E-Book und Lesungen, passt das zusammen?

  • Zitat

    Original von hef
    Na ja, jeder kann mal nen schlechten Tag habe. Aber Whoomaster hat sich, statistisch, schonmal als "pro" geoutet


    edit: außerdem ist das in diesem thread komplett OT. Dafür gibt es einen eigenen :wave


    hef es sollte doch egal sein wie ein Buch daher kommt, der Inhalt ist wichtig und das vergessen hier zurzeit sehr viele. Ich habe mir die letzten Tage mal die Zeit genommen und die ganzen Themen durchgelesen und was man merken konnte, viele haben sich noch nie groß mit eBooks beschäftigt, treten aber munter dafür ein, das diese absolut nichts taugen.


    Diese ganze Thematik zieht sich nun durch 3-4 Themen und in jedem Thema gibt es die Pro und Contra Diskussion und das brauchs doch wirklich nicht.



    Und um nun mal zu dem eigentlichen Thema hier zu kommen, eine Lesung hat viel mehr zu bieten, als irgendwo eine Signierung, das kann sicherlich jeder bestätigen der mal auf einer war.

  • von Whoomaster


    hef es sollte doch egal sein wie ein Buch daher kommt, der Inhalt ist wichtig und das vergessen hier zurzeit sehr viele. Ich habe mir die letzten Tage mal die Zeit genommen und die ganzen Themen durchgelesen und was man merken konnte, viele haben sich noch nie groß mit eBooks beschäftigt, treten aber munter dafür ein, das diese absolut nichts taugen


    Ich verstehe deine Erregung. Aber es hilft nix. Für mich sind die diversen Äußerungen, egal welcher Provinienz statistische Faktoren. Und wenn du alles in den threads gelesen hast, dann auch mein posting, indem ich darauf hinweise, dass auch die Eisenbahn und das Auto, sogar der digitalisierte Umbruch bei Zeitungen, bis aufs Messer bekämpft wurden. Und nun? Es hat sich alles durchgesetzt und es kann sich keiner etwas anderes vorstellen.
    So wird es mit dem ebook auch passieren. Nur werde ich das leider nicht mehr erleben. Also, calm down. Wir sind erst bei Teil I. des ebook star treks

  • Dass die zunehmende Verbreitung von e-books einen Einfluß darauf haben wird wie literarische Veranstaltungen in Zukunft aussehen kann ich mir schon vorstellen. D.h. wie der gewöhnliche Ablauf aussehen wird, wo Lesungen statt finden werden und wie häufig überhaupt noch.


    Nehmen wir Großveranstaltungen und Festivals wie die lit.cologne. Ohne Sponsoring von Buchhandelsketten wie zunächst die Mayersche oder jetzt Thalia ginge da gar nichts. Büchertische und Werbung für die entsprechende Kette sind da entscheidender Bestandteil der Lesungen und natürlich wird immer auf das anschließende Bücherverkaufen und Signieren hingewiesen.


    Bei kleineren Lesungen ist das vielleicht weniger entscheidend. Die Büchertische sind häufig so klein (oder gar nicht vorhanden), dass es da auf die Einnahmen weniger ankommen sollte.


    Mein Eindruck: genau wie in der Musikindustrie die Einnahmen durch CD-Verkäufe abnehmen und die Künstler sich nach alternativen Geldquellen umgucken müssen (z.B. durch Live-Auftritte) wird die Bedeutung von Lesungen für Autoren sogar noch zunehmen. Vielleicht weniger vom Buchhandel getrieben, sondern eher von den Autoren selber. Kreativität wird gefragt sein, aber ich würde dem bereits Gesagten zustimmen: eigentlich sollte es nicht auf das Signieren ankommen, ein allgemeines Grundinteresse an der Lesung und den damit verbundenen Event ist in der Leserschaft vorhanden.

  • Zitat

    Original von hef
    Und wenn du alles in den threads gelesen hast, dann auch mein posting, indem ich darauf hinweise, dass auch die Eisenbahn und das Auto, sogar der digitalisierte Umbruch bei Zeitungen, bis aufs Messer bekämpft wurden. Und nun? Es hat sich alles durchgesetzt und es kann sich keiner etwas anderes vorstellen.


    Der digitalisierte Umbruch der Zeitungen ist tatsächlich ein gutes Beispiel für die Ebooks: Wie weit die Qualität dadurch gesunken ist, läßt sich jeden Tag aufs neue erleben. Wenn digitale Bücher demnächst wie ihr Zeitungspendant aus Klickstrecken und allgemeinem Werbeflimmern sowie plötzlich vor einem Text auftauchenden Marktschreiern bestehen, werde ich vielleicht doch endlich meinen Weg zum Privatfernsehen mit Werbeunterbrechungen finden...


    Edit: Den inhaltlichen Qualitätsverlust habe ich jetzt mit Absicht mal außen vor gelassen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Zitat

    Original von Googol
    Dass die zunehmende Verbreitung von e-books einen Einfluß darauf haben wird wie literarische Veranstaltungen in Zukunft aussehen kann ich mir schon vorstellen. D.h. wie der gewöhnliche Ablauf aussehen wird, wo Lesungen statt finden werden und wie häufig überhaupt noch.


    Nehmen wir Großveranstaltungen und Festivals wie die lit.cologne. Ohne Sponsoring von Buchhandelsketten wie zunächst die Mayersche oder jetzt Thalia ginge da gar nichts. Büchertische und Werbung für die entsprechende Kette sind da entscheidender Bestandteil der Lesungen und natürlich wird immer auf das anschließende Bücherverkaufen und Signieren hingewiesen.


