Heißes Thema E-Books als illegaler download

  • Zitat

    original von Tom: Hallo, Salonlöwin. Zitat: Unstreitig hat Wissen einen Preis, aber die Verlage stehen auch in der Verantwortung, dieses Wissen zu publizieren und sie haben es in der Hand, so dem illegalen Download zu begegnen. "Wissen" ist das kostbarste, jedenfalls wertvollste Wirtschaftsgut der Gegenwart (neben "Zeit"). Die gesamte Weltwirtschaft basiert auf dem - sich derzeit im Fünfjahresturnus verdoppelnden - Wissen, auf seiner künstlichen Verknappung und dem Handel damit. Wissen kann geschützt, patentiert, lizensiert und veräußert werden. Wissen kann man zudem akquirieren, also sich aneignen, quasi "entwickeln". Damit gelangt man in den Besitz eines Wertes. "Wissen" ist aber an und für sich - wie auch "Kultur" - ein eher wertfreier Begriff, der totalen Schmarren ("Ines hat Dünnschiss") ebenso wie geniale Theorien umfasst. Es gibt allgemein(zugänglich)es Wissen, begrenztes Wissen, geschütztes Wissen und geheimes Wissen. Wie viel Wissen insgesamt existiert, weiß niemand. Wer eine generelle Verfügbarkeit allen Wissens fordert, fordert nicht weniger als den Kollaps für den gesamten Globus. Systeme wie Firmen, aber auch ganze Nationen leben davon, ihr Wissen für sich zu behalten. Das beginnt nicht erst bei Google und endet längst nicht bei Nordkorea. Gut möglich, dass es einige Geheimnisse "da draußen" gibt, die unser aller Leben dramatisch verbessern würden. Sehr wahrscheinlich, dass einige existieren, die uns zu Tode ängstigen würden. Wenn Du mit "Verantwortung" der Verlage meinst, dass es eine Verpflichtung gibt, (neues) Wissen verfügbar zu machen, liegst Du falsch. Verlage sind Wirtschaftsbetriebe, die in erster Linie ihrer eigenen Existenz verpflichtet sind. Es gibt in fast keiner Firma auf dieser Welt einen Aspekt, der über diesem steht. Was einer Firma Schaden zufügt, wird vermieden, auch wenn dieses Vorgehen moralisch gutgeheißen werden müsste. Aber hier wie auch im belletristischen Bereich gilt: Jedem Urheber steht ja frei, seinen Krempel kostenlos in die Welt zu pusten. "Wissen" wie auch "Kultur" klingen erstrebenswert, sind es im konkreten Einzelfall nicht immer. Deshalb ist es nicht schlecht, dass einiges an Wissen und Kultur nie an die Öffentlichkeit gelangt. Augenzwinkern


    Hallo Tom,


    zum Thema Verantwortung und Verpflichtung von Verlagen verweise ich auf meine Antwort an magali, um mich nicht unnötig zu wiederholen.


    Selbstredend ist mir bekannt, dass das Wissen das wichtigste wirtschaftliche Gut unserer Zeit ist. Auch seine Vermehrung und Vervielfältigung sind mir bekannt, ebenso wie die Sicherung von wirtschaftlichen Existenzen von Verlagen. Auch eine Verbreitung des gesamt vorhandenen Wissens verlange ich nicht. Aber es stellen sich mir dennoch Fragen:
    Warum reagieren die Verlage so behäbig auf die Netzpiraterie?
    Warum tun Verlage sich so schwer beim Nachdruck, auch bei vermehrten Nachfragen?
    Warum entsteht der Eindruck, dass ein wirtschaftlicher Erfolg gar nicht erzielt werden soll, u.a. weil man sein Marktsegment nicht kennt?


    Zu Deinem letzten Absatz:
    Richtig ist, dass jeder seinen Krempel loswerden kann. Es wäre schön, wenn das häufiger bei den lektorierten Produkten passieren würde, die nicht mehr aufgelegt werden, als bei so mancher Neuigkeit, die über Twitter, Facebook etc. ins Haus flattert.
    Was die wertfreien Begriffe Wissen und Kultur anbelangt, so können wir froh darüber sein, dass weder Du noch ich darüber entscheiden, was für die Welt veröffentlichungswürdig erscheint und Dein "Sommerhit" möglicherweise genauso wertvoll wie das Lexikon tropischer Singvögel ist ;-).

