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'Das Geheimnis der Jaderinge' - Seiten 362 - 430
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Ich hab das Gefühl, ich entjungfere hier alle Threads. Das hat man nun davon, wenn man Samstags abends allein Zuhause sitzt - man kommt zum Lesen. (Ist das bedenklich? :chen)
Naja, jedenfalls:
Die Geschichte von Yazi ist wunderschön und wunderschön traurig. Die Geschichte um Viktoria bildet eindeutig nur die Rahmenhandlung für diese herzzerreißende Liebesgeschichte - ich bin hin und weg.
... und der Ansicht, dass das mit Andrew eine Art Missverständnis war und er irgendwann noch auftaucht.
Chuntian wirkt für ihr Alter (ist sie am Ende immernoch 7 Jahre alt?) erstaunlich erwachsen, vor allem in den Momenten, in denen sie ihrer verzweifelten, resignierten Mutter den Kopf wäscht, weil sie und Jinzi nicht allein überleben können. Aber wahrscheinlich musste man das damals und muss man ja auch so in schwierigen Zeiten immernoch.
Ich bin jetzt jedenfalls sehr gespannt darauf, wie sich das ganze Auflöst.
... und ob sich nun zwischen Viktoria und Jinzi auch was ergibt. -
Zitat
Original von Dori
Die Geschichte von Yazi ist wunderschön und wunderschön traurig. Die Geschichte um Viktoria bildet eindeutig nur die Rahmenhandlung für diese herzzerreißende Liebesgeschichte - ich bin hin und weg.
Ich bin mal gespannt, wie die Anderen das sehen.
Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Dori
...Die Geschichte von Yazi ist wunderschön und wunderschön traurig. Die Geschichte um Viktoria bildet eindeutig nur die Rahmenhandlung für diese herzzerreißende Liebesgeschichte - ich bin hin und weg...Obwohl Yazis Geschichte sehr interessant ist, interessiert mich die Rebellion, der himmlische Kaiser und Konsorten nicht in der Tiefe, wie sie Tereza anbietet. Die vielen verschiedenen Protagonisten, politischen Intrigen und die diversen Gemetzel verwirren mich. Die Geschichte um Andrew und Yazi ist schön und wichtig für die Hintergründe der Jaderinge, aber komischerweise bleibt mir Andrew dabei ein wenig fremd. Ich persönlich "klebe" an Viktoria und halte die Geschichte von Yazi für notwendig, aber sicher nicht für das Herz dieses Buches.
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Zitat
Original von Suzann
ich halte die Geschichte von Yazi für notwendig, aber sicher nicht für das Herz dieses Buches.
das sehe ich auch so! Beim Lesen kam immer wieder der Gedanke hoch, dass ich mich schon auf die weitere Geschichte von Viktoria freue, wie es mit Ihr wohl weitergehen wird?
Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht ganz durch, bin auf Seite 391.
Den Rest lese ich im Bett weiter ..... -
Zitat
Original von Suzann
Obwohl Yazis Geschichte sehr interessant ist, interessiert mich die Rebellion, der himmlische Kaiser und Konsorten nicht in der Tiefe, wie sie Tereza anbietet. Die vielen verschiedenen Protagonisten, politischen Intrigen und die diversen Gemetzel verwirren mich. Die Geschichte um Andrew und Yazi ist schön und wichtig für die Hintergründe der Jaderinge, aber komischerweise bleibt mir Andrew dabei ein wenig fremd. Ich persönlich "klebe" an Viktoria und halte die Geschichte von Yazi für notwendig, aber sicher nicht für das Herz dieses Buches.
Das finde ich jetzt mal eine richtig spannende Frage. Ich habe das Buch aus praktischen Gründen (Ich teile mir ein Exemplar mit Steffi) schon kurz vor Beginn der LR durchgelesen und wollte mich eigentlich zusammen mit der Mehrheit durch die Abschnitte arbeiten, aber nun kitzelt es mich doch zu sehr, um nicht einen kurzen Sprung vorwärts zu machen.
