'Die Nebelburg' - Seiten 297 - 335

  • Der dritte Teil trägt den Titel Zauberwald. Daphne begibt sich in große Gefahr, schon bevor ihre Ausbildung beendet ist. Ich frage mich, ob sie körperlich und mental dieser Herausforderung gewachsen ist. Dass eine Knappe oder eine Knappin auf sich allein gestellt ist, war "vom Leben" doch sicher nicht so gedacht. (S. 301)


    Daphne fühlt sich von Krähen gehetzt (S. 305), steht einer grauenvolle Chimäre gegenüber (S. 306) und muss sogar den Tod ihrer Stute miterleben (S. 308). Völlig fertig taumelt sie in dem Glauben, der Wald hält sie gefangen, in eine Falle.


    Doch ihr Jäger, der Halbelf Joivi, ist ihr wohlgesonnen. Er erweist sich als neuer Verbündeter gegen Scalamac, mit dem die Magie ins Spiel kommt. Wenn niemand mehr in seinem Elternhaus lebt, das einmal mit Magie gebaut wurde, nimmt die Natur es sich zurück. (S. 326) Eine schöne Vorstellung, auch ohne Magie nimmt sich die Natur Raum zurück, wenn er nicht mehr besiedelt ist. Die Folterszene (S. 334) hat mir nicht gefallen - meine persönliche Abwehrhaltung? Joivi wird sehr ausdrucksvoll beschrieben, er wirkt sorglos, optimistisch, unbekümmert, naiv, listig. Interessant, dass Daphne vorher die Taktiken durchdenkt, mit denen Scalamac beizukommen wäre (S. 342). Sie wirkt in dem Moment sehr erwachsen. Ein wichtiges Artefakt: das Elfenbuch. Schön: der Schutzzauber aus Buchenblättern.


    Mit dem dritten Teil ist der Prolog wie mit einer Klammer verknüpft. Mit dem Wissen aus diesem Kapitel sehe ich den Prolog mit anderen Augen. Um Daphne sorge ich mich immer noch. Aber selbst wenn ich finde, dass ihre Ausbildung sie noch nicht für die Konfrontation mit einem Zauberer vorbereitet hat, muss sie jetzt "hinaus ins Leben". Für mich war das eine zusätzliche Ebene des Romans, die mir den Spiegel vorgehalten hat, wie ich über Jugendliche denke.

  • Dieser Teil hat mir am besten gefallen. Die Distanz, die ich am Anfang kritisiert hatte, löst sich hier ein Stück weit auf und "es wird sich Zeit genommen" für die Erzählung. Zuvor mussten ja immer wieder Jahre oder Monate übersprungen werden, um die Ausbildung zu erzählen, aber hier reist man beinahe in Echtzeit mit Daphne, man ist als Leser wirklich dabei.
    Hat mir sehr gut gefallen!

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    Dieser Teil hat mir am besten gefallen. Die Distanz, die ich am Anfang kritisiert hatte, löst sich hier ein Stück weit auf und "es wird sich Zeit genommen" für die Erzählung. Zuvor mussten ja immer wieder Jahre oder Monate übersprungen werden, um die Ausbildung zu erzählen, aber hier reist man beinahe in Echtzeit mit Daphne, man ist als Leser wirklich dabei.
    Hat mir sehr gut gefallen!


    es freut mich sehr, dass du nun doch in das Buch gezogen worden bist und sich die Schwierigkeiten vom Anfang gelegt haben. Ich denke, es ist teilweise wirklich ein Problem der langen Zeit, die im Buch überspannt wird. Aber wenn ich den Anfang ebenfalls so ausführlich wie den Schluss erzählt hätte, dann wäre schon dieser Band eine Trilogie geworden, und das wäre mir zu langatmig gewesen.
    Außerdem, muss man sagen, folgt das Buch einem eher klassischen Spannungsbogen, der sich erst im letzten Drittel komplett entfaltet. Das scheint ja gut geklappt zu haben ;-)

  • Buchdoktor : Was meinst du mit "hat dir gezeigt, wie du über Jugendliche denkst"?


    Ich mag Joivi! In den darf sich Daphne verlieben. :grin


    Mir gefällt es, dass es jetzt zum abenteuerlichen Kampf kommt. Aaaaallerdings fand ich die Szenen von Daphne im Wald nicht ganz so gut. Für mich kam die Spannung nicht herüber, ich hab nicht mit der Heldin mitgezittert.

  • Daphne macht sich auf die Suche nach ihrer Freundin. Oder aber auch sie will sie retten ob es ihr gelingt keine Ahnung. Aber was sie da erlebt hätte ich so nicht erwartet bin schon richtig gespannt was im nächsten Abschnitt alles passiert.

  • Noch ein paar Anmerkungen:


    S. 309: Mit seinem toten Pferd reden ist auch ein Zeichen von Wahnsinn.


    Warum zieht Daphne ihren Degen eigentlich so spät?


    Es wird nur der Schlaf- nicht aber der Wassermangel angemerkt, der sicher ebenso an ihren Halluzinationen schuld trägt.


    Ich glaube, in den späteren Bänden wird die Geschichte der Elfen noch wichtig!


    S. 334: "Was nützte ein Schwert, wenn es an allem brach, was nötig war"
    Im Buch ist an dieser Stelle ein Rechtschreibfehler. Es steht dort "war wichtig war".


  • Danke für den Hinweis.
    Leider passiert so etwas in den letzten Arbeitsgängen, wenn man den Text fast auswendig daherbeten kann. Dagegen hilft nur ein frisches Paar Augen - aber auch die sind leider nicht unfehlbar.