Sehnsucht nach Sansibar - Micaela Jary

  • Über die Autorin:


    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.


    Kurzbeschreibung laut Amazon.de:


    Der Duft exotischer Gewürze, Farben wie aus 1001 Nacht, eine Insel voller Sehnsucht: Sansibar


    1888 an Bord eines Dampfers auf dem Weg nach Ostafrika: Die unkonventionelle Reederstochter Viktoria Wesermann, die junge Forschungsreisende Antonia Geisenfelder und die verwöhnte Juliane von Braun schließen Freundschaft. Jede sucht ihr Glück auf der duftenden, exotischen Gewürzinsel Sansibar, doch schon bald geraten die drei in ein Wechselbad aus leidenschaftlichen, verstörenden und berauschenden Gefühlen, in einen schmerzhaften Zwiespalt zwischen orientalischem Traum und den Schatten von Sklavenhandel, blutigen Aufständen und Cholera ...


    Eigene Meinung:


    Das Buch ist flüssig geschrieben. Ab und an kam mir die Sprache zu modern vor; aber es kann sein, dass ich da etwas zu kleinlich bin :-). Die Landschaftsbeschreibungen waren toll und man kann verstehen, warum Sansibar (auch heute noch) ein Sehnsuchtsort ist. Dadurch das man drei Protagonistinnen hat, ist für Abwechslung gesorgt. Für meinen persönlichen Geschmack hätte das Buch länger und ausführlicher sein dürfen ;-).


    Jeder der sich mit seinen Sinnen für eine Weile entführen lassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten und bedient.


    Ich vergebe 8 Eulenpunkte.


    Ich habe das Buch im Rahmen einer Testleserunde gelesen und sage nochmal Danke an den Verlag und an Wolke.


    Gruß tweedy :wave

  • Auch ich durfte dieses Buch im Rahmen der Testleserunde lesen - dafür nochmals herzlichen Dank.


    Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet und lässt einen sofort an fremde Länder, schöne Strände und Meer, viel viel mehr ;-), denken.
    Die drei Protagonistinnen Viktoria, Antonia und Juliane sind aus den unterschiedlichsten Gründen auf dem Weg nach Sansibar - dem Sehnsuchtsland.
    Wie sich die Wege der drei sehr unterschiedlichen jungen Frauen nach der gemeinsam erlebten Schiffsfahrt weiterentwickeln, welche Irrungen und Wirrungen sie erleben, durch welche Höhen und Tiefen sie gehen - dies alles wird von Micaela Jary äussert unterhaltsam und kurzweilig beschrieben. Vor allem die weitläufigen und immer faszinierenden Beschreibungen, sei es vom Land, den Menschen oder Begebenheiten, zeichnen dieses Buch aus.
    Langeweile kommt nie auf, ein gewisser Humor ist durchaus immer wieder vorhanden, die Seiten verfliegen - und schon hat man das Buch ( leider ) beendet. Ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr gelesen. :-)


    Aber nun freue ich mich auf das nächste Buch von Micaela Jary und vergebe für "Sehnsucht nach Sansibar" 8 von 10 Punkten.

  • Inhalt:


    Ende des 19. Jahrhunderts. Für junge Reederstöchter schickt sich das Überbordwerfen von Konventionen nicht. Die resolute Viktoria Wesermann soll eigentlich eine Buddel Sekt vor den einzuweihenden Schiffsrumpf werfen, ohrfeigt aber lieber ihren, vom Vater auserkorenen Verlobten, weil dieser sich als eitler Pfau erweist. Und überhaupt, wer sagt denn das eine Frau nicht die gleichen Rechte ausüben darf, wie ein Mann? Um Gras über die Peinlichkeit wachsen zu lassen schickt der Vater sie nach Sansibar. Es gibt schlimmere Strafen. :lache


    Zum Beispiel in einen Mann verliebt zu sein, der nur seine Arbeit im Kopf hat. Antonia Geisenfelders Vorgesetzter Doktor Seiboldt ist ein solch seltenes Exemplar, der umtriebige Forscher will auf Sansibar der Cholera auf die Schliche kommen. Antonia unterstützt das Unterfangen. Nach einer Liebesnacht wähnt sie sich bereits am Ziel. Noch ahnt sie nicht, wer auf Sansibar, den Herrn Doktor erwartet.


    Die dritte im Bunde ist die verwöhnte Juliane. Sie reist mit ihrem verwitweten Vater und schließt sich Antonia und Viktoria an. Sicherlich hätte sie sich niemals träumen lassen am Reiseziel in einem Harem leben zu müssen. Und einem glutäugigen Prinzen zu begegnen, hätte sie Daheim als Unfug belächelt. Die drei Frauen schließen Freundschaft auf dem Schiff.


    Nach der Ankunft beginnt Viktorias konfliktbeladene Beziehung zu einem Kaufmann, der die Andersartigkeit der Afrikanerinnen in jeder Hinsicht zu schätzen weiß. Viktorias Selbstwerdungsprozess gipfelt in einer fulminanten Korsettverbrennung.


    Meinung:


    Die große Stärke dieses Romans ist die Anschaulichkeit, mit der das Buch geschrieben ist. Der Erzählstil ist ein Wirbelsturm an Sinnlichkeit. Man riecht, sieht, schmeckt, fühlt und hört Sansibar und beginnt gar seinen heimischen Reis mit scharfem Curry zu würzen. :grin


    Bilderreichtum und punktgenaue sprachliche Muskelspielereien stören tatsächlich zu keinem Zeitpunkt den Lesefluss. Im Gegenteil: Es ist ein Genuss „Sehnsucht nach Sansibar“ zu lesen. Mal punktet der Text mit Witz. Mal verweilt er in Romantik. Auch tragische Augenblicke kommen nicht zu kurz. Die Handlung wirkt dagegen relativ vorhersehbar. Wenn sie am Ende auch klug eingeflochtene Wendungen erfährt, die mich auch in dieser Hinsicht versöhnlich gestimmt hat, bleibt dieser Umstand für mich ein kleines Manko im Romanaufbau. Ansonsten fand ich "Sehnsucht nach Sansibar" unterhaltsam. Ein Buch für das Urlaubsgepäck!


    :wave

  • Drei junge Frauen die Unterschiedlicher nicht sein können, treffen sich auf dem Schiff nach Sansibar und freunden sich an. Viktoria die Reederstochter die nach Sansibar geschickt wird da sie sich nicht so benommen hat wie man es von ihr wünscht. Juliane eine Winzertochter aus dem Württembergischen die ihren Vater begleitet damit er viel Zeit mit ihr Verbringen kann. Dann noch Antonia die als Sekretärin einen Forscher begleitet da sie selbst ja nicht studieren darf.


    Alle drei werden unterschiedlich in Sansibar aufgenommen am besten trifft es Juliane, doch ob es auch so bleibt wird das Buch zeigen. Jede versucht auch in Sansibar ihre Ziele zu verfolgen, was allerdings nicht jeder ganz so gelingt.


    Die Beschreibungen der Landschaft sind auch schön und Informativ so das man sich ein eigenes Bild von der Insel machen kann. Micaela Jary hat es geschafft die Geschichte wunderbar in die Landschaft einzubinden, so das man wunderschöne Stunden mit diesem Buch verbringen konnte und ich mich schon jetzt auf einen neuen Roman der Autorin freue.

  • Auch ich durfte in der Testleserunde mitmachen. Danke auch hier an den Verlag und an Wolke :wave


    Meine Meinung:


    Das Cover: Sehr schön in meiner Lieblingsfarbe gehalten und macht - gerade durch zusätzlichen Bilder auf der Innenseite - Lust auf Fernurlaub.


    3 unterschiedliche Frauen reisen nach Sansibar. Wir können die Welt von Sansibar in diesem Buch "riechen, fühlen, sehen und erleben". Wir dürfen erleben, wie die Frauen leiden oder lieben.


    Schade, dass am Ende alles sehr schnell zu ging. Ein schönes Happy End für alle auf die ein oder andere Art.


    Vielen Dank auch an Micaela Jary für die Leserundenbegleitung.


