'Dark Canopy' - Seiten 307 - 428

  • Das stimmt schon, nur hab ich das nicht bei einem Fantasyroman erwartet ;-)
    Davon abgesehen, was hab ich eigentlich überhaupt erwartet? :gruebel
    Egal, mir hats gefallen - auch wenn ich das Buch nur dosiert lesen konnte.

  • In diesem Abschnitt erhfährt man ja so einiges.
    Als erstes lernt man die anderen Personen wie Alex, Graves und die Percents allgemein.
    Graves tut mir mit dem was ihm passiert ist total leid. Er ist einer der Figuren die mir ab besten gefällt.
    Bei Alex dachte ich am Anfang das sie einfach nur eine Zicke ist aber dann kamm es ja ganz anders.
    Auch über die Geschichte der Percents erfährt man viel mehr. Die Entwicklung das sie jetzt auch geboren werden zeigt auch (finde ich) wie es passieren konnte das die sogennanten Killermaschinen auch Gefühle haben und diese auch zigen.
    Und da sind wir schon beim Thema Joy und Neél. Ich sage nur endlich.

  • In diesem Abschnitt erfährt vieles. Über die Percents und über die Menschen. Über die Menschen, die diese Percents gemacht haben. Wer hier nun gut oder böse ist, kann ICH nicht entscheiden. Das kann Joy ebensowenig wie Neel. Massenvergewaltigungen, Abschlachtungen, all die beschrieben Gewalttaten gab es wohl in allen Kriegen, wird es wohl auch leider immer wieder geben und sind gerade weil sie so wahr sind,grausam und vermitteln eine Gänsehaut. Als ich diese Beschreibungen und auch von Graves Schicksal las mußte ich echt schlucken. Das ist mir richtig nah gegangen. Jennifer traut sich auch von solch fürchterlichen Grausamkeiten zu schreiben, die so fürchtbar sie auch sind, sehr gut in dieses Buch passen.
    Dieses Buch beeindruckt mich immer sehr. Joy beindruckt mich immer mehr und von Neel bin ich einfach nur fasziniert. Es ist ein absolut fesseldes Buch und auch wenn ich nicht wüßte, dass es zum Cliffhanger kommt, kann man sich spätestens nach dem dritten Abschnitt denken, dass noch ein zweiter Teil kommen MUSS!!!

  • Dieser Abschnitt ist sehr wichtig für die Geschichte, als Leser erhält man noch mehr an Hintergrundwissen und die Beziehung zwischen Joy und Neél entwickelt sich (endlich).


    Joy möchte Amber um jeden Preis retten, sie hofft, dass Amber in Sicherheit ist, sobald Neél Anspruch auf sie erhebt. Ein Spiel der Gefühle … Neél soll einverstanden sein, Joy zuliebe. Und Joy selbst muss ihre Gefühle zurückstecken. Diese Konstellation macht das Ganze, die Beziehung zwischen Neél und Joy, natürlich nicht einfacher.


    Die Annäherung zwischen ihnen ist irgendwie ganz besonders … ich neige ja zur Ungeduld, wenn sich das Paar einer Geschichte nicht findet bzw. die Protas lange umeinander herum tänzeln, aber hier finde ich diese langsame, gar zärtliche Annäherung (auch wenn „zärtlich“ in Verbindung mit einem Percent, oder sogar mit Joy, zunächst nicht treffend erscheint, die Annäherung empfinde ich so) ganz berührend und zugleich faszinierend zu verfolgen.


    Ich kann Joy verstehen, dass sie Amber helfen möchte, sie nutzt Neél in dieser Hinsicht aus, aus Verliebtheit (Liebe) soll er ihr den Wunsch erfüllen und Anspruch auf die Andere erheben. Joy bedenkt aber nicht, dass sie das Chivvy vielleicht gar nicht gewinnt – ich persönlich schätze ihre aktuellen Chancen auch gar nicht so gut ein, nach der Krankheit und der „defekten“ Messerhand. Sie verschließt die Augen vor den Gefahren. Ich weiß nicht so ganz, ob dies Neél bewusst ist oder ob er tatsächlich daran glaubt, dass sie es schaffen wird – er hat doch sicher seine Zweifel (und Ängste).
    Und … selbst wenn Joy die Flucht gelingt, stellt sich die Frage, ob sie je wieder glücklich sein wird. Findet sie unter den Rebellen (wieder) ein Zuhause? Vermutlich wird sie sich nie wieder vollständig fühlen – so ganz ohne Neél.


