Das geht mir gerade durch den Kopf... (ab 05.03.)

  • Ich habe gestern erfahren, dass eine Frau in unserer Familie, die schon vor einigen Jahren an Krebs gestorben ist, eine halbe Stunde vor ihrem Tod gesagt hat: "So sterben also die Menschen, es ist so schön, das hab ich nicht gewusst. Da gibt es Wiesen, es ist so schön da!"


    Liebe DraperDoyle, ich bin sicher, deine Freundin hat auch Ähnliches erlebt.

  • Mein herzlichstes Beileid, Draper. Das ist wirklich schrecklich. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. :knuddel1


    Mit den Text kann ich dir leider auch nicht weiter helfen, ich bin da ehr talentfrei. :-( Damals als meine Mutter gestorben war konnte ich keine einzigste Karte lesen. Ich war zu fertig dazu und könnte es selbst heute nicht.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Mensch, Draper, das tut mir unglaublich leid! Du wirst schon genau das Richtige schreiben aus dem Bauch heraus - es war Deine geliebte Freundin. :-)


    Es hört sich bekloppt an, aber mich nimmt das grade voll mit. Mein Mann hat ja die Achillessehne gerissen, Vorgestern ist das Auto kaputt gegangen ( Kupplung, bin grade noch Nachhause gerruckelt, musste abgeschleppt werden) und ich hab mich gefragt, wie das jetzt alles gehen soll mit Physiotherapie- und Arztterminen etc. Dann wollte ich Gestern schnell ein Eis holen und habe mir beim Aufsteigen aufs Fahrrad das Knie widerlich verdreht. Da haben sofort welche einen Krankenwagen gerufen und im Krankenhaus habe ich eine Fixierschiene und Krücken bekommen und warte jetzt auf ein MRT Termin. Jetzt humpeln wir beide hier rum, er rechts, ich links. Mit zwei Kindern..Das ist doch alles irgendwie falschrum.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Danke, ihr Lieben.
    Ich glaube, gestern, als ich dann die Todesanzeige gelesen habe, schwarz auf weiß, hat es mich endgültig von den Beinen geholt, heute kann ich zumindest wieder denken.
    Wir haben uns jetzt gegen was mit Schleife entschieden, weil ich nicht glaube, dass sie jetzt irgendwo auf der Wolke sitzt und Grabschmuck liest. Falls sie noch irgendwo da draußen unterwegs ist, wird sie schon merken, wie traurig wir sind.
    Nachher werden wir uns eine Pulle Clausthaler aufmachen, das hat sie so gerne getrunken, und wenn wir so richtig betrunken sind, wird uns schon ein geeigneter Kartentext einfallen. ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Mir geht gerade ferienbedingt wieder verstärkt durch den Kopf, warum es der heutigen Jugend so schwer fällt, sich auch mal elektronikfrei und ohne Animation von außen selber zu beschäftigen... :gruebel
    Wir befinden uns gerade mal in der ersten Ferienwoche und schon gehen meine Kinder ein vor Langeweile, wenn man ihnen den Stecker zieht oder das W-LAN kappt!
    Aber ich sehe es auch nicht ein, permanent die Animateurin zu spielen, zumal es eh quasi unmöglich ist, meine drei Kinder interessensmäßig unter einen Hut zu bekommen.


    Warum ist das so? Wenn ich meinen Kindern die Dinge vorschlage, mit denen ich (Einzelkind, wenige Freunde) damals meine Sommerferien verbracht habe, ernte ich nicht mal ein müdes Lächeln.


    LG, Bella

  • Mir ging gerade mal wieder durch den Kopf, dass ich arm dran wäre, wenn ich nicht Fahrrad fahren könnte (es soll ja Leute geben, die das wirklich nicht können). Wenn ich dran denke, alles zu Fuss erledigen zu müssen... Da wäre mir meine Zeit zu schade. Und für kleinere Besorgungen oder zur Post das Auto aus der Garage zu holen, wäre mir dann auch zu blöd.


