Titel: Liebhaber der Finsternis
Autorin: Fay Ellison
Verlag: Sieben-Verlag
Erschienen: Februar 2012
Seitenzahl: 196
ISBN-10: 3864430690
ISBN-13: 978-3864430695
Preis als Ebook: 8.99 EUR
Preis als Printausgabe: 14.90 EUR
Das sagt der Klappentext:
Die vom Leben und den Männern enttäuschte Engländerin Leah wendet sich verzweifelt an den Vampir Corbin, der sie durch eine Verwandlung von ihren Emotionen befreien soll. Aber der engelsgleiche Cian ist der Vampir, der ihr vom ersten Augenblick unter die Haut geht. Sie verbindet sich mit ihm und wird zum Spielball der Lust, denn ihre Wandlung hat ihren Preis. Menschenblut allein genügt nicht. Um zu überleben, müssen die einst gefallenen Engel des Vampirclans ihr einen Teil ihres Blutes überlassen. Als Gegenleistung erklärt sie sich bereit, mit jedem der zwölf Engel eine Vollmondnacht im Jahr zu verbringen. Doch Leah ist fasziniert von Cians Bruder Corbin, und muss feststellen, dass auch Untote lieben können. Sie gerät zwischen sämtliche Fronten, als Cian sie nicht aus seinem Bann entlassen will und die Engel ihre Vollmondnächte einfordern.
Die Autorin:
Fay Ellison ist das Pseudonym einer in Hamburg lebenden Autorin.
Meine Meinung:
Man legt dieses Buches zur Seite und stellt sich die Frage: Was bleibt? Wenig wenn nicht gar sehr wenig wird wohl in Erinnerung bleiben; allenfalls wird man sich an einen pornographischen Text erinnern, der es sich in einer eher dürftigen Rahmenhandlung „gemütlich gemacht“ hat.
Eigentlich schade. Denn von der Idee her, hätte diese Rahmenhandlung einen breiteren Raum verdient gehabt. Aber das war offensichtlich wohl nicht gewollt. In erster Linie geht es in diesem Buch, in dieser Geschichte, um – zugegeben – variantenreichen Sex, um Bettszenen mit allem Drum und Dran. Da ist das Betthäschen Leah, die sich durch so manches Bett vögelt, die dabei aber zumeist sehr devot rüberkommt – eine wirklich selbstbewusste Frau würde wohl anders beschrieben werden. Beeindruckend war auch die nie versiegende Potenz der mitmachenden Männerfraktion. Die konnten immer und zu jeder Zeit – nur tagsüber eben nicht, denn da war ja Tiefschlaf angesagt. Aber nachts ging es dann voll zur Sache – da wackelte schon mal die Heide. Aber diese Männer waren eben auch nicht von dieser Welt, es waren verbannte Engel, die offenbar außer Bettnahkampf keine weiteren Hobbies hatten. Wenigstens war das mein Eindruck.
Wirklich gestört hat mich die Beschreibung, die Darstellung der handelnden Personen. Da wurde ein optisches Idealbild entwickelt, das im Grund völlig unrealistisch war. Menschen, makellos schön. Adonis lässt grüßen. Dabei gibt es ihn nicht: den makellosen Körper – auch wenn die Werbung uns das pausenlos einzureden versucht und denen, die dieses Gesülze für bare Münze nehmen, gnadenlos das Geld aus der Tasche zieht. Irgendwie wurde ich bei so mancher Szene unangenehm an Arno Breker erinnert.
Als positiv habe ich empfunden, dass die Autorin zumeist nicht um den heißen Brei geredet hat. Da wurde glasklar und unmissverständlich formuliert, da würde nicht verschämt verklausuliert. Dinge wurden konkret beschrieben – so wie es eben auch sein soll. Und die erzählte Geschichte hat auch gezeigt, dass man sich davor hüten sollte, Pornographie nur mit negativen Attributen zu unterlegen. Man muss Pornographie nicht mögen – aber man sollte schon tolerieren, dass es eben eine Vielzahl von Menschen (und beileibe nicht nur Männer) gibt, die Pornographie anschauens- und lesenswert finden.
Ferner fand ich positiv, dass sich die Bettszenen nicht auf „rauf-rein-raus-zur Seite drehen- einschlafen“ beschränkten. Die Autorin war gerade in dieser Beziehung sehr phantasievoll. Da gab es Spanking, ein wenig Bondage, ein wenig gleichgeschlechtlichen Sex, da gab es Analverkehr und Cunnilingus; Fellatio habe ich vielleicht überlesen, kann mich jedenfalls an eine solche Szene nicht erinnern.
Was bleibt nun als Fazit.
Positiv ist hervorzuheben, dass hier die Dinge beim Namen genannt wurden und dass Pornographie mit peinlichem „Schmuddelsex“ eben nichts zu tun hat. Sex macht Spaß und man kann diesen Sport auch dann betreiben, ohne gleich die große Liebe vorspielen zu müssen. Die Sprache der Autorin war gerade in diesen Passagen meist klar und realistisch – und so soll es denn ja auch sein.
Negativ war für mich die Alibifunktion der Rahmenhandlung. In diesem Buch geht es um Sex und um nichts anderes. Warum dann nicht auch danach handeln? Daher: Rahmenhandlung weglassen und immer gleich zur Sache kommen.
Insgesamt hat mich das Buch aber doch eher gelangweilt. Stimulanzia sehen bei mir anders aus. Andere aber wiederum werden unter Garantie in diesem Buch eine sie beflügelnde Stimulanz finden. Das muss aber halt jede/jeder für sich selbst herausfinden.
5 Punkte von 10. Ein „ausreichend“ – mehr war nach meiner Einschätzung nicht drin.
Edit: Schreibfehler