Cinema Asia - Der Asienfilm-Thread

  • Da ich selbst ein großer Freund des aiatischen Kinos bin, starte ich hier mal einen Asienfilm-Thread. Ich werde nach und nach, wie ich Lust und Zeit habe, einige meiner Favoriten aus Fernost vorstellen.


    Über rege Beteiligung in jedweder Form bin ich natürlich nicht böse. ;-)


    Als erstes möchte ich Euch einen chinesischen Film ans Herz legen:
    "Heimweg - The Road Home" von Regisseur Zhang Yimou.


    Die Rahmenhandlung in Kürze:
    Der Sohn kehrt anläßlich des Todes seines Vaters ins Heimatdorf zurück, wo seine Mutter immer noch lebt. Sie besteht darauf, dass der Leichnam ihres Mannes - einer alten Tradition folgend - vom Krankenhaus ins Dorf zurückgetragen (!) wird, bevor man ihn dort schließlich beerdigt. Der Sohn ist von dem Wunsch zunächst nicht sehr begeistert und versucht, seine Mutter davon abzubringen, unter anderem, da dies auch ein organisatorisches Problem darstellen würde.
    Es beginnt dann eine sehr lange Rückblende, die das Kennenlernen und die Liebesgeschichte der Eltern erzählt. Sie ist der Kern des Films und hieraus ergibt sich letztlich auch, warum es für die Mutter so ungemein wichtig ist, dass ihr verstorbener Mann - die Liebe ihres Lebens - noch einmal diesen bestimmten Weg "geht" ...


    Mehr möchte ich zur Geschichte auch nicht verraten. Wer es gerne ausführlicher hätte, dem seien die sehr gute Rezension auf Filmszene.de oder die zahlreichen Besprechungen bei amazon empfohlen.


    Für mich ist Zhang Yimou mit "Heimweg" ein echtes Meisterwerk gelungen. Ein sehr anrührender und ergreifender Film, der eine einfache, aber elementare Geschichte erzählt. Er ist wunderschön fotografiert (Cinemascope!), hat großartige Darsteller - allen voran die berückende Zhang Ziyi, die die Rolle der jungen Mutter in der Rückblende spielt - und tolle Filmmusik. Was will man mehr?!


    Ich empfehle übrigens, sich den Film im chinesischen Original mit deutschen Untertiteln anzusehen - lohnt sich!


    Obwohl "Heimweg" u.a. den Silbernen Bären (im Jahr 2000) gewonnen hat, ist er hierzulande immer noch relativ unbekannt. Sehr schade! Aber das wird sich ja nun grundlegend ändern ... :chen


    "Heimweg" bei amazon

  • Hallo Prof.,


    ein Thread zum Asienfilm hat hier im Forum tatsächlich noch gefehlt.
    Schön, dass Du einen Einstieg abseits von Jackie Chan und Bollywood gewählt hast.
    Ein paar Filmkritiken zu überwiegend japanischen Filmen habe ich bereits in der Vergangenheit eingestellt, die wir an dieser Stelle sammeln können.


    In the mood for love


    Still walking


    Naokos Lächeln

  • Der ist zwar schon ein bisschen älter, aber dieser Film hat sich nachhaltig positiv in meinem Gedächtnis verankert:


    Japan in den 30er Jahren. Die neunjährige Chiyo wird von ihrem Vater an ein Geisha-Haus in Kyoto verkauft. Dort durchläuft das kleine Mädchen die strenge Ausbildung zur Geisha. Sehr zum Missfallen der obersten und erfolgreichsten Schülerin des Hauses, Hatsumomo, die in der hübschen Chiyo ihre schärfste Konkurrentin sieht und ihr das Leben zur Hölle macht. Aus Chiyo wird schließlich Sayuri, die fortan den Reichen dient. So eröffnet sich dem Mädchen vom Lande eine Welt voller Privilegien, aber auch voller Neid und Intrigen.


    Malerische Bilder, träumerische Musik aus der Feder von John Williams und preisgekrönte Kostüme. Oscarpreisträger Rob Marshalls ("Chicago") zauberhafte Verfilmung des Bestsellers von Arthur Golden besticht besonders durch seine Bildgewalt. Künstlerische Aufnahmen und hochkarätige Fernost-Stars wie Zhang Ziyi und Michelle Yeoh schmücken diese tragische Geschichte, die einen Einblick in eine fremde Kultur gestattet. Ein kleines Meisterwerk, ausgezeichnet mit drei Academy Awards - echte Luxus-Optik für Schöngeister.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich finde "Shaolin Girl" gut :-].



    LG :wave Feuerherz





    Kurzbeschreibung
    Dreitausend Tage studierte Rin in China die hohe Kunst des Shaolin Kung Fu, bevor sie nun in die Heimat zurück kehrt und feststellen muss, dass es eine wahrnehmbare Kung-Fu-Tradition in ihrer Familie nicht mehr gibt. Stattdessen sind alle peinlichst bemüht, jede Form der Kampfsportausübung zu unterdrücken. Rin fügt sich notgedrungen und tritt dem Lacresse-Team bei, in der heimlichen Absicht, alle ihre Kameradinnen bei dieser Mischung aus Hand- und Federball für chinesisches Kung Fu zu begeistern. Das führt zu Ärger.

