Joachim Gauck gemeinsamer Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten

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Original von Paule
Von Mal zu Mal wiedert mich dieses Prozedere an, mit dem hier ein Staatsoberhaupt bestimmt wird. Das nächste Staatsoberhaupt wurde gestern am 19. Februar 2012 von einer kleinen Gruppe, deren Mitglieder man bestenfalls an zwei Händen abzählen kann in den Hinterstuben der Parteizentralen ausgesucht. Das was die nächsten Tage folgen wird, dieses Staatstheater das sich Bundesversammlung nennt ist die wiederwärtige institutionalisierte Gegenwärtigkeit der Scheindemokratie, welche in diesem Land vorherrscht. Wo bitte ist da ein Unterschied zum Zentralkomitte der kommunistischen Partei Chinas und ihrem offiziellen Organ?

Falls die Frage ernst gemeint war: In China hat der Präsident wirklich was zu melden...

Zum allgemeinen Vorschlag der Direktwahl des Präsidenten oder der Präsidentin: Ich glaube nicht, daß das irgendetwas verbessern würde. Die Kandidaten würden genauso weiterhin von den Parteien gestellt, oder? Statt also einen Kandidaten oder eine Kandidatin auszukungeln, wird bei jeder Partei einer / eine ausgekungelt. Der Riesen-Mumpitz mit Wahlkampf, Wahllokalen usw. würde Geld kosten, das der Bedeutung des Amtes einfach nicht gerecht wird. Ich bin gegen einen vom Volk gewählten Präsidenten, solange das Amt nicht entsprechend aufgewertet wird. Statt dessen sollte man lieber mal darüber nachdenken, wie man unser Parlament demokratischer gestalten kann - vielleicht wäre ja eine Direktwahl des Kanzlers/der Kanzlerin eine Alternative? Oder mehr Direktmandate? Oder...

Gehört Gauck auch zum "Hannover-Sumpf"?

[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816445,00.html]Gauck neben Maschmeyer[/URL]

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Original von Lumos
Mit Gauck bin ich nicht besonders glücklich, er ist mir u. a. zu arrogant und überheblich.

Klar wäre es Zeit für eine Frau in diesem Amt gewesen, aber so lange Merkel Kanzlerin ist wird es dazu wohl nicht kommen. Gleich zwei Frauen in den höchsten Ämtern unseres Staates! Das lässt sich (zumindest noch) nicht durchsetzen.

Kann ich nur voll und ganz unterschreiben.

Antje Vollmer wäre mir für dieses Amt auch sehr geeignet erschienen. Sie steht durch ihre angenehme, intelligente Art leider nicht vorn im Rampenlicht.
Ob Joachim Gauck halten kann, was sich viele von ihm versprechen - ich lass mich gerne überraschen.

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Original von LeSeebär
Falls die Frage ernst gemeint war: In China hat der Präsident wirklich was zu melden...

Und wird auch nicht direkt gewählt.

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Original von LeSeebär
Die Kandidaten würden genauso weiterhin von den Parteien gestellt, oder? Statt also einen Kandidaten oder eine Kandidatin auszukungeln, wird bei jeder Partei einer / eine ausgekungelt.

Nur mit dem Unterschied, dass das Volk dann eine Wahlmöglichkeit hätte.

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Original von LeSeebär
Der Riesen-Mumpitz mit Wahlkampf, Wahllokalen usw. würde Geld kosten, das der Bedeutung des Amtes einfach nicht gerecht wird.

Das Werben von Kandidaten oder Parteien um Wählerstimmen, sprich Wahlkampf, halte ich für ein unverzichtbares Element in einer demokratischen Gesellschaft.

Vielleicht ganz interessant:
Die LINKE erwägt Georg Schramm als Gegenkandidaten zu nominieren.

[URL=http://www.mopo.de/politik---wirtschaft/wulff-nachfolge-schicken-die-linken-kabarettist-schramm-ins-rennen-,5066858,11679636.html]Schaust du hier.....[/URL]

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Original von Paule

Das Werben von Kandidaten oder Parteien um Wählerstimmen, sprich Wahlkampf, halte ich für ein unverzichtbares Element in einer demokratischen Gesellschaft.

Ich auch, aber doch bitte auf die Ämter beschränkt, wo man auch entsprechende Befugnisse hat. Wenn Direktwahl, dann doch bitte beim Kanzler/in und nicht beim Grüßaugust, pardon, Bundespräsidenten. Mehr wollte ich mit meinem vorherigen Post nicht sagen.

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Original von Voltaire
Es ist schon traurig wieder einmal mit ansehen zu müssen, wie diese Merkels, Steinmeiers, Gabriels, Röslers, Özdemirs und wie sie alle heißen, den künftigen Bundespräsidenten im Hinterzimmer auskunkeln. Diese Typen tun so, als wäre dieses Land ihr Eigentum. Einfach nur widerlich.

Zudem wurde auch wieder einmal die Chance versemmelt - endlich - mal eine Frau in das höchste Staatsamt zu wählen.

Für mich beispielsweise wäre Antje Vollmer eine großartige Präsidentin gewesen. Kompetenter und fähiger als alle Männer zusammen die zur Diskussion standen.

Und was macht man?
Gauck soll Präsident werden. Dieser selbstgerechte und selbstgefällige Gockel, dieser Mensch, der die Thesen von Sarrazin vollumfänglich unterstützt hat.

Gauck als Bundespräsident - ein wirkliche Schande für dieses Land.

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Hallo Voltaire

Ich stimme dir da voll und ganz zu.
Eine Frau wäre in meinen Augen die bessere Lösung.

Zitat

Dem Reaktionär Thilo Sarrazin bescheinigte er „Mut“ zu seinen menschenverachtenden Ausführungen über Migranten. Zur Vorratsdatenspeicherung hat er, der sich wortgewaltig gegen die Stasi wandte, keinen Widerspruch. Geheimdienstliche Bespitzelung der Partei „Die Linke“ findet er richtig – genau so wie Hartz IV. Hartz-IV-Betroffene teilt er in „engagierte“ und „erschlaffte“ ein (letzteren entzöge er gerne noch die letzten paar Euros). Die Kapitalismuskritik der „Occupy“-Bewegung findet er „unerträglich albern“, ebenso die Stuttgarter Parkschützer, denn er hat sich schon früh dafür erklärt, dass „S 21“ durchgesetzt werden solle. Und auch der Afghanistan-Krieg findet seine Unterstützung.

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Hmm, nicht daß ich Fan wäre - eher im Gegenteil.
Aber ich finde - eben sah er doch fertig aus. Dünn geworden und irgendwie doch angeschlagen.
Also Wulff jetzt.

Nicht, daß es wichtig wäre - aber sowas fällt mir halt auf, da kann ich nix machen.

Ich habe mir gestern den Großen Zapfenstreich angeschaut. Beeindruckend.

Nicht nur Christian Wulf hat das Amt des Bundespräsident beschädigt - beschädigt wurde dieses Amt auch durch dieses Gesocks das meinte diesen Zapfenstreich stören zu müssen. Ein widerlicher Affront auch gegen die Streitkräfte dieses Landes - ein Affront gegen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die eben auch dafür sorgen, dass diese Demonstranten hier demonstrieren können.

Voltaire, der Protest richtete sich gegen Christian Wulf und nicht gegen die Soldaten und Soldatinnen, die leider nicht die Wahl hatten, dieser Veranstaltung fern zu bleiben. Ich bin mir sicher, dass das so ziemlich jedem klar war (auch dir und ganz besonders auch den "Zapfenstreichern").

Zugegebenermaßen verfolgte ich derartiges bisher nicht so, deshalb fiel es mir erst jetzt auf:
Wie kann Herr Gauck heute die Amtsgeschäfte aufnehmen, wenn er doch erst am Freitag vereidigt wird? (Geht nicht gegen ihn persönlich, wundert mich nur)

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Original von maikaefer
Zugegebenermaßen verfolgte ich derartiges bisher nicht so, deshalb fiel es mir erst jetzt auf:
Wie kann Herr Gauck heute die Amtsgeschäfte aufnehmen, wenn er doch erst am Freitag vereidigt wird? (Geht nicht gegen ihn persönlich, wundert mich nur)

Das kann er, weil der Bundespräsident offiziell im Amt ist, seitdem er die Wahl der Bundesversammlung angenommen hat und das war gestern.

Danke.
Ist eigentlich logisch, trotzdem, wenn man bedenkt, dass L.B.Johnson sofort und noch neben der vom Attentat auf JFK blutbespritzten Jackie vereidigt wurde...
Allerdings haben die beiden Präsidenten ja auch ganz unterschiedliche Machtbefugnisse.

Zitat

Original von maikaefer
Zugegebenermaßen verfolgte ich derartiges bisher nicht so, deshalb fiel es mir erst jetzt auf:
Wie kann Herr Gauck heute die Amtsgeschäfte aufnehmen, wenn er doch erst am Freitag vereidigt wird? (Geht nicht gegen ihn persönlich, wundert mich nur)

Auch vor der Vereidigung ist der neu gewählte Bundespräsident bereits im Amt. Seine Rechten und Pflichten leiten sich nicht aus dem Amtseid her, sondern sind gesetzlich begründet.

Zitat

Original von maikaefer
Ist eigentlich logisch, trotzdem, wenn man bedenkt, dass L.B.Johnson sofort und noch neben der vom Attentat auf JFK blutbespritzten Jackie vereidigt wurde...

Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: Das ist in den USA ähnlich: L.B. Johnson war mit dem Tod Kennedys auch ohne Amtseid verantwortliches Staatsoberhaupt. Es fehlten ihm lediglich einige Rechte wie die Möglichkeit, Beamte zu ernennen.

solea, volle Zustimmung.

Mir ist Gauck leider zu selbstgefällig.

Herr Gauck ist m. E. weder ein Bürgerrechtler noch ein Vorkämpfer der Demokratie. Sein vielgerühmter Widerstand zu DDR-Zeiten ist m. E. eine mediale Fiktion. Das Gegenteil ist zu vermuten angesichts der Tatsache, daß seine in die BRD ausgereisten Söhne die DDR wieder besuchen durften, was SEHR ungewöhnlich war (ich kann das beurteilen, ich komme von dort).

Herr Gauck ist der Präsident des politisch-medialen Establishments und Mitglied der Atlantikbrücke. Ich jedenfalls, als sehr kleines Licht, möchte nicht mit Kai Dieckmann (BILD) und Co. in einem Verein sein. So oft könnte man sich die Hände gar nicht waschen ...

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Original von solea

Voltaire, ich verstehe dieses Zitat nicht. Ernsthaft nicht. In welcher Weise sorgen Soldaten der Bundeswehr für die Demonstrationsfreiheit in Deutschland? Von wem sollte die Demonstrationsfreiheit gefährdet sein, wenn es die Bundeswehr nicht gäbe?

Einfach mal nachdenken. Mit etwas Glück und etwas investierter Gehirnzellenaktivität kommst du vielleicht sogar selbst drauf. Also - beim Nachdenken nicht entmutigen lassen.

Zitat

Den Vogel schoss dabei Norbert Blüm ab, der doch tatsächlich meinte, dass eine Ohrfeige (er meinte Klarsfelds Ohrfeige gegen Altkanzler Kiesinger) die "ultimative Geste der Menschenverachtung" sei und er deswegen gegen Klarsfeld ist. Was für ein unfassbarer Vollidiot. Wahrscheinlich sind Vernichtungskriege, Erschießungskommandos und Gaskammern für ihn weniger gravierende Gesten der Menschenverachtung.

Aufgrund dieser Äußerung frage ich mich allerdings - wer denn hier der Vollidiot ist.

Einfach mal unterscheiden zwischen Menschenverachtung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.