Hier kommt der Auftakt zu einer neuen Reihe von den Autorinnen der "Warrior Cats"...
Seekers Band 01 - Die Suche beginnt von Erin Hunter
Die Autorinnen:
Hinter dem Namen Erin Hunter verbergen sich gleich vier Autorinnen. Während Victoria Holmes meistens die Ideen hat und das gesamte Geschehen im Auge behält, bringen Cherith Baldry , Tui Sutherland und Kate Cary die Abenteuer der Bären zu Papier. Ebenfalls aus der Feder dieses Autorinnenteams stammen die spannenden Abenteuer der Katzenfantasy-Abenteuer WARRIOR CATS.
Klappentext:
"Ich werde tun, was du gesagt hast, und zu dem Ort des endlosen Eises gehen. Und vielleicht, wenn das wirklich der Ort ist, an dem die Seelen tanzen, werde ich auch dich dort finden."
Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären, jeder auf sich gestellt, auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Schwarzbärin aus dem Zoo, kann dem Ruf der Wildnis nicht länger widerstehen. Doch so hart hat sie sich das Leben draußen nicht vorgestellt. Kallik, die junge Eisbärin, die unter dramatischen Umständen ihre Mutter verloren hat, sucht verzweifelt ihren Bruder. Nur Toklo, der Braunbär, ist stark und unabhängig. Warum lässt er sich ausgerechnet auf die Freundschaft mit Ujurak ein? Dieser Vielgestaltige, der mehr ist als nur ein Bär, gibt ihm immer neue Rätsel auf ...
Meine Meinung:
Ein wunderbarer Einstieg in ein großes, spannendes Abenteuer...
Den Autorinnen der "Warrior Cats" ist es auch diesmal wieder gelungen, mich vollständig in den Bann zu ziehen. Die Welt der Bären kommt absolut realistisch rüber. Man sieht die Tiere regelrecht vor sich, hört das knirschende, viel zu schnell tauende, Eis , spürt den nagenden Hunger des alleingelassenen Bären Toklo, die Verzweiflung und Angst der kleinen Eisbärin Kallik und ebenso die Zooatmosphäre in der Lusa, die kleine Schwarzbärin lebt.
Die Figuren sind sehr sympathisch und wachsen einem direkt ans Herz. Egal ob es die kleine Eisbärin Kallik ist, die geborgen mit Mutter Nisa und Bruder Taqqiq aufwächst und voller Neugierde, Lebensfreude und Wissbegier in die Welt schaut, den liebevoll erzählten Legenden der Mutter lauscht, Fragen stellt und sich Mühe gibt all die Dinge zum überleben von Mama zu lernen, wie z.B. das Jagen oder ob es der junge Braubär Toklo ist, der darunter leidet das sein kleiner Bruder Tobi krank ist und sich seine Mutter Oka immer viel mehr um ihn kümmert (kümmern muss) als um ihn: man mag die Figuren sofort, kann sie verstehen und mit ihnen fühlen, da sie so detailreich und lebensecht beschrieben sind.
Lusa, die Schwarzbärin lebt in einem Zoo. In den Kapiteln, die in dem Zoo spielen spürt man absolut deutlich, das auch "gute" Zoos, den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht werden können. Absolut nicht !
Sehr gut gefallen hat mir der Bezug zur heutigen ernsten Lage, in der sich die Tiere befinden. Das Eis, das viel zu schnell taut (Klimawandel) und für die Eisbären quasi das Todesurteil (!!) bedeutet, da ihnen die Gelegenheit genommen wird genug Nahrung zu erbeuten um kräftig genug zu werden, die Zeit auf dem Festland zu überstehen.
Die Sorge der Eisbärmutter Nisa hat mich richtig bedrückt - trotz allen - sachlichen - Infos, die ich eh schon hatte : in dieser Geschichte, auf Grund der großen Nähe zu diesen sympathischen Figuren, trifft es einen nochmal wie ein Keulenschlag - wir Menschen zerstören den Lebensraum der Tiere und ihr Leben (und irgendwann auch unseres).
Auch die Braunbären in den Wäldern haben - von Menschen gemachte - Probleme. Im Fluß wurde ein Damm gebaut und es kommen kaum Fische den Fluß entlang. Den Tieren wird die Nahrung genommen. Und kommen sie dann aus lauter Not in die Städte um dort als letzter Ausweg im Müll nach Nahrung zu suchen, werden sie beseitigt....
Die Geschichte hat es geschafft mir das alles noch mehr vor Augen zu führen.