    Schön ist, dass der Leser nun endlich weiß, woher die Percents stammen … wie sich das Ganze entwickelt hat, die Feindschaft zwischen den Menschen und den Percents. Auch hier zeigt sich wieder, dass Gut und Böse eben eine Sache der Perspektive ist. Natürlich sind die Percents grausam, aber das Verhalten der Menschen ihnen gegenüber in der Vergangenheit war auch alles andere als vorbildhaft. Mal ganz abgesehen, von dem Übergriff und dem brutalen Töten der Babys.


    Ich bin ganz froh, dass die Perspektive eher selten zu Matthial wechselt, da ich auch weiterhin Joys Ich-Erzähler-Form hier bevorzuge, weil dort nämlich die Dinge geschehen, die mich interessieren. Die Perspektivwechsel sind aber selten und somit auch nicht störend, außerdem sind es Infos, die wichtig erscheinen bzw. später sicherlich wichtig sind.



    Joy und Graves


    ist mir beim Lesen in ähnlicher Weise auch durch den Kopf gegangen, aber da steht ja wieder Alex im Wege. Ich denke außerdem, dass dieser Weg Mulle zu einfach gewesen wäre * hust *Und die Begründung von Mulle in der Leserunde, dass die Percents diesen Makel zunächst keinen Glauben schenken würden, ist nachvollziehbar … also muss ein anderer Weg her.


    Ich weiß noch nicht so ganz, was ich von Alex halten soll. Sie tut mir ein bisschen Leid, aber ich frage mich auch, ob sie den verstorbenen Percent geliebt hat (wenn sie jetzt schon in Neél verliebt ist). Von Neél finde ich es aber sehr fair, dass er für sie einen anderen Plan ausgeheckt hat (Graves). Für ihre Blindheit (irgendwie stelle ich mir darunter eher eine ängstliche Frau vor – zumindest in jener Zeit) finde ich sie sehr taff! Das macht sie zu einem interessanten Charakter.


    Da ich in letzter Zeit häufig Jugendbücher bzw. Bücher für junge Erwachsene gelesen habe, muss auch ich sagen, dass sich Mulles Schreibstil hier hervorhebt, viele Bücher empfinde ich als sehr „einfach“ gehalten von der Sprache und manchmal muss ich mich erst dran gewöhnen. Mulles Schreibstil hingegen hat mich sofort begeistert – es ist schon ein Unterschied zu ihren bisherigen Büchern zu entdecken (das liegt ja schon an der Ich-Form), ich empfinde den Schreibstil als wunderschön, stimmig und trotz mancher faszinierenden Formulierungen ist es einfach nicht zu dick aufgetragen.


    Hier in den Kommentaren ist häufiger das Wort „intensiv“ genutzt worden, genau so empfinde ich Dark Canopy, es ist ein sehr intensives Buch, dass den Leser in seinen Bann zieht.


    Ach Übrigens, in diesem Abschnitt hätte ich ja sooo gerne mal aus Neèl Perspektive ein paar Zeilen gelesen …


    Zitat

    Original von Mulle
    Graves ist auch mein Liebling. Leider gibt es da so einen bösen Spruch: Kill your Darlings. :yikes
    Mal schauen, mal schauen ... ;-)


    Och menno … das hab ich ja schon befürchtet … überrasche mich doch mal Mulle, und sei lieb zu ihm * lach*

  • Zitat

    Original von Stella
    Ich kann Joy verstehen, dass sie Amber helfen möchte, sie nutzt Neél in dieser Hinsicht aus, aus Verliebtheit (Liebe) soll er ihr den Wunsch erfüllen und Anspruch auf die Andere erheben. Joy bedenkt aber nicht, dass sie das Chivvy vielleicht gar nicht gewinnt – ich persönlich schätze ihre aktuellen Chancen auch gar nicht so gut ein, nach der Krankheit und der „defekten“ Messerhand. Sie verschließt die Augen vor den Gefahren. Ich weiß nicht so ganz, ob dies Neél bewusst ist oder ob er tatsächlich daran glaubt, dass sie es schaffen wird – er hat doch sicher seine Zweifel (und Ängste).
    Und … selbst wenn Joy die Flucht gelingt, stellt sich die Frage, ob sie je wieder glücklich sein wird. Findet sie unter den Rebellen (wieder) ein Zuhause? Vermutlich wird sie sich nie wieder vollständig fühlen – so ganz ohne Neél.