    8 Punkte für eine Woche Kurzweil. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen einer Testleserunde lesen und bedanke mich herzlich bei Wolke und dem Goldmann Verlag :-]


    Hamburg 1888:
    Viktoria Wesermann erfährt während einer Schiffstaufe, dass Ihre Eltern sie mit dem reichen Kaufmann Hartwig Stahnke verloben wollen. Es kommt vor Ort zu einem Skandal, da sie sich seine Annäherungsversuche nicht gefallen läßt und ihm eine Ohrfeige verpasst. Lautstark verkündet sie, dass sie lieber durch die Hölle gehen würde, als diesen Mann zu heiraten.
    Damit sich die Gemüter wieder beruhigen, schickt Ihr Vater sie zur Strafe für 1 Jahr nach Sansibar.


    Auf dem Schiff macht sie schnell Bekanntschaft mit den ungleichen Frauen Antonia und Juliane.
    Antonia begleitet den Forscher Max Seiboldt als seine Sekretärin an Bord und ist heimlich in ihn verliebt. Der hat jedoch nur seine Arbeit im Kopf und beachtet sie gar nicht.
    Juliane, Tochter eines verwitweten Winzers, begleitet ihren Vater zu seinen Weingeschäften nach Sansibar.


    Am Ziel ihrer Reise nehmen sich die 3 Freundinnen vor, sich alle 14 Tage an einem vereinbarten Treffpunkt wiederzusehen.
    Alle drei Frauen träumen davon, sich in Sansibar ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben erfüllen zu können. Werden sie Ihr Glück dort finden?
    Das Schicksal meint es nicht immer gut mit ihnen.
    Micaela Jary erzählt gekonnt und unterhaltsam die Höhen und Tiefen des Lebens, so dass ich sehr gut mitfiebern und mitleiden konnte.


    Ich war von dem bildhaften Schreibstil angenehm überrascht. Micaela Jary bringt die Landschafts,-Personen und Kleiderbeschreibungen sehr intensiv und farbenprächtig zu Papier. Daher hat man beim Lesen das Gefühl, selbst mittendrin im Geschehen zu stehen. Alle Sinnesorgane werden dabei angesprochen, man kann förmlich alles sehen, riechen, schmecken und fühlen.
    Zusätzliche Tiefe erhält die Geschichte durch die Gedanken der einzelnen Personen, die wir als Leser erfahren.
    Auch der Humor blitzte des öfteren auf, so dass ich bei einigen Szenen herzhaft schmunzeln musste.


    Manchmal kam mir die Sprache ein klein wenig zu modern vor, jedoch im Love and Landscape Genre scheint es passend zu sein. Beim historischen Roman hätte es mich mehr gestört.


    Leser die Wert auf intensive Landschafts,- und Duftbeschreibungen von exotischen Früchten, Zimt und Gewürznelken mögen, sind mit diesem Buch bestens bedient.
    Ein Wohlfühlroman für alle die Fernweh nach Sansibar haben.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkte

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Drei junge Frauen begegnen sich auf der Reise nach Sansibar. Sie sind aus ganz unterschiedlichen Gründen zu der exotischen Insel unterwegs. Jede hat ihre geheimen Träume, Wünsche und Vorstellungen, aber auch Ängste, was in dem fernen Land auf sie warten mag.
    Der erste Teil des Romans spielt auf dem Dampfer, wo man die Protagonisten, ihr persönliches Umfeld und ihre Beweggründe für die Reise näher kennen lernt.
    Obwohl sich ihre Wege auf Sansibar trennen, beschließen die drei Freundinnen, sich regelmäßig zu treffen und Kontakt zu halten.
    Im Mittelteil entstehen drei Handlungsstränge, und man gewinnt abwechselnd Einblicke in die neuen Lebensbereiche der Frauen, wie sie sich eingewöhnen, welche Probleme auf sie warten und wie es um ihre Gefühle bestellt ist.
    Im letzten Teil fallen Entscheidungen und erfüllen sich Schicksale. So verschieden wie die drei Protagonistinnen sind, so unterschiedlich sehen auch ihr Weg und ihre Zukunft aus. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch, das persönliche Glück zu finden. Die Suche danach verläuft sehr individuell und alles andere als geradlinig, sondern zum Teil auch dramatisch. Aber so ist es ja auch im richtigen Leben, und gerade dieses schicksalhafte Auf und Ab sowie der gleichmäßige Wechsel zwischen den Handlungssträngen macht den Roman besonders reizvoll. Es ist sicher gar nicht so einfach, einen Roman über drei Protagonistinnen zu schreiben und jeder gleichmäßig gerecht zu werden. Bei einigen Situationen der Geschichte hätte ich gerne ein wenig länger verweilt und intensivere Einblicke bekommen. Aber das hätte sicher den Rahmen des Buches überzogen. Insgesamt ist es der Autorin jedoch hervorragend gelungen, die Aufmerksamkeit für die drei Handlungsstränge gerecht zu verteilen.
    Das Ende ist realistisch und alles andere als kitschig. Ich würde es als bitter-süß bezeichnen, denn das Glück ist auch mit einem Hauch Wehmut behaftet.
    Umrahmt wird die Handlung von ganz zauberhaften, farbenprächtigen und intensiven Landschaftsbeschreibungen, so dass man sich gut in dieses ferne Land träumen kann und schon fast den Duft der Gewürzplantagen und der Märkte erschnuppert.
    Der Roman stellt für mich Unterhaltung vom Allerfeinsten dar, kurzweilig, spannend und sehr interessant.
    Für alle, die mehr über die beschriebene Zeit und über Sansibar wissen möchten, gibt es im Nachwort noch einige interessante Quellenangaben zum Weiterlesen.