    Das ist hier der erste interessante Gedanke, der sich wirklich ernsthaft mit dieser Frage beschaeftigt und fuer mich logische Argumente aufzeigt. So gesehen kann ich durchaus den Einfluss der eBooks auf Lesungen sehen - ein weitaus groesserer Einfluss als schlicht das Fehlen einer Signierungsmoeglichkeit !!!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich denke, solange die Ebooks noch entsprechend bezahlt werden, wird es auch Buchhändler geben, die auf Großveranstaltungen Werbeflächen kaufen. Dann sind es eben Amazon und Libri statt Thalia und Mayersche - ist imho eigentlich ziemlich egal. Problematischer wirds schon eher im Kleinen - sollten die Buchhandlungen tatsächlich aussterben, weil es irgendwann vielleicht mal nur noch Ebooks gibt, würde natürlich für die Lesungen ein Veranstaltungsort wegfallen. Ob das aber wirklich ins Gewicht fällt oder dann eine Schulaula oder ähnliches eben öfter genutzt wird, muß sich wohl erst noch zeigen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Ich denke, solange die Ebooks noch entsprechend bezahlt werden, wird es auch Buchhändler geben, die auf Großveranstaltungen Werbeflächen kaufen. Dann sind es eben Amazon und Libri statt Thalia und Mayersche - ist imho eigentlich ziemlich egal. Problematischer wirds schon eher im Kleinen - sollten die Buchhandlungen tatsächlich aussterben, weil es irgendwann vielleicht mal nur noch Ebooks gibt, würde natürlich für die Lesungen ein Veranstaltungsort wegfallen. Ob das aber wirklich ins Gewicht fällt oder dann eine Schulaula oder ähnliches eben öfter genutzt wird, muß sich wohl erst noch zeigen.


    Hallo,


    es wird immer Buchhandlungen geben, das liegt an zwei wesentlichen Faktoren:


    Zum einen an den Verlagen die die eBooks zurzeit und wohl auch auf unbestimmte Zeit als ungeliebtes Stiefkind behandeln, ob das gut oder schlecht ist, ist wieder eine andere Sache.


    Zum anderen der Preis, so lange sich die eBooks nicht deutlich abheben, werden die Leute weiterhin zu Büchern greifen (und nein ich will jetzt nicht wieder eine Grundsatzdiskussion los treten).



    Nun noch mal zum Thema Lesungen, es brauch kein Buch oder eBook für eine gute Lesung, entscheidend ist der Autor und wie dieser auf die Menschen eingeht und was er ihnen bietet. Nimmt man zum Beispiel Markus Heitz oder Sebastian Fitzek, bei diesen Autoren ist das nicht einfach nur eine Lesung, sondern ein Event und genau das ist es was eine Lesung ausmacht, nicht die Form oder die Art des Buches, sondern das komplette Packet.

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Ich denke, solange die Ebooks noch entsprechend bezahlt werden, wird es auch Buchhändler geben, die auf Großveranstaltungen Werbeflächen kaufen. Dann sind es eben Amazon und Libri statt Thalia und Mayersche - ist imho eigentlich ziemlich egal.


    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Amazon scheint mit zeit.de eine Art Kooperation zu haben. Bei einigen zeitgenössischen Romanen gibt es kurze Lesungen als Video. Das passt zu Amazon besser als eine klassische Lesung und selbt wenn sie ein klassisches Lesefestival übernehmen würden, würden sie sich was Neues einfallen lassen müssen (z.B. eine Art Kindle-Party, Leseproben werden per WiFi direkt an die Reader geschickt und andere digitale Giveaways, große Kindle-Verlosung etc.)


    Oder wie wäre es mit spontan organiserten Lesungs-Flash-Mobs in Cafes, Einkaufspassagen oder auf Bahnhöfen :grin


    Mein Punkt war ja nicht der, dass Lesungen in einer von e-books dominierten Lesewelt aussterben, nur dass sie sich vielleicht weiterentwickeln.

  • Da es ja nicht mehr rein um Ebooks und Lesungen geht sondern um lesungen an sich, ich bin auf folgendes aufmerksam geworden als ich den Konzertkalender durchgegangen bin:


    Zitat

    Die brandneue Münchner Veranstaltungsreihe "ROCK'N'READ! Munich" geht in die zweite Runde - und die geradezu symbiotische Verbindung aus Rockmusik und junger Literatur wird noch größer, schneller, härter. Der Münchner Punkrock-Autor Christoph Kastenbauer hat Verstärkung bekommen von der Gastleserin Katrin Baumer ("schreibendes Mädchen" und Gewinnerin der Gasteig-Aktion "25 werden 25"). Und auch die neue Band hat es in sich: "El Rancho", eine Zwei-Gitarren-Formation - die in der jüngsten Vergangenheit als Live-Act geradezu durchgestartet ist in der deutschen Bandlandschaft - wird sich mit den Autoren einen heftigen Schlagabtausch in Sachen junger, kompromissloser Literatur und individuellem Pop- und Akustik-Rock liefern.


    Für bekannte Autoren ist sowas sicherlich nicht unbedingt der passende Rahmen, doch wenn Musik und Literatur passend aufeinander abgestimmt sind ist solch ein Event sicherlich interessant, nicht nur für absolute Newcomer und Nischenautoren. Vermutlich werde ich es zeitlich nicht schaffen, aber interessant finde ich das auf jeden Fall.