Der Autor: Robert B. Parker promovierte über die "Schwarze Serie" der amerikanischen Kriminalliteratur, bevor er selber anfing eben dieses Genre zu erneuern und mit dem klassischen "englischen Whodunit" zu verschmelzen. Der erste Roman um seinen Serienhelden "Spenser" erschien 1973.
Das Buch: Das einzigartige Gemälde "Dame mit einem Finken“ wurde gestohlen um Lösegeld zu erpressen. Professor Ashton Prince wird mit der Übergabe betraut und er zieht Spenser hinzu, um ihn zu begleiten.
Alles schein glatt zu laufen: Der Professor übergibt das Geld und bekommt dafür das Gemälde ausgehändigt. Kurz bevor jedoch der Professor den wartenden Wagen erreicht explodiert eine Bombe, und Bild und Professor werden in kleine Stücke zerfetzt.
Spenser fühlt sich persönlich verantwortlich, auch wenn er nichts hätte anders machen können, und beschließt den Fall zu lösen und den Schuldigen zu überführen.
Meine Rezension: … was ihm am Ende natürlich gelingt! Aber das hat wohl niemand ernsthaft in Zweifel gezogen.
Zwischen 1973 bis zu seinem Tod im Jahre 2010 schrieb Robert B. Parker 38 Romane um seinen Helden Spenser, ohne das nennenswerte Ermüdungs- oder Abnutzungserscheinungen festzustellen sind. „Trügerisches Bild“ mag nicht der beste Spenser-Krimi sein, doch er ist immer noch besser als viele andere – und wesentlich dickere – Kriminalromane die heute den Taschenbuchmarkt überschwemmen.
Parker hat mit der Spenser-Reihe eine außerordentlich originelle Mischung aus dem Besten der englischen und amerikanischen Krimitradition geschaffen, ohne die Anhänger der einen oder anderen Richtung vor den Kopf zu stoßen oder zu enttäuschen
Vor allem vermeidet Parker überflüssige Gewalt. Schiessereien und Prügeleien werden auf ein Minimum beschränkt, Spenser ist nur selten gezwungen seine Waffe zu ziehen und abzufeuern oder sich mit seinen Fäusten zur Wehr zu setzen, obwohl er gerade in „Trügerisches Bild“ zeigt, das er durchaus alleine in der Lage ist kritische Situationen zu bewältigen. Und in diesem Roman klärt er die Situation alleine, um sich selbst zu beweisen das er „es draufhat“, obwohl er einfach nur die Polizei hätte rufen müssen . So rückt seine Handlung – für meine laienhafte Augen zumindest – in dien Nähe des vorsätzlichen Mordes, dient aber gleichzeitig dazu, den Charakter Spensers weiter zu enthüllen.
Spenser ist nicht einfach nur ein guter Kerl, er hat durchaus seine dunklen Seiten und eine ebensolche Vergangenheit.
Doch andererseits sind die Spenser-Krimis „sauberer“ als viele der amerikanischen Vorbilder, Parker vermeidet nicht nur diem detailliert Schilderung von Gewalt sondern auch Sexscenen sucht man vergebens. Scenen dieser Art machen einen Krimi zwar oft dicker, manchmal werden Scenen dieser Art als charakteristisch für ein Buch oder eine Serie angesehen und werbewirksam herausgestellt, aber in den seltensten Fällen werten sie einen Roman tatsächlich auf. Parker hat jedenfalls einen solchen Firlefanz nicht nötig.
Das hatte er nie!