Smart Magic - Christoph Hardebusch

  • KLAPPENTEXT:


    Tom ist fünfzehn, lebt in Berlin und hat nicht gerade das, was man eine schöne Kindheit nennt. Er wächst bei einer Pflegefamilie auf, die viele Waisenkinder bei sich aufgenommen hat – doch von ihren Pflegeeltern werden sie nur für Diebstähle und Betrügereien ausgenutzt. Sein einziger Freund ist sein älterer Leidensgenosse Alex, der für ihn wie ein Bruder ist und ihm schon ein paarmal aus der Patsche geholfen hat.


    Schon bald beginnt sich allerdings Toms trostloses Leben stark zu verändern. Immer öfter erlebt er Dinge, die er sich nicht erklären kann. Als ihm mitten in Berlin auch noch ein kluger Rabe begegnet, der ihm weise Ratschläge zu geben versucht, fängt Tom an zu begreifen, dass er anders ist. Auf der Suche nach Spuren seiner Herkunft folgt er dem Raben schließlich zu einem geheimnisvollen Portal – das Tom in eine fantastische neue Welt voller Magie führt …


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Heyne)


    Christoph Hardebusch, geboren 1974 in Lüdenscheid, studierte Anglistik und Medienwissenschaft in Marburg und arbeitete anschließend als Texter bei einer Werbeagentur. Sein großes Interesse an Fantasy und Geschichte führte ihn schließlich zum Schreiben. Seit dem großen Erfolg seiner Troll-Romane – »Die Trolle« wurden 2007 mit dem Deutschen Phantastik-Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet - und der Sturmwelten-Saga ist er als freischaffender Autor tätig. Er lebt und arbeitet in Speyer.


    EIGENE MEINUNG:


    Es gibt 5 Worte, die „Smart Magic“ beschreiben: Spannung pur!! Pageturner!! Absolut Lesenswert!!


    Tom und Alex, - zwei Waisenkinder - , leben in einer Pflegefamilie, in der sie es nicht leicht haben. Stehlen, Prügeleien und Schläge vom Pflegevater stehen auf der Tagesordnung. Obwohl sie eigentlich noch Kinder sind, bekommen sie schon die volle Härte des Lebens zu spüren. Besonders übel wird es, als Tom eine geheimnisvolle Münze findet. Der bösartige Alte wittert ein Geld trächtiges Geschäft und will sie deshalb für sich haben. Er bezichtigt Tom des Diebstahls und nimmt sie ihm ab. Das kann Tom nicht auf sich sitzen lassen, denn irgendwie fühlt er sich mit der Münze verbunden. Scheinbar scheint sie ihn an zu locken. Er fühlt sich fast schon ein bisschen verrückt, denn außer den Lockrufen der Münze vernimmt er auch eine Stimme, die seinen Namen zu rufen scheint. Als dann auch noch ein Rabe auftaucht, der mit ihm redet, ist es um ihn geschehen. Irgend etwas stimmt hier nicht. Mit der Münze in der Tasche macht er sich auf den Weg, nicht nur die seltsamen Dinge, die in letzter Zeit geschehen aufzudecken, sondern auch auf die Suche nach seiner Herkunft. Und landet in einer völlig fremden Welt …


    Zeitgleich erfährt der Leser etwas aus dem Leben der jungen Matani, einem klugen und sehr kämpferischen Mädchen, das einem Reitervolk in der Steppe angehört. Täglich streift sie mit ihrem Seelentier, einer jungen Füchsin, durch die Gegend, übt sich im Bogenschießen, reiten und jagen. Bis sie eines Tages auf die Krieger der Magatai trifft, von ihnen gefangen wird und dem Tod plötzlich sehr nahe steht …


    Vor vielen Jahren habe ich, während meines ersten High-Fantasy Hypes, Christoph Hardebuschs „Die Trolle“ gelesen. Ich weiß nicht mehr so ganz viel von der Geschichte (ist echt schon lange her und mein Gehirn gleicht einem Sieb), bin mir jetzt aber absolut sicher, dass ich das Buch unbedingt noch mal lesen muss. So begeistert bin ich von Hardebuschs Schreibe. Ich habe „Smart Magic“ nicht gelesen, ich war mittendrin!! Authentische Sprache und ein wundervolles Ambiente irgendwo zwischen „Oliver Twist“ und „Das Flüstern der Nacht“ (anstelle von Dämonen gibt es allerdings fiese schwarze Reiter, die, bei genauer Überlegung, aber schon etwas dämonenhaftes an sich haben) runden die wirklich spannende Geschichte zu einem wahren Pageturner ab.