Sehr oft standen mir beim lesen des Buches die Tränen in den Augen, weil es so mitreissend war. Der Tod der liebevollen Eisbärmutter Nisa, als sie von Orcas gefressen wird ....., der Tod des kleinen Braunbären Tobi, die Trauer von Braunbärmutter Oka, die hilflose Einsamkeit des Braunbärkindes Toklo.... es gibt viele sehr bewegende Stellen im Buch. Und auch das Abenteuer steht natürlich nicht im Hintergrund: die große Reise der Bären beginnt nämlich; sie suchen den Ort an dem Bären frei und sicher in Ruhe gut leben können. Man darf gespannt sein, ob und vor allem wie dieses Ziel erreicht wird.
Einen Fantasy-Aspekt gibt es in der ansonsten sehr lebensnahen Geschichte (Verhalten der Tiere etc.) auch: die Figur des Ujurak. Dieser kleine Bär ist nämlich eine Art Gestaltwandler, der diese Fähigkeit allerdings noch kaum im Griff hat. Er selbst weiß nicht woher er diese Fähigkeit hat und was er eigentlich wirklich ist. Eine sehr interessante Figur, von der ich das Gefühl habe das sie noch sehr wichtig ist. Vielleicht (ich vermute es) hat Ujurak etwas mit dem "hellsten Stern am Himmel" zu tun, aus den Legenden der Bären? Etwas mit dem einsamen Bären, von dem es in den Legenden heisst? Ich weiß es nicht, könnte mir das aber gut vorstellen.
Aufgefallen sind mir auch die interessanten Namen der Tiere. Vor allem Ujurak (ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das es "Bär" bedeutet, kann mich aber irren!!) und Nanuk (das heisst meines Wissens nach "Eisbär").
Die Geschichte kommt für mich sehr indianisch rüber und ich hatte beim lesen oft das Gefühl einer indianischen Legende zu lauschen. Es hat so ein "Feeling" für mich, was mir aber wirklich gut gefällt.
Ich weiß jetzt schon, das ich diese Bücher weiterlesen werde und mit den Bären hoffen und mitfühlen werde, denn eines ist sicher: das wird keine leichte, kurze Reise sein.
Der erste Band "Die Suche beginnt" ist ein wirklich gelungener Einstiegsband. Voller mitreissender Geschehnisse und mit viel Gefühl werden die Hauptfiguren vorgestellt und der Leser eingestimmt auf die Abenteuer, die noch vor den Bären liegen.
Sehr gut gefällt mir - trotzdem es ja eine erfundene Abenteuergeschichte ist - der grosse Realismus (wie Eisbären jagen lernen, wie sie leben, wie die Braunbären zum Fluß gehen und Lachsfang lernen, die Probleme durch den Mensch, usw.).
Wer Bären mag, der wird "Seekers" lieben.
Wer die "Warrior Cats" mag, wird die Abenteuer der Bären sicher auch mögen.
Trotzdem ist die Geschichte wirklich eine ganz andere und keine "Warrior Cats mit Bären". Damit täte man der Seekers-Geschichte unrecht. Es ist etwas eigenes, vergleichbar aber ist die grosse (emotionale) Nähe zu den Tieren.
Ich war unsicher in welcher Kategorie ich das Buch posten sollte ... "Fantasy" oder "Kinder- und Jugendbücher"?? Immerhin ist mit Ujurak ein wesentlicher Fantasy-Aspekt enthalten. Allerdings stehen hier die "Warrior Cats" bei den "Kinder- und Jugendbüchern" und deshalb habe ich die "Seekers" letztendlich dort gepostet. Allerdings ist die Geschichte absolut nicht ausschliesslich etwas für Kinder (die Kinder sollten allerdings auch schon 10 Jahre sein, da die Geschichte oft sehr traurig und hart ist - wer z.B. die "Warrior Cats" kennt, der weiß, wie ich das meine). Erwachsene Tierfreunde und Abenteuergeschichten-Fans kommen ganz gewiss voll auf ihre Kosten.
Ich kann es kaum erwarten den zweiten Band "Am Großen Bärensee" zu lesen!
Ich war übrigens eine der allerersten, die Band 1 "Die Suche beginnt" lesen durfte, da ich eines der 100 Testexemplare beim Verlag gewonnen hatte (Ein dickes DANKE nochmal an den Verlag BELTZ & GELBERG) . Und seit ich das Buch durch habe, musste ich bis zum 18.02. meine Klappe halten *lach*, dabei wollte ich es euch allen doch unbedingt empfehlen.... naja jetzt DARF ICH ENDLICH
Hier übrigens die offizielle Seite der Bücher:
http://www.seekers-die-baeren.de/
Liebe Grüße,
Melanie