'Todfracht' - Seiten 244 - Ende

  • Den letzten Abschnitt hab ich heute in einem Rutsch gelesen, so spannend fand ich ihn.


    Ganz schön viele Kämpfe im letzten Teil.
    Zuerst mit den Schmugglern, die versuchen, die Heringe zu holen. Dabei wird klar, dass Richter Plönnies der stille Teilhaber und Mit-Schmuggler ist. Hatte er also doch Dreck am Stecken... Doch zum Schluss kommt Rungholt auf die Idee, selbst in das stille-Teilhaber-Geschäft einzusteigen. Der dicke Kaufmann ist ein echtes Schlitzohr :-]
    Dann legt sich Rungholt mit Kerkring an und will ihn aus dem Fenster werfen – zum Glück für ihn ist Kerkring zu dick dafür.
    Daniel wird bei Edwards / Roberts Eltern misstrauisch und schleicht sich nochmal nachts an. Auch da kommt es zum Kampf, zum Glück hat Daniel Söldner dabei, denn ein großer Kämpfer ist er nicht.
    Und am Ende die Überraschung, dass Cyrielle „der Bucklige“ ist, das hatte ich nun gar nicht geahnt! Zuerst dachte ich, sie hätte Rungholt ausgehorcht, dann war er aber doch so schlau und hat ihr eine Falle gestellt. Mit ihren Säbeln greift sie Mareks Männer an und tötet sich am Ende schwer verletzt selbst. Dass eine Frau in die Schmuggelgeschäfte verwickelt und sowas wie eine „Auftragskillerin“ ist, nun ja, sehr modern für die damalige Zeit, aber ein toller Knaller am Ende.


    Die ganze Schmuggelei ging also um Seidenraupen-Eier. Dass die Chinesen es sogar unter Todesstrafe stellten, die Eier aus dem Land zu schaffen, das wusste ich. Der Wert von Seide scheint das ganze Risiko wert gewesen zu sein.


    Der Idiot Kerkring schafft es nun doch, wieder Richter zu werden. Und er scheint nicht wirklich vorzuhaben, Rungholt sein Sündenbuch zurück zu geben. Das wird ihm sicher schlecht bekommen, aber wenn er es schon auswendig kennt, kann er Rungholt auch ohne Buch mit seinem Wissen erpressen. Da ist für die Zukunft noch Sprengstoff drin!

  • Ich habe das Buch schon vor ein paar Tagen beendet, und ich war ziemlich enttäuscht davon.
    Die beiden ersten Bücher haben mir sehr gut gefallen, das dritte weniger und ich hatte sehr grosse Erwartungen in dieses gelegt, weil es wieder in Lübeck spielt, in der gewohnten Ungebung, mit den gewohnten Freunden und Feinden.
    Leider war es schlussendlich etwas zu gewohnt, ich hatte den Eindruck, dass so gut wie keine neuen Ideen im Buch waren und alles nur leicht abgewandelt verarbeitet wurde.
    Der ganze Strang mit Daniel in England hat mich immer weniger interessiert, weil gar kein Zusammenhang zum Rest der Geschichte bestand. Zum Schluss habe ich diesen Teil nur überflogen, deshalb ist mir der Zusammenhang auch jetzt noch nicht klar. Kann mir bitte jemand das erklären?

  • Hatte ich mir doch gedacht, dass die schöne Cyrielle nicht ganz sauber ist!
    Aber, dass sie letztlich über Leichen geht um ihren "Auftrag" auszuführen hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Unklar bleibt, wer überhaupt ihr florentinischer Auftraggeber ist.. :gruebel Vielleicht gibt es hier im nächsten Band Auflösung.


    Den Handlungsstrang in England fand ich nicht ganz so spannend, wenn sich auch Daniel mehrmals in Gefahr befand. Die Rolle von Gabriella ist mir auch noch etwas unklar. Sie lockt Daniel in die Falle (wozu sie vermutlich gezwungen wurde), hilft ihm dann, folgt ihm, verschindet dann mit dem Pferd, taucht wieder auf und verabschiedet sich dann... Hm, irgendwie glaube ich, dass wir auf Gabriella im nächsten Band noch einmal stoßen werden, denn ansonsten hätte ihr Auftreten so gar keinen Sinn gemacht..


