Als Summer nach Mysteria zurückkehrt, um die Stelle ihrer Schwester als Lehrerin zu übernehmen, hat sie nur ein Ziel: Sie will Ken erobern, der schon seit Ewigkeiten einen großen Platz in ihrem Herzen hat. Doch schnell wird ihr klar, dass es in Mysteria auch noch viel mehr als Ken gibt. Sie freundet sich mit Kollegen an, beginnt ihren Job zu mögen und lernt auf einer Klassenfahrt Colin kennen, der sie direkt verzaubert. Colin ist ein Vampir und zeigt ihr, dass es auch noch andere Männer als Ken gibt, aber kann sich Summer wirklich vollkommen auf ihn einlassen?
Nachdem ich erst kürzlich die “House of Night”-Reihe abgebrochen habe, war ich auf “Geküsst” besonders gespannt. Ich war mir sehr unsicher, ob mich die Autorin noch einmal von ihren Ideen überzeugen kann, allerdings ist es ihr bei diesem Buch recht gut gelungen.
Der Schreibstil ist wie immer sehr salopp, manchmal sogar unpassend, aber dennoch typisch P.C. Cast. Leser, die mit “Geküsst” ihr erstes Buch von der Autorin lesen, sind mit Sicherheit zunächst abgeschreckt, jedoch sollte man diesem Buch eine faire Chance geben.
Auffällig ist hier jedoch die Tatsache, dass die Autorin anscheinend von den Themen Vampire, Sex, High School und Lehrer nicht genug bekommen kann, denn auch hier geht es um kaum etwas anderes. Weiterhin auffällig ist hier noch die Sache mit den Göttern. Grundsätzlich heißt es in allen Cast Bücher immer nur “Oh Göttin!”, hier wäre es besser, wenn die Autorin mal von ihrem typischen Stil abweichen würde, sodass man ihre Bücher besser unterscheiden kann, denn manchmal ist es mir doch ein wenig zu eintönig geworden.
Allerdings ist dieses Buch trotz der Kritik nicht schlecht. Die Handlung wird schnell, stellenweise zu schnell, erzählt, jedoch so unterhaltsam, dass man sich gerne in den Bann ziehen lässt. Auch die Charaktere sind sehr sympathisch. Sie sind zwar alles andere als perfekt, aber dennoch liebenswert.
Besonders bei der Lehrerin Summer konnte ich sehr schnell Sympathien entwickeln. Sie ist verrückt, chaotisch und manchmal sehr naiv, aber dennoch eine nette Protagonistin, der ich gerne bei ihrer Geschichte begleitet habe. Obwohl sie so chaotisch ist, versucht sie dennoch immer wieder perfekt und geordnet zu erscheinen, was ihr nur wirklich selten gelingt. Auch mit der Magie scheint es bei ihr nur schwer zu klappen, denn auch das kann manchmal ein heilloses Durcheinander sein.
Die Liebesgeschichte wird authentisch dargestellt. Zwar wirkt sie auf mich zum Teil naiv, aber dies ist pure Geschmacksache. Positiv ist mir hierbei aufgefallen, dass P.C. Cast aus ihren Fehlern gelernt hat und die Liebesgeschichte nicht allzu schnell angegangen ist, sondern den Charakteren ihre nötige Zeit gegeben hat.
Die Covergestaltung ist recht schlicht, gefällt mir aber sehr gut. Das Gesicht strahlt eine gewisse Sinnlichkeit aus, die perfekt zu der Geschichte passt.
Insgesamt konnte mich P.C. Cast mit “Geküsst” überzeugen. Hierbei hat die Autorin bewiesen, dass sie weitaus mehr kann, als nur über das House of Night in Oklahoma zu schreiben. “Geküsst” ist eine Novelle und sorgt mit seinen 128 Seiten für 1-2 entspannte Lesestunden. Die perfekte Mischung aus Chick-Lit und Fantasy.
4/5