Hysterie des Körpers - Joey Kelly

  • Über den Autor
    Joey Kelly, 1972 bei Toledo, Spanien, geboren, wurde zunächst als Bandmitglied der Kelly Family bekannt. Die Erfolge der irisch-amerikanischen Großfamilie, die als Straßenmusiker ihre Karriere begannen, sind legendär. Über zehn Jahre managte Joey Kelly als Geschäftsführer das Familienunternehmen. Heute tritt er als begeisterter Sportler in Erscheinung und reist in die exotischsten Ecken der Welt, um sich den härtesten Ultra-Wettkämpfen zu stellen: vom Ultraman auf Hawaii über den Badwater Run im Death Valley bis hin zum Bike-Rennen «Race Across America». Unzählige Rekorde hat er bereits dabei gebrochen, u. a. absolvierte er die acht größten Ironman innerhalb von zwölf Monaten.


    Kurzbeschreibung
    Durch die deutsche Wildnis Zu Fuß von Wilhelmshaven bis zur 2962 Meter hohen Zugspitze – mit diesem Ziel schlägt sich Joey Kelly durch die «Wildnis» Deutschlands: Er übernachtet draußen unter einer Plane, trinkt und isst nur, was die Natur ihm bietet, und marschiert pro Tag im Schnitt mehr als einen Marathon. Wetter und Einsamkeit sind seine stetigen Begleiter. Hunger und Durst treiben ihn an den Rand der Verzweiflung. Doch am Ende besiegt Joey Kelly die Hysterie seines Körpers und steht nach knapp drei Wochen und 900 Kilometern auf der Zugspitze. Der Lauf seines Lebens – ein einzigartiger Erlebnisbericht.


    Meine Rezension
    Joey Kelly – das war für mich lange Zeit erst mal nur einer dieser langhaarigen Zottel aus der Kelly Family. Später dann fiel er mir immer mal wieder bei diversen Raab-Events als überaus ehrgeiziger Sportler auf, der es an Zähigkeit, Verbissenheit und Siegeswillen durchaus mit Stefan Raab aufnehmen kann *grins*. Ich begann, mich für die „außermusikalische“ Karriere des Joey Kelly zu interessieren und landete letztlich bei diesem Buch, in dem Joey Kelly ein recht eigenwilliges Projekt schildert: Er will sich zu Fuß ganz alleine von der Nordseeküste bis zur Zugspitze aufmachen und dabei nur das essen, was ihm die Natur bietet.


    In diesem Buch schildert er die Vorbereitungen und den Lauf und erzählt aber auch sehr viel Spannendes aus seinem Leben.. Abgerundet wird das Ganze durch zahlreiche Fotos von Unterwegs.


    Joey Kelly stößt auf diesem Marsch – nicht zuletzt durch den permanenten Nahrungsmangel – immer wieder an seine Grenzen und steht mehr als einmal kurz vor dem Aufgeben. Doch er beißt sich hartnäckig durch, dafür gebührt im mein Respekt. Doch Spaß gemacht hat ihm dieser anstregende Lauf sicher nicht – zumindest kommt das so bei mir an.


    Alles in allem ein durchaus interessantes Buch über einen interessanten Menschen!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mir hat es supergut gefallen - ich war mächtig beeindruckt


    Einmal quer durch Deutschland, ohne Geld und Handy, Proviant nur mit dem, was die Natur hergibt. Eine Idee, die einerseits hochinteressant und andererseits nur von einem Verrückten mit einem Hang zur Selbstquälerei ausgeführt werden kann. Joey Kelly ist genau die richtige Person dafür, immer auf der Suche nach neuen Extremen, die er meistern kann. Wie geht man so eine Reise an? Wieviel Gepäck ist dafür nötig? Und was isst man auf dem Weg? Muss man sich soweit erniedrigen und im Abfall nach Essbarem wühlen? Oder wird die Natur genug hergeben, um davon satt zu werden und vor allen Dingen, was kann man finden im September? Denn darüber, wie Joey Kelly leidvoll später feststellen muss, hat er sich nicht genügend informiert, nicht mehr viel wächst noch zu der Zeit, in der er losläuft. Alles hat er genügend geplant, der September schien perfekt, nicht zu warm, noch nicht zu kalt, auch nicht nachts. Wie übernachtet man überhaupt nachts im Freien? Sind wir in Deutschland noch so ursprünglich, dass genügend Scheunen oder Unterstände zu finden sind? Die Antworten auf all diese Fragen findet man in dem höchst interessanten Buch, was sich nicht nur mit dem Lauf seines Lebens beschäftigt.