Aber zur Sache. Es erscheint mir schon etwas hart, Viktorias Geschichte auf eine reine Rahmenhandlung zu reduzieren, allein schon, weil sie dafür im Buch zu viel Platz einnimmt. Sie hat ein berechtigtes Eigenleben und dient nicht nur als Klammer und Hinführung zu Yazi. Nicht nur, aber auch, denn prinzipiell kann ich Dori nur zustimmen: Yazi Lebensgeschichte ist für mich Herz und Seele, das absolute Prunkstück des Romans. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum einen wollte ich mit diesem Buch nach China reisen, ins wirkliche China, und das liefert Tereza gerade hier in atemberaubender Intensität. Bleiben die Abschnitte mit Viktoria naturgemäß, durch ihre europäische Perspektive bedingt, trotz der realistischen Darstellung immer ein wenig auf Distanz zum Land und seiner Kultur, tauchen wir als Leser hier ganz tief ein. Ich habe nur ganz, ganz selten ein Buch gelesen, in dem es einer westlichen Autorin gelingt, sich dem Wesen eines asiatischen Landes so sehr zu nähern und es ihren Lesern auch noch verständlich zu vermitteln, wie es Tereza in diesem Teil ihres Romans gelingt. Pearl S. Buck und ihre "Gute Erde" fallen mir dazu ein, eine Schriftstellerin, die heute für meinen Geschmack oft unter Wert gehandelt wird. Meinen allerhöchsten Respekt für diese Leistung, Tereza!
Der zweite Grund fällt sehr persönlich aus und wird nicht unbedingt von allen geteilt werden: Ich wusste schon vorher durch ausgedehnte Reisen im Land, Literatur und andere Medien vergleichsweise viel über China. Durch Viktorias Augen habe ich vieles wiedererkannt, mich oft bestätigt gefühlt, aber eigentlich nichts Neues erfahren. Das war bei Yazi anders. Ich wusste bisher nur sehr wenig über den Taiping Aufstand und habe hier jede Menge für mich Hochinteressantes gelernt, weit über den geschichtlichen Aspekt hinaus. Ich finde es schier unglaublich, wie viel Information Tereza in diesen Kapiteln vermittelt, ohne dabei auf Info-Dumps oder weitschweifige Belehrungen zurückgreifen zu müssen. Alles wird ganz beiläufig erzählt, immer passend in die persönliche Geschichte Yazis eingebettet, ohne diese damit zu überfrachten oder gar zu stören. Dieses Kunststück gelingt nicht vielen.
Zum Dritten hat mir dieser Teil auch auf emotionaler Ebene am besten gefallen. Während ich die Liebesgeschichte von Vi-Ki und Jinzi irgendwie zur Kenntnis nehme, ohne dass sie mich wirklich berührt, holen Yazi und Andrew mich voll ab. Das mag daran liegen, dass ihre Liebe glaubhafter, geduldiger entwickelt wird. Ich werde behutsam in ihre Gefühle und Sehnsüchte eingeführt und kann sie nachvollziehen, während mir die sprunghafte Anziehung zwischen Vi-Ki und Jinzi eher als Fakt "serviert" wird, den ich eben hinnehme. Dazu kommt, dass Yazi sich ihr Glück so unendlich verdient, man muss einfach mitfiebern und es ihr gönnen. Und ja, ich gebe zu, dass Yazi mir näher und auch sympathischer ist als Vi-Ki. Bitte nicht steinigen.
Meine Eindrücke und Gedanken zu diesem Teil schreibe ich, wenn ich richtig hier angekommen bin.
LG harimau
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Dieses verzogene Gör Viktoria interessiert mich nur in ihrer Entwicklung, mal sehen wo uns die noch hinführt. Die Geschichte des Taiping Aufstandes hingegen beschäftigt mich sehr, auch die Auswirkungen auf die Geschichte Chinas allgemein und die Entwicklung Chinas heute. Dieses Spagat zwischen den Welten ist doch damals nicht anders gewesen als es heute die Kommunistische Partei zu durchleben hat -und bei jedem Fehler droht der Aufstand der Massen. Yazi als Kind ihrer Zeit und ihres Landes kommt mir sehr glaubwürdig daher und vermag mir die Entwicklung der Beteiligten am Taiping Aufstand gut zu vermitteln. Die verhassten Mandschuteufel einerseits und das Auftreten der Langnasen andererseits zerrieben jeden Fortschritt auch in Form langsamer Entwicklung. Der nächste Aufstand lauert ja schon hinter der Ecke- auch wen die Mandschuwitwe Cixi von den Boxern ausdrücklich nicht bekämpft wurde. Mir erscheint die Geschichte Chinas einerseits als eine Geschichte mit endloser Tradtion, andererseits gehören zu diesen Traditionen Aufstände und dazu gehören auch solche wie der Taiping Aufstand, der ja immerhin einige Jahre seine Erfolge hatte. Was Yazi da mit Alexander erlebt hat und mit sich selbst abmachen muß ist die damals gelebte brutale Realität. Vi Ki hingegen bleibt für mich eine Getriebene, sie nimmt nicht das Heft des Handelns in die Hand, sondern wird permanent fremdbestimmt. Was sie so treibt wird gerade von den Europäern noch toleriert, weil diese selbst noch nicht so fest im Sattel saßen. 30 Jahre später wäre ihr das nicht mehr möglich gewesen.
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Wie schön, dass harimau mir auch hier die Worte von der Tastatur klaut, dann spar ich mir viel Tippen (hab die Hand verstaucht :cry)
Dieser Roman ist so ein bisschen wie eine ganz abgefahrene Praline: Außen eine ganz harmlose Schicht, die süß und zart wirkt - typische Schokolade eben (klassischer L&L).
Und innen drin beißt man plötzlich auf etwas, das man (ich!) so nie probiert hätte, und das erst mal verwirrt und schwierig wirkt - was man aber, wenn man sich mal drauf einlässt und sich auf den Geschmack konzentriert, wirklich wunderbar ist und so schnell nicht vergessen wird.Tereza ist hier ganz überragend gelungen, einen historischen Roman (der sicher nur äußerst schwergängig zu verkaufen ist, weil es für reine Unterhaltung eben ziemlich anspruchsvoll / schwer zu verstehen daher kommt - ICH hätte mir aus diesem Grund sicher nie einen historischen Roman über die Taiping-Aufstände gekauft) in eine eher gefällige Geschichte zu betten, was für mich ein wirklich tolles Gleichgewicht darstellt.
Der Sprachnerd in mir hat übrigens festgestellt, dass sich auch im Erzählstil einiges geändert hat. Die Sprache in Yazis Teil ist etwas anders; und die kleinen Wiederholungen, über die wir anfangs gemeckert haben, sind hier nicht vorhanden.
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Das ist mir auch aufgefallen, die Sprache im Yazi-Teil ist schlichter, aber irgendwie tiefgründiger, schwer zu beschreiben.
Wo wir gerade bei Essens-Metaphern für diesen Teil sind:
Ich wäre für einen Histo-Pharisäer. Mit viiiel Sahne. -
Hallo allerseits,
ich bin ja überrascht, wie völlig unterschiedlich hier die Reaktionen auf die zwei Teile des Buches ausfallen. Ich selbst mochte beide meiner Heldinnen. Während ich Yazi um ihre Zähigkeit und ihren Mut bewundert habe, war Viktoria mir aber etwas näher. Ich dachte eigentlich, dass Leserinnen sich besser mit ihr identifizieren könnten. Allerdings gewinnt Yazi natürlich sehr viel Sympathie dadurch, dass sie eben keine verwöhnte Göre bist, sondern ein sehr hartes Schicksal hat.
Dass die zwei Teile so unterschiedlich sind, ist mir garnicht aufgefallen. Ich habe den Yazi-Teil auch nicht bewusst in einer anderen Sprache geschrieben. Es kann höchstens sein, dass ich mich meiner Heldin angepasst habe und die Sprache daher weniger maniriert ausfällt. Auch ist Yazi nicht der Typ, der verlegen herum kichert, und deshalb wird deutlich weniger gekichert.
Der Verlag schlug übrigens zunächst vor, den Yazi-Teil zu kürzen, weil das "fast schon zu viel Politik" wäre. Ich habe dann gemeint, dass ich nicht wüsste, wo ich da noch kürzen soll, denn ich hätte es schon so knapp und übersichtlich wie möglich dargestellt. Schließlich ging das Manuskript zu einer anderen Lektorin, und die sagte nichts mehr von Kürzungen.
Mit den Namen der ganzen Könige und Generäle habe ich beim Schreiben übrigens auch gekämpft. Ich musste da immer wieder nachschauen, welcher Name, welcher Himmelsrichtung, es war zum Verzweifeln. Aber ich wüsste nicht, wie ich das Lesern erleichtern soll, denn die hießen nun mal so.
Viele Grüße
Tereza
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Identifizieren können sich männliche Leser ja mit keinem der Protagonisten- außer vielleicht Dewei? Ich bin jedenfalls froh, dass der Mittelteil nicht gekürzt wurde - die Könige des Schildes, des Ostens und des Westens und der Bruder von Ye Su selbst sind mir jedenfalls sehr verständlich geworden über die Figur der Yazi und ihre Entwicklung.
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Zitat
Original von harimau
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Zum einen wollte ich mit diesem Buch nach China reisen, ins wirkliche China, und das liefert Tereza gerade hier in atemberaubender Intensität. Bleiben die Abschnitte mit Viktoria naturgemäß, durch ihre europäische Perspektive bedingt, trotz der realistischen Darstellung immer ein wenig auf Distanz zum Land und seiner Kultur, tauchen wir als Leser hier ganz tief ein. Ich habe nur ganz, ganz selten ein Buch gelesen, in dem es einer westlichen Autorin gelingt, sich dem Wesen eines asiatischen Landes so sehr zu nähern und es ihren Lesern auch noch verständlich zu vermitteln, wie es Tereza in diesem Teil ihres Romans gelingt. Pearl S. Buck und ihre "Gute Erde" fallen mir dazu ein, eine Schriftstellerin, die heute für meinen Geschmack oft unter Wert gehandelt wird. Meinen allerhöchsten Respekt für diese Leistung, Tereza!
Das hat mir auch sehr gut an diesem Teil gefallen. Das kann ich nurZitatOriginal von harimau
Der zweite Grund fällt sehr persönlich aus und wird nicht unbedingt von allen geteilt werden: Ich wusste schon vorher durch ausgedehnte Reisen im Land, Literatur und andere Medien vergleichsweise viel über China. Durch Viktorias Augen habe ich vieles wiedererkannt, mich oft bestätigt gefühlt, aber eigentlich nichts Neues erfahren. Das war bei Yazi anders. Ich wusste bisher nur sehr wenig über den Taiping Aufstand und habe hier jede Menge für mich Hochinteressantes gelernt, weit über den geschichtlichen Aspekt hinaus. Ich finde es schier unglaublich, wie viel Information Tereza in diesen Kapiteln vermittelt, ohne dabei auf Info-Dumps oder weitschweifige Belehrungen zurückgreifen zu müssen. Alles wird ganz beiläufig erzählt, immer passend in die persönliche Geschichte Yazis eingebettet, ohne diese damit zu überfrachten oder gar zu stören. Dieses Kunststück gelingt nicht vielen.
Da muss ich dir aus meiner ganz subjektiven Sicht widersprechen. Gerade als es um die Himmlichen Könige, ihre Intrigen, ihre Befehlshaber, ihre Gemetztel, ihre Racheakte etc. ging, hatte ich das Gefühl im Geschichtsunterricht zu sitzen. Es war ziemlich lehrreich, war mir persönlich aber zuviel. Aber es ist eine Kunst, so viele Infos in eine spannende Geschichte zu packen und ich finde Tereza ist es bis auf diese Stelle wunderbar gelungen.ZitatOriginal von harimau
Zum Dritten hat mir dieser Teil auch auf emotionaler Ebene am besten gefallen. Während ich die Liebesgeschichte von Vi-Ki und Jinzi irgendwie zur Kenntnis nehme, ohne dass sie mich wirklich berührt, holen Yazi und Andrew mich voll ab. Das mag daran liegen, dass ihre Liebe glaubhafter, geduldiger entwickelt wird. Ich werde behutsam in ihre Gefühle und Sehnsüchte eingeführt und kann sie nachvollziehen, während mir die sprunghafte Anziehung zwischen Vi-Ki und Jinzi eher als Fakt "serviert" wird, den ich eben hinnehme. Dazu kommt, dass Yazi sich ihr Glück so unendlich verdient, man muss einfach mitfiebern und es ihr gönnen. Und ja, ich gebe zu, dass Yazi mir näher und auch sympathischer ist als Vi-Ki. Bitte nicht steinigen.
Da kann ich dir wieder nur zustimmen. Yazis Schicksal hat mich total fasziniert und verhindert, dass ich diesen Abschnitt nur querlese. Nur Andrew blieb mir etwas eindimensional, da man so wenig über seine Motive erfuhr, bei Yazi zu bleiben und sich diesem ganzen Dilemma zu stellen. Ich fand es zum Beispiel unverständlich, warum er zuerst so widerstandslos akzeptierte, dass Yazi bei den Taiping blieben will... -
Andrew sehe ich als jemanden, der beobachtet, und nur beobachtet.
Er agiert nicht; nicht, weil es ihn nicht interessiert, sondern weil er sich bewusst ist, dass das nicht sein Krieg, sein Land und seine Heimat ist. Er ist kein Chinese und will keiner werden, er beobachtet einfach wie sie leben, mischt sich nicht ein und erweist damit - in meinen Augen - Respekt.
Ein sehr zurückhaltender Charakter, keiner der klugscheißenden Europäer, die Europa über China stülpen wollen, sondern einer, der China sehen will. Und dadurch wirklich interessant. Find ich. -
Zitat
Original von Mulle
Ein sehr zurückhaltender Charakter, keiner der klugscheißenden Europäer, die Europa über China stülpen wollen, sondern einer, der China sehen will. Und dadurch wirklich interessant. Find ich.
Das macht ihn zwar sehr sympathisch, aber auch wenig Aufmerksamkeit erregend. Den besten Draht hatte ich zu ihm, als er Yazi gegenüber andeutete,dass der Himmlische Kaiser bei seiner Arbeit an der Bibel, vor allem die Vielfrauenehe aus rein persönlichen Motiven korrigierte und dass die Bibel dazu etwas ganz anderes zu sagen hätte. An dieser Stelle hat er wohl Kritik geübt und sich sogar lustig gemacht. Wenn auch in Maßen. Ich spoliere mal die Stelle, da ich nicht weiß, ob sie in diesem Abschnitt liegt. -
Ich fand Yazis Geschichte sehr interessant, freue mich aber auch jetzt wieder auf Viktoria.
Der Yazi-Teil war doch sehr lang, vielleicht wäre eine parallele Erzählweise auch eine Möglichkeit gewesen Ich habe mich zwischendurch immer wieder gefragt, wie es mit Viktoria weitergehen mag.... Bin sehr gespannt -
Yazis Geschichte ist wirklich sehr interessant und holt einem auch wieder einiges was irgendwann in der Schule behandelt wurde aus dem einem Eckchen aus dem Gehirn (recht verstaub).
Der Großvater hat seine Enkelin also Lao zur 3. Frau gegeben.
Und wir sind inzwischen wieder bei Vi Ki. Dewei dürftwe doch erst 8 oder 9 Jahre alt sein. Dass Jinzi sich so aufregt, dass er bei ViKi schläft An der Stelle möchte er wohl gerne selbst liegen.
Verwunderlich ist es schon, dass Viktoria bei der Gesandtschaft war und keinerlei Papiere mitbekommen hat, auch wenn von Brandt noch in Korea war. Wer hätte dann den Dampfer bezahlt, wenn sie nicht mit Yazi und Jinzi gefahren wäre?Die Vorsilbe Jin hat wohl eine Bedeutung in China? Das ist mir jetzt bei diversen Begriffen aufgefallen, angefangen bei Jinrikshar
Andrew und Yazi haben nur kirchlich geheiratet. Seit wann gibt es standesamtliches Trauungen? Vielleicht liest unser Advokat noch hier mit?
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Zitat
Original von Lesebiene
Verwunderlich ist es schon, dass Viktoria bei der Gesandtschaft war und keinerlei Papiere mitbekommen hat, auch wenn von Brandt noch in Korea war. Wer hätte dann den Dampfer bezahlt, wenn sie nicht mit Yazi und Jinzi gefahren wäre?Sie geht ja garnicht zur Botschaft, sondern bricht gleich nach Shanghai auf. Sie überlegt lediglich, dass die Botschaft ihr vermutlich eine Reise mit dem Dampfer zahlen würde.
Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Lesebiene
Andrew und Yazi haben nur kirchlich geheiratet. Seit wann gibt es standesamtliches Trauungen? Vielleicht liest unser Advokat noch hier mit?
Ich gebe zu, dass ich mir diese Frage beim Schreiben nicht gestellt habe, denn man kennt es ja aus Filmen über diese Zeit, dass da zwei zum Traualtar schreiten und dann verheiratet sind. Jetzt habe ich ein bisschen gegoogelt. In Deutschland wäre ab 1875 tatsächlich auch eine zivile Trauung notwendig gewesen.