  • Mit diesem Landschaftsroman kann man sich leicht in eine fremde Welt träumen: Die Autorin beschreibt umfangreich, aber nicht langweilig, welche Düfte, Farben und Geräusche Sansibar zu bieten hat und lässt dadurch wunderbare Bilder beim Lesen entstehen. Lediglich die Personen- und Kleidungsbeschreibungen fand ich nach einigem Lesen ein klein wenig zu ausführlich.


    Die drei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen Viktoria, Antonia und Juliane, die sich nach gemeinsamer Schiffsreise auf Sansibar trennen, machen sehr interessante und verschiedene Erfahrungen, jede entdeckt die Insel auf andere Weise. So bekommt der Leser einen facettenreichen Eindruch des Lebens (und Sterbens) auf der afrikanischen Insel im 19. Jahrhundert.


    Micaela Jary schreibt in einer angenehm zu lesenden, der Zeit angemessenen Sprache. Einige Szenen des Romans sind in einem besonders amüsanten Erzählstil verfasst. Oftmals musste ich über die Reaktionen und Verhaltensweisen, aber auch durch die lockere, sozusagen augenzwinkernde Sprache der Autorin schmunzeln.


    Besonders interessant fand ich, dass die Autorin einige historische Deatils und Informationen miteingebarcht hat. Um nicht zu viel zu verraten, erwähne ich hier nur grobe Stichpunkte wie Sklaverei, Professorenstreit und Freud.


    Nicht zuletzt hat die tolle Leserundenbegleitung der Autorin das Buch zu einem richtigen Vergnügen gemacht. Bei der Lektüre des Buches fiel es mir ausgesprochen leicht, mich in die Handlung hinein zu versetzen und zumindest im Geist das regnerische Deutschland hinter mir zu lassen. Ich warte und hoffe sehnlichst auf einen zweiten Teil.

  • Über die Autorin


    Micaela Jary kommt aus Hamburg, wohnt jetzt aber abwechselnd in Hamburg und Berlin. Sie hat als Redakteurin bei einer Zeitung gearbeitet und interessiert sich sehr für die Geschichte Ostafrikas. In ihren Mann verliebte sie sich, als sich beide gegenseitig zur selben Zeit ihre Liebe für Sansibar offenbarten.


    Inhalt


    Hamburg, 1888 – Die Reederstochter Viktoria Wesermann wird aufgrund ihres ungebührlichen und aufmüpfigen Verhaltens von ihren Eltern für ein Jahr nach Sansibar geschickt. Auf dem Schiff lernt sie Juliane von Braun, Tochter eines Weinmoguls, und Antonia Geisenfelder, Assistentin des zurzeit an der Cholera forschenden Prof. Seibold, kennen. Als sich auf Sansibar die Wege der drei Frauen trennen, vereinbaren sie, sich alle 14 Tage, an einem sogenannten „jour fixe“ auf der Trauminsel wiederzutreffen. Doch das Leben jeder der drei Frauen wird durch das Schicksal heftig durcheinandergewirbelt…


