Wirklich vergessen? Autorinnen und Autoren von denen niemand mehr spricht.....

  • Zitat

    Original von rienchen


    Tatsächlich? :wow Was genau fandest Du blöd, die Handlung? Na ja, da kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber ihre Sprache hat mich unglaublich mitgerissen. So reduziert ungeschönt auf den Punkt gebracht. So untypisch für eine Frau. Finde ich immer noch bewundernswert, habe es gestern nochmal rausgekramt.


    Durch die zeitliche Distanz fällt es mir schwer, diese Frage zu beantworten. Geblieben ist nicht viel mehr als ein negativer Gesamteindruck. Da ich es aber auch noch im Regal stehen habe, werde ich bei Gelegenheit hineinschauen und mich dann bei dir melden. :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Wenn ich bei Gelegenheit Lust habe, mein Krimiregal endlich aufzuräumen, werde ich ganz sicher auch noch über einige Schätzchen stolpern. Als ich anfing, mir selber so vor grob 20 Jahren eigene Bücher zu kaufen, gab es zwei sehr nette Verlage. Der eine verlegte alte Krimiautoren, über den anderen habe ich Mittelalterkrimis lieben gelernt.

    Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.
    Antoine de Saint-Exupéry 'Der kleine Prinz'

  • Audrey Erskine Lindop


    Unsere Stadtbücherei hatte (in den 1980ern) einige ihrer Bücher, "An die Laterne" (1963) habe ich mehrfach gelesen, weil ich es so großartig fand und auch einige der Krimis von Audrey Erskine Lindop.


    "The Singer not the Song" (1953), der deutsche Titel ist wohl "Sommer der Verfluchten" (1961), wurde Anfang der 1960er auch verfilmt. Das habe ich damals nicht gelesen, und da "The Singer not the Song" als Reprint zu haben ist, habe ich es mir gerade bestellt ... Ich bin ja kein Fan von gebrauchten Büchern, aber "An die Laterne" würde ich wirklich gerne nochmal lesen ... :gruebel



    An die Laterne (Alternativtitel: Der Gaukler)


    Hauptperson und Erzähler ist der Schauspieler Roberts, geboren in Frankreich, aufgewachsen in England, nun wieder in Frankreich und in Paris von gleich zwei Parteien der Revolution angeklagt, allerdings von beiden und jeweil wieder zwei anderen Namen. Rückblickend erfährt nun der Leser, wie er in diese etwas ... ungewöhnliche Situation kommen konnte. In England hat er als Schauspieler und Hochstapler zusammen mit seinem Mentor und Ausbilder unglücklicherweise den Vorschlag einer Dame angenommen, einen Grafen zu spielen. Woraufhin die Dame sich in besagten Grafen(bzw den Schauspieler darunter) verliebt und diesen zu einer Heirat zwingen will. Um in Paris von dieser nicht direkt gefunden zu werden, gibt er sich als Engländer (unter dessen Namen er ebenfalls angeklagt wird) aus. Da die Frau ihn aber dann doch findet, ist er gleichzeitig gezwungen, seine Rolle als Graf beizubehalten. Dies ist nur ganz grob die Geschichte, welche es gerade durch dieses verwirrende Versteckspiel schafft, das Buch bei Tempo zu halten. Was aber das ganze so lebendig erhält, ist vor allem die Schilderung der einzelnen Personen, angefangen von Manager Smith, dem 'Ausbilder' zum Schauspieler und Trickbetrüger bis hin zu Puce, einem Straßenmädchen, welches Roberts immer wieder versucht, von ihrer Liebe zu ihm zu überzeugen und dabei alles falsch macht, was man nur falsch machen kann.



    .

  • Shiiiit!
    Herzschuß.


    :geist



    :rotekarte


    Von Erskine habe ich noch nie gehört. Das MUSS ich haben.


    IchhabekeineZeitzumLesenIchhabekeinGeldIchhabekeineZeitzumLesenIchhabekleinGeldIchhabekeineZeit...
    :cry


    HER DAMIT!!


    Shiiiiiiiiiiiiit




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von harimau
    @ butterfly49: Meinst du wirklich, Pearl S. Buck ist vergessen? :gruebel Ich habe erst vor wenigen Jahren "Die gute Erde" erneut und "Lebendiger Bambus" zum ersten Mal gelesen. Beides starke Bücher, wie ich finde, von einer Frau, die wirklich etwas über Asien zu erzählen hat. Gerade vorgestern habe ich sie in einer aktuellen Leserunde für einen Vergleich bemüht. :-)


    harimau :
    Es würde mich sehr freuen, wenn es nicht so wäre.
    Möglicherweise ist das auch eine Frage des Alters. Viele junge Leute können mit dem Namen leider nichts anfangen.
    Und ich dachte, dass ein/e AutorIn langsam in Vergessenheit gerät, wenn die Bücher nur noch bei XY-Anbietern für 0,01€ erhältlich sind.


