ZitatAlles anzeigenOriginal von Alice Thierry
Die beiden letzteren würde ich auf keinen Fall vermissen.
Generell möchte ich den eBooks auch nicht ihren Nutzen oder ihre Daseinsberechtigung absprechen, aber ich persönlich werde mir keinen Reader zulegen, weil ich diese Form des Lesens einfach nicht mag. Punkt. Außerdem kann man da keine Seiten umknicken und auch nicht an den Rand schreiben.
Da lese ich lieber gleich auf dem Notebook, wenn's schon Bildschirmtexte sein müssen.
Ich finde es einfach schade, wie unsere Welt alles mehr und mehr komprimiert - immer mit dem Hinweis, dann hätten wir mehr Platz: Quadratisch, praktisch, gut.
Das fängt schon bei den Digitalfotos an. Ist zwar bequem und man kann sich totknipsen, ohne einen Film wechseln zu müssen, besser werden die Bilder damit aber nicht und dadurch, dass sie irgendwo in riesigen Dateien auf dem PC liegen, sind sie eigentlich gar nicht richtig vorhanden.
Wer schaut denn schon regelmäßig seine Sammelsurien der letzten fünf-zehn Jahre an oder erstellt daraus alle paar Monate hübsche Alben?
Wie bei den Bilder bewirken die technischen Möglichkeiten in Kombination mit dem Web auch in Bezug auf Texte eine Inflation. Was da alles auf Amazon als eBook (und nur als solches!) angeboten wird! BoD ist harmlos dagegen.
Auf andere Plattformen möchte ich da gar nicht erst schauen.
Immerhin bleibt zu hoffen, dass sich viele Hobby-Schriftsteller nun mit der Spielwiese eBook begnügen und dadurch die Verlage entlastet werden. Ist aber wahrscheinlich auch nur ein frommer Wunsch.
Ich habe nichts gegen ebooks, jedem das seine. Möglicherweise werde sogar ich mir eines Tages einen Reader anschaffen, denn für unterwegs ist das ja tatsächlich a) einfach unschlagbar praktisch und b) würden meine Bücher in Bus und Bahn nicht beschädigt (ich bin da sehr eigen).
Was Viele hier allerdings als Vorteile sehen, sind für mich Nachteile. Vereinfachung geht für mich nicht unbedingt einher mit Verbesserung. Im Gegenteil. Das Beispiel mit den Digitalphotos finde ich gut. Früher hat man sich noch überlegt, welche Motive eine Aufnahme wert sind. Sich Mühe gegeben, damit das Bild "auch was wird". Heute knipst man einfach wild drauf los - kostet ja nix und kann jederzeit gelöscht werden. Selbst Telefongespräche. Seit es Handy- Flatrates gibt, scheinen viele Leute nicht mehr zu telefonieren, weil sie sich wirklich was erzählen möchten. Wie sagt Dieter Nuhr: das ist Geräuschübertragung, mehr nicht.
Ich stehe solchen Neuerungen immer skeptisch gegenüber, so auch bei den ebooks, da in meinen Augen oftmals eine Vereinfachung auch mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Oder hätte sich früher jemand eine Telefonzelle gesucht, um zu sagen: "ich steh hier grad in der Telefonzelle und Du?.... Aha. Ja, dann, bis später."