Helene Hanff - 84 Charing Cross Road

  • 2 CDs
    2:01 Stunden
    ungekürzte Lesung
    Sprecher: Juliet Stevenson; John Nettles u.a.
    Hörprobe bei Audible *klick*


    Zur Autorin
    Helene Hanff, 1917 in Philadelphia geboren, war als Theaterautorin nur mäßig erfolgreich und schlug sich mit dem Verfassen von Schulbüchern und Drehbüchern durch. Berühmt sollte sie allerdings durch diesen Briefwechsel mit dem Antiquar Frank Doel werden. Das Buch erschien im Original bereits 1970 und wurde in Amerika und England zu einer Art Kultbuch. Bis zu ihrem Tod 1997 schrieb sie „Briefe aus New York“ für die BBC und einige autobiografische Bücher.


    Zum Inhalt
    "Schicken Sie Dichter, die Liebe machen können, ohne zu sabbern." Sie liebte Bücher über alles, aber kurz nach dem Krieg war genau daran nur schwer zu kommen. So machte die Amerikanerin Helene Hanff eine Buchhandlung in Europa ausfindig, über die sie ihre ziemlich spezielle Lektüre fortan per Post bestellte. Und nicht nur das: Schon bald begann ein hinreißender Briefwechsel zwischen der spitzzüngigen Amerikanerin und ihrem englischen Antiquar - er sollte zwanzig Jahre dauern und die beiden Akteure schließlich weltberühmt machen. Die Drehbuchautorin Helen Hanff gab dabei den Ton an und eroberte den schüchternen Antiquar nach und nach mit ihrer rauen Herzlichkeit.


    Meine Meinung
    Eigentlich ist den begeisterten Stimmen zum *Buch* nur noch wenig hinzuzufügen.


    Durch Helene Hanffs Korrespondenz mit den Angestellten des Londoner Antiquariats Marks & Co. wird die britische und amerikanische Nachkriegszeit lebendig - durch die Augen wortgewandter und geistreicher Verfasser. Während anfangs überwiegend die bestellten Bücher im Vordergrund stehen, geht es schnell auch um das Privatleben von Frank Doel und anderer Angestellter des Antiquariats, sowie Helene Hanffs Privatleben und Karriere. Stellenweise sehr bissig, aber auch sehr einfühlsam und liebevoll schreibt Helene Hanff an Frank und die anderen, verleiht ihrer Freude über besondere Bücher überschwänglichen Ausdruck, macht ihrer Enttäuschung über eine gekürzte Ausgabe von Samuel Pepys' Tagebüchern boshaft Luft.


    Die Buchfassung habe ich vor Jahren in einem Zug verschlungen und ähnlich erging es der Hörfassung. Hier werden die Unterschiede zwischen der amerikanischen Autorin und ihren britischen Korrespondenzpartnern dank perfekt ausgewählter Sprecher noch deutlicher, die stets den richtigen Ton treffen und darüber hinaus auch ideal zu den jeweiligen Personen passen. Helene Hanffs bissiger und auch mal besorgter Ton, Frank Doels zu Beginn sehr distanzierte und höflich-korrekte Art, später dann deutlich herzlicher und gleichzeitig sehr englisch distanziert, die quirligen Kolleginnen von ihm und auch die anderen Nebenfiguren erwachen hier zum Leben. Schade, dass nicht mehr Briefe erhalten sind.


    Fazit
    Die ungekürzte Hörfassung von "84 Charing Cross Road" erweckt die unterschiedlichen britischen Figuren und die amerikanische Autorin Helene Hanff zum Leben. Viel zu schnell waren die nur zwei CDs gehört und einige andere Bücher der Autorin auf meinem Wunschzettel gelandet. Ein interessanter, gefühl- und humorvoller Briefwechsel, der das Leben in den Nachkriegsjahren auf beiden Seiten des Atlantiks knapp und doch gleichzeitig facettenreich darstellt.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • P.S. Hier noch eine interessante Seite zu dem längst geschlossenen Antiquariat, mit Fotos der Angestellten und des Ladens *klick*


    und ein liebevoller Nachruf auf Helene Hanff im britischen "Independent", verfasst von James Roose Evans, dem Regisseur des Theaterstücks zu "84 Charing Cross Road" *klick*


    sowie eine unvollständige Liste der erwähnten Bücher, von denen nicht wenige auf meinem Wunschzettel gelandet sind (Wikipedia) [URL=http://en.wikipedia.org/wiki/84,_Charing_Cross_Road#Bibliography]*klick*[/URL]

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

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