    Meine Meinung


    Dieser Roman gehört dem Genre „Love and Landscape“ an und das wird hier sehr gut erfüllt. Die Beschreibungen der Insel klingen traumhaft und ihnen wird in diesem Buch auch sehr viel Raum gelassen, sodass sich die Eindrücke, die man durch die liebevollen Beschreibungen erhält, vollkommen entfalten können. Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz…


    Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Testleserunde mit Autorenbegleitung lesen. Hätte ich den Leserundenvorschlag nicht entdeckt, wäre ich wohl nie auf dieses Buch aufmerksam geworden und hätte es nie in die Hand genommen, denn Auswanderer-Romane sind eigentlich nicht so mein Ding.


    Auch am Anfang des Buches habe ich mich noch gefragt, was die Protagonistin denn bitte für eine Kratzbürste ist, wenn sie einem Mann in aller Öffentlichkeit eine Ohrfeige gibt, wenn gerade ihre Verlobung mit ihm verkündet werden soll. Innerlich habe ich mich also schon auf einen weiteren Frau-in-Hosen-Roman eingestellt, doch dieser Eindruck hat sich im Laufe des Romans verflüchtigt. Jede der drei Frauen wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und man erfährt einiges über Motive, Beweggründe und Wünsche von Viktoria, Antonia und Juliane. Am sympathischsten von ihnen war mir Juliane von Braun, denn mit ihrer weiblichen Art und Weise konnte ich mich mit ihr am ehesten identifizieren.


    Leider sind alle anderen Charaktere relativ flach gezeichnet, sodass man die Männer des Romans vor allem an ihrer gestelzten und belehrenden Sprache erkennt. Andere Nebendarsteller erscheinen dauerhaft schlecht gelaunt, weil sie nur in Verbindung mit einer einzigen Protagonistin auftauchen, der gegenüber sie ziemlich missgünstig erscheinen, obwohl das so vermutlich nicht gedacht war.


    Fazit


    Nachdem ich dieses Buch beendet und ein paar Tage liegen gelassen habe, muss ich sagen, dass es mir relativ gut gefallen hat, obwohl es für mich nun keine Offenbarung darstellt, und ich so meine Problemchen mit einigen Charakteren hatte. Dafür vergebe ich an „Sehnsucht nach Sansibar“ 8 von 10 Punkten.

  • Darf ich hier eigentlich auch etwas sagen? ?(


    Zunächst wollte ich mich für Eure Rezensionen bedanken. Ihr habt wundervolle Worte für meinen Roman gefunden, die mich berührt haben, schmunzeln ließen und mir auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet haben.


    Anzumerken sei von meiner Seite noch, dass "Sehnsucht nach Sansibar" für mich ein kleines Experiment war. Ich wollte dem Genre Love & Landscape gerecht werden, indem ich einen Liebesroman mit Landschaftsbeschreibung verfasste. Nicht mehr und nicht weniger. Es sollte keine Auswanderersaga werden, denn davon gibt es schon sehr viele und die Konkurrenz ist teilweise sehr gut. Es war mein Ziel, etwas Neues zu wagen und meine Leser auf eine Reise nach Sansibar zu entführen - und wenn ich Eure Rezis lese, scheint mir dies gelungen zu sein.


    Ich weiß noch nicht, ob es eine Fortsetzung geben wird, darüber verhandeln wir gerade. Auf jeden Fall gibt es einen nächsten Landschaftsroman von mir, der im November bei Goldmann erscheint und in Südwestafrika spielt.


    Wenn Ihr mir ein wenig helfen wollt, würde ich mich riesig freuen, wenn Ihr Eure wunderbaren Meinungen auch bei Amazon posten könntet. :kiss


    Liebe Grüße
    Micaela


    Und wenn Ihr noch Fragen habt - nur her damit :wave

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    In „Sehnsucht nach Sansibar“ geht es um drei junge Frauen: Viktoria, Antonia und Juliane. Die drei lernen sich auf einem Dampfer nach Sansibar kennen und schließen schon bald Freundschaft. Viktoria, Tochter eines Reeders, wird zur Strafe für ihr „aufsässiges Verhalten“ nach Sansibar geschickt, während Antonia zu Forschungszwecken nach Afrika reist: Sie ist die Sekretärin des Forschers Max Seiboldt, der dort die Cholera erforschen will. Juliane hingegen ist lediglich „Papas Töchterchen“ und wird als sein Anhängsel mit auf Geschäftsreise genommen.


