Die 100 ekligsten Dinge der Welt - Anna Claybourne

  • OT: 100 Most Disgusting Things on the Planet 2010


    übers. von Ute Löwenberg



    Iiih, ist das eklig! Wer hat den Satz nicht schon gesagt oder gerufen, mit dem dazugehörigen Schaudern, natürlich. Tiere, Pflanzen, Körpersekrete, Schmutz. Häßlich, stinkend, schmierig. Claybourne hat Beispiele gesammelt. Das Buch ist schon äußerlich gewöhnungsbedürftig, es ist giftig grün. Schlägt man es auf, sieht man gleich mal sich ringelnde Würmer. Weiter geht’s mit einer Nacktschnecke und einer Spinne. Iiih!


    Das Buch ist toll gemacht und gut durchdacht. Eine kurze Einführung klärt darüber auf, was ‚Ekel’ ausmacht. Empfunden, anerzogen, lebensrettend, alles ist möglich. Daß man sich daran erfreuen kann auch, ‚Toilettenhumor’ nennt es die Autorin. Der Text richtet sich an ein junges Publikum, enthält aber Wissenswertes genug, um auch Erwachsene zu überraschen.
    Dann gibt es noch eine Mini-Tabelle zum Ekelfaktor, von ‚leicht unappetitlich’ bis ‚absolut widerlich’ Und schon geht es auf die Reise durch Ekliges.
    Es gibt zwei Großkapitel einmal ‚Eklige Pflanzen und Tiere’ und zum anderen ‚Ekliges beim Menschen’. Bei jedem einzelnen der einhundert Beispiele wird am Ende der Ekelfaktor verteilt. Man kann sich selbst testen. Wie schlimm findet man Kakerlaken? Schlimmer als Rotz oder weniger schlimm?


    Faule Eier und der Bandwurm, Schorf und Staub (Reste toter Kleinst-Tiere, neben Schuppen und Haaren!!), Käsebakterien, geröstete Vogelspinnen auf Nudeln, Kot. Fotos inklusive.
    Umrahmt ist jedes Beispiel mit einem spannenden Kurztext. Man erfährt Überraschendes, etwa, daß Ameisenzangen Wunden klammern können oder Maden Wunden säubern. Oder daß man sich von eigenen Schorf ernähren kann (ob das stimmt?), daß Kopfläuse Mädchenhaare lieber mögen, daß man die eigene Spucke trinken kann, aber es nur schwer fertigbringt, die von anderen zu schlucken.


    Das Buch in einem Rutsch zu lesen erfordert doch gute Nerven und einen starken Magen. In kleinen Abschnitten genommen kann man es aber sogar genießen. Natürlich sollte man immer aufs Schlimmste gefaßt sein, wenn man umblättert.
    Nachtrag. der Einband ist abwaschbar. Man weiß ja nie ...


    Informativ, lustig, aufregend und nicht zuletzt zur Selbsterkenntnis geeignet. Nicht nur für Kinder.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Un-be-dingt!!


    Dein Kleiner wird es auch lieben.
    :lache



    Es ist eigentlich ein Buch für Kids. Es hat mich in der Kinderbuchabteilung angesprungen, weil's wirklich schreiend grün ist. Und es ist soooo eklig.
    Echt.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Hier die englischsprachige Originalausgabe.


    Die deutsche in Giftgrün gefällt mir aber besser.


    Bei amazon kann man das englische Buch bis zur Seite 48 testlesen. Sehr interessant. Ich hatte den Eindruck es geht hauptsächlich um eklige Tiere. Stimmt das?

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Nein, nein, das ist nur der erste Teil.
    Es geht auch um Pflanzen und menschliche Ausscheidungen jeglicher Art, sowie um solche Dinge wie Staub (kam mir nie so eklig vor, jetzt bin ich gescheiter, aber ich finde ihn immer nioch nicht eklig :lache), Toiletten, Schimmel.
    Viechzeugs überwiegt, weil es auch als Nahrung dient bzw. zu medizinschen Zwecken, im zweiten Teil (Menschen) also ebenfalls Tiere vorkommen.
    Die Bilder sind sehr überzeugend.
    :yikes





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ach, keine Ahnung, nach Milchstuhlgängen, Windelinhalten jeglicher Art im Alter von 0- 3 Jahren und Autos, die nach stundenlangen Reinigungsversuchen immer noch nach Kinderkotze riechen, kann mich eh nix mehr schocken! :wow


    Seid mal nicht so empfindlich! :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich kann es nicht oft genug sagen: Danke! :lache


    Und wenn die Großeltern zu Besuch kommen, lasse ich es demonstrativ auf dem Esstisch zum Blättern liegen! :lache


    Ich schwöre Dir, es ist das Ideale Buch für alle diejenigen, die einer so besonders am Herzen liegen.



    Wenn Du Glück hast, rennen sie schreiend raus und kehren nie wieder.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ach, keine Ahnung, nach Milchstuhlgängen, Windelinhalten jeglicher Art im Alter von 0- 3 Jahren und Autos, die nach stundenlangen Reinigungsversuchen immer noch nach Kinderkotze riechen, kann mich eh nix mehr schocken! :wow


    Seid mal nicht so empfindlich! :grin


    Das alles kommt im Buch nicht vor, wenn schon Kotze, dann die erwachsene Version.


    Ernsthaft: es geht darum, ws Ekel ist, was man als eklig empfindet, und dann kann man darüber diksutieren, warum. Deswegen kommen auch Dinge vor, die anderswo als gut und fein gelten, bei uns aber nicht. Das Buch ist nicht nur ein platter Schocker, sondern aufklärend.
    ich schrieb ja oben: Informativ und zur Selbsterkenntnis.


    Nun bin ich still.
    :grin




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Nee, magali, das hab ich schon verstanden. :) Du weißt ja, es entspricht meinem Naturell, erstmal auf die Kacke zu hauen! :grin


    Ich finde das schon gut, ekele ich mich zB immer noch vor solch nützlichen Tieren wie Spinnen :yikes (wie profan!!) und arbeite verzweifelt daran, dass meine Kinder sich nicht so mädchenhaft anstellen, wie ich!


    :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Na ja, wer wissen will, wie man sich im Urwalt von allem ernähren kann, muss, was kreucht, muss nur Saigon-Berlin lesen. Die Kochrezepte sind dabei.


    Und der eigene Urin ist warm-süßlich und eignet sich bestens zur Desinfizierung offener Wunden und Hautausschlägen. Alles alte Weisheiten der Naturvölker.
    Aber, wenn man nichts anderes hat, zählt der Ekel nicht mehr. Für mich ist das Buch einfach nur ein Werbegag wie FEUCHTGEBIETE von Roche

  • Zitat

    Original von hef
    Na ja, wer wissen will, wie man sich im Urwalt von allem ernähren kann, muss, was kreucht, muss nur Saigon-Berlin lesen. Die Kochrezepte sind dabei.


    Eine andere Aussage hätte mich jetzt auch verwundert. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Holy cannoli, was für ein Gewese um ein paar Maden. :lache


    Clare


    hängt vom Kind ab. Ab sieben, acht. Kann erschrecken, Du kannst ja hinten anfangen, bei Ohrenschmalz, oder so.



    hef


    das Buch ist für Kinder, die HIER leben, in einer technisierten Gesellschaft. Und die sollen sich überlegen, was 'Ekel' ist.
    Ob Du irgendwo in Asien mal gebratene Larveneier gegessen hast oder nicht, ist nicht Gegenstand des Buchs.
    Zudem ist es ein Sachbuch, kein Roman, wie etwa das Buch von Roche.



    Delphin


    Opossums? Dabei geht es darum, mit welchen Mitteln die Viecher sich vor Freßfeinden schützen. Da kann man gleich mal mit Kindern diskutieren, was denn nun 'süß' ist bei Tieren.
    An der Akzeptanz von Tieren als Tier mangelt es ja auch gewaltig heutzutage.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus