Flammenmond - Rebekka Pax

  • Flammenmond
    Rebekka Pax
    Ullstein Verlag - Taschenbuch - 460 Seiten - 8,99€


    Kurzbeschreibung
    In einem Kino in Los Angeles lebt einer der letzten Vampirclans der Stadt. Als ein Mitglied auf einer Reise nach Arizona entführt wird, bricht Vampirjäger Julius Lawhead auf, den Freund zu retten. Doch der Entführer, der mächtige Vampirmeister Nathaniel Coe, fordert ein anderes Clanmitglied zum Tausch. Julius willigt ein und setzt mit seinem schrecklichen Versprechen alles aufs Spiel — sogar seine große Liebe ...


    Über den Autor
    Rebekka Pax, 1978 geboren, war nach Abschluss eines Studiums der Skandinavistik und Archäologie mehrere Jahre sowohl in Amerika als auch in Deutschland beim Film tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihren zwei Katzen in ihrer Geburtsstadt und arbeitet, wenn sie nicht gerade schreibt, als archäologische Zeichnerin.


    Meine Meinung:
    Vampir Brandon wandelt mit seiner Freundin Christina auf den Spuren seiner Vergangenheit in einem heruntergekommenen Indianerreservat, als er von seinem früheren Meister, dem tot geglaubten Nathaniel Coe, entführt wird. Als sein Meister und Freund Julius davon erfährt, tut dieser alles, um Brandon zu retten, denn er weiß um die "besondere" Beziehung zwischen Brandon und dem Rassisten Coe. Schwierig nur: Julius weilt derzeit in einem Sarg, in dem er seit Monate eine Strafe verbringen muss.


    Flammenmond ist der zweite Band um den Vampirvollstrecker Julius Lawhead und seinen Clan; die Geschichten sind in sich abgeschlossen, man muss den ersten Band (Septemberblut) nicht zwingend kennen.


    Wer sich aufgrund der ähnlichen Cover von Rebekka Pax eine Art „Black Dagger“ erwartet, wird vermutlich dumm aus der Wäsche gucken. Wir haben hier definitiv keinen Vampir- Liebesroman, auch wenn das Buch natürlich nicht ganz ohne Liebe daher kommt. Im Zentrum steht eine rasante Actiongeschichte um die Rettung und Befreiung Brandons.
    Wie sich das für einen Blutsaugerroman gehört, wird an Blut nicht gespart, denn Julius und seine Leute zählen nicht zu den zahnlosen Vampiren, die zur Blutbank laufen oder Tiere aussaugen.
    Pax‘ Vampire erinnern eher an jene aus der Zeit von Anne Rice. Gerade Julius‘ ist dabei ein Kind seiner Zeit und neigt ein wenig zur Schwermut, Melancholie und Unterwürfigkeit seinem Meister gegenüber, allerdings bereits weniger als im ersten Teil (was mich dort in der Ausprägung ziemlich störte). Julius wächst in Flammenmond sichtlich an seinen Aufgaben und trifft harte, schmerzliche Entscheidungen. Die Entwicklung ihrer Hauptfigur gestaltet Rebekka Pax langsam und darum sehr glaubwürdig, ohne ihm seine Ecken und Kanten zu nehmen. Ganz im Gegenteil.
    Seine Freundin Amber ist hin und hergerissen zwischen Liebe und dem Unverständnis für Julius‘ Welt, dem Unwillen, sich diesen Regeln einfach unterzuordnen, die noch früheren Jahrhunderten entspringen. Auch hier spart sich die Autorin den Weichzeichner und lässt ihre Figuren auch den Frust durchmachen, den eine schwierige Liebe mit sich bringt.


    Herzstück des Romans ist für mich aber der indianische Hintergrund Brandons mit dem Höhepunkt: der Sonnentanz – in diesem Fall eher ein Mondtanz -, ein indianisches Ritual, das die Autorin farbenfroh und mit viel Hintergrundwissen über Sinn und Zweck und Geschichte vermittelt.
    Ich konnte live und in Farbe mitfühlen, wie sich ein scheinbar gebrochener Mann mit seinen Geistern und Dämonen auseinandersetzte und in seinen Wurzeln neue Kraft fand. Um es deutlich zu sagen: Hier wurde die tragische Vergangenheit mal nicht fortgepimpert, wie es in vielen dieser Romane der Fall ist – es wurden andere Kräfte aus dem Inneren der Figur bemüht. Wunderschön und berührend!
    Man merkt, dass die Autorin die Kultur nicht nur aus Filmen kennt, sondern im Kreise von Indianern fast zu Hause ist und deren Probleme und Stärken kennt wie ihre eigenen.


    Aufgrund des süffigen, leicht weg zu schmökernden Schreibstils lesen sich die 460 Seiten wie von selbst. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite enthalten, das Happy End (?) keinen Moment in sicheren Tüchern.


    Absolute Leseempfehlung für alle, die mal eine Alternative zum Kuschelschmuse-Vampir suchen und eine klare Steigerung zum ersten Band.


    (Und für die Eulen, die es ganz genau wissen wollen (oder das Nachwort lesen): Ja, ich bin mit Rebekka befreundet, Rebekka weiß aber selbst am besten, dass ich keine Gefälligkeitsrezensionen schreibe.)

  • In einem Kino in Los Angeles lebt einer der letzten Vampirclans der Stadt. Als ein Mitglied auf einer Reise nach Arizona entführt wird, bricht Vampirjäger Julius Lawhead auf, den Freund zu retten. Doch der Entführer, der mächtige Vampirmeister Nathaniel Coe, fordert ein anderes Clanmitglied zum Tausch. Julius willigt ein und setzt mit seinem schrecklichen Versprechen alles aufs Spiel — sogar seine große Liebe ...


    Ein spannender Vampirroman, der definitiv nichts für zarte Gemüter ist. Spannend und in etlichen Angelegenheiten interessant geschrieben, verbreitet die Geschichte um Amber und Julius stets eine düstere Atmosphäre. Es gibt einiges an Gewalt, so findet man in "Flammenmond" Vergewaltigungen, Folter und eine nicht unerhebliche Menge an Blut, jedoch werden die meisten dieser Themen nur angeschnitten und nicht in allen Einzelheiten ausgeschlachtet, sodass man als Leser nicht allzu hart im Nehmen sein muss, aber dennoch nicht zu sensibel sein sollte. Die Vampire in diesem Buch sind definitiv keine blümchenrosa "Glitzervampire", es sind teilweise brutale, aber auch weniger brutale Zeitgenossen. Des Weiteren werden die Geschehnisse dieses Buches sehr dramatisch und spektakulär erzählt, man bekommt als Leser kaum Zeit zum Luft holen und stürzt von einer prekären Situation zur nächsten. Die Handlung setzt nahezu nahtlos da an, wo sie nach Band 1 endete und ist durch die Denkstützen an den richtigen Stellen auch einzeln zu lesen, dennoch ist es von Vorteil, wenn man Band 1 bereits kennt, um sich besser in die Handlung einfühlen zu können. Alle Gefühle in diesem Buch werden sehr gut transportiert; die Ängste erscheinen real und auch die positiven Gefühle erwachen zum Leben. Vampire mal anders.


    Amber findet sich langsam mit ihrer "Situation" ab, erleidet aber einen Rückschlag und zweifelt an ihren Gefühlen. Sie ist in "Flammenmond" größtenteils ein stärkerer Charakter als sie es in Band 1 war, jedoch trennt sie sich von Julius, nähert sich am Ende jedoch wieder an. Es bleibt spannend, wie es mit den beiden wohl weitergehen wird. Julius lebt in Beziehungsdingen teilweise noch im letzten Jahrhundert und versteht viele der Ängste Ambers nicht. Jedoch ist er ein starker Charakter, der versucht, Amber zurückzugewinnen. Oftmals erschienen mir die sonst so harten Vampire ein wenig sehr sentimental, sie ähnelten teilweise kleinen Kindern, die gerne weinen und sich nach Berührungen sehnen. Ansonsten haben mir alle Charakter, sowohl Haupt-, als auch Nebencharaktere, gut gefallen. Bleibt mit Spannung zu erwarten, wie es mit ihnen allen weitergehen mag.


