'Sehnsucht nach Sansibar' - Seiten 001 - 112

  • Ayasha,


    ich hatte Deinen Kommentar nicht als Kritik empfunden. Vielmehr nahm ich an, dass Du - wie die meisten Leser - nicht mit den Wegen innerhalb eines Verlags vertraut bist. Du brauchst Dich also nicht zu entschuldigen. Jedenfalls nicht bei mir. Alles ist gut!


    Liebe Grüße
    Micaela


    Habe beim Mittagessen mit einer Freundin ein groooooßes Glas Wein getrunken. Ob ich deshalb so gut aufgelegt bin? Oder freue ich mich so über Eure Kommentare? Wer weiß die richtige Antwort? :kiss

  • Ich habe jetzt auch endlich den ersten Abschnitt gelesen. Sry für die Verspätung :-(.


    Viktoria, eine Reederstochter, wird bei einer Schiffstaufe mit ihrer eigenen Verlobung überrascht. Sie reagiert undamenhaft, indem sie den mutmaßlichen Bräutigam vor versammelter Mannschaft ohrfeigt und eine Ehe mit ihm ablehnt.


    Viktorias Eltern sind natürlich entsetzt von dem Verhalten ihrer Tochter und auch sonst sind sie mehr als unzufrieden mit ihr, da sie sich für die Rechte der Frauen engagiert.


    Also schicken sie sie zur Strafe ein Jahr nach Sansibar. In dieser Zeit soll "Gras über die Ohrfeige wachsen".


    Juliane ist die zweite Frau in diesem Buch. Wir treffen sie erstmals auf dem Schiff nach Sansibar. Dort erscheint sie als ein zartes Persönchen mit einem empfindsamen Magen. Viktoria kann ihr bei diesem "Problem" jedoch helfen (wußte ich auch noch nicht, dass Ingwer gegen Seekrankheit hilft :gruebel .. sehr interessant :grin) und fortan sind die beiden miteinander befreundet. Was Juliane allerdings auf das Schiff treibt - von ihrem Vater einmal abgesehen - und welches Ziel sie hat, bleibt bislang ungewiss.


    Die dritte im Bunde ist Antonia von Braun. Eine Frau, die gerne Medizin studieren würde, dies ihr aber verwehrt bleibt. So begnügt sie sich mit dem Posten einer Sekretärin bei Dr. Seiboldt. Dummerweise verliebt sie sich ihn. Die Liebesnacht löst bei ihr neben blauen Flecken auch Tränen aus.


    Alle drei Frauen sind auf dem Weg nach Sansibar. Jede aus anderer Motivation, wobei mir die von Juliane noch nicht so ganz klar ist.
    Aber vielleicht ergibt sich das bald.


    Bisher empfinde ich es als ein sehr ruhiges Buch. Es macht nicht auf Tempo, sondern legt Wert auf Beschreibungen, Ausführungen und Erklärungen. Daher ist es ganz anders, als meine zuletzt gelesenen Bücher.
    Mal abwarten, wie es jetzt weiter geht.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich habe diesen Abschnitt jetzt zur Hälfte gelesen. Ein deja vu-Gefühl. In der vorhergehenden Leserunde mit Tereza zog die Reeders Tochter Viktoria (die auch kein Korsett mochte :lache) nach China. Und jetzt zieht Viktoria nach Sansibar. :lache



    Witzigerweise musste auch ich an das Buch denken. Es gab doch einige Parallelen :lache.

  • Es bleibt wohl nicht aus, dass man über eine Frau schreibt, die kein Korsett mochte, wenn man über eine vernünftige Frau Ende des 19. Jahrhunderts zu schreiben versucht.


    Meine Geschichte habe ich übrigens im Sommer 2010 geplottet, geschrieben habe ich vor etwa einem Jahr und im Juli 2011 ging das gute Stück in Druck.


    Liebe Grüße
    Micaela

  • Habe dies schon einmal geschrieben, aber leider gab es dann Schwierigkeiten mit der Internetverbindung und mein Beitrag war weg.


    Also, auch ich habe diesen Abschnitt beendet und bin begeistert über die Landschafts- und Personenbeschreibungen. Ich kann so richtig in die Geschichte eintauchen und erlebe die Geschichte mit.


    Genial fand ich die Ohrfeige, die Viktoria diesem Stahnke verpasst hat. Aufgeregt habe ich mich allerdings nicht nur über den Vater von Viktoria sondern auch besonders über ihre Mutter. Sie bezeichnet die eigene Tochter nicht gerade als hübsch und Viktoria müsse deshalb froh sein, dass er sie heiraten will. Was ist das für eine Mutter? Ich glaube eher, dass Viktorias Vater das Vermögen seines zukünftigen Schwiegersohnes nicht ungelegen gekommen wäre.


    Ich stelle mir die weitere Geschichte sehr interessant vor, da die drei jungen Frauen nicht nur von unterschiedlicher Herkunft sind, sondern auch unterschiedliche Charaktere haben.


    Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • Liebe Sabine,


    es gibt die merkwürdigsten Mütter ;-(


    Ich denke, eine Frau wie Gustava Wesermann hält eine gute Partie für das Beste, das ihrer Tochter passieren kann, ganz egal, wie der Typ an sich ist und ob sie ihn mag oder nicht. Dieses Heiraten aus familiären, dynastischen, geschäftlichen und finanziellen Gründen spielt ja sogar in den "Buddenbrooks" eine wichtige Rolle. Im 19. Jahrhundert kam man da wohl nicht so leicht drum herum.


    Viel Spaß beim Weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Micaela

  • Zitat

    Original von Micaela Jary
    Ayasha,


    ich hatte Deinen Kommentar nicht als Kritik empfunden. Vielmehr nahm ich an, dass Du - wie die meisten Leser - nicht mit den Wegen innerhalb eines Verlags vertraut bist. Du brauchst Dich also nicht zu entschuldigen. Jedenfalls nicht bei mir. Alles ist gut!


    Liebe Grüße
    Micaela


    :knuddel1


  • Hallo Micaela,


    ja, ich stimme Dir zu, dass diese "Verheiratungen" nicht ungewöhnlich sind und ich bin mir sicher, dass dies auch heute noch in manchen Kreisen passiert, aber ich könnte mich damit auch nicht abfinden.


    Liebe Grüße :wave

  • Liebe Sabine,


    als junge Frau habe ich mich immer in die Männer verliebt, die meine Eltern nicht mochten. Viel später habe ich erkannt, dass meine Eltern die Männer nicht etwa nicht mochten, weil das unsympathische Typen waren, sondern weil die Anspruch auf ihre Tochter erhoben. Das ist dann das nächste Problem :grin


    Sorry, out of topic, aber das musste jetzt sein :kiss


    Liebe Grüße
    Micaela

  • So, ich melde mich dann auch endlich mal. Momentan komme ich durchs Schreiben und Renovieren echt kaum zum Lesen. :rolleyes


    Ich muss sagen, ich bin richtig gut in diesen Roman reingekommen. Aber Viktoria hat es auch einem leicht gemacht. Man hat sofort Sympathie für sie übrig und bis jetzt ist sie meine Lieblingsfigur. Mit Antonia und Juliane bin ich dagegen noch nicht so richtig warm geworden - insbesondere Juliane empfinde ich noch als etwas farblos. Liegt vielleicht auch daran, dass von ihr bis jetzt kaum die Rede war. Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt.


    Ansonsten finde ich die Ausgangslage recht spannend. Auch wenn ich sagen muss, teilweise sind mir manche Szenen etwas zu ausufernd, da muss ich mich etwas zwingen, dann dran zu bleiben. Ich bin Dialogfan, das erklärt vieles. :lache


    Gespannt bin ich jetzt, wie es nun weitergeht. Vor allem, wie sich Viktorias Traum evt. entwickelt. Und was noch mit Antonia und diesem Seiboldt passiert. FInde ich alles etwas sonderbar, v.a. die Szene am Morgen auf dem Schiff. Da war sie mir doch etwas suspekt. Sympathien bleiben also bei Viktoria. :lache


    Also, auf geht's nach Sansibar.

  • Schönen guten Morgen,


    ich habe es die letzten Tage geschafft, dass Buch wirklich zu genießen, aber leider nicht meine Gedanken hier zu posten.


    Wie bisher alle anderen Eulen hier bin ich begeistert von dem Buch. Die Charaktere Viktoria, Antonia und Juliane finde ich sympathisch und ich bin sehr gespannt wie sich die Reise der drei entwickeln wird.
    Wobei mir Julianes Ziel und Bestrebung noch offen ist.


    Allerdings muss ich mich der Meinung anschließen, dass das Cover nicht ganz so gelungen ist. Es ist wie du, Micaela schon sagtest, einfach passend für das Genre. Ich mag diese kitschig wirkend nicht so.


    Wie hättest Du es gerne aussehen lassen, Micaela?

  • Gute Frage, iiebes Midnightgift, und deshalb ziemlich schwierig zu beantworten.


    Ehrlich gesagt, darüber hatte ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht. Und ich finde das Cover eigentlich recht gelungen, wenn man den Ansatz "Sehnsucht" umgesetzt wissen will.


    Wenn ich's jetzt recht bedenke, hätte ich vielleicht an eine der typischen Türen von Sansibar gedacht. Auch als Metapher für das Tor zu einer anderen Welt. Mein ursprünglicher Titel hatte übrigens auch etwas mit einem Tor zu tun, aber im Verlag sagte man mir, Tor sei ein Begriff, der vom Fantasy-Genre besetzt sei.


    Bei einer meiner ersten Recherchen über Sansibar war ich über das Haremstor gestolpert, das sich inzwischen im Eingang zum Weingut Cos d'Estournel in der Nähe von Bordeaux befindet. Schaut mal hier: http://www.estournel.com/en/history/louis-gaspard-estournel/
    Der damaliger Besitzer des Weinguts belieferte den Sultan von Sansibar mit Wein und bekam von diesem irgendwann in der Mitte des 18. Jahrhunderts das Tor zum Harem, das er nach Frankreich verschiffte und in seinem Haus einbaute. Diese Geschichte brachte mich auf die Idee für die Figur von Julianes Vater.


    Liebe Grüße
    Micaela

  • Das Tor sieht wunderschön aus! :anbet Auf einem Buchcover hätte sich das sicher toll gemacht!


    (Vielleicht dachte sich der Verlag bloß, dass auf einen Love&Landscape-Roman auch Landscape als Cover gehört? :-()

  • Endlich schaffe ich es auch, etwas zum ersten Teil zu schreiben, in den letzten 2 Wochen ging es irgendwie drunter und drüber bei mir und zum Lesen und erst recht zum Schreiben hier blieb nicht viel Zeit.


    Ich bin direkt gut in die Geschichte hineingekommen, Viktoria gefällt mir als Person sehr gut, sie ist unangepasst, hat eigene Wünsche und Vorstellungen und ist somit erst einmal das krasse Gegenteil von Juliane, dem braven Töchterchen.
    Antonia kann ich ebenfalls gut verstehen, sie hat wissenschaftliches Interesse und ist für eine Frau zur damaligen Zeit ebenfalls sehr ungewöhnlich. Dass sie nach der Nacht mit Max zurückreisen will, kann ich gut verstehen. Vorher hat sie sich, trotz ihrer Zuneigung zu Max Seibolt, beherrscht und versucht, ihre Gefühle zu verdrängen und sich vor ihm nichts anmerken zu lassen. Doch als er selbst nicht ganz Herr seiner Sinne ist, sie es aber sein sollte (da nüchtern), nutzen beide die Situation aus.
    Ihr ist auf jeden Fall klar, dass Max so nicht gehandelt hätte, wenn er nicht unter Drogeneinfluss gestanden hätte, somit kann ich mir gut vorstellen, dass sie Angst hat, ihm noch einmal unter die Augen zu treten, da sie beide die Nacht im Hinterkopf haben werden und es für sie schwer wird, ein neutrales Verhältnis zu ihm zu wahren.


    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht und wie es den dreien in ihren jeweiligen Unterkünften ergeht, denn ihre Wege trennen sich ja doch sehr deutlich, auch, was den jeweiligen "Stand" ihrer Unterkünfte angeht.


    Das Cover ist ebenfalls nicht so sehr mein Fall, doch das Bild von dem Tor, dass du verlinkt hast, Micaela, gefällt mir wirklich gut und hätte mir auch als Cover zugesagt. Mit dem jetzigen Cover hätte ich das Buch zumindest in einer Buchhandlung nicht in die Hand genommen, da hätten mich schon hier Rezensionen vorher davon überzeugen müssen.

  • Das Cover ist halt typisch für das Genre - und darauf zielen die Verlage ab. Das ist so und daran können wohl weder die Leserinnen noch die Autorinnen etwas ändern. Jedenfalls haben wir nichts zu sagen. Aber ich finde Eure Argumente sehr interessant.


    Liebe Grüße :wave
    Micaela

  • Auch mir hätte das Tor sehr gut als Cover gefallen. Mir wäre das auf jeden Fall auch viel eher ins Auge gefallen und es würde aus den anderen, oft ähnlichen Titelbildern herausstechen.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    ganz bin ich noch nicht durch den Abschnitt, aber die Tatsache dass Viktoria diesem Schwitzfinger-Kerl eine geknallt hat, fand ich schonmal ganz klasse. Dass ihre Eltern sie dafür kurzum in ein Schiff an`s andere Ende der Welt setzen *schluck* - wer passt denn auf der Überfahrt auf sie auf ??


    .....


    Das war die erste Stelle im Buch, an der ich lachen musste. Die Szene war super und, genau wie ander Szenen, meiner Meinung nach sehr gut beschrieben.


    Ich kann mich also der allgemeinen Meinung nur anschließen: Das Buch ist angenehm zu lesen, sowohl was den Schreibstil als auch die Größe der Schrift anbelangt.


    Die drei Damen gefallen mir von der Bescheibung auch sehr gut.


    Genau wie bibliocat war ich allerdings auch mehr als erstaunt, dass man Viktoria alleine auf Reisen schickt?!?
    Sie gefällt mir als Typ sehr gut und ich bin mehr als nur froh, dass ich 'heute' lebe und nicht unter den damaligen Restriktionen.


    Antonia ist mir ebenfalls sehr sympathisch.
    Werden wir noch mehr über ihren Hintergrund erfahren??? Mich würde brennend interessieren, wie genau es kam, dass sie diese Stelle annahm und dann mit ihrem Chef alleine auf Reisen ging!


    Juliane ist mir bisher nicht sehr sympathisch. Allerdings stimme ich Dir, Micaela, absolut zu. Dieser Typus Frau war wahrscheinlich damals 'normal'. Meiner Meinung nach ist Juliane verwöhnt und braucht ständig Aufmerksamkeit. Wenn sie diese bekommt, dreht sie halt richtig auf - wie auf dem Fest.


    Mir gefällt das Buch wirklich richtig gut und ich freue mich auch schon auf die nächsten Abschnitte!!!!


    Und nochmal zurück zum Buch an sich: Genau wie Lucy ist mir sofort die Ähnlichkeit zu 'Im Land des Korallenbaums' aufgefallen. Solche Ähnlichkeiten finde ich nicht als besonders positiv. Zum einen verbindet man mit den anderen Bücher Gefühle, die nicht unbedingt positiv sind, zum anderen breitet sich bei mir dabei der Gedanke aus, dass Buchcover auch Modetrends sind - den Gedanken finde ich ganz, ganz schrecklich!!! :yikes


    Dein Bild, Micaela, gefällt mir sehr gut! Wirklich!!! Schön und natürlich!!
    Es ist wirklich sehr groß, aber es gefällt mir. Ebenso die Klappen - äh, oder wie nennt man das jetzt? Ich hoffe Du weisst, was ich meine.


    Mir ist übrigens eine Stelle aufgefallen: Irgendwo fliegen Wolken durch die LUST?!? :grin
    Finde den Zettel mit meinen Notizen gerade nicht, kann aber die Seite bestimmt später noch nennen, falls es von Interesse ist.


    :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts