KLAPPENTEXT:
Schon seit Jahren gibt es im Königreich Eferem Gerüchte darüber, dass junge Frauen verschwinden. Die selbstbewusste Solie muss schmerzhaft erfahren, dass diese Geschichten wahr sind: Sie wird verschleppt und soll in einem geheimen Beschwörungsritual als Jungfrauenopfer dienen. Es gelingt ihr zwar, die Zeremonie im entscheidenden Moment zu stören, doch dabei bindet sie die herbeigerufene Kreatur unwiderruflich an sich. Solie reagiert zunächst panisch auf das gefährliche Wesen, doch die Angst verfliegt, als es sich in einen gutaussehenden jungen Mann verwandelt, der ihr jede Bitte erfüllt und sie sogar seine Königin nennt. Als ihre Feinde Solies Tod befehlen, ist der seltsame Mann schließlich sogar ihre einzige Chance zu überleben …
ZUM AUTOR:
(Quelle: Knaur)
L.J. McDonald wurde 1970 in Kanada geboren und begann bereits im Alter von 15 Jahren zu schreiben. Ihr Debütroman "Die Krieger der Königin" wurde in Nordamerika mit begeisterten Kritiken gefeiert. So urteilte zum Beispiel die Romantic Times: "Ein herausragender Start für eine Serie, die verspricht, absolut fesselnd zu werden!". Das Buch legte den Grundstein für die gleichnamige Serie. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Ottawa und arbeitet bereits an ihrem nächsten Roman
EIGENE MEINUNG:
Ich kann den amerikanischen Kritikern nur Recht geben und sagen: „Die Krieger der Königin hat mir wirklich gut gefallen und auch ich kann mir sehr gut vorstellen mir die Geschichte als Serie im Fernsehen an zu schauen.“
Solie ist ein eher aufmüpfiges Mädchen, in einer Welt, in der das nicht unbedingt gern gesehen wird. Eigentlich hat ihr Vater schon konkrete Pläne für ihr Leben angefertigt. An vorderster Stelle: die Hochzeit mit einem gut betuchten Mann. Doch derjenige, den ihr Vater für richtig hält, trifft leider so gar nicht Solies Geschmack, denn der reiche Händler ist nicht nur hässlich, sondern auch alt. Solie jedoch träumt noch von dem Einen: einem heldenhaften und gutaussehenden jungen Mann. Den trifft sie dann schneller als ihr lieb ist. Denn ihr warten auf den Richtigen bringt sie in arge Bedrängnis, als man sie für ein Jungfrauenopfer gefangen nimmt.
Im Königreich Eferem gibt es etwas Besonders. Etwas, das ich so aus noch keinem Fantasyroman kenne, was in der Literatur jedoch nicht so ganz unbekannt ist. Gemeint sind Sylphen. Mythologische Naturgeister, die eigentlich dem Element Luft zugeordnet sind, in „Die Krieger der Königin“ aber flexibel gehandhabt werden. Einige Menschen sind Meister und können Sylphen herauf beschwören. Dabei handelt es sich um Sylphen aller Elemente. Des Wassers, der Luft, des Feuers und der Erde. Es gibt aber auch Sylphen, die heilen können und Kriegssylphen. Diese kommen, dank des Jungfrauenopfers aus ihrem Stock und werden dann, ausschließlich von Männern, gebannt, indem man ihnen einen Namen gibt. Ab dann haben sie ihrem Meister zu dienen , jeden seiner Befehle bedingungslos zu befolgen und für seinen Schutz zu sorgen.
Solies Jungfrauenopfer geht gründlich schief. Statt an einen Mann gebunden zu werden, bindet sich der Kriegssylph an Solie, die ihm mit ihrem Ausruf „He, du!“ einen Namen gegeben hat. Etwas verwirrt, aber doch ganz glücklich nun einen äußerst attraktiven Mann an ihrer Seite zu haben, glaubt Solie nun vor allen Gefahren sicher zu sein. Doch eigentlich fangen sie mit Hedus Erscheinen erst an …
Die Grundidee, die hinter der Geschichte steckt, mochte ich sehr gern. Vor allem, dass die Autorin Naturgeister einfließen lässt und diese geschickt einbindet. An manchen Stellen gibt es meiner Meinung nach ein paar winzig kleine Häkchen in der Logik, bzw. im flüssigen Durchlauf der Geschichte, über die man aber lässig hinweg sehen kann.
In mittelalterlichem Ambiente leben, lieben und kämpfen L.J. McDonalds Charaktere, zu denen man schnell durchdringt und ein gutes Verhältnis aufbaut. Ob mutige Krieger, kluge Meister oder taffe Witwen, für jeden ist etwas dabei. Mein persönlicher Liebling ist der Krieger Ril, der von seinem Meister Leon in die Form eines Falkens verwandelt wurde. Wenig anfangen konnte ich leider mit Protagonistin Solie, die mir mit ihrer etwas naiven Art ein wenig auf die Nerven ging. Dies wird aber von anderen Charakteren locker wieder wett gemacht und tut der Gesamtstimmung des Buches keinen Abbruch.
L.J. Mc Donald orientiert sich an zwei bekannten Systemen: Zum Einen ist es das Leben der Krieger, die in einem Stock geboren wurden und dort unter einer Königin leben und nur zur Arbeit bzw. zum Erhalt der Königin da sind. Das erinnert doch stark an einen Bienenstock, was ich eine sehr interessante Basis finde. Zum Anderen erinnert mich „die Gemeinschaft“ an Robin Hood, was ich wiederum sehr gut finde, da ich Robin Hood Geschichten sehr mag. Trotzdem wirkt es nicht abgekupfert, sondern auf einem guten Grundstein eigens und solide aufgebaut.
FAZIT:
„Die Krieger der Königin“ ist ein Fantasyroman mit historischen Einschlägen, der sich, Dank der lockeren Schreibe der Autorin, sehr flüssig und schnell lesen lässt. Die Handlung ist spannend und mit einer ordentlichen Portion Charme und Humor, einer kleinen Prise Erotik und Kitsch ein Buch, das vergnügliche Lesestunden bereitet.