    In Rückblicken erfährt man auch noch viele interessante Sachen aus seinem bisherigen Leben. Fast jeder kennt die Kelly Family, die zu Unrecht als verwahrloste Großfamilie ohne festen Wohnsitz tituliert wurde. Wie aber fühlt man sich als nur einer von vielen in einer Familie? Kurz und knapp erzählt Joey über sein bisheriges Leben, seine Jugend und seinen Werdegang. Viele prägnante Erlebnisse dienen zum Verständnis seines Charakters, besonders, warum er immer wieder neue Erfolge im Extremsport sucht. Manches ist recht amüsant, insbesondere der ständige Wettlauf, rechtzeitig auf der Bühne eines großen Konzertes zu stehen. Nicht nur einmal hat er es kurz vor knapp geschafft, seine sportlichen Erfolge können sich allerdings auch sehen lassen. Was treibt jemanden nur dazu, zu Fuß die Wüste zu durchqueren? Die Einblicke in sein Leben lassen tief blicken, sie lockern immer wieder auf, lenken aber andererseits von der eigentlichen Geschichte ab.


    Es kann doch eigentlich nicht so schwierig sein, ein paar Tage mit einem Rucksack auf dem Rücken zu wandern. Was wird wohl das Schwierigste sein, genügend Essen zu bekommen oder einen Schlafplatz zu finden? Was Joey überraschenderweise schwer zu schaffen macht, ist die Einsamkeit, alleine mit seinen Gedanken zu sein, ohne Handy und ohne Kontakt zu seiner Familie. Die Erleichterung, als ein paar Tage ihn ein Freund begleitet, ist ihm richtig anzumerken. Ein eindrucksvolles Statement für menschliche Zuwendung, ein Beweis, wie wichtig Streicheleinheiten, Zuspruch und einfaches Miteinander sind. Zu kurz kommt leider eindeutig der Lauf an sich, man hätte gerne noch mehr Einzelheiten über die Nächte und das Essen erfahren, besonders auch über die Begegnungen unterwegs. So wird ein künstliches Bild aufgebaut, dass er ziemlich einsam unterwegs war, allerdings war ein Kamerateam dabei, die eine Dokumentation darüber gedreht haben. Auch wird er bestimmt nicht unerkannt durch die Lande gezogen sein, dafür ist sein Gesicht einfach zu bekannt und zu markant. Begegnungen werden nur kurz angerissen und am Rande erwähnt, besonders der Umgang mit dem Kamerateam wäre interessant gewesen, ob er dadurch wirklich so alleine war.


    Fazit


    Ein außergewöhnlicher Mann, eine außergewöhnliche Idee, eine außergewöhnliche Umsetzung und außergewöhnlich interessante Informationen vermischen sich zu einer außergewöhnlich, intimen Geschichte. Alleine die ganzen ungewohnten Einblicke in sein bisheriges Leben lohnen, sich in die Geschichte zu vertiefen. Aufgelockert mit vielen eindrucksvollen Bildern ist man schnell gefesselt, die Spannung steigt immer mehr, wie Joey Kelly mit den ganzen Unwägbarkeiten zurecht kommt, woran er scheitert und ob er es wirklich bis zur Zugspitze schaffen wird. Teilhaben lässt er den Leser an tiefen Einblicken in sein Innerstes und an privaten Erkenntnissen aus seinem bisherigen Promileben. Denn er ist ein Star, was er hiermit eindrucksvoll beweist.

  • Hysterie des Körper - Joey Kelly


    Inhalt:
    urch die deutsche Wildnis Zu Fuß von Wilhelmshaven bis zur 2962 Meter hohen Zugspitze – mit diesem Ziel schlägt sich Joey Kelly durch die «Wildnis» Deutschlands: Er übernachtet draußen unter einer Plane, trinkt und isst nur, was die Natur ihm bietet, und marschiert pro Tag im Schnitt mehr als einen Marathon. Wetter und Einsamkeit sind seine stetigen Begleiter. Hunger und Durst treiben ihn an den Rand der Verzweiflung. Doch am Ende besiegt Joey Kelly die Hysterie seines Körpers und steht nach knapp drei Wochen und 900 Kilometern auf der Zugspitze. Der Lauf seines Lebens – ein einzigartiger Erlebnisbericht.