    Kerkring ist also wieder auf seinem alten Posten und lässt prompt die beiden Diebe ermorden - jedenfalls deute ich das so - damit sie ihn nicht verraten, dass er sie dazu gezwungen hat die Lüge über Plönnies zu erzählen. Irgendwie haben in diesem Band alle so ihren Dreck am Stecken.
    Rungholt möchte nun also in Plönnies Fußstapfen treten und damit bessere Handelschancen nach England hat. Da ist er einfach durch und durch Kaufmann. :-)


    Fazit: Dieser Band war wieder mehr nach meinem Geschmack, wenn mir auch allmählich die ständig in den Gedanken auftauchende "Irena" auf den Keks geht. Rungholts Ermittlungsmethoden und Eigenarten mag ich jedenfalls und freue mich schon auf den nächsten Fall, in dem sich hoffentlich noch einiges offene aus diesem Band klären wird.

  • Zitat

    Original von xania
    Der ganze Strang mit Daniel in England hat mich immer weniger interessiert, weil gar kein Zusammenhang zum Rest der Geschichte bestand. Zum Schluss habe ich diesen Teil nur überflogen, deshalb ist mir der Zusammenhang auch jetzt noch nicht klar. Kann mir bitte jemand das erklären?


    Durch diesen Strang erfahren wir, dass der Ermordete gar nicht Edward ist - Daniel sucht seine Familie auf und erfährt, dass dessen Sohn Robert heist. Dabei entdeckt er, die selbst gebauten "Gewächshäuser" in denen das Futter für die Seidenraupen (die nach England im Schiff geschmuggelt werden sollen) gezüchtet wird. Es besteht also zumindest für uns Leser ein Zusammenhang zu dem Handlungsstrang in Lübeck - Rungholt erfährt darüber natürlich nichts, aufgrund des fehlenden Komunikationsweges.


    Schade, dass Dir der 4. Fall nicht so gut gefallen hat. Bist Du denn trotzdem beim nächsten wieder mit dabei? :wave


    Wie gesagt, mir hat gerade das "gewohnte" sehr gut gefallen und ich finde schon, dass er seine Ermittlungsmethoden (z.B. durch das Einstechen auf das Schwein um die Abdrücke des Dolches zu sehen) langsam erweitert und auch die Falle, die er dann Cyrielle stellt finde ich ziehmlich schlau. Zur damaligen Zeit war das sicherlich sehr fortschrittlich...

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Durch diesen Strang erfahren wir, dass der Ermordete gar nicht Edward ist - Daniel sucht seine Familie auf und erfährt, dass dessen Sohn Robert heist. Dabei entdeckt er, die selbst gebauten "Gewächshäuser" in denen das Futter für die Seidenraupen (die nach England im Schiff geschmuggelt werden sollen) gezüchtet wird. Es besteht also zumindest für uns Leser ein Zusammenhang zu dem Handlungsstrang in Lübeck - Rungholt erfährt darüber natürlich nichts, aufgrund des fehlenden Komunikationsweges.
    ...


    Mir ist der Zusammenhang mit Daniels Reise und Rungholts Fall auch erst spät klar geworden. Eigentlich erst, als der Vater sagte, sein Sohn heiße Robert und ich nicht annahm, dass der Autor uns obendrein noch einen falschen Namen unterjubeln wollte (Robert hätte sich ja auch als Edward ausgeben können). Dennoch hätte ich es irgendwie abgerundeter empfunden, wenn sich Daniel mit Rungholt persönlich darüber unterhalten hätten und wir nicht aufs fünfte Buch hoffen müssten. Was kann das noch für ein Gespräch sein? "Ja, Daniel, das haben wir auch heraus bekommen. Wie war die Reise sonst so?"


    Das war allerdings das einzige Manko für mich. Ansonsten hat mir der Fall besser gefallen als Knochenwald und ich hoffe auf eine weitere Steigerung in Flutgrab.


    Alheyd war grandios beim Rekonstruieren der Wunde. :lache

  • Die Rekonstruktion der Wunde hat mir auch gefallen. Da hat mich das Buch richtig gepackt.


    Ich schreibe auch keine Rezension, das tut mir trotz allem zu Leid, ich mag Rungholt doch. Vielleicht war es nur nicht der richtige Moment und ich war deshalb so mäkelig.


    Von Flutgrab werde ich die Leseprobe lesen und danach entscheiden ob ich weiterlesen will oder nicht. Aber eigentlich will ich wissen wie es endet.
    Flutgrab ist doch das letzte Buch oder nicht? :gruebel

  • @Xania+Büchersally:
    Also ich hab gestern noch ein bischen auf Derek Meister´s Homepage und der Rungholt Homepage gestöbert und nirgends einen Hinweis gefunden, dass es der letzte Band sein soll.
    Daher bin ich guter Hoffnung, dass es nach "Flutgrab" weitere Bände geben wird. :-]