Afrikanische Filme

  • Hallo Eulen,
    Hier werden in letzter Zeit ja wirklich gut Filmtipps gegeben. :-]
    Daher möchte ich es auch versuchen und nach Filmtipps zu afrikanischen Filmen fragen.


    Die Filme sollen auch wirklich von afrikanischen Filmschaffenden sein und möglichst modern.
    (Filme wie Die weiße Massai oder Nirgendwo in Afrika oder Jenseits von Afrika etc. sind in diesem Thread also nicht gefragt.)


    Ich gebe mal 2 Beispiele von faszinierenden afrikanischen Filmen, die ich vor kurzen gesehen habe.

  • Aujourd'hui" von Alain Gomis


    DARSTELLER
    Saül Williams
    Aïssa Maïga
    Djolof M'bengue
    Anisia Uzeyman


    Zitat

    Heute ist der letzte Tag seines Lebens. Auf mysteriöse Weise weiß er es, obwohl er stark und gesund ist. Satché (gespielt von dem amerikanischen Musiker und Schauspieler Saül Williams) akzeptiert seinen bevorstehenden Tod. Er läuft durch die Straßen seines Heimatortes in Senegal, wo er die Vergangenheit wahrnimmt, als sehe er sie zum ersten Mal: sein Elternhaus, seine erste Liebe, Jugendfreunde, Frau und Kinder. Immer wieder hört er den gleichen Vorwurf: Warum ist er nicht in Amerika geblieben, dem Land, in dem er eine Zukunft hatte? Satché nimmt seine letzten Erlebnisse voller Angst, aber auch mit Freude in sich auf.
    Regisseur Alain Gomis kehrt ein Thema des senegalesischen Kinos um: Anders als in vielen Filmen, die sich mit Auswanderung und Neokolonialismus befassen, geht es hier um einen Mann, der aus Amerika in sein Heimatland zurückgekehrt ist. An seinem letzten Tag, an dem man ihn zu Beginn liebevoll begleitet und wie einen Heiligen behandelt, entdeckt er auch die Boshaftigkeit und die Gier seiner Mitmenschen. Was aus der Ferne in verklärter Erinnerung blieb, entpuppt sich teilweise als banale Realität – eine Realität jedoch, in der Satché trotz allem Frieden und Ruhe findet.

  • Viva Riva


    Letztes Jahr auf der Berlinale gesehen. Fast ein Genre-Film (Gangster-Story), aber in einem für dieses Genre sehr ungewöhnlichen Setting (Kinshasa).


    Auszug aus dem Berlinale-Pressetext


    In Kinshasa wird das Benzin knapp. Während auf den Straßen der Verkehr erlahmt, setzt sich in der Unterwelt der Riesenstadt eine unglaubliche Maschinerie in Gang, die immer mehr an Fahrt gewinnt. Eine Schmugglerbande aus dem benachbarten Angola hat Benzin gebunkert, das aber erst verkauft werden soll, wenn die Preise noch weiter gestiegen sind – und klar ist, in wessen Taschen das Geld landen wird. Ein wilder, wahnsinniger Kampf um die Position des Königs der Unterwelt bricht aus. Und der smarte Riva verguckt sich ausgerechnet in die umwerfend schöne Freundin seines Gegenspielers

  • Vielleicht der auffälligste Film-Export aus Südafrika der letzten Jahre:


    Amazon:


    Produzent Peter Jackson (Trilogie Der Herr der Ringe) und Regisseur Neill Blomkamp haben wir einen erstaunlich innovativen Science Fiction-Actionfilm zu verdanken, der tief in die Phantasie seiner Schöpfer blicken lässt (Peter Travers, Rolling Stone). Mit grandiosen Spezialeffekten und einer gehörigen Portion Realismus tauchen wir in eine Welt ein, in der Außerirdische gelandet sind und in einen Slum am Stadtrand von Johannesburg verbannt wurden. Ein Mann lüftet das mysteriöse Geheimnis der extraterrestrischen Waffentechnologie. Bei seiner Verfolgung durch die seltsamen Gassen einer außerirdischen Barackenstadt (Shantytown) erfährt er am eigenen Leib, was es heißt, der letzte Außenseiter auf dem eigenen Planeten zu sein.


    ASIN/ISBN: B002Q8H00M

  • Leider laufen zwar einige Filme auf Festivals, erscheinen dann aber selten als DVD. Vor zwei Jahren habe ich auf der Berlinale einen interessanten Film aus Marokko namens THE MAN WHO SOLD THE WORLD von Imad und Swel Noury gesehen.


    Der Film basierte auf einen Stoff von Dostojewski und war hochmodern und optisch höchst ansprechend umgesetzt. Die Story wurde in das Casablanca der nahen Zukunft verlegt und der ganze Film war extrem kryptisch.


    Berlinale-Pressetext
    Trailer


    Nicht gesehen, aber als DVD (etwas überteuert) erhältlich, ist Imad und Swel Nourys früherer Film DIE TÜREN DES PARADIESES:


    Zitat

    Casablanca am Abend. Gerade hat sich Ney auf den Weg zur Wohnung seines Opfers gemacht, um Rache zu nehmen. Der Anschlag wird das Leben von drei Menschen aus der Bahn werfen. Früher hat er auf dem Bau gearbeitet. Doch als er mitbekommt, was zwei seiner engsten Freunde verdienen, die sich mit Gaunereien über Wasser halten, ist es um seine guten Vorsätze geschehen. Er heuert bei Mansour an, dem mächtigsten Bandenchef der Gegend, und macht Karriere. Seiner Mutter ist das gar nicht recht. Bei einem seiner Deals gerät Ney in eine Schießerei, die er knapp überlebt. Ney bekommt von Mansour die Namen der Männer, die auf ihn geschossen haben, und beginnt sich auf den Tag der Abrechnung vorzubereiten. Seit ihr Mann bei einem Unfall starb, lebt die Amerikanerin Lisa allein in Casablanca. Ihren Kummer bekämpft sie mit Bourbon, die Einsamkeit mit Jalil, einem Anwalt ohne Familie. Als sie erfährt, dass sie seit einem Mord für Suad und Salim das einzig verbliebene Familienmitglied ist, ändert sich ihr Leben vollkommen. Smail wird nach 15 Jahren Haft entlassen. Alte Freunde hatten ihn damals verraten. Jetzt hat er nur noch zwei Wünsche: Er will zu seiner todkranken Mutter und er will sich rächen. Sein Fast-Schwager, ein alter Freund, dessen Schwester Smail einmal heiraten wollte, gibt ihm den entscheidenden Tipp. Doch dann ist alles anders als erwartet. Er trifft Menschen, die ihm die Augen öffnen, und Smail entschließt sich, noch einmal von vorn anzufangen ...

  • Und dann gibt es aus dem Bereich Horror & Science Fiction den südafrikanischen Regisseur Richard Stanley (oder gab, in letzter Zeit hört man nicht mehr so viel von ihm). Am auffälligsten war vielleicht sein Film DUST DEVIL, der in Namibia spielt bzw. gedreht wurde.


    Zitat

    Wendy (Chelsea Field; David Lynch's Hotel Room A Passion To Kill Wicked) leaves her husband taking off into the voids of Africa. She picks up a hitchhiker (Robert John Burke; Confessions of a Dangerous Mind Good Night and Good Luck Munich) a traveling Serial Killer who snaps photos of his victims before killing them. Wendy does not realize the danger she is in until a police detective (Zakes Mokae; The Comedians Gross Anatomy Waterworld) arrives to warn her that her "companion" is something much worse than just a killer he is a shape-shifting demon who steals his victims' souls. Soon both the officer and Wendy become the next intended victims of the Dust Devil


    EDIT: ISBN entfernt, funktioniert nicht. DVD gibt es bei amazon uk und amazon.com, aber nicht bei amazon.de.

  • Der Streifen hat 2006 einen Oscar als bester fremdsprachiger Film erhalten.


    Der junge Tsotsi wächst in den Johannesburger Slums auf, sein Leben ist vom harten Überlebenskampf geprägt: Tsotsi stiehlt, und er mordet auch. Eines Nachts führt ihn ein Streifzug in eine gehobenere Wohngegend. Ohne nachzudenken, reißt er sich einen teuren Wagen unter den Nagel, verletzt die Fahrerin dabei schwer und bemerkt erst dann das Kleinkind auf dem Rücksitz. Auf der Flucht kommt Tsotsi, weil er nicht fahren kann, von der Straße ab. Schnell rafft er seine Beute zusammen und nimmt auch das Baby mit.

  • Viva Riva habe ich jetzt auch gesehen! Hat mir sehr gut gefallen! Daher noch einmal Danke für den Tipp!


    Ein gut gemachter afrikanischer Gangsterfilm. Actionreich und spannend!
    Very Stylisch!
    Vor allem der freche, sympathische Riva, aber auch der Snoop-Doggy Dog-artige Gangsterboss aus Angola!


    Riva gerät zwischen alle Fronten als er mit dem Benzin (ein Vermögen im Kongo) seines Bosses stiften geht! An der Figur hat mich fasziniert, dass er anscheinend in erster Linie an einem Leben im High Life interessiert ist, dabei aber nicht abstumpft und irgendwie noch sich selbst treu bleibt.


    Besonders interessant fand ich die Figur der „Commander“, die Undercover den Kampf der Gangster untereinander wesentlich beeinflusst!


    Der Schlußszene entbehrt es nicht an Ironie, die einem Quentin Tarantino gerecht wird.


    Fazit: Modernes, gut gedrehtes afrikanisches Kino, das sich am amerikanischen Gangsterfilm orientiert und dennoch viel Kongo-spezifisches zeigt.

  • The first grader


    Diesen Film habe ich heute gesehen und dachte aus diesem Anlass daran, diesen Thread mal wieder hochzuholen, obwohl es sich eigentlich um eine britische Produktion handelt. Aber der Film erzählt doch viel von Afrika.


    Der Film wurde in Kenia gedreht und erzählt die wahre Geschichte von Kimani Maruge.


    Der Film thematisiert das Recht auf Bildung sowie den Mau-Mau-Aufstand und die die Schweirigkeiten Kenias in der Zeit nach der Unabhängigkeit.


    Zitat

    Mehrfach preisgekrönt und nach einer wahren Geschichte, die um die Welt ging! In der Rolle der Lehrerin: Naomie Harris, Im Radio hört der alte Mau-Mau-Veteran Maruge (Oliver Litondo) von dem Beschluss der Regierung, freie Schulbildung für alle einzuführen und erkennt seine letzte Chance, Lesen und Schreiben zu lernen. Am nächsten Tag steht er inmitten von Hunderten von Kindern vor den Türen der Grundschule des kleinen Dorfes, um sich als Schüler anzumelden. Ab sofort drückt Maruge mit den Kindern die Schulbank, doch schon bald schlägt eine Welle der Ablehnung gegen Maruge und seinen Wunsch zu lernen. Nun steht dem Veteran ein weiterer, letzter Kampf bevor, der Kampf um das Recht auf Bildung.



    ASIN/ISBN: B005XQV0H8