    Über den Autor:
    Joey Kelly, 1972 bei Toledo, Spanien, geboren, wurde zunächst als Bandmitglied der Kelly Family bekannt. Die Erfolge der irisch-amerikanischen Großfamilie, die als Straßenmusiker ihre Karriere begannen, sind legendär. Über zehn Jahre managte Joey Kelly als Geschäftsführer das Familienunternehmen. Heute tritt er als begeisterter Sportler in Erscheinung und reist in die exotischsten Ecken der Welt, um sich den härtesten Ultra-Wettkämpfen zu stellen: vom Ultraman auf Hawaii über den Badwater Run im Death Valley bis hin zum Bike-Rennen «Race Across America». Unzählige Rekorde hat er bereits dabei gebrochen, u. a. absolvierte er die acht größten Ironman innerhalb von zwölf Monaten.


    Meine Meinung:
    Mann kennt Ihn ja fast nur als Sportler, der bei Stefan Raab alles mitmacht und natürlich als Bandmitglied seiner Kelly-Family.
    Ich wollte nun erfahren, ob es noch mehr zusagen gibt. Ich hatte an ein ähnliches Buch, wie bei Hape Kerkeling gedacht, wo man doch einiges aus seinem Leben erfährt. Doch, so ähnlich ist es auch, der Lauf ist hier nicht ganz so lang, aber doch erfährt man einiges Interessantes aus dem Leben von Joey Kelly - und das man sogar überfahrene Hasen ist, wenn es sein muß!

  • Mich hat dieses Buch absolut positiv überrascht.


    Ja, ich war neugierig. Neugierig auf diesen verrückten Joey Kelly aus der irgendwie auch verrückten Kelly Family. Dieser extreme Typ ist jetzt also auch noch zu Fuß durch ganz Deutschlang gelaufen. Was hat er dabei erlebt? Wie ging es ihm in dieser Zeit? Wie gesagt, ich war neugierig.
    Was ich nicht erwartet hatte, war so viele persönliche Dinge über ihn und auch seine Familie zu erfahren. Über seine Kindheit. Über die Zeit des großen "Kelly-Family-Hypes".
    Aber genau diese Erinnerungen passten hervorragend zu dem Bericht über seinen Deutschland-Lauf.
    Ich habe mich keinen Moment gelangweilt, ich habe vieles über einen aussergewöhnlichen Menschen und eine aussergewöhnliche Familie erfahren, was mir noch lange im Kopf bleiben wird.
    Zudem dokumentieren viele Bilder das Erzählte und Erlebte.


    Ein tolles, kleines Buch dem ich gerne 9 von 10 Punkten gebe.

  • Hallo,


    danke für diese tollen Berichte zu dem Buch !
    Es ist sofort auf meiner Wunschliste gelandent.
    Joey Kelly's sportliche Aktivitäten werden von mir immer wieder gerne verfolgt. :-)

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Dreieinhalb Jahre später habe ich es dann auch endlich gelesen ... :lache


    Joey Kelly - seit Jahren finde ich es schon beeindrucken, was er sportlich so alles leistet. Klar, er war auch Mitglied der Kelly Family, aber der stand ich stets neutral gegenüber. Kein Grund, für mich das Buch zu lesen.


    Da ich aber Menschen, die über ihre persönlichen Grenzen gehen, interessant finde, habe ich nun auch das Buch von Joey Kelly gelesen. Spannend war es, seinen Weg zu verfolgen. Ich bin ihm durch die Anfangseuphorie, durch viele Momente der Verzweiflung, grenzenlosem Hunger und immer neu aufflammender Motivation gefolgt.


    Ganz nebenbei erfährt man natürlich auch einiges über die Entstehung und den Werdegang der Kelly Family, was ich in dem Zusammenhang aber auch als informativ und interessant empfunden habe.


    Insgesamt ein wirklich tolles Buch eines Extremsportlers, der aus seinem Leben und seinem Sport plaudert und uns dabei auf eine Reise quer durch Deutschland mitnimmt.


    9 von 10 Eulenpunkten.