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'Die Heilerin von Worms' - Seiten 097 - 197
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Cui bono? Cerchez la famme? Eigentlich sind so Sprüche, dass Gift die Waffe des heimtückischen Weibes sei doch jünger als unsere Protagonisten. Für den Mord am Archidiakon käme ja sein Stellvertreter in Frage, aber das Buche ich unter Wunschdenken ab. Für die Probleme die Garsende hat - die neue Ehefrau? Die wird eine bessere Stellung haben, wenn die Kinder aus den vorehen weg sind.
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Zitat
Original von beowulf
Eigentlich sind so Sprüche, dass Gift die Waffe des heimtückischen Weibes sei doch jünger als unsere Protagonisten.Besonders wenn man an die nachfolgenden Zeiten wie Rennaissance oder Barock denkt, nicht? Da hat ja auch so manch männlicher Adlige seinen politischen Rivalen mal fluggs mit dem ein oder anderen unbekömmlichen Pülverchen ins Jenseits geschickt.
Liebe Grüße, Susanne
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Also ich persönlich tippe ja....hm, eigentlich sind mir bis auf Reinmut alle sympathisch, also kann sie es schon mal nicht sein. Ein Versehen?
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Das Versehen sehe ich eher bei dem Archidiakon, der war schließlich mit "falscher Bekleidung" unterwegs, aber dazu ist mir die Person des Eigentümers der Kleider zu farblos.
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Wie immer ist das sehr spannend für mich, euren Überlegungen und Spekulationen zu folgen.
Gerade frage ich mich z.B., ob da manchmal vielleicht auch ein gewisser Automatismus dahinter steckt, wenn man als Autor Figuren weniger Farbe gibt, die keine Rolle spielen, oder eventuell auch übertreibt, wenn sie keine Rolle spielen, man aber will, dass der Leser das glaubt?Liebe Grüße, Susanne
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Zitat
Original von SusanneE.
Wie immer ist das sehr spannend für mich, euren Überlegungen und Spekulationen zu folgen.
Gerade frage ich mich z.B., ob da manchmal vielleicht auch ein gewisser Automatismus dahinter steckt, wenn man als Autor Figuren weniger Farbe gibt, die keine Rolle spielen, oder eventuell auch übertreibt, wenn sie keine Rolle spielen, man aber will, dass der Leser das glaubt?Liebe Grüße, Susanne
Äähhhh, also war Reimut es doch?
Ich halte mich mit Spekulationen noch zurück. Reimut hat etwas zu verbergen, aber was?
Die Stimmung in Guntrams Haushalt ist ja schwer zu ertragen. Da lobe ich mir Bandolfs Haus, in dem es auch man Zoff gibt, aber nie bösartig gestritten wird. Filibertra wird sich mit Rosalind sicher auch noch anfreunden.
Ich bin erstaunt, dass Kaufleute so wenig Ansehen genießen. War das allgemein zu der Zeit so oder hat nur Guntram diese Abneigung?
Ein Dom in Köln? In welchen Dom geht Lothar da? Gab es schon vor dem heutigen Kölner Dom einen anderen in Köln?
In diesem Abschnitt gibt es jede Menge Informationen, die es zu sortieren und zuzuordnen gilt. In welche Sache ist Guntram verwickelt und spannt Folcmar mit ein? Ein politisches Ziel vermute ich hier. Warum wurde Ebertine ermordet? Hat sie etwas gesehen, was sie nicht sehen sollte? War sie jemandem im Weg? Was hat der Honigtopf damit zu tun? Sollte jemand anderes sterben?
Wer hat die Reliquie gestohlen und warum? Gibt es da einen Zusammenhang mit dem Tod von Reginhard?
Wo ist die Fibel von Matthäa? Wurde die auch gestohlen?