    Sprachlich ist es sehr flüssig zu lesen. Rebekka Pax bedient sich einer sehr bildhaften und realen Sprache, die die Gefühle der Protagonisten direkt auf den Leser überträgt und ihm die Bilder vor Augen treten lässt. Ihr Erzählstil lässt sich wohl am besten mit folgenden Worten beschreiben: Spannend, brutal und emotional. Jedoch verknüpft sie alles stets mit einem Funken, wenn auch teils morbiden, Humor und lässt den Leser an ihrer Welt teilhaben.


    Das Cover spiegelt die Düsternis in diesem Buch sehr gut wieder. Es wirkt ganz ansprechend, allerdings fehlt das gewisse Etwas, was es zu einem Blickfang werden lässt.

  • Ich habe das Buch bei vorablesen.de gewonnen und fand es ehrlich toll! Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und tatsächlich mal etwas anderes.


    Allerdings war es mir stellenweise zu brutal - aber das ist eine Geschmacksfrage. Mir wurden einzelne Szenen zu blutig und in zu grausigen Details dargestellt. Außerdem habe ich zu Amber keinen wirklichen Zugang gefunden. Ihr Verhalten habe ich teilweise nicht nachvollziehen können und ihren Charakter fand ich nicht so toll ausgearbeitet.


    Das mit dem "süffigen" Erzählstil stimmt vollkommen. :-)


    Alles in allem aber wirklich ein super Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen will. :wave

  • Zitat

    Original von Mulle
    Hm, ich weiß jetzt gerade nicht, warum die Rezis zu den Liebesromanzen verschoben wurde. In meinen Augen gehört sie hier nicht hin; denn wer einen Vampir-LiRo erwartet, kommt hier nicht auf seine Kosten und wird vermutlich sogar abgeschreckt durch die (in diesem Genre eher unübliche) Gewalt.


    Der 1. Band steht auch in der Romance-Rubrik. Daher habe ich diesen auch hierher veschoben.

  • Ich habe ebenfalls das Buch bei vorablesen.de bekommen und fand es eher mittelmäßig.


    Einerseits haben mich die Vampirklischees richtig genervt (u.a. nennen die Vampire ihr jeweiliges Oberhaupt "Meister" :pille) und andererseits kam ich mit Julius gar nicht klar. Sein Charakter hat mich von Anfang bis Ende nur genervt. Er hat um seine Freilassung gebettelt, er wirkt schnell unbeherrscht und aggressiv und wirkte bei einem speziellen Kampf wirklich sehr schwach. Er schien ständig überfordert und naiv.


    Ansonsten hat mir das Buch fast gut gefallen. Die Handlung war recht spannend, die Sprache flüssig, lebendig und anschaulich. Auch der Perspektivwechsel (Julius = ich, andere Personen = Er/Sie) hat mir richtig gut gefallen. Es war recht kurzweilig zu lesen, nur Julius ging mir eben auf den Keks. :keks


    Ich kannte den ersten Teil nicht und werde ihn auch nicht nachkaufen. Auch andere Bücher dieser Reihe werde ich nicht lesen, dafür gibt es einfach viel zu viele richtig gute Bücher, die noch gelesen werden wollen und mehr meinem Geschmack entsprechen. Ich gebe 5 Punkte.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Der 1. Band steht auch in der Romance-Rubrik. Daher habe ich diesen auch hierher veschoben.


    Ich würde sagen, da wurde anhand der Cover und des semi-optimalen Klappentextes eingeteilt.
    Ich empfand den ersten schon nicht als Liebesroman, aber in Flammenmond ist die Liebesgeschichte wirklich nur noch Randerscheinung; da hat jeder zweite Krimi mehr Romanze.

