Aus der Amazon.de-Redaktion
Er putzt sich 80 Minuten lang die Zähne, telefoniert einen Monat lang nur mit verbundenen Augen und lässt sich nackt für ein Magazin fotografieren. Wozu das alles? Hätte man A.J. Jacobs diese Frage in dem Monat gestellt, in dem er beschlossen hatte, stets die Wahrheit zu sagen, hätte seine Antwort vermutlich gelautet: Um all die attraktiven Frauen aus meiner Schüler- und Studentenzeit, die mich haben abblitzen lassen, zu beeindrucken. Außerdem gibt’s dafür gutes Geld.
Der amerikanische Autor, der die Enzyklopedia Britannica von A bis Z durchgelesen hat (Britannica und ich) und ein Jahr lang getreu den Geboten der Bibel lebte (Die Bibel und ich), liebt Selbstversuche. Die wildesten hat er in Mensch, bist du dick geworden! zusammengetragen. Wissenschaftlich exakt. Mit informativen Anhängen und Anmerkungen sowie ausführlichen bibliographischen Angaben. Leicht verständlich und sehr unterhaltsam.
Hat Jacobs sich für eine seiner verrückten Idee entschieden, geht’s erst einmal ans Recherchieren. Bücher werden gewälzt, Experten befragt und dann probiert er aus, wie es ist, wenn man sich möglichst genauso verhält wie George Washington vor über zweihundert Jahren. Wie es sich anfühlt, wenn man statt Multitasking immer nur ein Ding zur Zeit macht. Oder wieviel Zeit es spart, wenn man die Arbeit, die täglich am Laptop zu erledigen ist, von einem freundlichen Unternehmen in Indien ausführen lässt. Jacobs Familie muss wohl oder übel ebenfalls als Versuchskaninchen herhalten. Als Dank beschert er seiner Frau einen Monat, in dem er alles tut, was sie von ihm verlangt.
Mensch, bist du dick geworden! gibt Einblicke in das Amerika von heute und lässt den Leser mal laut auflachen und dann wieder vehement den Kopf schütteln über so viel bizarre Energie, die der Autor an den Tag legt. --