„Some folks call it a sling blade, i call it a kaiser blade.“
Diesen Satz sagt Karl Childers (Billy Bob Thornton) gleich zwei Mal, während er der jungen Marsha, die für die Zeitung der örtlichen Uni schreibt, in einem Interview, das eher ein Monolog ist, von seinem Verbrechen berichtet; einem brutalen Doppelmord, den er als Jugendlicher begangen hatte. 25 Jahre hat er für diese Tat in der Psychiatrie gesessen, aber jetzt soll er entlassen werden …
Allein die erste Viertelstunde von „Sling Blade“, in der Karl diesen Monolog hält – im Lichtkegel einer kleinen Lampe, vornübergebeugt auf seinem Stuhl, den Blick gesenkt, sich zwanghaft die Hände reibend –, lohnt den Kauf der DVD/Blu-ray. So fesselnd, so schaurig, so atmosphärisch dicht ist diese Eröffnung inszeniert.
Aber auch der Rest des Films ist mehr als sehenswert. Karls Versuch in der Welt draußen wieder irgendwie Fuß zu fassen, wird ruhig und eindringlich erzählt. Darüber hinaus ist die Art und Weise wie Billy Bob Thornton Karl darstellt einmalig, und ich finde, er hätte für diese Rolle den Oscar bekommen sollen (nominiert wurde er).
Ein sehr nachhaltiges Drama, ein großartiger Film! Schade, dass er in Deutschland kaum beachtet wurde. Auch hier bei den Bücher- und Filmeulen wurde er noch nicht wirklich gewürdigt (nur Herr Palomar hat ihn im Bad-Santa-Thread ein Mal beiläufig erwähnt). Und darum hab ich das jetzt gemacht.
Trailer: yt – watch?v=4sQuu36ZKQg
Übrigens unbedingt OF mit UT ansehen – völlig unsynchronisierbar, meiner Meinung nach.
LG