ZitatOriginal von Oblomov
Ich bemerkte es "am Rande" genau deswegen, weil es nicht als Argument in dieser Debatte gedacht war. Aber was soll's.
Schön, daß Du erkannt hast, daß es nicht zur Debatte passt.
ZitatIch nehme an, daß Du deine Lebensmitteleinkäufe auch im familiengeführten Tante-Ema Laden um die Ecke erledigst, anstatt im großen Supermarkt? Warum ist eine Buchhandlung schützenswerter als der Tante-Emma Markt?
Genau deshalb, weil der Supermarkt im Lebensmittelbereich im Vergleich zum Tante-Emma-Laden in aller Regel die größere Auswahl hat, die ihnen im Vergleich zum Buchhandel fehlt. Wenn der Supermarkt eine vergleichbare Tiefe hätte wie der Buchhandel, bliebe lediglich das Beratungsproblem. Mit anderen Worten: Bei Tante Emma gibt es eine Butter, im Supermarkt gibt es Butter in fünfzehn verschiedenen Varianten. Ähnlich sieht es bei Milch, Mehl usw aus. Bei den Büchern läuft es genau andersherum. Der Supermarkt hat vielleicht fünf verschiedene Krimis, meinetwegen auch zehn - im Buchladen hat man ein vielfaches davon, zudem die Möglichkeit, nicht vorhandene Artikel von einem Tag auf den anderen bestellen zu lassen. Kurz gesagt heißt das: Der Supermarkt ist der Tante-Emma-Laden des Buchhandels.
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Ja, es ist schon dreist von Kunden, wenn diese der Ansicht sind, eine Verbrauchsteuersenkung sollte ihnen auch zugute kommen, anstatt einzig und allein der Gewinnausweitung auf Seiten der Anbieter zu dienen. Ich frage mich, wo eine solche Anspruchshaltung aus anbietersicht herkommt?
Es geht um eine Verbrauchssteuersenkung in einem anderen Land. Wenn also in Afghanistan demnächst der Mohn billiger wird, wirst Du Deinen Dealer um eine entsprechende Preissenkung bitten.
Aber mal im Ernst, Du erwartest doch nicht wirklich, nach ausländischen Steuersätzen beurteilt zu werden?
Die Anspruchshaltung kommt übrigens gerade von den Anbietern, die von der Steuersenkung nicht finanziell profitieren: Den deutschen Buchhändlern. Amazon würde sicherlich mit Freuden diese Steuerersparnis an seine Kunden weitergeben und damit seine Marktmacht auf dem deutschen Markt ausbauen. Womöglich würde man dann sogar einen Umzug in Erwägung ziehen in ein Land, in dem für Bücher gar keine Steuer anfällt?