    Auf Sansibar angekommen, erleben die drei jede Menge. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, aber eins sei gesagt: Alle drei Mädels befinden sich gewissermaßen auf einer Art Selbstfindungstrip und alle drei verlieben sich … Nicht umsonst nennt sich das Genre dieses Buches „Love & Landscape“ und darauf sollte sich der Leser auch einstellen: Orte, Räume, Menschen – alles wird sehr genau beschrieben, bis ins kleinste Detail. Ich hatte so einen Roman zuvor noch nicht gelesen, und mir war es an einigen Stellen zu viel der Feinheiten.


    Andererseits entsteht durch die vielen Einzelheiten auch ein sehr genaues Bild von der Insel Sansibar und dem Leben, das dort von Menschen verschiedenster Nationalitäten gelebt wird. Lobenswert fand ich, dass Micaela Jary es schaffte, auch die Schattenseiten der Insel zu beleuchten (Armut, Krankheit), ohne das Bild der „Trauminsel“ zu zerstören.


    Die Charaktere waren interessant und gut gezeichnet. Man merkte, dass auf Viktoria der Schwerpunkt lag, jedenfalls am Anfang. Später wurden die Erlebnisse der drei Mädchen sehr ausgewogen geschildert. Dies liegt sicher auch daran, dass Viktoria Antonia und Juliane erst auf dem Schiff nach Sansibar kennenlernt, der erste Teil des Buches jedoch in Hamburg spielt. Auch auf die Schiffsreise wird im ersten Teil sehr ausführlich eingegangen. Diesen Teil fand ich ziemlich langweilig und er hätte wegen meiner kürzer sein können. Gut gefiel mir das Buch erst ab dem zweiten Teil, als die Mädchen Sansibar erreichten.


    An der ein oder anderen Stelle waren mir die Charaktere der Mädels allerdings etwas zu „glatt“: Hier haben für meinen Geschmack ein paar Ecken und Kanten gefehlt. Dies wurde aber dadurch wettgemacht, dass auch ein paar unvorhergesehene Dinge geschahen und die Handlung dadurch nicht zu „08/15“ wurde.


    Insgesamt ist „Sehnsucht nach Sansibar“ ein schöner Roman gewesen, der mich tatsächlich für einige Stunden auf die ferne afrikanische Insel versetzen konnte. Wer den Roman lesen möchte, sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass es zum einen ein Liebes- und zum zweiten ein Landschaftsroman ist. Ein paar Seiten über die Geschichte Sansibars am Ende runden diesen Roman wunderbar ab.


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  • Inhalt:
    1888: Drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, machen sich auf den weiten Weg nach Afrika, um Sansibar zu besuchen.
    Viktoria Wesermann, eine Hamburger Reedertochter, besucht eine bekannte Familie, da es um sie gesellschaftliches Gerede gab. Juliane von Braun, die Tochter eines Weinhändlers, begleitet ihren Vater auf einer Geschäftsreise. Antonia Geisenfelder, die als Sekretärin für den Forscher Dr. Max Seiboldt arbeitet, ist ab Italien mit von der Partie. Die drei Deutschen schließen Freundschaft und versprechen, sich auf Sansibar wiederzusehen...


    Meine Meinung:
    Ich durfte diesen Roman im Rahmen einer Testleserunde lesen.
    Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, es viel mir teilweise sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere sind sehr glaubhaft und sympathisch dargestellt und die Beschreibung der Reise und die Landschaft ist einfach wunderbar - man konnte fast die tropische Vegetation riechen.... Es war ein Vergnügen, die drei Damen auf ihrer Reise und auf Sansibar zu begleiten. Der Roman hätte für mich ruhig ein paar Seiten mehr haben können, so sehr habe ich es genossen, ihn zu lesen.


