Jan-Uwe Rogge: Der Erziehungstest - 111 Fragen und Antworten

  • Jan-Uwe Rogge: Der Erziehungstest - 111 Fragen und Antworten
    Rowohlt 2010. 256 Seiten
    ISBN-13: 978-3498057848. 12,95€


    Verlagstext
    Das Kinderzimmer versinkt im Chaos, die Kinder gehen nicht ins Bett, das Essen schmeckt nicht, die ewige Trödelei macht Vater und Mutter rasend, und der Familienkrieg mit dem Pubertierenden ist auch kein Vergnügen... Was tun?
    Testen Sie Ihre Erziehungskompetenz: Zu über 100 alltäglichen kleineren und größeren Erziehungsproblemen bietet Jan-Uwe Rogge jeweils drei Antworten an, von denen nur eine richtig ist. Er erklärt – immer wieder mit verblüffenden Vorschlägen –, was idealerweise zu tun ist, und vor allem auch, wieso die anderen Antworten zwar durchaus beliebte Lösungen im Familienalltag darstellen, aber eher nicht umgesetzt werden sollten. Eltern kommen so auf spielerische Weise dahinter, wie sie schwierige Situationen meistern können und was für den Familienfrieden und die Entwicklung ihrer Kinder das Beste ist. Und die Botschaft lautet auch: Man muss nicht immer alles richtig machen!
    «Der Erziehungstest» des bekannten Pädagogen – ein Buch, das wirklich weiterhilft und auch noch Spaß macht!


    Inhalt
    "Das kindliche Handeln spiegelt seine Entwicklung." Dieser wichtige Satz steht im Nachwort des Buches. Die Reifung ihres Kindes müssen Eltern lernen zu erkennen und anzunehmen. Jan-Uwe Rogges Erziehungs-Test soll den Lesern Spaß machen, er soll nicht aufzeigen, welche Fehler Eltern in der Erziehung machen oder welche Defizite an ihren Kindern zu beklagen sind. In lockerer Reihenfolge fragt der Autor nach bekannten Erziehungsproblemen vom Trotzalter bis zur Pubertät und bietet zu jeder Frage drei Möglichkeiten an, wie Eltern reagieren könnten. Wenn man die Seite umblättert, erfährt man auf der Rückseite, welches Verhalten Rogge für angemessen hält. Meist stellt er eine Lösung für gute Tage vor und zeigt in einer anderen Antwort Verständnis dafür, dass nicht immer gelingt, was Eltern theoretisch wissen. Seine Botschaft: Sie wissen selbst, dass Sie konsequent handeln sollen; ich als Autor weiß, dass die Tagesform leider oft nur für den weniger anstrengenden Weg in der Erziehung reicht. Indem der Autor das angestrebte Verhalten als Möglichkeit aufzeigt, regt er seine Leser an, ihr Verhalten zu überdenken.


    Eltern bei der schwierigen Aufgabe zu unterstützen, ihre Kinder ins Leben zu begleiten, gelingt Rogge in gewohnt humorvoller Art. Er erinnert daran, dass Kinder nur das Verhalten zeigen können, das ihrer Entwicklung entspricht. Aufgabe der Eltern ist es, die kindliche Logik nachzuvollziehen und sich zu fragen: Kann mein Kind das, was ich von ihm erwarte, überhaupt schon? Rogge betont die Bedeutung von Ritualen im Familienalltag und mahnt, Kinder nicht zu überfordern. Wie auch in seinen anderen Büchern erklärt er den Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz. Wir lernen, wie man angemessen Kritik am Verhalten seiner Kinder übt und wie am besten Grenzen aufgezeigt werden. Mütter, die sich den Mund fusslig reden anstatt konsequent zu handeln, stellt der Autor - auch wie gewohnt - überzeichnet dar.


    Wut, Geschwisterstreit, kindliche Ängste, Hilfe im Haushalt, Tischmanieren, Fernsehen und Computernutzung, Schulprobleme, Klauen und Petzen, Faszination von Spielzeugwaffen, Grenzüberschreitungen der Pubertät, sexuelle Aufklärung, Markenfimmel, Konflikte um die Erziehung zwischen Vater und Mutter/Eltern und Großeltern, Umgang mit dem Tod, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Rogge deckt mit seinen Tipps die gesamte Kindheit ab.


    Fazit
    Die Idee, Erziehungsfragen in sehr kurze Kapitel zu packen, gefällt mir. Die Nutzung des Buches wäre durch ein alphabetisches Register stark zu vereinfachen. Jede Form von Quiz ermuntert Kinder, ihre Eltern abzufragen, was sie z. B. denn über das Trotzalter wissen. Eine bessere Eröffnung zu einem Gespräch über Erziehung kann ich mir kaum vorstellen.


    9 von 10 Punkten