Markus Kammer - Rabenschwärze
E-Book
Band 1: „Das Mädchen aus Istland“, Kindle-Edition
Preis: 0,99 EUR (Umfang: 842.000 Zeichen, ca. 400 Buchseiten)
Kurzbeschreibung
Das Mädchen Elsa wird entführt, als sie dreizehn Jahre alt ist. Fortan versucht sie, in ihre Heimat zurückzukehren, nach Istland, der Welt, aus der sie stammt. Doch der Weg zurück ist von Feinden verstellt und von Fragen, die sie fast um ihren Verstand bringen: Wurde sie jemals geboren? Woher stammt ihr Gesicht? Ist sie überhaupt ein Mensch? Auf der Flucht vor überweltlichen Parteien, die ihren Tod oder ihre Gefangenschaft fordern, kommt sie dem Rätsel ihrer Existenz langsam näher. Alle Wege führen unweigerlich nach Sommerhalt: einer unaufgeklärten Welt, in der ein Mann, ein Buch und das Ende aller Dinge auf die erwachsene Elsa warten.
Band 2: „Der Grubenmann“, Kindle-Edition
Preis: 2,99 EUR (Umfang: 917.000 Zeichen, ca. 450 Buchseiten)
Kurzbeschreibung
Im zweiten Teil des Zweiteilers „Rabenschwärze“ findet Elsa heraus, was es mit dem Nichts in ihren Augen auf sich hat. Das Geheimnis lässt sie stolpern und verstrickt sie in eine unmögliche Liebe. Doch für persönliches Unglück bleibt keine Zeit: Das Spiel der Mächtigen, in dem man ihr die Rolle des bösen Jokers zugedacht hat, geht weiter und fordert seine Opfer. Als ein Krieg ausbricht, der alles, was gut ist, infrage stellt, muss Elsa eine Entscheidung treffen, wohl wissend, dass sie nur verlieren kann. Wenn einer keine Hoffnung hat, so heißt es in Antolia, dann hält er sich an den Grubenmann. Auch Elsa bleibt keine andere Wahl. Doch es ist nicht die Verzweiflung, die sie an einen Märchenhelden bindet, sondern ihr Wissen um einen Sinn jenseits aller Welten.
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Ich hätte vor einer Woche nicht geglaubt, dass ich mich irgendwann noch mal in einen Fantasy-Roman eines mir unbekannten Autoren so verknallen könnte. Beim Durchforsten der neueren E-Book-Erscheinungen in amazonien fand ich den Titel interessant und dachte: „Na endlich!!! Keine ewigen Fortsetzungen mit sexy - gefährlichen Vampiren, Wölfen oder ähnlichen Fantasiegestalten, sondern ein überschaubares, dem Umfang nach ausreichend bearbeitetes fantasiebetontes Werk mit Raben.“ Ich las die begeisterten Kommentare und dachte: „Hmmmnaja, so begeistert äußern sich die Fans meistens, und drei Wertungen sind ja auch nicht sooo wahnsinnig repräsentativ. Mal sehen, was sich dahinter verbirgt.“ Eine erfreuliche Leseprobe und der geringe Preis ließen mich das erste Buch kaufen und dann... na ja, dann war es um mich geschehen. Das ist mir als langjähriger Büchereule schon ewig nicht mehr passiert.
Zum Inhalt: Elsa, ein blasses, dreizehnjähriges Mädchen, lebt zusammen mit ihren Eltern in Istland, einem modernen und jungen Land. Sie hat lange, rabenschwarze Haare und sehr dunkle Augen, die ihren Mitmenschen und auch ihr selbst seltsam und unheimlich erscheinen. Sie scheinen in die Tiefe zu ziehen und ohne Grund zu sein, ähnlich wie Löcher, die in die Dunkelheit führen. Der Wind, der aus dieser Unendlichkeit zu wehen scheint, kitzelt die Menschen unangenehm im Nacken. Nur Elsas Eltern können diesem Phänomen entziehen.
Elsa liebt es – so wie gerade jetzt vor dem Mittagessen - in den Hügeln umherzulaufen und den Krähen bei ihren Flügen zuzuschauen. Manchmal scheinen sich dabei in der Ferne Gebäude zu zeigen, die es auf Istland nicht gibt: eine verfallene Kapelle, ein altes Schloss, ein verwilderter Garten, merkwürdige Menschen in merkwürdigen Kleidern, die es auf Istland nicht geben könnte. In Istland gibt es Autos und moderne Städte.
An diesem Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt, kommen Männer auf Pferden aus der scheinbaren Fata Morgana und entführen sie durch ein Weltentor. Sie landet auf dem Schloss, das sie sonst aus der Ferne beobachtete und das in einem anderen Land mit dem Namen Sommerhalt liegt. Von dort aus entwickelt sich eine Odyssee durch viele verschiedene Tore in viele verschiedene Welten. Wir verfolgen Elsas zunächst unbegreifliches Schicksal und lernen, dass sie etwas ganz Anderes verkörpert, als sie dachte: sie gehört zu den Raben, einer früher hoch geachteten aber heute verfolgten Spezies. Immer wieder entzieht sie sich ihren Häschern, die ihr nach dem Leben trachten. Und nicht nur nach diesem einen Leben, denn Raben haben die Gabe, sich nach ihrem Tod in einem neuen Leben zu verkörpern, sondern nach der Essenz ihres Daseins, das vollständig ausgelöscht werden soll. So wollen es die Feinde der Raben, die Möwen und ihre Helfer, die Ausgleicher.
Elsa trifft auf ihrer Reise Freunde und Feinde, wobei nicht immer jeder sich als das entpuppt, als das er zunächst erscheint. Sie flieht durch Zeiten, Räume und Zwischenräume, macht Fehler, hilft, wo sie kann, scheint dabei immer wieder alles durcheinander zu bringen, anstatt wirklich zu helfen und gerät in die spannendsten und wundervollsten Situationen, die man sich vorstellen kann. Hierbei verändert sie sich, wird langsam erwachsen, entwickelt sich weiter, erkennt ihre Bestimmung und stellt sich ihr. Das alles ist so lebendig, vielschichtig und dennoch nachvollziehbar und sogar miterlebbar beschrieben, dass ich wirklich gefangen war von den Gefühls- und Szenenbildern in meinem Kopf, mitgefiebert habe, die Lösungen unbedingt wissen wollte und es kaum glauben konnte, als der zweite Band wirklich schon zu Ende war.
Zum Schluss jedes Bandes gibt es noch eine Liste von Musikstücken, die den Autoren beim Konzipieren seiner Szenarien inspiriert haben. Für mich bedeutet dies: Synergien, die in ihrer Verknüpfung von Gefühl und Verstand umfassenderes, tieferes Arbeiten mit Hilfe des Unbewussten und seiner Bilder ermöglichen, als es das eher technische Konstruieren per Computer-gespeicherten Textbausteinen vermag. Und das war es vermutlich, was mich zusätzlich gefesselt hat.
So, genug der Lobhudeleien. Ich werde die Bücher nochmals lesen (meine wirklichen Lieblinge in der Fantasy-Literatur lese ich immer mehrfach, bis ich das Bedürfnis nicht mehr spüre) und dann hoffen und warten, dass dem Autoren nochmals solch ein Wurf gelingt.