Die sterblich Verliebten – Javier Marias

  • Verlag: Fischer, 2012
    Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    Originaltitel: Los Enamoramientos
    Aus dem Spanischen von Susanne Lange


    Kurzbeschreibung:
    Madrid, ein Café: Jeden Morgen beobachtet María das perfekte Paar Luisa und Miguel. Sie ist gefangen von der zärtlichen Aufmerksamkeit der Liebenden. Doch dann geschieht etwas Schreckliches, und María gerät in einen Irrgarten aus Ahnungen und Verdächtigungen. Sie kennt die Liebe, sie kennt den Tod, aber kennt sie auch die Wahrheit.


    Über den Autor:
    Javier Marías, 1951 als Sohn eines vom Franco-Regime verfolgten Philosophen geboren, veröffentlichte seinen ersten Roman mit neunzehn Jahren. Seit seinem Bestseller ›Mein Herz so weiß‹ gilt er weltweit als interessantester Erzähler Spaniens. Sein umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Nelly-Sachs-Preis sowie dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Seine Bücher wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.


    Mein Eindruck:
    Um es vorwegzunehmen: Dieser Roman des spanischen Star-Autors Javier Marias war für mich eine große Enttäuschung.
    Das ist nicht mehr der Javier Marias von „Mein Herz so weiß oder „Während die Frauen schlafen“.
    Er erzählt fast nichts in diesem über 400 Seiten starken Roman, und dass auch noch mit einem äußerst schlichten Stil.
    Selbst aus den wenigen, gut erzählten Passagen macht Marias nicht viel. Als Erzählerstimme hat er eine weibliche Perspektive gewählt. Doch die spröde Protagonistin bleibt zu sehr Beobachterin und durchgängig distanziert. Das empfinde ich auf die Dauer wirklich als misslungen, da auch die anderen Beteiligten in der mysteriösen Geschichte allzu blass bleiben.


    Mit hochgestochenen literarischen Anspielungen auf z.B. Balzacs Oberst Chabert scheint Marias den Roman aufpeppen zu wollen, aber das nützt ihm auch nichts, da es zu aufgesetzt wirkt.


    Auf der Rückseite des Buches steht: „Ein packender sentimentaler Thriller“
    Da gilt es zu warnen: Echte Thriller-Fans werden diesen Roman wahrscheinlich sterbenslangweilig finden. Auch wer eine unaufgeregte Erzählweise mag, wird hier zu kurz kommen.
    Daran ändert auch die gute Arbeit des Fischer-Verlags bei Cover und Schriftbild nichts.


    Der Klappentext trumpft auf: „Javier Marias ist der herausragendste spanische Erzähler“ ROBERTO BOLANO.
    Nun, Bolano ist lange tot, diesen Roman hat er nicht mehr gelesen.


    Ein belangloser Roman!


    ASIN/ISBN: 3596512972

  • Danke, für die Rezi. Nachdem ich eine Buchbesprechung im Radio gehört hatte, war ich kurz davor es mir zu kaufen, da dieser dieses Buch über den grünen Klee gelobt hat. GsD habe ich die Finger davon gelassen. Ich konnte schon mit "Mein Herz so weiß" nichts anfangen.

  • An Javier Marias scheiden sich wohl die Geister.


    Im aktuellen Literaturclub gab es auch kritische Stimmen zum Buch:


    Peter Hamm: Ich finde es unendlich geschwätzig
    Lauter Allerweltswahrheiten werden über Seiten ausgewälzt.
    Alles vorhersehbar


    Ralph Dutli: alles wird zerredet!


    Iris Radisch: Ich mochte ihn nie! Ich fand das immer sehr oberflächlich, sehr geschwätzig.