  • Zitat

    Noch mal mit Verlaub. Solchen Leuten wie Dir wünsche ich unheilbare Genitalfäulnis. Ja, so etwas sagt man nicht in beschaulichen Foren, aber diese hirntote, egozentrische und asoziale "Argumentation" kotzt mich langsam einfach nur noch an. Schreibt doch Eure Scheißbücher selbst. Dreht selbst Eure Scheißfilme. Produziert selbst Eure Scheißmusik. Programmiert selbst Eure Scheißvideospiele. Vor allem aber bleibt in Euren muffigen Löchern hocken und betreibt da in aller Ruhe Eure selbstbetrügerische Hirnwichserei. Ich will ich will ich will ich will. Nichts anderes zählt für Leute wie Dich. Tut mir unendlich leid.


    Ich werd's vermutlich gleich wieder löschen.


    Nein, bitte, nicht löschen!


    Endlich mal auf den Punkt gesagt, wie es ist. :-)


    Ich verstehe nicht, woher diese Einstellung kommt, dass Kunst kostenlos ist, weil immer und überall verfügbar.


    Mein Mann ist Musiker und wie oft kommen Anfragen für Geburtstage, Hochzeiten, Kindergartenfeste, Familienfeiern. Aber bitte gratis, klar, er ist ja Freund, Treuzeuge, Vater eines Kindes, welches in die Kita geht, Schwager und Stiefsohn. Macht er doch sicher gerne und es macht ihm ja auch Spaß, ein Instrument zu spielen.


    Kunst ist heutzutage nichts mehr wert. Zum Kotzen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Charlie
    Bitte nicht loeschen.


    Na gut. :-)


    Eigentlich macht mich schon fassungslos, das überhaupt diskutieren zu müssen (wenn man überhaupt von "Diskussion" sprechen kann). Es geht lediglich um das Recht des vermeintlich Stärkeren: Seht, so einfach ist es, und Ihr inkompetenten Arschlöcher habt nicht die geringste Chance, mich zu hindern. Und ich nenne mich auch noch "Pirat" oder "Aktivist", verstecke mich feige hinter geklauten Tools, gebe mir gar - Moment, kurzes auskotzen - einen "Ehrenkodex" (Ehre! Aber hallo!) und streiche das alles in Revolutionsfarben an. Dabei bin ich nichts weiter als ein mieser, kleiner Dieb, der gut geschützt in seiner Kellerkate hockt, anonym seine "Siege" feiert, darum mit anderen Idioten wetteifert und sich auf das ganze einen abhobelt. Mir geht es nicht um Kultur, Gerechtigkeit oder eine bessere Welt, sondern ausschließlich ums Abhobeln. Punkt. Ausrufezeichen. Und eine Milliarde Kotzsmileys.

  • Zitat

    Original von Tom
    magali : Wir müssen uns mal zum Synchronkotzen treffen. Und, ja, hier ist es wärmer geworden. ;-)


    :grin


    Da das Aufkommen derer, die solche denkerische Jauche verbreiten, zur Zeit an Dichte zunimmt, können wir die passenden Doppel-Kotzbeutel schon bereitlegen, schätze ich.


    Ach, so, fast vergessen: nicht löschen!




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • ...um jetzt mal wieder ein bißchen sachlicher zu werden (auch wenn ich Eure Erregung wg. Obl. Post durchaus nachvollziehen kann):


    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ich denke, dass ein erster und wichtiger Schritt in die Richtung getan wäre, wenn zumindest neue Publikationen neben dem konventionellen Druckerzeugnis als eBook angeboten würden. Das würde einerseits den Bibliotheken den Druck nehmen, sofort anschaffen zu müssen und andererseits eine spätere Verfügbarkeit ermöglichen.


    Vielleicht stehe ich gerade fest mit beiden Beinen auf der Leitung, aber ich verstehe es immer noch nicht:
    Also, setzen wir mal voraus, daß das Budget der Bibliotheken nicht erhöht wird. Es wird also einfach statt eines zweiten gedruckten Exemplars ein Ebook gekauft. Wie / wodurch soll das den Bibliotheken den "Druck nehmen, sofort anschaffen zu müssen"? Das Ebook muß doch genauso bestellt werden wie das gedruckte Buch und es ist genau wie das gedruckte Buch in der Bibliothek nur einmal verfügbar - ich kann irgendwie keine Verbesserung der Situation für die Studenten sehen (außer eine Vereinfachung von Raubkopien, aber das kann und darf doch kein politisches Ziel sein, oder?).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Das druck ich mir aus und pappe es an den Rechner.


