Lena, 38 Jahre alt, Leserbriefredakteurin ist alles andere als zufrieden mit ihrem Leben. Seit der letzten Beziehung zu Thomas ist sie Dauersingle und hat den Glauben an den Traumprinzen längst aufgegeben. Und das, wo es in Köln doch zahlreiche Singles gibt. Insgeheim wünscht sie nur einen netten Mann zum Heiraten und Kinderkriegen, aber dank ihres Pessimismus und den ständigen Gedanken an die Vergangenheit, wird das wohl immer ein Wunsch bleiben. Alles ändert sich, als ihr Amanda über den Weg läuft, denn sie ist die Liebesgöttin Aphrodite in Person. Dank einer Wette mit Athene muss sie Lena und ihrem Liebesglück auf die Sprünge helfen. Leichter gesagt als getan, denn Lena ist eine harte Nuss und Athene keine leichte Gegnerin. Turbulenzen, Missgeschicke und ein Hauch prickelnder Erotik sind auf dem Weg zum Glück vorprogrammiert.
===Leseprobe===
http://www.amazon.de/Spielball-Götter-Margit-Hähner/dp/3839212693/ref=dp_return_2?ie=UTF8&n=299956&s=books
===Sarahs Meinung===
„Spielball der Götter“ klang für mich nach einem witzigen, turbulenten Liebesroman. Genau das Richtige für einen entspannten Abend bei diesem kalten Wetter.
Obwohl ich eigentlich Bücher bevorzuge, bei denen die Protagonistin in meinem Alter ist, konnte ich nicht widerstehen, denn die Thematik ist auf jede Altersgruppe anwendbar. Die Protagonistin war mir sofort sympathisch, denn sie erinnerte mich stark an mich selbst. Genauso werden zahlreiche andere Leser denken. Lena ist das typische Bild einer frustrierten, eingeschüchterten, pessimistischen Frau, die nach einigen Rückschlägen nur den Wunsch nach echter Liebe hat, diese jedoch längst abgeschrieben hat. Ihre Gedankengänge sind so realistisch, dass es stellenweise beängstigend ist. Auf der anderen Seite ist es interessant einmal zu sehen, dass es anderen Frauen ähnlich geht, und wie sehr man sich mit dieser Denkweise die Möglichkeiten verbaut. Durch diese Natürlichkeit schließt man Lena nicht nur sofort ins Herz, sondern fiebert durchweg mit ihr mit. Auch die anderen Protagonisten sind durchdacht, authentisch und auf ihre Art und Weise liebenswert.
Die Protagonisten in Kombination mit dem ausgezeichneten Stil, der sich besonders durch seine Leichtigkeit, seinen Detailreichtum und seine Lebendigkeit hervorhebt, verspricht eine Menge Spaß, der in meinen Augen jedoch an der Umsetzung scheitert. Aus dem Thema hätte einiges mehr herausgeholt werden können. Lange Zeit weiß die Protagonistin nicht einmal wer sich hinter Amanda versteckt. Viel zu spät wird sie zusammen mit den anderen Göttern eingeführt. Dadurch zieht sich die Geschichte meines Erachtens anfänglich sehr in die Länge. Zudem hätte ich durch den Klappentext einfach mehr Witz und Spaß erwartet. Stattdessen ist alles sehr vorhersehbar und kopflastig. Die ständigen Ängste und Sorgen sind zwar realistisch, aber nehmen der Story einfach die humorvolle Seite. Gags, die die Autorin durch Amanda einbaut, werden unterbrochen. Dazu kommt die Tatsache, dass Margit Hähner durch verschiedene Männer versucht, das Ende offen zu halten. Im realen Leben gibt es zwar auch meist in den entscheidenden Momenten die Wahl zwischen zwei Kandidaten, aber dieser Zufall bei Arne, fand ich doch etwas deplatziert. Hätte Amanda nachgeholfen oder hätte sie einen fremden Mann kennengelernt okay, aber welcher Arbeitskollege fragt nach Jahren urplötzlich nach einem Date. Sicherlich gibt es dies, aber es wirkte irgendwie komisch. Damit könnte ich noch Leben, aber zwei Punkte habe ich wirklich als störend empfunden. Fangen wir mit dem Schluss an. Hier versucht Margit Hähner fast krampfhaft noch etwas Pepp in die Geschichte zu bringen. Eine neue Variable in der Gleichung bringt noch lange nicht das gewünschte Ergebnis. Der Ausgang des Buches war völlig vorhersehbar und in meinen Augen sogar schwach, da es zwar abgeschlossen, aber leicht abrupt endet. Auf der anderen Seite hat mich der Einbau der Götter irritiert und gestört. Die Idee finde ich erstklassig, aber ich habe mich oft gefragt: Wozu? - Denn Amanda gibt nur kleine Denkanstöße, so wir ihre beste Freundin auch. Im Grunde kann man sagen, dass sie ihren Traumprinzen gänzlich ohne Amanda kennengelernt und erobert hat. Ohne die Götter hätte es vielleicht etwas länger gedauert, wenn überhaupt. In meinen Augen hätte sich die Autorin entweder auf das normale Thema, die negativ denkende Single-Frau konzentrieren soll, so wie es ihr in diesem Buch auch grandios gelungen ist, oder sie hätte sich auf eine wirklich witzige Art mit den Göttern einlassen sollen. Bei dieser Umsetzung kommen die Götter einfach zu wenig zur Geltung. Darin liegt, denke ich mal, mein größtes Problem.
Der Schriftstellerin ist eine realistische Umsetzung der Problematik „Ängste bezüglich neuer Partnerschaft“ gelungen, die auf interessante Art und Weise aufzeigt, wie man sie meistert und sein Glück finden kann. Jedoch eine schwache Umsetzung was die humorvolle Umsetzung seitens der Götter angeht. Zudem hätte ich mir noch einen Hauch Romantik am Schluss, oder eine überraschende Wendung gewünscht. So war es einfach nur passend, aber konnte nicht brillieren.