ZitatOriginal von harimau
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn ein Roman beim Leser unterschiedliche Wahrnehmungen und auch psychologische Interpretationen zulässt. Ob er dann gefällt, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Bisher kommst du mit deinen Romanen doch sehr gut an, also machst du sehr viel richtig.
Genau so sehe ich das auch.
Reale Menschen wirken auch nicht auf jeden gleich; wen der eine mag kann der andere auf den Tod nicht leiden. Wenn eine Hauptfigur von allen gleich wahrgenommen wird, dann kann sie eigentlich nur flach und durchschaubar sein.
Wir Leser sind ja auch keine leeren Blätter sondern gehen in gewisser Weise mit eigenen Erfahrungen und Ansichten "vorbelastet" in ein Buch.
Das sind alles Punkte, auf die du als Autorin keinen Einfluss hast.
Grundsätzlich finde ich außerdem, dass man Lesern ruhig auch mal ungefällige Figuren näher bringen kann. Natürlich gefällt das uU nicht jedem - aber wenn man jedem gefallen will, muss man rosa Ponyhof schreiben. Und wer will das lesen? Ich nicht.
@ regenfisch: Ich versteh, was du meinst. Du bist also früher gar nicht davon ausgegangen, dass eine Figur sich wandeln kann, wenn ich das richtig verstehe. Da zeigt sich wieder, wie gut und wichtig es ist, über Bücher und den individuellen Eindruck von ihnen zu sprechen.
Das macht man heute kaum noch, habe ich den Eindruck. Abgesehen natürlich von Büchereule & Co.