  • Inhalt:
    Der Vampir Julius Lawhead ist seit mittlerweile 2 ½ Monaten, als Strafe für eine begangene Ungehorsamkeit seines Meisters gegenüber, in einen Sarg eingesperrt. Er hat seinem Meister und Clanoberhaupt Curtis in einem unbedachten Moment den Vampir Brandon gestohlen, und ist nun selbst Brandons Meister. Sein Schützling Brandon nutzt diese Zeit, um mit seiner Gefährtin Christina nach Arizona zu reisen, um sich den Geistern seiner Vergangenheit zu stellen. Brandon ist ein Halbindianer von dem Indianervolk der Navajo. Er hatte nicht nur eine schwere Kindheit, sondern wurde von seinem Schöpfer Nathaniel Coe schwer misshandelt und gequält, bis Coe bei einem Brand endgültig starb. Für ihn bricht nun mit seinem neuen Meister Julius eine neue Zeit an, und er möchte auf diesem Weg seine Vergangenheit aufarbeiten und hinter sich lassen. Christina steht im bei und lernt ihn dadurch noch besser kennen und verstehen. Doch dann geschieht das Unfassbare. Nathaniel Coe taucht plötzlich auf der früheren Farm Brandons auf, und fordert ihn als seinen Untergebenen zurück. Er bringt ihn in seine Gewalt und schickt die verängstigte Christina wieder nach L.A. zurück. Julius ist außer sich und versucht Brandon von Coe freizukaufen oder mit einem anderen Vampir auszutauschen. Er weiß von Coes sadistischen Ader, und das Brandon lieber sterben würde, als noch einmal unter Coes Herrschaft zu stehen. Doch ist es wirklich so einfach Brandon zurück zu bekommen? Coe hätte nicht so einen grausamen Ruf, wenn er nicht noch ein paar Gemeinheiten in petto hätte. Kann Julius Brandon befreien? Und wenn ja zu welchem Preis?


    Meine Meinung:
    Flammenmond ist der zweiter Band von Rebekka Pax und schließt direkt an den ersten Band „Septemberblut“ an. Auch das Cover lehnt sich mit einer Skyline im Hintergrund, dem männlichen Gesicht und dem Namen der Autorin mit dem Kreuz, an das des ersten Bandes an. Es ist diesmal zwar in schwarz und grau gehalten, doch wie auch beim ersten Band steht der Name der Autorin im Vordergrund und nicht der Titel. Man kann sehr gut erkennen, dass diese beiden Teile zu einer Reihe gehören.
    Die Vampire von Rebekka Pax sind eher klassisch gehalten und mit ein paar zusätzlichen brauchbaren Eigenschaften ausgestattet. Sie schlafen in Särgen, ernähren sich vom Blut der Menschen und haben menschliche Diener. Ihr leben in Clans ist mit klaren Regeln und Gesetzen geregelt, auf deren Verstoß harte Strafen, bis hin zur Todesstrafe, stehen. Neu ist, dass sie sich nicht nur über weite Distanzen per Gedanken austauschen können, sondern in geringen Mengen so auch Energie aufnehmen können. Durch die Verbindung mit 5 möglichen Siegeln können sie sich an menschliche Diener binden, die ihrerseits auch gewisse Vorteile dadurch erhalten, wie bessere Sinneswahrnehmung und längeres Leben.


    Im Vampirroman Flammenmond begegnete ich vielen Charakteren, die ich in dem ersten Band Septemberblut schon kennen und mögen gelernt habe. Im Vordergrund stehen der frisch zum Vampirmeister aufgestiegene Julius mit seiner menschlichen Freundin und Dienerin Amber, und der Halbindianer Brandon mit seiner frisch gewandelten Gefährtin Christina. Es ist zwar nicht notwendig den ersten Band zu kennen, um diesen zu verstehen, da es sich hierbei um eine insich abgeschlossene Geschichte handelt, trotzdem würde ich empfehlen den ersten Teil vorher zu lesen. Es hilft dabei die Charaktere und gewisse Situationen besser zu verstehen und tiefer in die Geschichte eintauchen zu können.


    Rebekka Pax läßt einem in diesem Buch die Vampirwelt aus den Augen von Amber, Brandon und Julius sehen, wobei nur die Passagen von Julius aus der Sicht einen Ich-Erzählers geschrieben wurden. Ambers und Brandons Erlebnisse werden einem aus der Sicht eines aussenstehenden Erzählers vermittelt. Ich konnte richtig die Verzweiflung und Zerrissenheit von Julius mitempfinden, der dauernd hin und hergerissen wurde zwischen dem Befolgen der Gesetze, und dem Drang seine Camarilla (so eine Art Familie) zu schützen. Ein schwieriger Drahtseilakt, der auch teilweise etwas aus dem Ruder lief. In seiner Haut wollte ich nicht stecken, doch genau diese Wesenszüge brachten mir seinen Charakter diesmal näher. War er mir im ersten Teil total unsympatisch, hat nun Amber diesen Part eingenommen. Sie wurde sehr selbstgerecht und unglaublich stur dargestellt. Die ganze Geschichte über, war sie ununterbrochen nur auf Krawall gebürstet. Meiner Meinung nach etwas zu übertrieben, jedoch noch im Rahmen des Glaubhaften, wenn man davon in einem Fantasy-Roman überhaupt sprechen kann. Bei Brandon hat sich die Autorin besonders ins Zeug gelegt. Sie hat nicht nur seinem Charakter durch die Einblicke in seine Vergangenheit und Martyrien mehr Tiefe gegeben, sondern durch das Einbeziehen seiner Navajo-Kultur noch einen passenden Rahmen für die Geschichte geschaffen. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, etwas über die Navajo und ihre Rituale zu erfahren, ein Vampirroman, der in der Wüste spielt ist dann doch nicht so alltäglich. Der Charakter von Christina blieb auch diesmal sehr Oberflächlich, da sie ein überaus junger Vampir ist, blieb für sie nur der Teil der immer hungrigen und dauernd weinenden Freundin übrig, die nicht weiß wie sie sich verhalten soll. Ich hoffe das sie in den nächsten Teilen eine größere Rolle bekommt, da sie mir trotzallem ans Herz gewachsen ist.


    Mit Flammenmond hat Rebekka Pax einen sehr spannenden und teilweise sehr brutalen Vampirthriller erschaffen. Sollte jemand auf der Suche nach einer Vampir/Mensch-Romanze sein, mit Vampiren, die sich nur von Blutkonserven ernähren und nie auch nur einen Hauch Böses in sich tragen, kann ich nur von dem Kauf abraten. Es gibt zwar vereinzelte leidenschaftliche Szenen, doch die sind sehr rar und oberflächlich gehalten. Der Anteil an Brutalität mit Misshandlungen, Demütigungen und Gewalt überwiegt eindeutig. Doch die Art und Weise wie Rebekka Pax das Alles verpackt und miteinander verbindet, hat mich überzeugt. Der Roman war von Anfang bis Ende spannend, gut teilweise etwas vorhersehbar, aber durchaus fesselnd. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung, denn auch wenn diese Geschichte insich abgeschlossen ist, sind noch so einige Fragen offen geblieben.


    Fazit:
    Ein spannender und fesselnder Vampiroman der etwas anderen Art. Für Fans der blutrünstigen und altmodischen Blutsauger absolut empfehlenswert.


    Die Reihe:
    Teil 1: Septemberblut erschienen 07. Dezember 2010
    Teil 2: Flammenmond erschienen 17. Februar 2012

  • Ich bin ein wenig zerrissen bei diesem Buch.
    Einerseits hat es mir gut gefallen, andererseits fand ich es unheimlich brutal. Zumindest im Vergleich mit anderen Vampirbüchern. Diese Brutatität erwartet man auch nicht unbedingt bei dieser Art von Büchern. Und obwohl ich harte blutige Thriller liebe, hat es mich hier etwas gestört.
    Rebecca Pax hat diese Szenen auch noch sehr detailliert geschildert. Das verstärkte das natürlich noch. Vor allem weil auch Kinder unter den Opfern waren.


    Die hier geschilderten Vampire waren etwas anders als die üblich beschriebenen. Sie haben ein hohes Ehrgefühl und die Clanmitglieder hängen sehr aneinander. Damit machen sie sich angreifbar und das wird hier natürlich ausgenutzt.
    Dieser Zusammenhalt wird gut beschrieben und hat mir gut gefallen.
    Ebenso gut gefiel mir, dass auch Indianer und ihre Traditionen udn Riten eine Rolle spielten. Das war mal etwas Neues ;-)


    Den Vorgängerband kannte ich nicht und habe ihn nicht vermisst. Dieses Buch ist eigenständig gut zu lesen. Wer keine Angst vor beschriebener Gewalt hat und eine leichte Liebesgeschichte mag wird dieses Buch gerne lesen.