Einen Zusammenhang mit dem Prolog kann ich auch noch nicht erkennen.Fragen über Fragen und trotzdem ist alles so beschrieben, dass man den Überblick nicht verliert. Mir gefällt das Buch sehr sehr gut. Bandolf in Höchstform
Ich kann's nicht genau benennen, aber die Geschichte hat so etwas Beschwingtes, das Lesen macht einfach Spass. -
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Ja, das kommt hin. Danke für den link, beowulf
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Ich hab die ganze Zeit beim Lesen dieses Abschnitts darauf gewartet, dass Rupert auch vergiftet wird. Aber zum Glück ist er auf dem Weg der Besserung. Man hätte es ja wieder Garsende in die Schuhe schieben können und dann hätte es wirklich schlecht für sie ausgesehen vor dem Sendgericht.
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Zitat
Ich bin erstaunt, dass Kaufleute so wenig Ansehen genießen. War das allgemein zu der Zeit so oder hat nur Guntram diese Abneigung?
Ein Dom in Köln? In welchen Dom geht Lothar da? Gab es schon vor dem heutigen Kölner Dom einen anderen in Köln?
Jane : Die "Große Zeit" der Kaufleute kam tatsächlich erst später. Ich würde sagen, beginnend Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhundert, als sich auch das Bürgertum etablierte und die Städte eine Macht innerhalb des Reiches wurden. Im 11. Jahrhundert waren Kaufleute meistens noch fahrende Händler, nur selten irgendwo sesshaft. Die Könige und Kaiser im 11. Jahrhundert erkannten zwar bereits die Wichtigkeit des Handels und gewährten mancher Stadt beispielsweise Zollfreiheiten und andere Privilegien, die den Handel erleichtern sollten. Aber die Händler an sich (ebensowenig die Handwerker) hatten sich noch nicht als eigenständiger "Stand" etabliert. Der Händler stand sozusagen gerade mal einen Millimeter über der Hörigkeit, auch wenn er Erfolg hatte. Und viele Handwerker befanden sich im 11. Jahrhundert tatsächlich auch noch in einem Hörigkeitsverhältnis. Das Zunftwesen steckte noch in den Kinderschuhen. Es gab Genossenschaften einzelner Handwerker und, Ende des 11. Jahrhunderts, hie und da die erste Zunft. Es mag da und dort vielleicht sogar ein loser Zusammenschluss einiger weniger Händler gegeben haben, aber an eine Kaufmannsgilde hat man noch nicht gedacht.
Bei Gernot kommt aber noch ein erschwerender Umstand hinzu. Er ist ein Adliger. Und der Adel betrachtete Handel und Handwerk als niedrige Tätigkeit. Mit soetwas hatte sich ein Adliger einfach nicht zu beschäftigen, das war schlichtweg unter der Würde eines Adligen.
So gesehen ist Guntrams Abneigung gegen die Tätigkeit seines Neffen auch völlig verständlich. Das "Standesbewusstsein" war im Mittelalter und weit darüber hinaus, sehr stark ausgeprägt, und Gernot hat sich durch seine Tätigkeit als Händler einem "Stand" angeschlossen, der weit unterhalb des Adels war. Wie die "Standes"zugehörigkeit, war auch die "Sippen"(Familien)zugehörigkeit sehr stark ausgeprägt. Man hat sich generell im Mittelalter viel weniger als heute als Individuum betrachtet, sondern eher als Teil eines Standes und/oder einer Sippe. Und was ein Einzlener tat, betraf nicht nur ihn selbst, sondern eben die ganze Sippschaft, die ganze Familie. Deshalb fühlt sich Guntram als Oberhaupt der Sippe von Hollerborn durch Gernots neuen "Beruf" nicht nur persönlich herabgewürdigt, sondern empfindet das auch als Herabwürdigung der ganzen Sippschaft.Was den Dom in Köln betrifft, da war Beowulf wieder einmal schneller als ich. (Beowulf: nochmal: lieben Dank für den link :-)). Lothars Mutter hat im sog. Hildebold-Dom gebetet, einem Vorgängerbau des heutigen Kölner Doms. Viele der Kirchen und Kathedralen, die wir heute bewundern, stehen auf Plätzen, wo sich zuvor ältere Kirchen und/oder auch noch viel ältere, beispielsweise römische oder keltische, Kultstätten befanden.
