Klappentext:
In einer Sommernacht werden Lauras Vater und ihre Stiefmutter auf Jersey bestialisch ermordet. Der Täter: unbekannt. Fünfzehn Jahre später will sich Laura den Geistern der Vergangenheit stellen und kehrt in das heruntergekommene Herrenhaus der Familie zurück. Dort wird sie von ihrer exzentrischen Schwester Mia bereits erwartet...
Rezension:
Laura Bradley war 19 Jahre alt, als ihr Vater und ihre Stiefmutter in der Küche des Hauses ermordet wurden. Es gab genau 2 Verdächtige: sie und ihre 18-jährige Schwester Mia, die schon immer etwas sonderbar war. Laura, die die Insel sowieso verlassen wollte, hat umgehend nach dem Begräbnis die Flucht nach Frankfurt ergriffen, wo sie sich ein neues Leben aufgebaut hat. Doch auch ihr derzeitiger Freund Leon, ein Historiker, ahnt nicht, welches Trauma Laura mit sich herumschleppt.
Doch jetzt, in wenigen Tagen, jährt sich der Mord zum 15. Mal und Laura beschließt, noch einmal nach Jersey zurück zu kehren um herauszufinden, was damals passiert ist, denn sie selbst hat an die Nacht, in der das Unglück geschah, keinerlei Erinnerungen. Könnte sie selbst die Mörderin sein oder doch eher ihre exzentrische Schwester Mia. Beide haben vom Tod des Vaters und der Stiefmutter profitiert, denn sie waren die Alleinerben des vermögenden Vaters.
Kaum auf Jersey angekommen, schlägt Laura Argwohn entgegen, wo immer sie auch hinkommt. Auch mit ihrer Schwester Mia, bei der sie lebt, ist kein schwesterliches Verhältnis möglich. Und dennoch beginnt Laura mit den Nachforschungen um den Mord und stößt dabei auch auf die Geschichte ihrer Mutter, die sich das Leben nahm, als Laura und Mia noch Kinder waren. Überall stößt sie auf eine Mauer des Schweigens unter den Inselbewohnern. Anscheinend kann und will ihr niemand helfen herauszufinden, was zu den tragischen Ereignissen passiert. Kann Leon, der Laure aus Sorge heimlich auf die Insel gefolgt ist, vielleicht Licht ins Dunkel bringen? Denn eines ist gewiss, der Mörder ist nach wie vor auf freiem Fuß ...
Ein überaus beklemmendes Buch. Der Plot ist vor der Kulisse der Insel Jersey wunderbar ausgearbeitet, ohne dass sich die Autorin in langatmige Beschreibungen verliert. Der Schreibstil ist klar und flüssig, aber ruhig gehalten und die Figuren wurden mit sehr Tiefe dargestellt. Jede Figur wurde sehr individuell dargestellt, sodass jederzeit ein hoher Widererkennungswert vorhanden war. Sehr gut hat mir gefallen, dass sich keine der Figuren hat in die Karten blicken lassen und auch die falschen Fährten, die die Autorin gelegt hat, fand ich sehr überzeugend.