    Bella :
    Ja, das hab ich mir auch schon überlegt, als meine Chefin gestern auch darüber geklagt hat. Heute hat sie frei und will mit ihren beiden Kindern (13 und 15 Jahre) ins Schwimmbad gehen. Da wo sie wohnen, haben sie den Wald gleich um die Ecke, aber das genügt der Jugend von heute ja wohl nicht mehr. Ich bin zwar kein Einzelkind, aber meine Schwester ist fast 6 Jahre älter als ich, also musste ich mich auch allein betun in den Ferien, oder mein Cousin war da. Wir waren viel im Wald Buden bauen, oder Bratäpfel machen (in einer Höhle, also keine Waldbrandgefahr) und waren auch sonst viel unterwegs, auch im Winter.

  • Belladonne und mazian, ich glaube es ist eine direkte Folge davon, dass man sich heute viel mehr um seine Kinder kümmert, als das früher der Fall war. Außerdem haben sie ja auch alle viel vor: Sport, Musik, Schule. Da bleibt kaum freie Zeit im Alltag. Mit freier Zeit umgehen muss man regelrecht lernen. Das kommt nicht von selbst.
    Wir waren das viel mehr gewohnt. Ich hatte einmal die Woche Turnen. Das wars. Fernsehen? Hatten wir erst, als ich 10 war und dann noch lange nicht rund um die Uhr. Wenn ich zu viel zuhause rumhing, hieß es gleich: Dir ist wohl langweilig und mir wurde gleich eine Aufgabe aufgebrummt.
    Da hat sich doch viel geändert.....

  • Och, es schadet ihnen auch nicht, wenn ihnen mal langweilig ist. Früher oder später endet das bei uns doch damit, dass sie gemeinsam im Garten Fussball spielen, die Federballschläger hervor holen oder Brettspiele spielen. Nur vorschlagen darf ich so etwas nicht, denn dann ist das natürlich total doof.
    Deshalb habe ich mir abgewöhnt, ihnen etwas vorzuschlagen. Alternativ hilft es auch ihnen eine Aufgabe aufzubrummen. :grin
    Ich halte mich mittlerweile wirklich heraus, wenn das Gejammer mit, "mir ist ja sooooo langweilig" losgeht und schalte auf Durchzug. Das funktioniert am besten. Dauerbespassung von Elternseite oder Dauerbeschäftigung mit elektronischen Geräten gibt es bei uns nicht.

  • Ich schreib einfach hier rein, weil es in andere Freds nicht passt.


    Gestern Abend habe ich im französischen Fernsehen eine Sendung gesehen, die in Andenken an Grégory Lemarchal gesendet wurde. Besagter Grégory hatte im Jahr 2004 an der "Star Academy 4" (Frankreich sucht den Superstar im 4. Jahr) teilgenomen und auch gewonnen. Damals war ich genau zu der Zeit in Frankreich zum Praktikum und habe die "Star Ac'" sehr genau verfolgt. Aber nicht wegen Grégory, sondern wegen einem anderen Sänger (der ist aber leider im Halbfinale ausgeschieden). Auch das Finale konnte ich leider nicht mitverfolgen, da ich da schon wieder in Deutschland war. Jedenfalls, war Grégory Kandidat und in dem Vorstellungsfilmchen, wo jeder von sich erzählt, hat er erwähnt, dass er an Mukoviszidose leide - und danach nie wieder davon geredet. Er hatte eine wunderschöne Stimme, und auch die Lieder, die er im Anschluss an seinen Sieg gesungen hat, waren toll. Er konnte über viele Oktaven singen, wie so schön gesagt wurde. Als er an der Star Ac teilnahm war er 21 Jahre alt. Am 30. April 2007 (also mit gerade mal 23/24) ist er an seiner Krankheit gestorben. Das hat mich sehr traurig gemacht. Kurz nach seinem Tod haben seine Eltern eine Stiftung mit seinem Namen ins Leben gerufen, um dieser "Scheisskrankheit", wie Grégory selbst sagte, den Kampf anzusagen.


