rest der Welt offenbar ein alter Hut ist. Immerhin weiss ich hinterher einen Funken mehr als vorher, was ja kein ganz schlechtes Ergebnis ist.


    Mir ist hier in keiner Rezension eine der beanstandeten Formulierungen aufgefallen. Vermutlich, weil ich nicht darauf achte, sondern schlicht lese, was andere Leser zu Buechern sagen. Aufgefallen sind sie mir bei
    a) Autorenkollegen (Charaktaere, dem Autoren, Hauptprotagonist)
    b) einer sich selbst so nennenden Literaturagentur (dem Autoren)


    und da kratzt's mich, um ehrlich zu sein.
    Als Gefluegelkonsument kaeme ich prima durchs Leben, auch wenn ich der Ansicht waere, Truthaehne haetten vier Maegen (denke ich). Waere mein Fleischer der Ansicht, wuerde mich das zumindest stark verunsichern. Deshalb denk ich: Wenn ich Autor sein oder einen Autor als Agent vertreten moechte, kann man von mir erwarten, dass ich mir die Muehe mache, das Substantiv "Autor" richtig zu deklinieren, das Wort "Charaktere" an der richtigen Stelle zu benutzen und richtig zu schreiben, und zu wissen, was ein Protagonist ist.


    Und dann noch was:
    Ich fand's ausgesprochen albern, als mein Bruder, der Arzt ist, meinem damals Fuenfjaehrigen, der hingefallen war, erklaerte: "Jetzt kriegst du da ein kleines Haematom, aber das ist nicht so schlimm."
    Natuerlich hab ich dazu angemerkt, dass es "blauer Fleck" auch getan haette und er sich damit womoeglich sogar verstaendlich gemacht haette, und natuerlich hat er mir daraufhin einen Vortrag darueber gehalten, dass die Begriffe "Haematom" und "blauer Fleck" nicht deckungsgleich sind.
    Recht hatten wir - finde ich - beide. Wenn man den ganzen Tag unter Haematomsagern herumlaeuft und abends nicht auf das in den eigenen Ohren verwaschen klingende "blauer Fleck" umschaltet, ist man deshalb kein notorischer Angeber. Wenn man seinem weinenden kleinen Sohn erzaehlt, dass das Knie ein bisschen blau wird, statt ein grusel-griechisches Gespenst auftreten zu lassen, ist man deshalb kein ungebildeter Wischiwaschi-Schwaetzer.


    Unangenehm faende ich jetzt aber, wenn ich loszoege und das Wort Hemmathom, den Plural die Hemmathomika oder aehnliches ueberall da einschmeisse, wo es irgendwie gerade so in die Richtung zu passen scheint, um mal vorzufuehren, wie Wischiwaschi-frei und vom Fach ich doch bin.
    Dann stoert's mich. Und dann hat's, finde ich mit Sprachauffuellung und Kreativitaet nichts zu tun, sondern mit dem Versuch, mit einen Hut aufzusetzen, fuer den mein Kopf zu klein ist.


    Grundsaetzlich finde ich, dass wir viel zu wenig Worte, viel zu wenig Ausdrucksmoeglichkeiten haben, um wenigstens einen Teil des Lebens hineinzustopfen. Wer da hinzufuegt, ausdehnt, verfeinert, hat meine Bewunderung.


    Und wer hier unermuedlich Buecher rezensiert, damit fuer andere, die's nicht koennen (mich), Kaufentscheidungen viel leichter und Fehlkaeufe viel seltener werden, sowieso.


    Einen schoenen Kardienstag wuenscht Charlie

  • Jessas, ja, da verwenden Laien in ihrer Freizeit wissenschaftlich nicht korrekte Begriffe!


    Wer den Fred hier gelesen hat und sich bei der nächsten Buchvorstellung, die er/sie schreibt, daran erinnert, wird's voraussichtlich nicht wieder tun, weil er/sie durch diese Diskussion ein Stückerl schlauer geworden ist. Und das ist doch prima!


    Sollte jemandem doch wieder ein "Hauptprotagonist" oder gar "Charakter" entschlüpfen, gibt's halt ein paar aufgerollte Expertenfußnägel mehr. Die Stilpolizei rückt deshalb nicht aus.


    Ich sehe das recht gelassen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner