Englischer Originaltitel: "Dead Connection"
Klappentext
Zwei junge Frauen werden auf den Straßen New Yorks ermordet, im Abstand von auf den Tag genau einem Jahr. Der Mörder hat eine Spur hinterlassen, die beide Opfer mit einer Online-Partnerbörse in Verbindung bringt. Will er die Polizei provozieren? Oder irreführen? Die junge Polizistin Ellie Hatcher, die erst seit Kurzem in New York lebt und noch keinerlei Erfahrung mit Mordfällen hat, soll ermitteln. Denn sie passt genau ins Opferprofil des Täters.
Die Autorin
Alafair Burke wurde im Oktober 1969 in Fort Lauderdale/Florida als Tochter des bekannten US-Krimi-Autors James Lee Burke geboren und wuchs in Wichita/Kansas auf, wo ihr Vater Englisch unterrichtete und ihre Mutter als Schul-Bibliothekarin arbeitete. Ihre Kindheit war geprägt vom sog. BTK-Serienkiller, der in den 70er-Jahren in Wichita aktiv war und so lernte sie schon als Kind, alle Türen geschlossen zu halten, sicherzustellen, dass die Telefonleitungen intakt sind und sich selbst im Badezimmer zu verbarrikadieren, um die Polizei zu rufen.
Burke studierte Psychologie am Reed College in Portland/Oregon und machte einen Abschluss an der Stanford Law School. Danach war war sie lange als Deputy District Attorney für die Staatsanwaltschaft in Portland tätig.
Heute lebt Alafair Burke mit ihrem Mann, den sie über eine Online-Partnerbörse kennengelernt hat, in New York und ist Dozentin für Strafrecht an der Hofstra Law School.
Irgendwo bin ich auf eine Rezension zu diesem Buch gestoßen, die mich dazu verleitet hat, es auf meine Wunschliste zu setzten. Der langweilige Titel und das ebenso unscheinbare Cover hätten mich ansonsten nicht darauf aufmerksam werden lassen. Und das wäre wirklich schade gewesen.
Wie der Titel vermuten lässt, geht es um einen Killer, der seine Opfer durch eine Internet-Dating-Seite findet. Allerdings zeigt sich bald, das die Handlung weitaus vielschichtiger ist, als man zu Anfang vielleicht dachte. Sie auch nur annähernd zu umreissen, würde diese Buchvorstellung ausufern lassen.
Hauptperson ist die sympathische Polizistin Ellie Hatcher, die auf Grund ihres persönlichen Hintergrundes aus ihrer Abteilung für Betrug und Raub zu einem Mordfall abkommandiert wird. Dort arbeitet sie mit dem eigenwilligen Flann McIlroy zusammen. Was zu Anfang nach besagtem Täter aus dem Netz aussieht, weitet sich bald zu einer verschachtelten Geschichte aus. Als Leser ist man immer soweit wie Ellie. Hin und wieder gibt es Einschübe, etwas von dem FBI-Agenten Dixon, oder auch vom Täter selber, die man aber es später in das Geschehen einsortieren kann. Es gibt viele Spuren und Hinweise, einige falsche Fährten, und auch ich hatte den Täter nicht auf der Liste.
Die Autorin erfindet das Genre nicht neu, aber alleine durch ihre gut durchdachte und strukturierte Handlung, ihre sympathischen und unaufdringlichen Charaktere vermag diese Krimi gut zu unterhalten. Er ist zwar nicht unbedingt ein Pageturner, aber ich war sehr interessiert, wohin das ganze führt. "Online wartet der Tod" ist ein dämlicher Titel, aber der Inhalt hat mich überzeugt. Ich bin angenehm überrascht, auch wenn ich jetzt irgendwie nicht viele Worte finde, um ihn zu beschreiben. Einziger Kritikpunkt ist für mich, das Ellie selber etwas leichtsinnig mit dem Onlinedating umgeht. Aber das war nur am Rande, insgesamt bin ich sehr zufrieden und kann guten Gewissens diesen Krimi weiterempfehlen.
Als ich bei amazon die ISBN.Nr. raussuchte, habe ich gesehen, das Ellie Hatcher anscheindend in Serie geht. Für diesen Sommer ist ein 2. Band angekündigt.