Cinema Asia - Der Asienfilm-Thread

  • Sonny Chiba wurden hierzulande vor allem durch seinen Auftritt in "Kill Bill" bekannt, allerdings hat Tarantino den japanischen Actionstar bereits in seinem Drehbuch "True Romance" gewürdigt. Christian Slater schaut dort die drei "Streetfighter"-Fime im Kino.


    Wo Bruce Lee noch anmutig und charismatisch, oder auch elegant, wirkt ist Sonny Chiba brutal und echt dreckig!!! Da werden zB. einem potentiellen Vergewaltiger tatsächlich die Eier abgerissen - Kompromisse kennt weder der "Streetfighter" noch der Regisseur.


    Diese Filme sind sicherlich nur für Fans des etwas härteren Martial-Arts-Films geeignet, für jene sind die drei Filme dieser Box allerdings sicher ein Genuß.


    Ich geb zu, ich steh drauf! :chen

  • Ich habe mir einmal Cold Fish zu Gemüte geführt und bin mal wieder beeindruckt von einem Film von Sion Sono.


    Der Film entwickelt sich wirklich ganz langsam und gemächlich, ohne dass man etwas Schlimmes ahnt, doch spätestens ab der Hälfte landet der Hauptdarsteller in einem Teufelskreis, aus dem er nicht mehr herauskommt. Teilweise wird es richtig brutal und das Ende lässt einen einfach nur total verstört zurück. Jemand hat diesen Film passend als "Feel-Bad TV" beschrieben.


    Für Leute mit starkem Magen durchaus sehenswert. Die schauspielerische Leistung ist ebenfalls sehr gut.

  • Es mutet schon mehr als schwarzhumorig an, wenn in der Inhaltsangabe zu Cold Fish etwas von Frauenfeindlichkeit, Schlägen und Vergewaltigung zu lesen ist und Amazon bei der Bestellung der DVD einen 10 Euro-Fashion-Gutschein dem Konto gutschreibt. Quasi als Wiedergutmachung für einen unzumutbaren Film :gruebel?

  • Der Film ist eine Gesellschaftssatire über Liebe und Abhängigkeit. Es geht um den langweiligen, bebrillten Geschäftsbesitzer Shamoto, der seine Frau und seine Tochter über alles liebt.
    Diese bringen ihm allerdings nur Verachtung entgegen.


    Murata dagegen besitzt ein viel größeres Geschäft und ist Menschen gegenüber - vorallem Frauen - skrupellos und brutal, wird dafür aber noch von ihnen respektiert und verehrt. Ob man das jetzt als Frauenfeindlich auffassen sollte? :gruebel

  • Hatten wir in diesem Thread bereits "The Lady" erwähnt?
    Der Film erzählt vom Schicksal der burmesischen Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, ihrem Kampf für die Freiheit ihres Volkes und der gleichzeitigen Trennung von ihrer Familie.


    Etwas zwiegespalten hat mich dieser prämierte Film doch zurückgelassen; die Bilder Burmas verhelfen diesem tragischen Kinohighlight zu einer Exotik, die zwar ein Gleichgewicht zu den politischen Gegebenheiten bildet, für meinen Geschmack aber von der eingentlichen Botschaft des Films und den erheblichen Einschränkungen der Protagonistin wie z.B. dem Hausarrest ablenkt.

  • Zitat

    und bin mal wieder beeindruckt von einem Film von Sion Sono.


    Hierauf falle ich nicht noch einmal rein!