    Für mich 9 von 10 Punkte für dieses Buch. Ich freue mich schon auf weitere Romane der Autorin! :wave

  • Meinung:


    Viktoria, Antonia und Juliane, drei sehr unterschiedliche Frauen lernen sich auf der Fahrt nach Sansibar auf einem Schiff kennen. Alle drei haben die unterschiedlichsten Beweggründe für ihre Reise, dennoch werden sie so etwas wie freundschaftlich Verbündete und vereinbaren, sich in ihrem neuen Leben alle zwei Wochen zu einem festen Termin zu treffen.


    Im Zweiten Teil des Romanes entwickelt sich die Geschichte dahingehend, dass der Leser erfährt, was die drei Frauen auf Sansibar erleben und welche Ziele sie dort verfolgen.


    Der Roman wird dem Genre "Love and Landscape" zugeordnet und erfüllt diese Kategorie auch sehr gut. Die Beschreibungen zu Landschaft, Kleidung und Gerüchen sind sehr detailliert, so daß man sich alles sehr gut vorstellen kann. Für mich ein wenig zu knapp abgehandelelt wird im Inhalt die Forschungsarbeit von Antonia und Max, sowie auch die Aufstände nehmen nich besonders viel Platz ein.


    Ein leichter Roman über Liebe und Landschaft, den man sehr gut lesen kann. Wer allerdings einen rein historischer Roman erwartet: das ist diese Buch nicht, dafür ist die Sprache zu modern.

  • SANSIBAR – für mich irgendwie ein magisches Wort, welches mich neugierig auf das Buch machte. Auch das Cover besticht mit seinen intensiven Farben und weckt die Sehnsucht nach der Ferne.


    Umso mehr freute ich mich, dass ich bei der Testleserunde dabei sein durfte. Daher auf diesem Wege nochmals ein dickes Dankeschön an Wolke und den Verlag!


    Gleich von Anfang an hat es Micaela Jary geschafft, mich abzuholen und zusammen mit den drei Protagonistinnen Viktoria, Antonia und Juliane auf die Reise in das Reich der Sultane, Basars und der Gewürze mitzunehmen. Die farbenfrohen Beschreibungen von Land und Leute lassen den Leser förmlich eintauchen in diese exotische Welt, lässt die warme Sonne auf der Haut spüren und Zimt und Nelken riechen.


    Trotz aller Schwierigkeiten, Sorgen und Ängsten mit denen die drei Protagonistinnen konfrontiert werden, kommt das Schmunzeln und so manches Augenzwinkern nicht zu kurz, was den Lesefluss zusätzlich beschwingt.


    Der Erzählrythmus hatte mir durchwegs gefallen. Nur im letzten Abschnitt hat sich alles etwas überschlagen und die eine oder andere detailliertere Schilderung hätte es durchaus vertragen.


    Das tut jedoch dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Es war eine wunderbare Reise nach Ostafrika, die mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das sehr interessante Nachwort hat das Leseerlebnis noch zusätzlich abgerundet. Daher von mir eine definitive Leseempfehlung – sei es für eher düstere Schlechtwettertage oder auch als perfekte Urlaubslektüre.


    Ich vergebe 8 ausgezeichnete Punkte von 10.

  • Auch ich durfte diesen Roman bei einer Testleserunde mitlesen. Vielen lieben Dank noch einmal an Wolke und den Verlag. :wave


    Gleich nach den ersten Seiten wurde ich gut von dem Roman unterhalten. Die Landschaft und die Gerüche wurden sehr gut beschrieben. Ich fühlte mich direkt nach Sansibar versetzt. ;-)


    Die drei Protagonistinnen Viktoria, Antonia und Juliane haben sehr unterschiedliche Charakter. Die verschiedenen Sichtweisen fand ich sehr interessant. Schön, dass sie trotzdem Freundinnen geworden sind.


    Die Forschungsarbeit von Antonia und Max hätte meiner Meinung nach, ruhig ausführlicher sein dürfen.


    Ein schöner Schmöker für kalte, regnerische Tage oder einfach als Urlaubslektüre.


    Ich vergebe 9 Punkte.

  • Liebe Axasha,


    "Sehnsucht nach Sansibar" ist KEIN historischer Roman. Der Landschaftsroman gehört einem anderen Genre an, auch wenn manche Buchhändler diese Love & Landscapes auf díe Tische mit den historischen Romanen legen. Die Leserschaft ist zwar ähnlich, aber die Verlage verlangen andere Mechanismen und Techniken beim Aufbau der Romanhandlung und in der Schreibtechnk. Die Unterschiede der Genres können manchmal etwas verwirrend sein, deshalb diese Info.


    Ich danke Dir und allen anderen für die wunderbaren Rezensionen, die ich durchaus auch als Rüstzeug für mein nächstes Buch betrachte. Eure Kommentare helfen mir im Moment wirklich beim schreiben.


    Liebe Grüße
    Micaela

  • Auch ich durfte "Sehnsucht nach Sansibar" im Rahmen der Testleserunde lesen und genießen.


    Micaela Jary hat eine sehr flüssige Schreibweise und lässt den Leser damit in ihre Phantasie eintauchen. Während des Lesens versinkt man in Bilder, Szenen und Landschaften, welche wunderbar be- und umschrieben werden.
    Besser als Luc kann man es gar nicht ausdrücken:


    Zitat

    Original von Luc


    Die große Stärke dieses Romans ist die Anschaulichkeit, mit der das Buch geschrieben ist. Der Erzählstil ist ein Wirbelsturm an Sinnlichkeit. Man riecht, sieht, schmeckt, fühlt und hört Sansibar


    Die Geschichte ist angenehm aufgebaut, auch wenn der Spannungsbogen sich meiner Meinung nach nur langsam aufbaut. Dennoch ist es keineswegs langweilig. Es ist einfach zum träumen.
    Der Leser begleitet drei junge Damen, die aus verschiedenen Gründen nach Sansibar reisen und sich auf der Hinreise bereits kennenlernen. Viktoria, Antonia und Juliane erleben aufregende, emotionale und erschreckende Erlebnisse und lassen den Leser mitfühlen, lachen und auch mal ein Tränchen verdrücken.


    Mir hat das Buch gut gefallen, es hat mir einen sehr angenehmen Start in den Frühling bereitet. Danke schön!

  • Nach Beendigung der Lektüre blicke ich etwas zwiegespalten auf das Buch zurück. Sicher, optisch ist das Buch schon ein Hingucker, auch wenn mir die Farben teilweise etwas zu kräftig waren. Auch der Klappentext macht Appetit sich in das wunderschöne Sansibar für eine Weile entführen zu lassen. Allerdings, ganz überzeugend fand ich das Buch dann letztlich nicht, was vor allem dem Inhalt geschuldet ist.


    Eines vorweg: Micaela Jary kann schreiben, das Buch liest sich gut weg. Und sie schafft es gleich zu Beginn eine wunderbare Atmosphäre aufzuzeigen. Der kühle Norden Deutschlands oder das tropische Sansibar. Mit wenigen Worten tauchen da Orte vor dem inneren Auge auf, man fühlt sich, als ob man mit den drei Protagonistinnen selbst unterwegs ist.
    Das Buch lebt von diesen Beschreibungen der Landschaft. Kein Wunder, wird es doch unter "Love & Landscape" einsortiert. Allerdings lag genau dort mein Problem mit dem Buch. Mir war es schlicht zu langweilig. Ja, die Beschreibungen der Orte, Gebäude, der Gerüche, dem ganzen Umfeld an sich sind treffend und zeigen Bilder auf, aber auf Dauer war mir das alles zu ausufernd und für mich ermüdend. Ich musste mich da oft förmlich zwingen, am Ball zu bleiben.
    Was auch daran liegt, dass das Buch eigentlich bis zum Ende ziemlich dahinplätschert. So richtig kommt das ganze Buch keine Spannung auf. Am Ende gibt es dann ein paar überraschende Wendungen (die dem Ende gut tun, sonst wäre es wirklich zu verkitscht geworden), aber die kommen dann fast etwas zu schnell, nachdem der Rest so dahinfloss.


    Wer also auf ausführliche Beschreibungen steht und sich von Micaela Jarys bildgewaltiger Sprache entführen lassen will, der ist mit diesem Schmöker sehr gut bedient. Für alle, die etwas mehr Spannung wollen, die werden wohl enttäuscht sein. Trotzdem würde ich ein 2. Buch von Micaela lesen, nachdem bereits angekündigt wurde, dass es im nächsten Buch spannender zugeht. Ich bin gespannt.