Teufelsköche – An den heißesten Herden der Welt
Juan Moreno, Fotos von Mirco Taliercio
Piper Verlag
ISBN 9783492054683
Hardcover für 24,99 Euro
Über die Autoren:
Juan Moreno wurde in Spanien geboren, war aber in Deutschland auf einer Journalistenschule und schrieb für die Süddeutsche Zeitung. Außerdem schreibt er Reportagen, z. B. für den Spiegel. Er lebt in Berlin.
Mirco Taliercio arbeitet als Fotograf unter anderem für den Stern und den Spiegel. Er lebt in München.
Meine Rezi:
Das Buch enthält 17 Reportagen über verschiedene Köche. Das Besondere daran ist aber, dass es hier einmal weniger um omnipräsente Sterne-Fernseh-Köche geht, sondern um Köche, die etwas Besonderes an sich haben, an besonderen Orten kochen und vor allem besondere „Restaurants“ leiten.
Da wird z. B. über Otonde Odera berichtet, der jahrelang den ugandischen Diktator Idi Amin bekocht hat: „In unserem Kühlschrank war nie Menschenfleisch“, oder Frank Pellegrino, der in New York ein italienisches Restaurant besitzt, in dem früher die Maffia ein und aus ging („Leute wie Murray Richman, ein Mafia-Anwalt, der mal eine Jury davon überzeugen konnte, dass ein Mordopfer „zufällig“ auf das Messer seines Mandanten gefallen war. Sieben Mal!“) oder Faith Muthoni, die auf Nairobis größter Mülldeponie kocht, jeden Tag Reis, Bohnen und Maismehl für 20 Cent die Portion.
Jede Reportage beginnt mit einem Foto des Kochs in seiner Umgebung und endet mit einem seiner Rezepte. Ich glaube, die Rezepte sind weniger zum Nachkochen gedacht (wer kocht schon für 100 Personen auf einer Demo?) sondern sollen eher den Eindruck, den man beim lesen gewonnen hat, verstärken.
Ich fand das Buch sehr kurzweilig, es war super interessant, manchmal witzig, manchmal machte es mich nachdenklich. Ich hätte mir noch ein paar mehr Fotos gewünscht, z. B. von der 70-jährigen Schweizerin auf ihrem Bergbauernhof.
Fazit: Auf jeden Fall ein tolles Buch, in dem man immer wieder blättern und schmökern möchte.