    Warum "müssen" Bücher billig sein? Hat schon jemand gejammert, dass Multiplex-Kino für 2, ein Cocktail oder eine Pizza zu teuer wären?


    Also ich finde schon, dass Kino, Cocktail und in manchen Restaurants auch Pizzen zu teuer sind. Vielleicht starte ich hierzu einen weiteren Thread...


    Wer Qualität will, sollte auch dafür zahlen wollen.
    Ich finde im Übrigen auch Taschenbücher für 10 EUR nicht teuer. Immerhin habe ich sehr viele Stunden etwas davon. Für 10 EUR könnte ich mir auch einen Film kaufen, aber der unterhält mich nur 2 Stunden lang. Buch wie Film konsumiere ich i.d.R. einmal. Aber durch den schlechten "Stundenpreis" kaufe ich keine Filme, zumal die auch irgendwann quasi gratis im TV laufen. Dass ein Buch irgendwann als Hörbuch im Radio läuft oder als e-book legal im Internet zu lesen ist, wird eher nicht passieren.


    So gesehen sind 10 EUR für ein Buch sogar recht wenig. Ich würde mich auch nicht beklagen, wenn´s 15 kosten würde und der Autor noch ein bisschen mehr davon abbekommt.


    Aber: Geil ist geil, oder so ähnlich...

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Hallo, crycorner.


    Zitat

    zumal die auch irgendwann quasi gratis im TV laufen


    Aber auch wirklich nur "quasi gratis". Fürs Fernsehen bezahlt man als Zuschauer, nicht nur bei Öffentlich-Rechtlichen, die teilweise von den Gebühren leben. Es ist sehr indirekte und oft unbewusste Bezahlung, aber es ist eine. An der selbst jene teilnehmen, die behaupten, werberesistent zu sein.

  • Buchdoktor : Ich finde schon das Kino, Cocktails und Pizza bzw. essen gehen teuer ist. Aber das ist wie mit allen / vielen Sachen man gönnt es sich nicht immer und ständig aber mal.



    Das gleiche gilt für mich bei Büchern oder auch bei E-Books. Bin ich knapp bei Kasse dann schaue ich in meine Wunschliste auf die U10 Euro Bücher. Ja ich habe meine Wunschliste für meinen Kindle nach Preisen sortiert. Es gibt die Abteilung unter 10 Euro, unter 15 Euro und unter 20 Euro. Habe ich gerade Gutscheine oder möchte / kann mir etwas gönnen dann schaue ich auch bei den teureren Büchern. Das ist meine Art mich nicht an illegalen Sachen zu vergreifen und trotzdem auf meine Kasse zu achten. Und wenn ich meine ich muss jetzt und gleich unbedingt DIESES Buch lesen und das kostet 20 Euro dann heißt es in den sauren Apfel beißen und kaufen oder doch noch warten bis die TB Ausgabe rauskommt und es damit günstiger wird.

  • Deswegen ja quasi, Tom :-)


    Man braucht ja für Filme auch einen Medienträger, inkl. Stromverbrauch, Wartung, etc. Das Buch ist ja Medium und Medienträger in Einem.


    Die neue digitale Welt verursacht auch nochmals zusätzliche Kosten, wenn man auf den Zug aufspringen will, und so weiter...


    Generell kann ja jeder, der Kunst konsumieren will, frei wählen. Ich könnte z.B. nur Hardcover kaufen, oder wo erhältlich, nur Sonderausgaben, oder halt Taschenbücher, bzw. Mängelexemplare. Genauso könnte ich bei Filmen ein Heimkino mit allem Zipp und Zapp einrichten, oder halt einen funktionstüchtigen Röhrenfernseher irgendwo für 10 EUR abholen.