    Joy kann sich trotz ihrer Gefühle für Neél nicht vorstellen, bei ihm in der Stadt zu bleiben. Wenn das so wäre, dann hätte sie sich VOR dem Chivvy von ihm beanspruchen lassen können und wäre so nicht in Gefahr geraten, dabei zu sterben. So habe ich es zumindest verstanden. Da das aber nie zur Debatte stand, konnte sie Neéls Verfügbarkeit ausnutzen und Amber dadurch retten. Allerdings fand ich es auch ganz schön blauäugig von ihr, dass sie davon ausgeht, dass sie beim Chivvy fliehen kann und nicht verletzt oder getötet wird...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann


    Joy kann sich trotz ihrer Gefühle für Neél nicht vorstellen, bei ihm in der Stadt zu bleiben. Wenn das so wäre, dann hätte sie sich VOR dem Chivvy von ihm beanspruchen lassen können und wäre so nicht in Gefahr geraten, dabei zu sterben. So habe ich es zumindest verstanden. Da das aber nie zur Debatte stand, konnte sie Neéls Verfügbarkeit ausnutzen und Amber dadurch retten. Allerdings fand ich es auch ganz schön blauäugig von ihr, dass sie davon ausgeht, dass sie beim Chivvy fliehen kann und nicht verletzt oder getötet wird...


    Ja, so habe ich es ebenfalls verstanden. Sie hätte die Teilnahme am Chivvy vermeiden können, hätte sie Neèls Angebot (sie zu beanspruchen) angenommen, er hätte dann ein Jahr später einen neuen Soldaten zum "einarbeiten" erhalten, andere Möglichkeit wäre, das Chivvy wahrzunehmen und im Falle des Verlierens dann zu Neél zu gehen - jetzt sind beide Möglichkeiten weg, da Joy die Freiheit braucht und sie sich selbst diese Wege verbaut hat (dadurch aber Amber gerettet).
    Ich verstehe sie ... aber ich denke, es ist verdammt hart und ihr würde fortan immer etwas fehlen (Neél).

  • Ich habe es so verstanden, dass Joy auf jeden Fall am Chivvy teilnehmen muss, weil Néel erst danach überhaupt Anspruch auf sie erheben kann, so kann er sie, falls ihr die Flucht nicht gelingt, vor dem Optimierungsprogramm bewahren, aber ihre Teilnahme ganz verhindern kann er nicht.

  • Zitat

    Original von Stella



    Ja, so habe ich es ebenfalls verstanden. Sie hätte die Teilnahme am Chivvy vermeiden können, hätte sie Neèls Angebot (sie zu beanspruchen) angenommen, er hätte dann ein Jahr später einen neuen Soldaten zum "einarbeiten" erhalten, andere Möglichkeit wäre, das Chivvy wahrzunehmen und im Falle des Verlierens dann zu Neél zu gehen - jetzt sind beide Möglichkeiten weg, da Joy die Freiheit braucht und sie sich selbst diese Wege verbaut hat (dadurch aber Amber gerettet).
    Ich verstehe sie ... aber ich denke, es ist verdammt hart und ihr würde fortan immer etwas fehlen (Neél).



    Ihr habt recht, genau so ist es.
    Das Problem ist folgendes: Joy würde in der Stadt nicht mit Neél im luftleeren Raum leben. Sie müssten dort leben und arbeiten und sich dem System unterordnen - diesem scheußlichen System, das zulässt und billigt, dass Joys Freunden so schreckliche Dinge passieren. Sie hätten keine Möglichkeiten mehr, die Stadt zu verlassen. Ihr erinnert euch an die Szenen, in denen Neél mit Joy die Stadt verlässt: Er braucht Papiere dafür, die bekommt er nur fürs Training.


    Es wäre ein Leben unter harten Bedingungen, untergeordnet dem, was sie am meisten hasst. Und in ständiger Gefangenschaft.
    Und das ist eben die große Frage: Ist Liebe es wert, dass man sich völlig aufgibt?
    Kann man glücklich werden unter Bedingungen die man hasst, "nur" wenn man den Partner an der Seite hat, den man liebt?
    In vielen Romanen ist das so, ja. Aber für mich ist sowas kein Happy End, sondern ein sehr, sehr tragisches.

  • *huuuiiii* Gleich 2 Abschnitte auf einmal gelesen. Ich finde das Buch weiterhin sehr spannend. Eigentlich nicht mal die Geschichte um Joy persönlich, sondern das Gesamtszenario. Viele Fragen, die hier schon aufgeworfen sind, habe ich mir ebenfalls gestellt... Meine Theorie zum Optimierungsprgramm ist ja auch nicht ganz schlecht gewesen.


    Ich finde, dass Joy in Bezug auf Amber sehr selbstlos ist. Eigentlich viel zu selbstlos. Ich kann einerseits unheimlich gut verstehen, dass sie ihr helfen will und auch, dass sie meint die Schuld zu haben, aber andererseits kann ich den Weg nicht ganz nachvollziehen. Neél hätte ja vielleicht auch etwas anderes arrangieren können.


    Die Begegnung mit dem kleinen Percent-Jungen hat mir gut gefallen, ebenso die Szene mit Alex.


    Allgemein kann ich mich nur anschließen, das Buch ist in einem tollen Stil geschrieben. :wave