  • Filme aus Asien sehe ich mir selten an, weil ich die gesamte Filmsprache sehr fremdartig finde und mir der Zugang schwer fällt.
    Was mcih beeindruckt hat, war Wong kar Wais 'Chungking Express'. Das umso mehr, weil ich vor Jahren einen Trailer gesehen hatet und den nur doof fand. Eines Tage shat mich jemand den Film so dringend ans Herz gelegt, daß ich nachgegeben habe. Und ein Juwel endteckt.



    In einem Schnellimbiss in Hongkong trifft der Polizist Nr. 223, der gerade von seiner Freundin verlassen wurde auf den Polizisten Nr. 663, den kürzlich das gleiche Schicksal ereilt hat. 223 verliebt sich ausgerechnet in eine Drogendealerin, die auf der Flucht vor ihren Auftraggebern ist. 663 ist Objekt der Begierde einer jungen Frau, die im Imbiss arbeitet. Doch er ahnt nicht einmal, dass sie die mysterisöe Fremde ist, die in seiner Abwesenheit seine Wohnung erkundet...

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Ohgottohgottohgott - wo soll ich denn da anfangen. :gruebel


    Am besten ganz vorn. Beyond Hypothermia war zusammen mit dem von Magali schon genannten Chungking Express der Film, der mir die Augen für das asiatische Kino geöffnet hat.


    Amazon schreibt darüber:
    Als namenlose Berufskillerin durchstreift eine junge Frau die Straßenschluchten Hongkongs. Ihre Aufträge, die sie prompt und ohne jede Gefühlsregung erledigt, erhält sie von ihrer Pflegemutter, die sie einst aus den Kriegswirren von Kambodscha rettete. Nun aber greifen zwei Männer in ihr Leben ein: ein einsamer Ex-Gangster, der sein Dasein als Suppenverkäufer fristet, entbrennt in Liebe zu der schönen Unbekannten und ein eleganter Profikiller aus Korea reist an, um ihrem Treiben ein für allemal ein Ende zu bereiten.


    Der Titel "Beyond Hypothermia", übersetzt etwa "Jenseits des Gefrierpunkts", umschreibt treffend nicht nur die Atmosphäre des Films, sondern ebenso die Seelenlage der schönen Heldin, die den erfahrenen Genrekunden an Luc Bessons spröde Killerin "Nikita" erinnern wird. Mit jenem Meilenstein des Thrillerkinos darf sich dieser perfekt arrangierte und virtuos inszenierte Todestanz denn auch durchaus messen. Actionfans werden dieses unterkühlte Kronjuwel zu schätzen wissen.


    Weitere Tipps im Laufe der nächsten Tage, ich muss jetzt zur Arbeit. :wave


    Edith hat keine Ahnung, wrum der Link nicht richtig funzt. Muss ich noch etwas anderes als die ASIN Nummer angeben, oder ist das sowieso ganz falsch???

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von harimau ()

  • Ich habe den hier zwar erst einmal gesehen, weil er doch sehr heftig war und an die Nieren ging, aber unter den mir bekannten Kriegsfilmen ist er sicher einer der besten. Die Geschichte zweier südkoreanischer Brüder im Koreakrieg, wobei es natürlich einen auf die andere Seite verschlägt.
    .

  • Zählen zu Asia-Filmen nicht auch Bollywood-Filme?


    In diesem Segment ist bei mir praktisch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Ich bin mal gespannt, was hier noch alles kommt. Besonders interessieren würden mich chinesische/japanische Filme der 1930er und 1960er.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Besonders interessieren würden mich chinesische/japanische Filme der 1930er und 1960er.


    Dann wären vielleicht Filme von Ozu Yasujiro was für dich.
    Zum Beispiel: Später Frühling


    Zitat

    Professor Shukichi Somiya gelangt nahe seines 60. Lebensjahres zu der Auffassung, dass seine Tochter Noriko nun bereit dafür sei, von ihm in die Ehe entlassen zu werden. Als diese sich aber weigert, weil sie denkt, dass nach ihrem Gehen der verwitwete Vater niemanden mehr habe, der sich um ihn kümmert, erfindet Somiya eine kleine Geschichte, die besagt, dass er bald heiraten werde.

  • Ein faszinierender, noch ganz neuer Film ist Highway aus Nepal.


    Regie: Deepak Rauniyar
    Drehbuch: Abinash Bikram Shah
    Darsteller: Dayahang Rai, Asha Maya Magrati


    Es dreht sich um einen Bus, der durch die Berge Richtung Kathmandu fährt und dabei Pannen und Staus durchmachen muss.
    Es werden sowohl die Geschichten einiger Passagiere erzählt als auch die von ihren Angehörigen und Freunden außerhalb des Busses. Manches ist komisch, manches dramatisch. Diese verschachtelte Erzählweise gibt dem Film bei allen Episodenhaften doch eine Geschlossenheit.


    Text von der Berlinale:

    Zitat

    Highway handelt von einer Busfahrt aus dem osten Nepals in die Hauptstadt Kathmandu. Auf dem Weg dorthin wird der Bus von Protesten aufgehalten. Während der Zeit des Wartens auf die Weiterfahrt erzählt Regisseur Deepak Rauniyar die persönlichen Geschichten von fünf Passagieren und dem Grund ihrer Reise.