    Love Exposure hat zwar zwei, drei gelungene Momente; aber verteilt auf 4 quälend lange Stunden voll pubertärer Anarchie? Eine Katastrophe von einem Film.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Die Berlinale hat begonnen und kein anderer als Won Kar-Wai ist Vorsitzender der Jury.
    Der Meister des asiatischen Kinos beschränkt sich bei dem diesjährigen Filmfestival nicht auf die Rolle eines Schatzhüters, sondern hat seinen jüngsten Film mitgebracht: Die Großmeister
    Der Film handelt vom Kampf zweier Kung-Fu-Meister in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts.
    Mit dabei sind Tony Leung (In the mood for love) und Zhang Ziyi (Die Geisha), die in diesem Streifen um Liebe und Ehre kämpfen dürfen.
    An Martial Arts Einlagen dürfte überdies nicht gespart worden sein.


    Wir dürfen gespannt sein, wann dieser Film des Großmeisters Wong Kar-Wai in die deutschen Kinos kommt.

  • Der Goldene Bär 2014 geht nach China :


    Black Coal (Bai Ri Yan Huo)


    Außerdem:


    Preis für die beste Kamera ging in diesem Jahr ebenfalls an China: Jian Zeng erhielt den Preis für seine Bilder zu dem Drama "Tui Na" (Blinde Massage).



    Den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt die 23-jährige Japanerin Haru Kuroki für ihre Rolle eines Dienstmädchens in "Chiisai Ouchi" (Das kleine Haus) von Yoji Yamada.

  • Triple Cross


    Regie:Ackyl Anwary


    Filme aus Indonesien sind selten, daher habe ich mir diesen Film von 1991 noch einmal angesehen.
    Es handelt sich um einen sehr actionlastigen Film, viel Geballer und Verfolgungsjagden, teilweise äußerst brutal.
    Die Härte und Kälte des Films machen aber auch seine besondere Atmosphäre aus, dennoch wohl eher etwas nur für Fans.

  • Einer der besonderen asiatischen Filme, die ich gesehen habe, ist Beautiful Boxer. Sehr exotisch, emotional, aussergewöhnlich, aber auch witzig. Das beste: Er basiert auf einer wahren Geschichte.


    Der kleine Nong Toom wächst in einer Provinz Thailands auf. Der Junge ist anders als seine Spielkameraden. Schon früh hat er einen großen Traum, er möchte ein richtiges Mädchen sein. Per Zufall gerät er in einen Kickboxkampf, den er prompt gewinnt. Der Junge erkennt, dass er mit dem Sport nicht nur der Armut seiner Familie entkommen, sondern auch seinen Traum einer Geschlechtsumwandlung erfüllen kann. Nong Toom wird Kickboxer und begibt sich damit in eine Gesellschaft, die seinem Wesen nicht unähnlicher sein könnte. Trotz aller Widrigkeiten kämpft er sich in einer der härtesten Kampfsportarten der Welt zum gefeierten Muay Thai-Champion hoch. Zwischen harten Kickboxkämpfen und leisen emotionalen Momenten erzählt Regisseur Ekachai Uekrongtham die Geschichte eines Jungen, der im wahrsten Sinne des Wortes darum kämpfen muss, eine Frau sein zu können. Mehrfach preisgekrönt, u.a. auf dem San Sebastian International Film Festival (GEHITUR AWARD)!

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tark ()

  • Kurzbeschreibung:
    Murakawa ist ein perfekter Yakuza: bösartig und zu jeder Schandtat fähig. Nur hat Murakawa in letzter Zeit keine so rechte Freude mehr an seinem Beruf. So Boß Kitajima und dessen rechte Hand Takahashi müssen ihn regelrecht dazu verdonnern, mit einigen seiner Gefolgsleute nach Okinawa zu fahren, um dort einer befreundeten Yakuza-Familie in einer Fehde beizustehen. Kaum sind sie dort angekommen, versucht man auch schon, sie umzubringen: Zuerst sterben zwei Gefolgsleute Murakawas bei einem Bombenanschlag, dann geraten die restlichen Mitglieder der Guppe in eine Schießerei. Sie beschließen unterzutauchen. Yakuza-Urlaub am Strand: Sie machen Blödsinn und vergnügen sich mit bizarren Spielen, Murakawa lernt die hübsche Miyuki kennen. Alles könnte gut sein. Dann jedoch erfährt Murakawa, dass der gesamte Okinawa-Auflug allein dem Zweck diente, ihn und seine Gefolgsleute auszuschalten: Er steht Kitajima und Takahashi im Weg. Murakawa bewaffnet sich ein letztes Mal.


    Mein Eindruck:
    Ich wollte mal wieder einen japanischen Film sehen und habe in die Kiste “schon älter, aber bewährt“ gegriffen: Sonatine von 1993.
    Regisseur Takeshi Kitano ist auch der Hauptdarsteller. Eine gute Kombination.


    Der Film gilt zu Recht als Meisterwerk, jedenfalls fast. Und es ist nicht nur Beat Takeshi als Type, der den Film prägt. Es ist auch die wirklich gute Filmgestaltung, eine ruhige Kamera, reichlich Lakonie (die dem westlichen Kino längst verloren gegangen ist) und eine innere Härte.


    Die deutsche DVD würde ich nicht gerade loben: Synchronisation eintönig, Ton schlecht, Bildqualität Mittelmass.

  • Härter als Granit - Wang Yu


    Darsteller: Jimmy Wang Yu, Chen Sing, Kou Shiou, Kou Shiou Chaung
    Regie: Yuen Fung
    Hongkong 1973


    OT: Seung Lung Chut Hoi
    Englischer Titel: The Two Cavaliers


    Kurzbeschreibung:
    Die Gangsterchefin 'Rote Rose' und ihre skrupellose Bande beuten bei ihren Raubzügen sämtliche Landstriche aus und töten jeden der sie dabei aufhält. Während eines Überfalls auf einen Transporter kommt beim brutalen Kampf eine Gruppe Wachmänner ums Leben. Lung Hao (Kou Shiuo Chaung), Chef der Wachgesellschaft, schwört Rache für seine getöteten Männer! Auf der Suche nach der Untergrundorganisation trifft er auf zwei führende Köpfe der Verbrecherbande. Blind vor Wut greift er die beiden Männer an. Doch Lung hat keine Chance und wird fast getötet. Wang Yu, der zufällig den Kampf beobachtet, hilft dem verzweifelten Wachmeister. Eine Heldentat, die ihm später zum Verhängnis werden soll ...!



    Mein Eindruck:


    Eastern aus den Siebzigern, der sich teilweise am klassischen Hollywood-Film orientiert.


    Interessant, dass der meist sympathisch angelegte Jimmy Wang Yu hier einen Antihelden spielt. Eigentlich ist er selbst ein Gangster, der jedoch nur andere Gauner bestiehlt, doch er unterstützt auch den verletzten Lung Hao, dessen Vater ermordet wurde und der nun auf Rache sinnt.
    Während der ehrliche Lung Hao mit großer Besessenheit und Brutalität vorgeht, ist Wang Yu immer der Coole. Dann verliebt sich Wang Yu in die skrupellose rote Rose, die diese Gefühle tatsächlich erwidert. Ihm zuliebe will sie ihre kriminelle Vergangenheit aufgeben. Doch Lung Hao sinnt auf tödliche Rache.


    Im Endfight weiß der Zuschauer nicht, auf wessen Seite er stehen soll, da sich die Eigenschaften der positiven und negativen Charaktere inzwischen vermischt haben, Das ist die Stärke des Films, der ansonsten routiniert gemacht ist.


    Leider ist die Bildqualität sehr schwach Das gibt Punktabzüge, doch für altmodische Fans dieses Genres dürfte das kein Hindernisgrund sein, den Film zu sehen. Ich jedenfalls habe es nicht bereut!




    PS: lange habe ich überlegt, ob es Angela Mao war, die die rote Rose spielt, doch ich bin nicht sicher.

  • Und wieder ein neuer Film von Sion Sono. Mit diesem hatte ich aber so meine Schwierigkeiten.


    Es geht um die Schulkinder Sumida und Keiko, deren Eltern hoffen, dass Sie sterben werden. Zwischen beiden entwickelt sich lansam eine tiefe Zuneigung und Liebe, obwohl Sumida anfangs sehr genervt von Keikos anhänglicher Art und ihrer Schwärmerei ist.


    Außerdem wird der Tsunami thematisiert, das Japan vor einigen Jahren schwer getroffen hat. Nicht aufgeben, egal wie schlimm die Lage auch ist, ist deswegen der Slogan des Streifens.


    Sumida, der eigentlich nur den Bootsverleih seiner Eltern weiterführen will, und ansonsten keine weitergehenden Ziele im Leben hat, muss einen Schicksalsschlag nach dem anderen hinnehmen. Sein sehr kompliziertes Verhältnis zu seinen Eltern wird ihm dabei zum Verhängnis. Er fällt in ein tiefes Loch, verliert jede Hoffnung und ist zu allem entschlossen. Nur Keiko ist in der Lage, ihn auf den rechten Pfad zurückzuholen.


    Nach der emotionalen Endszene wusste ich wirklich nicht, was ich von diesem Film halten soll. Er ist sehr wirr, man weiß nicht so recht, wie alles genau zusammenhängt und was der Film dem Zuschauer sagen will. Es dauert eine Weile, bis man wirklich versteht, was man gesehen hat. Nach dem 3. Anschauen finde ich den Film doch recht gelungen, wobei mir die anderen Filme von Sono jedoch eher zusagen.

  • Rent-a-cat


    OT: Rentaneko


    Regie und Drehbuch: Naoko Ogigami


    DARSTELLER
    Mikako Ichikawa
    Reiko Kusamura
    Ken Mitsuishi
    Maho Yamada
    Kei Tanaka


    Kurzbeschreibung:
    Sayoko verleiht Katzen. Täglich spaziert sie mit den Tieren im Bollerwagen am Flussufer entlang, über dem Kopf einen Sonnenschirm gegen die Hitze, an den Lippen ein Megafon: „Katzen zu vermieten! Sind Sie einsam? Mieten Sie eine Katze!“ „Wunderbar“, meint eine Seniorin, „denn wenn ich mir in meinem Alter noch eine kaufen würde, überlebte sie mich bestimmt“ … „Gern“, sagt ein Familienvater, „denn der Katze macht es nichts, dass ich nach altem Mann rieche“ … „Oh ja“, freut sich eine Autoverleih-Angestellte, „denn ich bin so alleine“ … Sayokos Katzenvermietung hilft den Einsamen, die Leere im Herzen auszufüllen. Doch auch Sayoko ist einsam: Seit ihre Großmutter gestorben ist, lebt sie mit den Katzen in einer zugewachsenen Großstadtidylle und hört – außer dem Miauen ihrer Mitbewohner – nur noch die Beleidigungen einer merkwürdigen Nachbarin. Als ein junger Mann aus Sayokos Vergangenheit auftaucht und sie bis nach Hause verfolgt, scheint Sayokos Leben aus den Fugen zu geraten …


    Mein Eindruck:
    Rent-a-cat ist ein japanischer Film (mit englischen Untertiteln) um eine junge Frau, die einen Katzenverleih an einsame Kunden betreibt.


    Vorweg: Das ist wirklich kein Film für Katzenhasser, jedenfalls nicht, wenn man einer bleiben will.


    Bevor sie eine Katze verleiht, überprüft sie aber ihre Kunden. Haben sie einen geeigneten Wohnort für Katzen, gehen sie liebevoll mit ihnen um?
    Dabei erfährt man vom Leben dieser Leute. Und vom Thema des Filmes, der Einsamkeit!


    Ein ruhiger und gefühlvoller Film, der 2012 auf der Berlinale lief, von der japanischen Regisseurin Naoko Ogigami, deren Film Megane mir schon so gefiel.