  • Nathaniel Coe ist das Böse in Person - ein wahr gewordener Alptraum! Jedenfalls ist er dies für den Indianer Brandon (Flying Crow), der in Arziona von seinem einstigen (totgeglaubten) Meister entführt, gedemütigt und misshandelt wird.
    Für Julius, der vorzeitig aus seiner „Gefangenschaft“ entlassen wird, um seinem Schützling nach zureisen und zu retten, beginnt ein Tanz auf dem Drahtseil. Die Gesetze der Vampirclans sind zwingend einzuhalten, sie verhindern ein schnelles (oder auch „voreiliges“) Vorgehen. Die einzige Möglichkeit scheint ein Austausch zu sein; Vampir gegen Vampir. Doch Julius' Entscheidungen haben Folgen, er setzt Ambers Liebe aufs Spiel.

    „Flammenmond“ ist ein wirklich aufregendes Abenteuer! Rebekka Pax lässt den Leser kaum zur Ruhe kommen - die Spannend bleibt konstant aufrechterhalten. Sie erzählt von der Liebe, von Grausamkeiten, von Machtspielchen, gebrochenen Seelen und geheimnisvollen Ritualen. „Flammenmond“ ist so „vollgestopft“ mit unerwarteten Geschehnissen, dass dem Leser kaum Zeit bleibt, überhaupt durchzuatmen. Ich habe gestaunt, wie viel Handlung und Bewegung in einem Taschenbuch überhaupt stecken kann … mit Spannung habe ich dieses Abenteuer verfolgt, ich habe mit Brandon gelitten, mit Amber gezweifelt, mit Julius gekämpft … und als es „endlich“ zuende war, habe ich aufgeatmet.


    Richtig toller Lesestoff! Und irgendwie ganz anders, als der erste Teil „Septemberblut“. Zwar hat mir der Auftakt dieser Reihe schon gut gefallen, aber „Flammenmond“ hat eine ganz eigene Dynamik, die den Leser mit sich reißt. Mit dieser Fortsetzung hat Rebkka Pax nicht nur meine Erwartungen erfüllt, sondern übertroffen!


    Fazit: Ein überraschend erfrischender Vampirroman mit geballter Action; ein absolut aufregendes Abenteuer in den Wüsten von Arizona, welches - trotz aller Spannung - auch viele Gefühle mit sich bringt: Verzweiflung, Hass, Liebe.

  • Zum Inhalt:


    In Flammenmond geht die Geschichte weiter, die die Autorin mit Septemberblut begonnen hat. Die Handlung setzt wenige Wochen nach dem Ende des ersten Bandes ein, man hat also nichts verpasst. Julius muss seine Strafe absitzen und wurde von seinem Meister Curtis in einem Sarg eingesperrt. Amber arbeitet weiter als Vergolderin und hält über die magischen Siegel immerhin in Gedanken die Verbindung zu ihrem Geliebten.


    Die Handlung wird wieder aus verschiedenen Perspektiven geschildert, wobei die Kapitel aus Julius Sicht wieder in Ich-Form geschrieben sind. Ab und an fand ich den Wechsel etwas verwirrend und brauchte einige Sätze bis mir klar war, aus wessen Sicht gerade erzählt wird.


    Neben Julius und Amber spielen in diesem Buch die Vampire Brandon und Christina eine größere Rolle. Sie machen einen Ausflug in Brandons ehemalige Heimat in Arizona und müssen dabei feststellen, dass Brandons totgeglaubter Erschaffer Nathaniel Coe noch am Leben ist (naja, vampirmäßig zumindest nachts) und nun wieder Anspruch auf Brandon erhebt. Coe ist ein sadistischer Widerling und so setzt Julius alles daran, Brandon wieder zurückzuholen.