    „Wir haben kein Land, Matani. Wir sind ein Volk ohne Land. Wir sind keine Kinder der Erde, wir sind Kinder des Himmels. Wir sind wie der Himmel. Wenn sie kommen, dann gehen wir.“ (S.37)


    Auf der Basis alter Sagen, dem mongolischen Reitervolk, den Legenden der Indianer und deren Verbundenheit zur Natur, kreiert Christoph Hardebusch einen Jugendroman, den ich eigentlich unter dem Begriff „High Fantasy“ einordnen würde. Noch nie habe ich ein Jugendbuch gelesen, das sich in dieses (eins meiner liebsten) Genre stecken lässt, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Christoph Hardebusch wird sich dort heimisch fühlen, denn auch „Smart Magic“´s Vorgänger, die Trollromane und die „Sturmwelten“ - Reihe sind dort angesiedelt. Dennoch ist es ihm ohne Probleme, ohne aufgesetzt zu wirken gelungen, dies in ein Jugendbuch zu transportieren, das ohne Probleme auch erwachsene Leser gut zu unterhalten weiß.


    Seine Figuren sind facettenreich kreiert: von der kämpferischen und klugen Matani, über den herzensguten Helden Tom, den mutigen, aber etwas linken Alex, Seelentiere, einen Höhlentroll bis hin zu den fast dämonischen und machtgierigen Magatai. Voller Begeisterung habe ich diese Charaktere kennen gelernt, mit ihnen gekämpft, um das ein oder andere Leben gefiebert und versucht Geheimnisse auf zu decken.


    FAZIT:


    „Smart Magic“ steckt voller Magie, Spannung, Abenteuern und kriegerischen Kampfszenen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe es innerhalb kürzester Zeit verschlungen und kann gar nicht abwarten, bis die Geschichte um Tom, Matani und die Magatai endlich weiter geht. Eine echte Leseempfehlung für alle, die Magie und High Fantasy mögen und die ab und an gern einmal in ein Buch hineingerissen werden.


    WEITERE BÜCHER DES AUTORS:


    » Der Zorn der Trolle
    » Die Schlacht der Trolle
    » Die Trolle
    » Die Werwölfe
    » Justifiers - Missing in Action
    » Smart Magic
    » Sturmwelten
    » Sturmwelten - Jenseits der Drachenküste
    » Sturmwelten - Unter schwarzen Segeln

  • Tom ist fünfzehn, lebt in Berlin und hat nicht gerade das, was man eine schöne Kindheit nennt. Er wächst bei einer Pflegefamilie auf, die viele Waisenkinder bei sich aufgenommen hat – doch von ihren Pflegeeltern werden sie nur für Diebstähle und Betrügereien ausgenutzt. Sein einziger Freund ist sein älterer Leidensgenosse Alex, der für ihn wie ein Bruder ist und ihm schon ein paarmal aus der Patsche geholfen hat.
    Schon bald beginnt sich allerdings Toms trostloses Leben stark zu verändern. Immer öfter erlebt er Dinge, die er sich nicht erklären kann. Als ihm mitten in Berlin auch noch ein kluger Rabe begegnet, der ihm weise Ratschläge zu geben versucht, fängt Tom an zu begreifen, dass er anders ist. Auf der Suche nach Spuren seiner Herkunft folgt er dem Raben schließlich zu einem geheimnisvollen Portal – das Tom in eine fantastische neue Welt voller Magie führt …


    Ein spannendes Jugendbuch des Fantasyautors Christoph Hardebusch. Der Leser taucht nach ein paar Seiten in eine phantastische Welt ein und bestreitet mit Tom ein spannendes Abenteuer, welches vom Autor sehr interessant und anders ausgearbeitet wurde. Die verschiedenen Themen, zum Einen das harte Leben in Berlin, zum Anderen die phantastische Welt, wurden vom Autor sehr überzeugend beschrieben, sodass eine große Authentizität gegeben ist. Die verschiedenen Figuren wurden mit präziser Genauigkeit und großer Fantasie erarbeitet und erscheinen glaubhaft. Das große Finale am Ende besticht durch eine bildgewaltige Schlacht, die weder zu kurz, noch zu lang abgehandelt wurde. Christoph Hardebusch ist es gelungen, ein Jugendbuch zu verfassen, das zu überzeugen weiß.


    Durch grundverschiedene Charaktere ist eine sehr realistische Figurenkonstellation entstanden, die mit verschiedenen Wesen und Ideen aufwartet. Allen voran Tom wurde vom Autor sehr überzeugend ausgearbeitet, da seine Charakterzüge seinem Hintergrund entsprechen und er sich stets weiterentwickelt. Sein Leben in Berlin, dass ebenso authentisch wie erschreckend beschrieben wurde, zeigt ein aktuelles Thema im Bezug auf Pflegekinder.


    Sprachlich ist diese Geschichte sehr bildgewaltig und phantastisch. Durch die flüssige und rasante Erzählweise ist ein echter Pageturner entstanden, der zwar am Anfang etwas langatmig daherkommt, aber danach Seite um Seite mit Spannung und Erzählkunst aufwartet.


    Das Cover passt zwar zur Geschichte, macht aber eher den Eindruck ein Buch für die männliche Fraktion zu sein, obwohl diese spannende Geschichte für beide Geschlechter gleichermaßen lesenswert ist.

  • Inhalt:


    Der fünfzehnjährige Tom lebt in Berlin gemeinsam mit einigen anderen Jugendlichen bei Pflegeeltern. Doch sein Pflegevater ist alles andere als liebevoll: Tom muss ihm jeden Abend Geld vorlegen, an das er nur durch Diebstahl heran kommt. Mehr als ein Mal wurde Tom dadurch in Situationen gebracht, aus denen er nur mit Hilfe seines älteren „Bruders“ Alex herausgekommen ist.
    Als Tom eines Tages von einem Raben angesprochen wird, meint er erst zu träumen. Doch dann macht er sich auf die Suche nach seinem Schicksal.


    „Erschrocken wirbelte Tom herum. Im Nebel zwischen den Bäumen glaubte er eine Gestalt zu sehen, war sich dessen aber nicht sicher. Bis die Stimme wieder sprach:
    „Tom!“
    „Hallo? Wer… Wer bist du?“, brachte Tom gerade so heraus. Sein Herz raste, und er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Er war allein in diesem Wald, die nächsten Menschen, die ihm helfen könnten, waren vermutlich weit weg, und mit einem Mal wurde ihm ganz mulmig zumute.
    „Ich habe dir unsere Münze gegeben, Tom. Du brauchst noch die eure.“ (S. 82)


    Matani lebt in einer anderen Welt, in einer magischen Welt. Doch ihr Volk wird von den Fremden bedroht, die sie mittels Magie und Streitkräfte immer weiter in die Steppe zurücktreiben, so dass Matanis Volk nichts anderes bleibt als zu fliehen.


    Meine Meinung:


    Wie beschreibe ich ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut begeistert hat? Mir fehlen hier ein wenig die Worte.


    Ich glaube, was mich an diesem Buch an meisten fasziniert, ist der Sog, den die Geschichte und der Schreibstil auf mich ausgeübt haben. Ohne die Gründe näher benennen zu können, haben mich Charaktere und Story auf unvergleichliche Weise in ihren Bann gezogen.


    Mit Tom und Matani hat der Autor interessante und so unterschiedliche Charaktere geschaffen. Und auch Toms Geschwister in Berlin habe ich schnell in mein Herz geschlossen.
    Insbesondere Alex ist eine faszinierende Figur, denn mit seinem guten Herzen, aber auch seiner Selbstüberzeugung und unterschwelligen Aggression ist er nicht gleich eindeutig einzuordnen.


    Ich liebe Bücher, in denen Magie vorkommt. Und so gefällt mir natürlich auch „Smart Magic“ außerordentlich gut. Insbesondere weil sich die Magie, die es in Matanis Welt gibt, dem Leser nicht direkt aufdrängt. Sie ist zunächst nur nebenher als stiller Begleiter der Handlung vorhanden. Erst später offenbart sich dem Leser das wahre Ausmaß.


    Christoph Hardebusch ist es meiner Meinung nach gelungen, eine Lücke in der Jugendliteratur zu schließen. Denn mit „Smart Magic“ hat er einen Jugendfanatsy-Roman verfasst, der – weit entfernt von Vampiren, Werwölfen und Dämonenjäger – eher in die Sparte der epischen Fantasy einzuordnen ist. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Hardebusch unter anderem die bekannte Fantasy-Reihe „Die Trolle“ verfasste, die eindeutig für Erwachsene geschrieben wurde.


    So wird „Smart Magic“ vermutlich sowohl Jugendliche, als auch die älteren Hardebusch-Fans begeistern: ein Fantasy-All-Ager ganz nach meinem Geschmack.


    Das Buch hat nur einen Nachteil: es ist viel zu schnell vorbei. Das Ende schreit förmlich nach einer Fortsetzung, auf die ich sehnsüchtig warte, seit ich das Buch zugeklappt habe.


    „Smart Magic“ ist ein äußerst kurzweiliger Fantasyroman für jugendliche Leser, aber auch für Erwachsene. Hardebusch hält die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich hoch und hat mich dazu gebracht, das Buch innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen. Ich möchte mehr davon! 10 von 10 Sternen! Ein wahres Fantasy-Highlight!