Liebe Grüße, Susanne
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Liebe Susanne,
vielen Dank für die interessanten Erläuterungen. Dass die Familienzugehörigkeit eine so große Rolle spielt, wurde mir durch Guntrams Verhalten schon deutlich. Aber dass sich der Kaufleute-Stand erst so viel später bildete, war mir nicht klar. *hüstel* Meine Geschichtskenntnisse über diese MA-Zeit sind eher rudimentärMit diesem Hintergrund ist es umso außergewöhnlicher, dass Garsende ein freies Leben als Individuum führt und umso veständlicher, dass das den Wormsern suspekt ist.
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Zitat
Original von JaneDoe
Ich hab die ganze Zeit beim Lesen dieses Abschnitts darauf gewartet, dass Rupert auch vergiftet wird. Aber zum Glück ist er auf dem Weg der Besserung. Man hätte es ja wieder Garsende in die Schuhe schieben können und dann hätte es wirklich schlecht für sie ausgesehen vor dem Sendgericht.Um Rupert habe ich mir auch viele Sorgen gemacht. Denn ein weiterer Todesfall wäre für Garsende das Ende gewesen!
Ich tippe auf Reimut oder auf die Ehefrau.... Irgendwie sind sie mir beide suspekt. Die eine, da sie Garsende schnell wieder aus dem Haus haben will - die andere, da sie so farblos und unauffällig ist, und noch nicht mal auf ihre Stellung pocht.
Hoffentlich taucht Lothar bald wieder auf - ich bin neugierig, wie es mit ihm und Garsende weitergeht...
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Zitat
Original von bibliocat
Hoffentlich taucht Lothar bald wieder auf - ich bin neugierig, wie es mit ihm und Garsende weitergeht...Der Arme, jetzt soll er auch noch verheiratet werden. Bin gespannt, wie er aus der Nummer wieder rauskommen will.
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Original von JaneDoe
Der Arme, jetzt soll er auch noch verheiratet werden. Bin gespannt, wie er aus der Nummer wieder rauskommen will.
Ja, für die Beiden sieht es gar nicht rosig aus...
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Zitat
Original von bibliocat
Ich tippe auf Reimut oder auf die Ehefrau.... Irgendwie sind sie mir beide suspekt. Die eine, da sie Garsende schnell wieder aus dem Haus haben will - die andere, da sie so farblos und unauffällig ist, und noch nicht mal auf ihre Stellung pocht. ...
Die beiden verhalten sich allerdings zu auffällig. Wir wären keineswegs überrascht, wenn es tatsächlich eine der beiden wäre. Das passt nicht zu Bandolfs Fällen. Meist überrascht uns doch der Täter erst auf den letzten Seiten.Dass Garsende jetzt wieder so angegriffen wird, gefällt mir gar nicht. Sie hat schon einige gute Tipps für Kranke gehabt, dass die Leute doch mal aufhören könnten, so abfällig über sie zu reden. Die Angst vor Hexenkunst muss damals wirklich groß gewesen sein.
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Ich hab den Abschnitt auch mittlerweile durch.
Momentan dauerts aber leider bei mir mit dem lesen,da ich die meiste Zeit des Tages mit schlafen beschäftigt bin, um wieder zu genesen.
Mich hats ziemlich heftig erwischtAber - wenn ich wieder fitter bin, dann gehts gleich weiter.
Daß ich Reimut auch nicht mag, wird nicht verwundern, oder?
Zumindest bin ich ja mal sehr gespannt auf ihr "nächtliches Geheimnis" -
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Zitat
Original von JaneDoe
.Fragen über Fragen und trotzdem ist alles so beschrieben, dass man den Überblick nicht verliert. Mir gefällt das Buch sehr sehr gut. Bandolf in Höchstform
Ich kann's nicht genau benennen, aber die Geschichte hat so etwas Beschwingtes, das Lesen macht einfach Spass.Genau so empfinde ich das Buch auch. Das Lesen macht einfach Spaß.
Ich stecke noch mitten in diesem Abschnitt und halte mich bei den Spekulationen jetzt erst auch noch zurück....
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Zitat
Original von Rosenstolz
Genau so empfinde ich das Buch auch. Das Lesen macht einfach Spaß.
Das geht mir natürlich runter wie Öl.