    ( Ich bin allerdings auch kein versierter Internet-Durchsucher und orientiere mich meist bei amazon :hmm)

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Zitat

    Original von Uta
    Audrey Erskine Lindop


    Unsere Stadtbücherei hatte (in den 1980ern) einige ihrer Bücher, "An die Laterne" (1963) habe ich mehrfach gelesen, weil ich es so großartig fand und auch einige der Krimis von Audrey Erskine Lindop.


    .


    Das habe ich auch schon mehrfach gelesen und jedes Mal genossen! Es ist glücklicherweise auch im Bestand unserer kleinen Bücherei, in der ich mitarbeite, so dass ich es jederzeit noch einmal lesen kann :-]!


  • Das unterschreib ich mal :write


    Bin derzeit aus u. a. gesundheitlichen Gründen leider viel zu selten hier, umso schöner, dann so einen tollen thread zu finden! Obwohl ich glaube, in mindestens einem so ähnlichen hier schon einmal geschrieben zu haben.


    @ Maikäfer: Mit Marryat, Niese, Krusow, Riem, Fernau, Wienbruch, Laar und Gast rennst du bei mir offene Türen ein.


    Ich würde noch hinzufügen:


    Mary Scott
    Irving Stone
    Eugenie Marlitt
    Wilkie Collins
    Mary Stewart (deren Merlin-Reihe ich persönlich wunderbar finde!)
    Gwen Bristow
    Taylor Caldwell
    John Galsworthy
    Georgette Heyer
    Leon Uris
    (mehr fallen mir so aus dem Stehgreif nicht ein *Kopf wie ein Sieb hab*)

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Sidney Sheldon und Arthur Hailey - besonders letzterer hat für mich sehr eindrucksvolle Bücher geschrieben, die hinter die Kulissen großer Firmen schaute, das alles packend in Romanform geschrieben. Im Anhang ein Beispiel, das Buch fand ich besonders spannend und berührend.

  • Zitat

    Original von Lesehunger
    Ich bin der Meinung, dass Knut Hamsun in Vergessenheit gerät. Vor allem "Hunger" hat mich damals sehr beeindruckt.


    Das ist ja interessant, dass dieser Autor mit diesem Buch hier genannt wird. Ich stoße seit Jahren immer wieder darauf und doch hat es das Buch bisher nicht weiter als bis auf meine Wunschliste geschafft... leider!


    Ich besorge mir das jetzt mal, bevor der Autor auch bei mir völlig in Vergessenheit gerät! ;-)


    GRUSS savanna

  • Leider gehört in diese Kategorie auch John Fante.
    Dabei ist sein "Ich, Arturo Bandini" ein wunderbares Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Thomas Hardy und Elizabeth Gaskell sind zwar eigentlich Klassiker, aber bei uns ziemlich in Vergessenheit geraten, habe ich den Eindruck.


    Vicki Baum und John Galsworthy unterschreibe ich auch sofort.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Kennt eigentlich noch jemand George R. Stewart?


    Ich bin im Besitz seines Scifi-Romans „Leben ohne Ende“, erschienen 1949.
    George R. Stewart hat meiner Meinung nach mit diesem Buch ein literarisches Meisterwerk geschaffen und es wird nie in die hintere Reihe meines Bücherregals wandern. Das Buch hätte es wirklich verdient neu aufgelegt zu werden.


  • oh da freue ich mich!! "Victoria" war mein erstes Buch von ihm, das fand ich auch sehr hübsch!

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ich habe mich gerade intensiv mit den vergessenen Autoren beschäftigt, beim Versuch, das Haus meiner Eltern zu entrümpeln.
    Viele der hier genannten sind mit deshalb heute begegnet:
    Konsalik und Pearl S. Buck im Keller mit den Öltanks, das riecht man ihnen auch an. Taylor Caldwell und Marie Louise Fischer habe ich in einem Nest in der Garage entdeckt, schon etwas feucht. Genau wie Arthur Hailey und Georgette Heyer, die hatten sich in der Waschküche versteckt. Und immer wieder Simmel, der hat sich in allen möglichen unerforschten Ecken breitgemacht, mit Uta Danella und so einer anderen, die ich vergessen habe: Unter der Eckbank im Hobbykeller, in irgendwelchen vergessenen Schränkchen, die erst auftauchten, als ich unzählige Kartons mit Tischdecken und Bettwäsche weggeräumt hatte. Selbst auf der Terrasse :wow

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)