    Mich hat diese Sendung gestern sehr bewegt, weil auch Stationen aus seinem - kurzen - Künstlerleben gezeigt wurden und ich mit ihm und der Star Ac 4 meinen ersten längeren Aufenthalt in Frankreich verbinde und es schade finde, dass immer noch, auch junge Menschen (ob bekannt oder nicht) an Krankheiten sterben, weil einfach nicht geforscht werden kann, weil dem Staat die Gelder fehlen und Privatleute erst Stiftungen/Vereine gründen müssen, um da auszuhelfen.

  • Meine Freundin hat mir erzählt, dass ihre Tochter (grade eingeschult) in der Schule folgendes durchmachen muss:


    Letzte Woche sollten alle Kinder im Unterricht frei heraussagen, welches Kind sie am wenigsten / am besten leiden können. Die Lehrerin hat Strichlisten an der Tafel geführt. Es gab Kinder, die fast niemand leiden konnte. Die Tochter meiner Freundin (selber gar keine Striche, weder gut noch böse) hat aus Mitleid das Kind "am liebsten" benannt, das keiner leiden konnte und wurde darauf hin in der Pause auf dem Schulhof von den anderen böse beleidigt. Meine Freundin ist nach dieser doch sehr pädagogisch zweifelhaften Methode zur Lehrerin hin, um sie zur Rede zu stellen und hat nur ein "Mischen Sie sich nicht ein" bekommen.


    Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Geschichte ziemlich schockiert. Was ist das? Gezielte Mobbingeinführung ab der ersten Klasse? Gibts doch nicht. Einen Rat konnte ich meiner Freundin auch nicht geben. Die Schulleitung informieren? Einen Klassenwechsel beantragen? Es ist nur eine Geschichte von vielen.


    Ich weiß auch nicht. ich an ihrer Stelle würde total ausflippen. Die Presse informieren und mit dem Kopf vor die Wand oder sowas. Ich finds schrecklich, die armen Kinder. Egal, ob da "Rabauken" bei sind, oder nicht - das ist doch sowas von ohne Respekt.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Ich hab zwar selbst keine Kinder aber wenn ich das lese, wird mir ganz schlecht.
    Was ist das bitte für eine Lehrerin?
    Wenn mein Kind in der Klasse wäre, würde ich mich an alle möglichen Leute wenden: Direktor der Schule, Schulämter, Presse, usw...


    Die armen Kinder :-(

  • Das ist ja echt ätzend, rienchen. Das erinnert mich ein wenig an den Schulsport, wenn Mannschaften gebildet werden sollten und am Ende immer die gleichen übrig blieben. Das hat mich so geprägt, dass ich in meinem Kindertraining heute solche Auswahlsachen immer umgehe und anders löse und ich war nicht die, die immer übrig blieb. Am schlimmsten ist, dass man als Eltern zugucken muss und nur wenig ausrichten kann, abgesehen von den krassen Maßnahmen wie Klasse wechseln.
    Was ich nicht verstehe ist, warum sich Sechsjährige gegenseitig angehen über dem Thema wer wen mag oder nicht mag. Normalerweise ist so ein Schwachsinn, wie ihn diese Lehrerin da angerichtet hat, in der Pause doch schon wieder vergessen...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Das Ziel ist wohl, Ruhe und Disziplin in die Klasse zu bekommen, wenn ich das richtig verstanden habe. Aus meiner Sicht macht das nur die Schwachen schwächer und die, die Selbstbewusstsein haben, noch selbstbewusster. Wie schrecklich für die Kinder, öffentlich so bloßgestellt zu werden. Was man da alles kaputt macht. Im Falle eines klassenwechsels muss sie ja auch an ihre Tochter denken- für sie ist ohnehin alles neu. Sie sind grade erst dorthin gezogen. das zieht immer so einen Rattenschwanz mit sich und letzlich badet das Kind alles aus. :-(


    Schockierend finde ich, dass das eine Schule ist, die überregional bekannt ist für ihr gutes Bildungskonzept. Bekommt eine Auszeichnung nach der anderen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)