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Gotye am 21.02.2012 live im Astra/ Berlin
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seinen einzigen Superhit mehr oder weniger ignoriert und sich in keine Schublade stecken lässt.
Und der (oder dessen Management) trotzdem einer Verlegung aus dem beschaulichen "Heimathafen" ins sehr viel größere "Astra" zugestimmt hat. Wie auch den vielen anderen Umbuchungen der sehr gepackten Tour. Weil er das so beharrlich ignoriert, einen Hit zu haben, ja?
ZitatDer wie ein Wilder an seinen Instrumenten gearbeitet hat und dessen Hemd bereits nach zwei Nummern triefend nass am Körper klebte.
Im "Astra" schwitzen sogar verdammte Triangelspieler. Ben Gibbard war im vergangenen Jahr nur durch das Betreten der Bühne komplett durchnässt.
Nochmal für die Fußgänger. Ich finde Gotye okay, das Album hat was, wenn es mich auch nicht in gänze überzeugt. Und ich finde übrigens, dass "Somebody That I Used To Know" eine großartige Popnummer ist, und nicht zu unrecht ein Erfolg. Ich bin hingegangen, weil ich eingeladen wurde, weil mein Kumpel Pressekarten hatte bzw. auf der Gästeliste stand - wir hätten am fraglichen Abend auch ein, zwei, sieben andere Konzerte besuchen können, aber die Auswahl fiel eben auf Gotye. Dessen Konzert ich als Zahlzuschauer nicht besucht hätte, weil ich das befürchtet habe, was dann auch geschehen ist - und ich alles andere als ein Fan der Combo bin. Eine Band spielt einen knapp einstündigen Set runter, hangelt sich durch den Hit, und das Publikum erwartet irgendwie, dass der Rest ganz genauso wie dieser Hit klingt. Ich habe nicht behauptet, dass De Backer es nicht mag/mochte, zu spielen, oder dass er keinen Einsatz gezeigt hat - es war nur eben zu spüren, dass ihm die ganze Nummer und das "neue" Publikum gerade etwas über den Kopf wächst, wie der Besuch bei einer ungeliebten Erbtante. Dadurch fiel die Darbietung nach meinem Dafürhalten etwas lieblos aus, obwohl handwerklich solide und sogar mit passablem Sound. Das hat mit "funktionieren" nichts zu tun. Und, ja, es lag vor allem am Publikum. Aber das war eben seines - im größeren Saal, weil durch den Hit plötzlich die Nachfrage explodierte; sie hätten wahrscheinlich sogar die C-Halle oder noch etwas Größeres vollbekommen - auch der Rest der Tour ist ausverkauft. Dass die Nachfrage nicht so enorm angestiegen ist, weil alle plötzlich das kontemplativ-psychedelisch-intellektuelle Moment der Gotye-Musik kapiert haben - so, wie Du etwa -, dürfte auch De Backer klar sein.
Geschenkt. Geschwätz. Ich fand's etwas langweilig und manchmal sogar befremdlich. Du eben nicht. So ist das.
Noch eine Randbemerkung zum "Langzeit-Popstar". Der Begriff "Pop" wird regelmäßig missverstanden; wenn etwas "populär" ist, denken Leute, es wäre "zeitgeistgemäß", aber das stimmt nicht. "Pop" stammt von "populus", und das bedeutet einfach: "Volk". "Popmusik" ist also wortwörtlich übersetzt "Volksmusik". Ein Popstar ist ein "Volksstar", jemand, den die Masse mag. Das sagt nichts darüber aus, welche Art von Kunst er macht oder in welchem Genre er zugange ist. Wie gesagt, dies nur am Rande.
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Und der (oder dessen Management) trotzdem einer Verlegung aus dem beschaulichen "Heimathafen" ins sehr viel größere "Astra" zugestimmt hat. Wie auch den vielen anderen Umbuchungen der sehr gepackten Tour. Weil er das so beharrlich ignoriert, einen Hit zu haben, ja?
Was wirfst Du ihm eigentlich vor? Dass er die Gunst der Stunde nutzt und in diesem harten Musikgeschäft mit seiner Kunst Geld verdient, indem er auf "große" (ins Astra passen mal grade 1500 !!! Leute) Läden umschwenkt, wenn es grade mal gut läuft? Sollte er trotzdem einfach vor fuffzig Männchen im Magnet spielen? Das mit dem Erfolg hat sich vielleicht auch ganz schön schnell wieder. (Zum Glück, bin ich fast versucht zu schreiben, wenn das nicht so bittersarkastischwahr wäre.)
ZitatIm "Astra" schwitzen sogar verdammte Triangelspieler. Ben Gibbard war im vergangenen Jahr nur durch das Betreten der Bühne komplett durchnässt.
Ahja. Ich weiß, ich war ebenfalls dort.
HAT Gotye wie ein Wilder getrommelt und sich bewegt oder habe ich das alles nur geträumt? Hatte was von verausgabendem Sport. Was also soll diese - verzeih- doch etwas überflüssig anmutende Bemerkung?
ZitatUnd ich finde übrigens, dass "Somebody That I Used To Know" eine großartige Popnummer ist, und nicht zu unrecht ein Erfolg.
Hier sind wir uns einig. Es ist nur schade, von seinem Publikum auf diese eine Nummer reduziert zu werden. Die zwar großartig ist, aber doch sehr untypisch und vor allen Dingen leider Gottes totgenudelt.
ZitatUnd, ja, es lag vor allem am Publikum. Aber das war eben seines.
Das wäre es VOR dem Durchbruch gewesen, dreißig Mann im Frannz Club. So war es einfach ein größtenteils ignoranter, smartphoneversiffter Hippness-In- Dreckshaufen im größeren Astra. Und sächsische Hausfrauen mit Umhängetaschen.
ZitatNoch eine Randbemerkung zum "Langzeit-Popstar". Der Begriff "Pop" wird regelmäßig missverstanden; wenn etwas "populär" ist, denken Leute, es wäre "zeitgeistgemäß", aber das stimmt nicht. "Pop" stammt von "populus", und das bedeutet einfach: "Volk". "Popmusik" ist also wortwörtlich übersetzt "Volksmusik". Ein Popstar ist ein "Volksstar", jemand, den die Masse mag. Das sagt nichts darüber aus, welche Art von Kunst er macht oder in welchem Genre er zugange ist. Wie gesagt, dies nur am Rande.
ZitatGeschwätz.
<Unterschreib.>
ZitatDu eben nicht. So ist das.
Jaaaa..so ist das. Meine Rede.
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Was wirfst Du ihm eigentlich vor?
Nichts.