Eigenkündigung

  • Liebe Eulen, ich brauche Rat - ich habe einen neuen Arbeitsvertrag angeboten bekommen und muß nun meine Stelle im öffentl Dienst kündigen. Da ich bereits seit 6 Jahren angestellt bin, beträgt meine Kdgfrist 3 Monate zum Quartalsende, sprich Ende Juni. Das ist mir viel zu lang!


    Meine Frage nach einem Aufhebungsvertrag wird nur zögerlich beantwortet. "Mal sehen, wann wir Ersatz für Dich finden"


    Der neue Arbeitgeber würde mich gerne so früh wie irgend möglich einstellen. Im Moment kann ich aber keinerlei Angaben machen, wann das denn sein wird. Diese schwebende Situation macht mich kirre.


    Kann ich irgend etwas tun, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen und meinen jetzigen Arbeitgeber trotzdem nicht total zu verärgern?

  • Ich glaube ehrlich gesagt, das ist schwierig. Solange dein Vorgesetzter keine Nachfolge für dich hat, wird er dich wahrscheinlich nicht gehen lassen wollen, bzw. es nicht können, da er so schnell wahrscheinlich die offene Stelle nicht nachbesetzen kann und die Nachfolge eventuell noch von dir eingelernt werden müsste?


    Vielleicht einfach ein sachliches Gespräch mit dem Vorgesetzten und der Personalabteilung führen und hoffen, dass die Personaler die Stelle so schnell wie möglich ausschreiben.


    Hat dir der neue Chef ein Ultimatum gestellt oder wäre es auch für ihn okay, wenn du erst später, bei ihm anfangen könntest?

  • Es ist glaub ich eher eine Frage des Wollens. ;-) Auch im öD ist die Situation längst nicht so, dass der Laden stehen bleibt, wenn einer geht. Meist ist es sogar so, dass Stellen aus Kostengründen nicht sofort nachbesetzt werden. Aber selbstverständlich kenne ich ja die individuelle Situation nicht.


    Sprich die Personalabteilung noch mal drauf an, bitte um Verständnis dafür, dass der neue Arbeitgeber gern wüsste, wann er mit dir rechnen kann. Ein Aufhebungsvertrag ist meiner Erfahrung nach in den allermeisten Fällen durchaus üblich. Einen Mitarbeiter auf Biegen und Brechen bis zum allerletzten Tag zu halten, ist nicht die beste Option. Biete auf jeden Fall an, deinen Arbeitsplatz so aufzuarbeiten, dass ein Nachfolger sich schnell zurecht findet. Gibt es bei euch ein Wissensmanagement? Kannst du anhand von Checklisten deine Aufgaben und die wichtigsten Arbeitsschritte beschreiben? Sind deine Papierakten und die Ordnerstruktur im Filesystem aufgeräumt und gut strukturiert? Es gibt ganz sicher viele Dinge, die du anbieten könntest, im Gegenzug zu einer verkürzten Kündigungsfirst. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr eine Lösung findet, die beide Seiten zufrieden stellt.

  • Mit gutem Zureden bewirke ich im Moment leider gar nix.


    Eigentlich sollte ein Tarifvertrag einen Angestellten nicht schlechter stellen als das Gesetz, oder? Lt Gesetz hätte ich eine Kdgfrist von 4 Wochen - was mir sehr entgegen kommen würde...

  • Wenn die sich ganz stur stellen...... Mit Krankschreibung für die restliche Zeit drohen.
    Sobald du deinem Arzt gegenüber erwähnst das du gekündigt hast und dir Kollegen und Vorgesetzte seitdem das Leben zu Hölle machen wäre das auch kein Problem.

  • Nein bloß nicht beim neuen Chef in der Zeit anfangen. Das war so nicht gemeint. Das war eher darauf bezogen weil die sich ja so ein bisschen anstellen, wobei ich das aus Sicht vom Chef schon verstehen kann, wegen dem finden von Ersatz.
    Daher würde ich in dem Fall einfach deutlich machen das man so oder so in der Zeit nicht da wäre. Entweder durch Krankschreibung oder wenn man sich im friedlichen Trennen möchte durch Aufhebung des Arbeitsvertrages.

  • Drohen würde ich auch nicht. Auf keinen Fall, denn man weiß nie, ob man es sich für zukünftige Bewerbungen leisten kann, auf ein gutes Arbeitszeugnis eines Arbeitgebers zu verzichten.


    Kann der Personalrat eventuell vermitteln?

  • nee, ich will in Frieden gehen. Wenn es eine gesetzliche Regelung gäbe, würde die wahrscheinlich einfach geschluckt werden - :grin ich arbeite schließlich bei einer Behörde, da hält man sich der Einfachheit halber an Gesetze.


    Abgesehen davon, ist mein jetziger AG einer der Kostenträger für meinen zukünftigen AG - daher ist die Situation sowieso schon etwas schwierig.


    Aber ich habe heute leichte Annäherungstendenzen gespürt. Auf höherer Ebene wurde ich glaub ich "verschachert" - schon komisch, wenn andere über den eigenen Wechseltermin verhandeln. Wahrscheinlich kann ich entweder zum 01.04. oder zum 15.04. gehen.


    Ehrlich gesagt ist mir das alles viel zu spannend. Ich hoffe das der neue Arbeitsplatz meine Erwartungen erfüllt und ich dort noch älter und noch grauer werde. :chen

  • Wenn die sich untereinander einigen, ist doch alles klar. :-) Wenn die beiden AG auch noch beruflich zusammenarbeiten, ist es um so wichtiger, dass du dich loyal verhältst. Ich wünsch dir auf jeden Fall einen reibungslosen Wechsel und viel Erfolg im neuen Job. :wave