    Meine Meinung:


    Der erste Band hat mir gar nicht gefallen, dementsprechend bin ich mit gemischten Gefühlen an diese Fortsetzung herangegangen, die ich schon zu hause hatte (man sollte vielleicht immer erstmal den ersten Band einer Reihe lesen, bevor man sich weitere zulegt!). Zu Anfang war ich positiv überrascht, die Handlung gefiel mir deutlich besser und gerade die Abwechslung durch Brandon und Christina machte die erste Hälfte des Romans für mich recht unterhaltsam.


    Allerdings hatte ich, wie im ersten Band auch, ziemliche Probleme mit den Figuren Julius und Amber. Deren Gefühle füreinander bleiben für mich weiterhin ein Rätsel. Julius belügt Amber in so vielen Dingen, sie verabscheut sein Handeln in vielen Bereichen, trotzdem zieht sie die längste Zeit keine Konsequenzen.


    Auch die Beschreibung der Vampir-Hierarchien, die ständige Erwähnung von Dienern und Meistern, Schwüren und Bindungen, ist einfach nicht so mein Fall.


    Die Gewaltszenen waren wieder reichlich drastisch, ich bin kein allzu zartbeseiteter Leser, aber an ein paar Stellen habe ich dann nur noch quergelesen.. Aber nicht nur das, auch psychische Gewalt und Demütigung spielt in dieser Geschichte eine große Rolle und ist an einigen Stellen fast noch schlimmer als die blutigen Kampfszenen.


    Viel zu lang geraten ist meiner Meinung nach der Ausflug in Rituale und Mythen der indianischen Ureinwohner, vor allem hat sich mir der Sinn dieses Handlungsstrangs nicht so wirklich erschlossen.


    Insgesamt hat mir das Buch besser gefallen als der erste Teil, aber ich glaube, den kommenden dritten Band muss ich nicht unbedingt lesen.

  • Der Vampir Julius hat sich gegen seinen Meister Curtis gestellt und diesem einen "seiner" Vampire geraubt. Aus diesem Grund muss er nun eine Strafe verbüßen: Er darf seinen Sarg nicht verlassen und kann somit auch kein Blut zu sich nehmen. Seine Freundin Amber, die aufgrund sog. Siegel im Geiste mit ihm verbunden ist, steht ihm zur Seite und tauscht sich telepathisch mit ihm aus.


    Derweil hält sich der Vampir Brandon - der Grund seiner Missetat - mit seiner Freundin Christina in Arizona auf, um auf den Spuren seiner Wurzeln zu wandeln. Hierbei trifft er unerwartet auf seinen totgeglaubten ehemaligen Meister Nathaniel Coe und wird von diesem überwältigt und später schwer misshandelt. Seine Freundin Christina wird zu ihrem Meister zurückgeschickt. Durch seine gedankliche Verbindung mit Brandon wird Julius Zeuge der Tat. Er randaliert so lange bis Curtis ihm den Rest seiner Strafe erlässt, damit er versuchen kann, Brandon auszulösen. Christina, Amber und Steven, ein weiterer Vampir unterstützen ihn hierbei.


    Flammenmond ist der zweite Band einer Reihe von Rebekka Pax. Es ist sicherlich hilfreich den ersten Band vorab gelesen zu haben, jedoch auch nicht zwingend erforderlich. Die Geschichte ist auf jeden Fall auch eigenständig sehr spannend und unterhaltsam. Es werden immer wieder kleine Erklärungen zum Vergangenen aus dem ersten Band eingeblendet und selbst, wenn die Autorin dies nicht täte, wäre es einfach, der Handlung zu folgen.


    Rebekka Pax erzählt hier aus der Sicht des Vampirs Julius in der Ich-Form, jedoch blendet sie immer wieder alleinige Szenen der anderen Charaktere mit ein. Das Geschehen wird auf diese Weise vielschichtiger wiedergegeben. Gleichzeitig erhöht dies die Spannung.


    Die Autorin hat eine angenehme und flüssige Art zu schreiben, so dass man sich leicht vom Geschehen fesseln lässt. Flammenmond ist ein packender Vampirroman, der durch ausgefeilte Charaktere besticht, die während des Lesens klar vor meinen Augen erschienen. Ich hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und konnte das Buch nur schwer wieder zur Seite legen.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Rebekka Pax.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend