Schweinehunde - Lotte & Sören Hammer

  • Schweinehunde - Lotte & Sören Hammer


    gesprochen von Johannes Steck
    6 CDs - ca.


    Inhalt
    Bestialischer Mord, Missbrauch, Medienhetze


    In einem Vorort von Kopenhagen entdecken zwei Schulkinder in der Turnhalle fünf grausam ermordete Männer. Die Toten wurden mit mathematischer Präzision an der Decke aufgehängt. Trotz der bestialischen Inszenierung finden sich keine Blutspuren auf dem Hallenboden. Kriminalhauptkommissar Konrad Simonsen und sein Team um Nathalie von Rosen verdächtigen den Hausmeister der Schule: Per Clausen, ein gescheitertes Mathegenie, das die Polizei mit kryptischen Falschaussagen irritiert. Aber kein Mann allein kann diese Tat vollbracht haben! Die Identität der Toten scheint der Schlüssel zu den Tätern zu sein. Doch plötzlich wird in den Medien das Gerücht verbreitet, dass es sich bei den Mördern um Missbrauchsopfer handelt, die sich an ihren Peinigern von einst gerächt haben. Immer mehr Menschen aus der Bevölkerung sympathisieren mit dem angeblichen Racheakt. Konrad Simonsen muss die üblichen Ermittlungswege verlassen, bevor eine Lynchjustiz Dänemark regiert …


    Autoren
    Lotte Hammer und Søren Hammer sind Geschwister. Lotte ist ausgebildete OP-Krankenschwester. Søren ist Lehrer für Mathematik, Dänisch und Englisch. Beide leben in Frederiksværk. Schweinehunde ist ihr Debüt, das in Dänemark das Buchereignis des Jahres und auf Platz 1 der Bestsellerliste war. Ihre Romane um den dänischen Kommissar Konrad Simonsen erscheinen in neunzehn Ländern.


    Sprecher
    Da ich bei Amazon so schnell nichts über Johannes Steck gefunden habe - setze ich einfach einen Link zu seiner Seite hier hinein.
    Johannes Steck



    Meine Meinung


    Dieses Buch hab e ich im direkten Anschluß an den Paganini Fluch von Lars Keppler gehört, da es mir ganz passend erschien.


    Vorab zum Sprecher - Johannes Steck - ein wunderbarer Sprecher, der einfach nur hervorragend liest und die jeweilige Stimmung gut durch seine Stimme und Betonung darstellen kann.


    Zum Buch selber - da bin ich leicht zwiegespalten.
    Ich kann nicht sagen, daß es mir nicht gefiel, es allerdings auch nicht in den allerhöchsten Tönen loben.
    Eher in der oberen mittleren Tonlage.


    Sehr gut gefielen mit die einzelnen "komissarischen" Protagonisten.
    Die Truppe um den Hauptkommissar Konrad Simonsen herum.


    Persönliche Anmerkung - ich habe erst bei der Buch Rezi "gelernt", daß die "Comtesse" - eine der Ermittlerinnen - eigentlich Nathalie von Rosen heißt. Das wir im Hörbuch nicht erwähnt, ebensowenig wie die Hintergründe, die zu diesem Namen führten. Ist zwar unerheblich hat mich auch nicht weiter gestört. Aber ein Hinweis sei trotzdem an dieser Stelle gestattet.


    Die Morde an den 5 erhängten Männern in der Schulturnhalle sind der sogenannte Aufhänger :grin der Geschichte.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven - der Ermittler - auch der des Mörders - einiger anderer Protagonisten.
    Der Zuhörer weiß somit - in alter Hitchcock Manier - mehr als die Kommissare.

    Auch spielt die Presse eine sehr große Rolle - die sogenannte Verführung der Massen.


    Das war ein Teil, der zwar sehr hart war, mir aber trotzdem doch gefiel, da ich es nicht so abwegig finde, daß die Medien diese Macht durchaus besitzen, die Masse der Menschen derart zu manipulieren.
    Sehr interessant dargestellt.


    Ab und an war es dann ein wenig verworren - das aber sei bedingt durch die verschiedenen Erzähler - letztlich auch nicht so störend, als daß man nicht sofort den Handlungsfaden wieder aufnehmen konnte.


    Alles in allem ein doch relativ spannender Thriller, der zwar hier und da seine Schwächen hatte, aber im Großen und Ganzen überzeugen konnte.


    Ich denke, einem Nachfolger würde ich auf jeden Fall noch einmal eine Chance geben - vor allem, wenn sie wieder von Johannes Steck gelesen wird.



    Fazit
    Ein doch reltaiv spannender Thrille, der sich nicht allein auf die Tätersuche beschränkt, sondern auch die Gesellschaft kritisch darstellt.
    Etwas blutig, brutal - sprich eher für Leute die diese Art von Threiler gwohnt sind und mögen.
    Mit einem hervorragenden Sprecher gut herübergebracht.

  • Meine Rezension:


    "Schweinehunde" ist ein ungewöhnlicher Thriller - gar nicht mal deswegen, weil der Hörer die Auflösung relativ früh erahnt (was auch gewollt ist), sondern wegen der besonderen Thematik. Ein Mord an Verbrechern, noch dazu an solchen, die sich an Kindern vergangen haben, ist ein heikles Thema, selbst moralisch gefestigte Menschen können hierbei in ihren Überzeugungen schwanken und von ihrem bisherigen Weltbild abrücken. Dass das Autoren-Geschwisterpaar bei ihrem Roman auf eine klare Wertung weitgehend verzichtet und die Geschichte geschickt mal in die eine, mal in die andere Richtung pendeln lässt und den Hörer dabei mitnimmt, ist ein großer Plusplunkt. Auch die Figuren haben großes Potenzial, mit dem Wissen, dass es sich bei dem Roman um den Auftakt einer Serie handelt, sieht man über großzügige Lücken im Privatleben und Lebenslauf mancher Charaktere hinweg. Dass sämtliche Personen immer mit Vor- und Zunamen genannt werden, hat mich nicht gestört, sondern vielmehr dazu beigetragen, den Überblick zu behalten, was wegen der ständig wechselnden Perspektiven hilfreich ist. "Schweinehunde" ist ein gelungener Debütroman mit einem sympathischen Ermittlerteam, von dem ich gern noch mehr hören würde!


    Sprecher Johannes Steck liest toll, wie er mit seiner Stimme die einzelnen Figuren zum Leben erweckt und die richtige Atmosphäre erzeugt, ist absolut überzeugend.


    8 Punkte von mir!