Aber die Rechtslage in Shanghai? Das dürfte jetzt echt nicht leicht raus zu kriegen sein, zumal es ja die verschiedenen Sektoren der einzelnen Nationen gab, in denen eine andere Rechtssprechung galt. Die beiden heiraten eigentlich im chinesischen Stadtteil, aber letztendlich geht es darum, dass ihre Ehe nach britischem Recht anerkannt wird, damit Jinzi das Erbe seines Vaters beanspruchen kann. Hier kurz ein Auszug aus dem Wiki-Eintrag zum Thema "Marriage":
In England and Wales, Lord Hardwicke's Marriage Act 1753 required a formal ceremony of marriage ... The Act required a marriage ceremony to be officiated by an Anglican priest in the Anglican Church with two witnesses and registration. .
Also rein theoretisch hätte die Heirat rechtsgültig sein müssen. Aber du hast Recht: die Gegenseite hätte sich einen Anwalt besorgen können, der versucht hätte, das Ganze irgendwie zu "zerpflücken" - nicht ganz ohne Erfolgsaussichten.
Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Tereza
Dass die zwei Teile so unterschiedlich sind, ist mir garnicht aufgefallen. Ich habe den Yazi-Teil auch nicht bewusst in einer anderen Sprache geschrieben. Es kann höchstens sein, dass ich mich meiner Heldin angepasst habe und die Sprache daher weniger maniriert ausfällt.Wenn du die Sprache nicht absichtlich verändert hast, wird es wohl so gewesen sein. Ob nun bewusst oder nicht, mir hat der Stil gut gefallen, ich fand ihn lebendig und den Protagonisten angemessen.
ZitatDer Verlag schlug übrigens zunächst vor, den Yazi-Teil zu kürzen, weil das "fast schon zu viel Politik" wäre. Ich habe dann gemeint, dass ich nicht wüsste, wo ich da noch kürzen soll, denn ich hätte es schon so knapp und übersichtlich wie möglich dargestellt. Schließlich ging das Manuskript zu einer anderen Lektorin, und die sagte nichts mehr von Kürzungen.
Darüber bin ich heilfroh! Wie ich oben schon schrieb, war es mir kein einziges Wort zu viel "Politik". Von mir aus hätte dieser Teil gern um 50 % länger ausfallen können. Ich ahne nur, welche Möglichkeiten du noch gehabt hättest.
ZitatMit den Namen der ganzen Könige und Generäle habe ich beim Schreiben übrigens auch gekämpft. Ich musste da immer wieder nachschauen, welcher Name, welcher Himmelsrichtung, es war zum Verzweifeln. Aber ich wüsste nicht, wie ich das Lesern erleichtern soll, denn die hießen nun mal so.
Was sollst du machen? Die tragen nun einmal diese uns fremden Namen, da müssen wir als Leser durch. Das finde ich ehrlich gesagt auch nicht zu viel verlangt - im Zweifelsfall schlage ich zur Orientierung eben mal ein paar Seiten zurück.
Mich hat dieser Teil absolut begeistert, und ich war traurig, als Yazis Geschichte zu Ende ging. Da war so viel Leben drin, so viel Interessantes und Spannendes. Mit Yazi ist Tereza eine vielschichtige, in ihrer Schlichtheit faszinierende Figur gelungen, in die ich mich - bei allen Brüchen - jederzeit hineinversetzen konnte. Von solchen Protagonisten und ihren Geschichten würde ich gern häufiger lesen.
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Zitat
Original von Tereza
Ich bin mal gespannt, wie die Anderen das sehen.
Viele Grüße
Tereza
Ich habe heute morgen diesen Abschnitt beendte und stolpere gleich zu Beginn beim Lesen der Beiträge auf eine wirklich interessante und dikussionswürdige Frage.Mein Herz schlägt für Yinzi und ihre Geschichte. Als dieser Teil begann, flogen die Seiten nur so um und ich habe die Geschichte verschlungen. Ich merke immer wieder, wie wenig ich eigentlich weiß und habe noch nie zuvor vom Aufstand der Taiping gehört. Es war hochinteressant, davon zu lesen.
Dennoch würde ich die Geschichte rund um Vikoria nicht als Rahmenhandlung bezeichnen, dafür ist sie zu umfangreich. Ich erwarte eigentlich, dass die beiden Handlungstränge im dritten Teil miteinander verknüpft werden.
Jetzt bin ich gespannt, wie ihr anderen das seht.