'Das Geheimnis der Jaderinge' - Seiten 001 - 146

  • Zitat

    Original von harimau


    Ich finde es gar nicht schlimm, wenn ein Roman beim Leser unterschiedliche Wahrnehmungen und auch psychologische Interpretationen zulässt. Ob er dann gefällt, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Bisher kommst du mit deinen Romanen doch sehr gut an, also machst du sehr viel richtig. :knuddel1


    Genau so sehe ich das auch.
    Reale Menschen wirken auch nicht auf jeden gleich; wen der eine mag kann der andere auf den Tod nicht leiden. Wenn eine Hauptfigur von allen gleich wahrgenommen wird, dann kann sie eigentlich nur flach und durchschaubar sein.
    Wir Leser sind ja auch keine leeren Blätter sondern gehen in gewisser Weise mit eigenen Erfahrungen und Ansichten "vorbelastet" in ein Buch.
    Das sind alles Punkte, auf die du als Autorin keinen Einfluss hast.


    Grundsätzlich finde ich außerdem, dass man Lesern ruhig auch mal ungefällige Figuren näher bringen kann. Natürlich gefällt das uU nicht jedem - aber wenn man jedem gefallen will, muss man rosa Ponyhof schreiben. Und wer will das lesen? Ich nicht.


    @ regenfisch: Ich versteh, was du meinst. Du bist also früher gar nicht davon ausgegangen, dass eine Figur sich wandeln kann, wenn ich das richtig verstehe. Da zeigt sich wieder, wie gut und wichtig es ist, über Bücher und den individuellen Eindruck von ihnen zu sprechen.
    Das macht man heute kaum noch, habe ich den Eindruck. Abgesehen natürlich von Büchereule & Co. :wave

  • Zitat

    Original von bonomania


    Versteht mich nicht falsch, ich fand die Rettung gut, aber die Beweggründe dafür, wurden mir nicht schlüssig erkärt. Immerhin ist sie ja sehr knapp bei Kasse!


    Mirist aufgefallen (zumindets ist das mein Eindruck) dass sie von ihrer finanziellen Lage noch nicht wirklich "weiß". Sie hat das noch nicht begriffen, denn wo immer sie Geld hat, schmeißt sie es auch schon wieder munter raus.
    Wenn ihr klar wäre, dass sie finanziell extrem wackelig dasteht, würde sie sich wohl eher ein Polster ansparen, als chinesisches Theater zu besuchen, auswärts zu essen oder ihren Fahrer für Sondertouren zu bezahlen.
    Aber auch das finde ich nur konsequent: Sie hat nie lernen können, mit Geld umzugehen oder finanziell vorauschauend zu denken.
    (Daher fand ich ihre Idee, die Reederei zu übernehmen, wirklich drollig.)


    Als Derwei verprügelt wird, ist sie einfach nur geschockt und hat in dem Moment aus ihrer Sicht ja keine andere Wahl.
    (Dass der Käfig neu gefüllt wird und der Menschenhändler von ihrem Geld lebt, sie den also noch unterstützt, hätte ihr später auffallen können - aber in dem Moment blendet man sowas aus, erst recht, wenn man solches Elend noch nie gesehen hat.)

  • Zitat

    Original von Suzann
    Willst du damit sagen, dass man als Autor leichter einen Verlag findet, wenn man massenkompatibel, also nicht zu anspruchsvoll, weichgespült, oberflächlich und schubladenkonform schreibt?


    Es ist definitiv leichter, wenn sich das Buch einem Genre zuordnen lässt, weil sich die Verlage dadurch bessere Verkäufe erhoffen. Anspruchslos, weichgespült und oberflächlich muss es deshalb - gottlob - noch längst nicht sein. Zum Beweis dafür finden sich auch in den literarisch "seichteren" Genres viele wirklich gute Bücher. Andererseits sind die von dir aufgezählten Attribute oftmals weniger Hinderungsgrund für eine Veröffentlichung als man sich dies wünschen würde. ;-)


    Zitat

    Wahrscheinlich eher nicht, denn ich mag keine vorhersehbaren Nullachtfünfzehngeschichten mit kantenlosen Protagonisten. Bis zu einem gewissen Grad bin ich für solche Bücher vielleicht empfänglich, wenn sie bestimmte Stimmungen transportieren, bei denen ich mich wohlfühle, dann stelle ich nicht so hohe Ansprüche an den Inhalt. Aber wenn alles nach Schema F abläuft, komme ich mir irgendwann veräppelt vor und lass die Finger von dem Zeug.(


    Für viele Leser steht eben dieses Wohlfühlen im Mittelpunkt des Leseerlebnisses. Sie mögen einen relativ vorhersehbaren, Sicherheit vermittelnden Ablauf der Geschichte, bis hin zum vorprogammierten Happy End. Das ist ein legitimer und weit verbreiteter Anspruch. Nicht zufällig sind "me too" Produkte, in denen eine bekannte (und beliebte) Story mit wenigen Abwandlungen wieder und wieder erzählt wird, am Markt oft erfolgreich.


    Zitat

    ... was ich meinte war, dass man, wenn man ein Buch in der L & L -Szene veröffentlichen will, seine schriftstellerischen Fähigkeiten dem Aufnahmevermögen der anivisierten Leserschaft anpassen muss? Also kommt hypothetisch und überspitzt ausgedrückt die Anweisung vom Verlag: keine dreisilbigen Wörter und keine Sätze mit mehr als einem Komma?


    Nein, das ist nicht so. Wenn manche Bücher sprachlich vergleichsweise schwach daherkommen, schreibe ich dies eher mangelnder Ambition oder Fähigkeit des Autors / der Autorin plus ungenügendem Lektorat zu. Als Stolperstein können sich dagegen, wie von Tereza schon angesprochen, inhaltlichen Vorgaben oder "No Gos" erweisen, deren Nichtbeachtung auf Verlagsseite durchaus zur Ablehnung führen kann. Aber nicht muss, wie z.B. die Jaderinge beweisen. Darin verstößt Tereza - ganz nach meinem Geschmack - gegen mehrere dieser "ungeschiebenen Gesetze" und wurde glücklicherweise trotzdem veröffentlicht. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Mulle
    ...
    @ regenfisch: Ich versteh, was du meinst. Du bist also früher gar nicht davon ausgegangen, dass eine Figur sich wandeln kann, wenn ich das richtig verstehe. Da zeigt sich wieder, wie gut und wichtig es ist, über Bücher und den individuellen Eindruck von ihnen zu sprechen.
    Das macht man heute kaum noch, habe ich den Eindruck. Abgesehen natürlich von Büchereule & Co. :wave


    Ich habe früher einfach für mich und mit mir allein gelesen. Meistens Thriller und Krimis oder was so im Buchladen auslag bzw. was meine Buchhändlerin mir empfohlen hat. Für mich war und ist es dann ein gutes Buch, wenn ich lachen, heulen, zittern oder mich damit unterhalten kann. Um die Entwicklung von Figuren habe ich mir keine Gedanken gemacht. Das kam erst mit dem Austausch mit anderen Lesern und den Autoren dazu.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Mulle
    Wenn ihr klar wäre, dass sie finanziell extrem wackelig dasteht, würde sie sich wohl eher ein Polster ansparen, als chinesisches Theater zu besuchen, auswärts zu essen oder ihren Fahrer für Sondertouren zu bezahlen.
    Aber auch das finde ich nur konsequent: Sie hat nie lernen können, mit Geld umzugehen oder finanziell vorauschauend zu denken.


    Damit hast du ja nicht Unrecht, aber wieder muss ich meine arme Prota ein wenig verteidigen: bei chinesischen Straßenhändlern zu essen war extrem billig. Das Theater auch, wenn sie keinen besonders gúten Platz wollte.


    Viele Grüße


    Tereza


  • Außerdem braucht man auch als ruiniertes Fräulein ein bisschen Freude im Leben, oder?

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."


  • Ach Mensch.
    Siehst du - wie gut, dass Viki eine Figur ist, der meine Interpretationen egal sein können. Wäre sie ein Mensch, würde ich sie wohl laufend missverstehen :lache


    Ich finde dennoch, dass sie die Dollars für ihre Situation recht locker sitzen hat. Ihr Fahrer (sorry, Buch liegt oben und die Schreibweise ... ) scheint ja auch gut an ihr zu verdienen.

  • Zitat

    Original von Mulle


    Siehst du das denn hier so?


    Hm :gruebel, ich hab es eher allgemein gemeint und kann in Bezug auf dieses Buch nicht klar antworten, da ich zu wenig darüber weiß, wie es vermarktet wird. Der Klappentext hebt ja mehr die Spurensuche und das Abenteuer hervor und weniger die Liebe und ich denke das passt auch genauso zum Buch.


    Nachdem ich den Begriff L & L vorher nicht kannte, kann ich auch nicht genau definieren, was ich mir darunter vorstelle.


    Ich hatte von vornherein die Erwartung (durch die Buchbeschreibung, durch das, was ich von der Autorin wusste ohne ein Buch von ihr gelesen zu haben und auch durch die Mitleser hier in der LR), dass das Buch nicht (nur) den üblichen Klischees der jungen Frau in der Fremde, die sich durchschlagen muss und dabei ihre große Liebe findet entspricht, sondern mehr bietet. Mehr Abenteuer, mehr historischem Bezug, mehr asiatische Realität. Dann beginnt das Buch sehr traditionell und das hat mich im ersten Moment erstaunt und enttäuscht. Zum Glück ändert sich das dann doch relativ schnell :-].


    Zu diesem Gefühl hat auch Victoria viel beigetragen, obwohl sie mir sehr sympathisch war. Aber in den meisten/vielen historischen Büchern begegne ich Frauen dieser Altersklasse aus gehobenem Haus, die kurz vor der Verheiratung stehen. Und ich freue mich immer, wenn dem mal nicht so ist. Andererseits sehe ich natürlich auch ein, dass Autoren nicht besonders viel Wahlmöglichkeiten haben. Eine Angehörige einer niedrigeren Klasse hätte weder die Bildung noch die Möglichkeiten, damit die Geschichte glaubwürdig wird.


    Nochmal zu Victoria: Was genau ist euch an ihr unsympathisch oder wie hätte sie anders sein sollen?


    @ Tereza: Mich würde es schon interessieren, gegen welche "Regeln" dieses Genre du verstößt, aber erst nach der Lektüre des Buches. Vielleicht können wir ja im letzten Thread nochmal darüber reden.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Tereza


    Das ist Gesamt-Shanghai. Der weiße Kreis ist die Chinesenstadt, und die eingezeichneten Straßen gehören zur internationalen Siedlung. Ich habe auch eine einzige Karte gefunden, auf den die Chinesenstadt genauer aufgezeichnet war, aber die war chinesisch und ist online meines Wissens nicht verfügbar.


    Danke, das habe ich leider nicht erkannt. Nochmal zum Verständnis (sorry, aber ich habe überhaupt keinen blassen Schimmer von China zu der Zeit): Es gibt also die Chinesenstadt in der nur (arme) Chinesen wohnen? Daneben gibts das internationale Viertel, in dem Westliche und Chinesen wohnen und diverse eigene Länderviertel? Sind das dann die Straßen, die nicht als internationales Viertel gekennzeichnet sind? Und wie viele Westliche leben im Vergleich zu den Chinesen in Shanghai?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin tief beeindruckt, wow was habt ihr alles geschrieben :grin


    Ich finde es immer wieder eine Bereicherung, wenn man mit andern Menschen ein Buch gemeinsam liest und sich darüber austauschen kann. Ich persönlich finde, dass dies den Horiszont ungemein erweitert.
    :knuddel1 Es ist überaus interessant, wie andere Figuren wahrnehmen und sich ein Bild über sie machen, erst recht wenn das eigene Bild etwas anders ausfällt.


    Also ich mag Viktoria auch. Ich weiss nicht genau wieso, aber sie war mir direkt symphatisch. Sicherlich sie ist naiv und lebt das Leben einer gut behüteten Tochter. Aber mit dem Tod ihres Vaters ändert sich alles, nichts ist mehr so, wie es einmal war. Da ist niemand mehr, der eine schützende Hand über einen hält. Man fühlt sich so unglaublich verletzlich und einsam. Ihr Vater war ihr größter Bezugspunkt in ihrem Leben und wenn der auf einmal nicht mehr ist, da muss man schon ganz schön kämpfen. Man muss unweigerlich kämpfen, da man sich sonst selbst verliert....


    Margaret und Dewei gefallen mir auch besonders gut. Margaret weil sie Viktoria aufnimmt, als wäre sie ihre eigene Tochter und ihr die Liebe und Bestätigung gibt die Viktoria jetzt braucht. Dewei weil ich glaube, dass er Viktoria helfen kann, dieses für sie fremde Land besser zu verstehen.

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Es gibt also die Chinesenstadt in der nur (arme) Chinesen wohnen? Daneben gibts das internationale Viertel, in dem Westliche und Chinesen wohnen und diverse eigene Länderviertel? Sind das dann die Straßen, die nicht als internationales Viertel gekennzeichnet sind? Und wie viele Westliche leben im Vergleich zu den Chinesen in Shanghai?


    Zunächst einmal: Shanghai existierte schon lange vor dem Entstehen der internationalen Siedlung als rein chinesische Stadt. Dann ertrotzten sich 1842 die Briten das Recht, neben dieser Stadt eine internationale Siedlung zu gründen, und ihnen folgten bald schon die Franzosen, Amis und schließlich die Japaner. Zudem kamen in kleinerer Menge auch Deutsche und andere westliche Nationen, da der Handel mit China als lukrativ galt. In den ersten Jahren war die Siedlung wirklich weitgehend westlich, dann kam mit dem Taiping-Aufstand der erste große Flüchtlingsstrom und man begann, die Chinesen notgedrungen zu dulden. Es wurden dann langsam immer mehr. Zu dem Zeitpunkt, da der Roman spielt, dürften sie bereits in der Überzahl gewesen sein, aber genaue Zahlen dürften schwer zu finden sein, denn die Chinesen hat damals keiner gezählt.
    Die Chinesenstadt bestand weiter, und es lebten auch wohlhabende Leute dort, nur war sie eben traditionell chinesisch, wurde daher von den Europäern als laut und chaotisch empfunden. In Shanghai entstand dann allmählich ein moderneres, eher verwestlichtes China. Viele Chinesen wurden als Kompradores, also Vermittler und Übersetzer für westliche Handelshäuser sehr wohlhabend. Sie empfanden es als schick, in der internationalen Siedlung zu leben. Die Blütezeit Shanghais setzte dann so 1920 ein, es galt als "Paris des Ostens", schillernd und dekadent. Da trugen die reichen Chinesen dort schon westliche Kleidung, fuhren Autos und hatten meist englische Vornamen. Zu dem Zeitpunkt, da der Roman spielt, setzte diese Entwicklung erst so langsam ein. Die Grenzen zwischen Ost und West waren noch sehr streng gezogen, wenigstens in der Oberschicht.
    Arme Chinesen gab es überall. Sie schoben in der internationalen Siedlung Rikschas, später schufteten sie in Fabriken und sie wohnten, wo sie günstig unterkamen, im schlimmsten Fall auf der Straße.


    Genauer kann man das hier nachlesen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Shanghai#Geschichte


    Liebe Grüße


    Tereza

  • Danke Tereza für die ausführliche Antwort :wave. Den Wikipedia-Abschnitt hatte ich bereits durchgelesen, allerdings war er für mich weniger hilfreich (da zu wenig aussagekräftig), da bringt mir deine Zusammenfassung sehr viel mehr!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lese-rina ()

  • Zitat

    Original von Mulle


    Da schließe ich mich mal an.
    Ich finde die Zusatz-Infos sehr spannend und verstehe gar nicht, warum ich von der späteren Entwicklung Chinas bisher so gar nichts weiß.


    :write
    Vielen Dank, dass du dir so viel Zeit nimmst, die LR zu begleiten. Das ist klasse! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Mulle
    Ich finde die Zusatz-Infos sehr spannend und verstehe gar nicht, warum ich von der späteren Entwicklung Chinas bisher so gar nichts weiß.


    China ist halt nur ein kleines, eher unbedeutendes Land. :lache

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Mulle


    Da schließe ich mich mal an.
    Ich finde die Zusatz-Infos sehr spannend und verstehe gar nicht, warum ich von der späteren Entwicklung Chinas bisher so gar nichts weiß.


    Dann aber schnell nachlesen. Die neuere chinesische Geschichte ist unglaublich interessant – und vieles, was die Weltgemeinschaft vor allem in Bezug auf China heute so umtreibt, ist aus dem geschichtlichen Zusammenhang sehr viel leichter zu verstehen.

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Ich muss gestehen, dass ich zuerst gar nicht zurecht kam mit dem Buch. Ja, ich wollte es sogar schon abbrechen und bei Seite legen. Aber ich habe durchgehalten und der Knackpunkt kam, als Viktoria Dewei "rettet".


    Aber zunächst von Anfang an.


    Das Cover ist schön und sehr ansprechend. Es machte mich neugierig auf das Buch, so dass ich eine Reise nach China wagen wollte. Auch die Seiten sind vom Papier und Druck sehr ansprechend.
    Das Lesebändchen verstärkt den positiven Gesamteindruck des Buches.


    Der Polog sprach mich jetzt nicht unbedingt an, aber das machte nichts. Ich las einfach mal weiter. Das Hin und Her zwischen Viktoria, ihren Eltern und Anton war nett zu lesen, aber nicht wirklich spannend.


    Anton war mir sehr unsympathisch und ich dachte noch, Mensch Mädel, mach keine Dummheiten. Aber zu spät.
    Ihre Mutter war auch nicht so wirklich mein Favorit, einzig ihr Vater konnte mich begeistern, bis zu seinem unrühnlichen Ende.


    Viktoria muss sehen, wie sie weiter mit ihrem Leben verfährt, da es wie ursprünglich geplant nicht mehr gehen kann. Der Entschluss nach Shanghai zu reisen, fand ich sehr gewagt. Von der Reise selbst bekommt man als Leser nichts mit.


    Auch hier war ich noch nicht so gefesselt von dem Buch und wollte es schon aufgeben. Aber dann trifft Viktoria in der Stadt auf einen Menschenhändler und "rettet" einen kleinen Chinesen. Hier begann die Geschichte für mich interessant zu werden. Die ganze Entwicklung von Dewei fand ich sehr spannend und mittlerweile hat es mich mitgerissen, so dass ich das Buch nur schwer zur Seite legen kann. Ich bin froh, durchgehalten zu haben! :-]

  • Hallo Tereza, bin auch schon da. Ok, noch nicht ganz durch mit diesem Teil, 10 Seiten fehlen noch.


    Hamburg
    Junges reiches verwöhntes Mädchen lernt ihre erste Liebe kennen. Ein armer Adliger der reich heiraten muss. Und dazu noch ein Dandy :yikes Welche Frau guckt nicht nach gutaussehenden Typen :lache Nur heute guckt man auch dahinter.
    Mit diesen Herren Behm und Richard Dingsbums stimmt doch was nicht. Sie haben doch Papa Virchow bewußt ruiniert. Sie sind nicht umsonst wieder in guten Positionen. Ob wir von denen noch was lesen? Ich würde gerne wissen, wie es mit Magda und Richard weitergeht.
    Die Überfahrt ging ja rasant. So schnell kann man heute nicht nach China fliegen, wie Viktoria plötzlich in Shanghai war :lache
    Das Lesen des Buches geht ja genauso schnell. Man kann es kaum weglegen. Aber zum Mitschleppen für die Mittagspause ist es doch relativ schwer. Ich habe Angst um meine Handtasche und werde das Buch wohl doch auf der Couch lassen. :lache


    Shanghai
    Die alte Margarete ist super gelungen. Zu Viktoria passt sie. Old English woman in a wheelchair die viel zu erzählen weiß.
    Aber wer ist Andrew? Vielleicht noch ein Sohn, der bei den Unruhen gestorben ist/getötet wude?
    Die Schwiegertochter Emily erinnert mich etwas an Viktorias Mutter :gruebel


    Und dann diese Jinrikscha-Fahrt! :yikes Da kommt Viktoria mit einem blutigem Kleid nach Hause. Warum hat sie denn nur 1 Kleid behalten? Ein Ersatzkleid hätte man ihr doch lassen können :bonk


    So - ich lege gleich wieder auf die Couch und :lesend weiter. Das Buch ruft nicht nach mir, es schreit.


    [SIZE=7]Allerdings ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen: vor dem Wort Creek stehen immer andere Artikel - leider habe ich noch nicht den richtigen gesehen. :lache [/SIZE]

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    ... Aber zum Mitschleppen für die Mittagspause ist es doch relativ schwer. Ich habe Angst um meine Handtasche und werde das Buch wohl doch auf der Couch lassen. :lache ...


    Dafür könntest du das Pfefferspray rausnehmen, Lesebiene. Zur Verteidigung haust du dem Angreifer den schweren "Schinken" in deiner Handtasche um die Ohren. Ein Treffer reicht ;-) :lache

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Da kommt Viktoria mit einem blutigem Kleid nach Hause. Warum hat sie denn nur 1 Kleid behalten? Ein Ersatzkleid hätte man ihr doch lassen können :bonk


    Das mit den Kleidern habe ich auch nicht ganz verstanden. Die lange Überfahrt mit einem Kleid!? Und auch danach? Finde ich für eine Gesellschafterin in gehobenem Kreis nicht angemessen!


    Und dann hat sie plötzlich wieder massig Kleider und kann ihr Geld ohne groß darüber nachzudenken ausgeben?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021