    Wieviel ich für den Genuss meines Mediums ausgebe, bleibt mir überlassen. Aber NICHTS auszugeben und es einfach zu klauen, ist völlig indiskutabel. Und anders als beim Ladendieb haben die Raubkopierer Aufgrund der schwierigen Strafverfolgung ja noch weitgehend Narrenfreiheit. Diese mangelnde Strafverfolgung macht die Straftat unterschwellig zum Kavaliersdelikt und somit fast schon salonfähig. Und das ist aus meiner Sicht das eigentliche Problem.


    crycorner

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    - Mark Twain -

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  • Zitat

    Original von magali
    Arbeit ist nichts wert, senken wir die Löhne, setzen wir 'zuverlässige Studentinnen' hin, die für 3€/Std. Korrektur lesen. Was schert so ein bißchen Menschenverachtung, wenn wir dabei die Ilias zitieren.


    Sicher, gegen vernünftige Bezahlung literarische Texte Korrektur lesen zu müssen, ist eine menschenverachtende Tätigkeit. Soll das Mädel doch für ein Trinkgeld kellnern gehen.
    Solch grenzdebile Beiträge sind keinen weiteren Kommentar wert.


    Zitat

    Original von Tom
    Noch mal mit Verlaub. Solchen Leuten wie Dir wünsche ich unheilbare Genitalfäulnis. Ja, so etwas sagt man nicht in beschaulichen Foren, aber diese hirntote, egozentrische und asoziale "Argumentation" kotzt mich langsam einfach nur noch an. Schreibt doch Eure Scheißbücher selbst.


    Oohh, da ist aber einer ganz tough im Internet. Vielleicht noch einmal zur Wiederholung im Klartext: wer ohnehin keine Leser hat, der hat auch kein Problem mit Urheberrechtsverletzungen im Internet, denn da will ihn auch keiner lesen. "Scheissbücher" muß auch keiner selbst schreiben, denn die werden tatsächlich auf dem Wühltisch billig verramscht. Man kann statt der aktuellen "Scheissbücher" aber auch lieber völlig kostenlose Klassiker lesen. Manche Neuveröffentlichungen schließen ohnehin nur eine dann schmerzlich vermisste Lücke im Regal.
    Es mutet schon possierlich an, das Geschrei zu hören, wenn sich plötzlich Branchen dem brutalen Rationalisierungsdruck ausgesetzt fühlen, der z.B. in der produzierenden Industrie seit vielen Jahren üblich ist. Man kann auch gerne "überlegen" und "ausprobieren". Allerdings muss man sich dann auch irgendwann zu einem konsequenten Vorgehen entschliessen. Anderenfalls sollte man sich nicht beschweren, wenn man in wenigen Jahren von Unternehmen wie Amazon in eine Nische gedrückt wird.


    Vielleicht kehrt dieser Thread noch zu einer brauchbaren Diskussion zurück. Aufgeregtes Krakeelen im Latrinenjargon hat nur sehr kurzfristig Unterhaltungswert.

  • OT: zum stand des gesprächs vor gut 2h (hab ich jetzt tatsächlich so lang nebenher gekocht und gegessen :wow)


    Das war das mittagspost:

    Zitat

    Original von Buchdoktor


    Das druck ich mir aus und pappe es an den Rechner.


    Warum "müssen" Bücher billig sein? Hat schon jemand gejammert, dass Multiplex-Kino für 2, ein Cocktail oder eine Pizza zu teuer wären?


    dann kam was übers fernsehen, und warum wir in unserer WG die staubfänger entsorgt haben (bis großmuttern meinte, dass sie nicht zu mir zum tee kommen könnte, denn bei mir gäb's ja ihre serien nicht... Ergebnis der fernsehentsorgaktion: Ich hab einen neuen geschenkt gekriegt: größer klotziger, flacher, weiss nicht, wie man ihn bedient, und trockne deshalb bettwäsche drüber)

    Tom sagte was wahres: wir zahln eh dafür.
    Stimmt: man bezahlt fernsehn mit: Ich muss fernsehgebühr wegen einem angeblich antennenanschlussfähigen computer zahlen, drum bin ich jetzt so frei, und lad mir die monatlichen 3-sat kabarets von you tube runter - ich hab ja schliesslich schon dafür bezahlt.


    Und ja, ich weiss nicht, wie's euch geht: kinokartenpreise, und vor allem das völlig ungeniessbare überteuerte junkfood verderben einem die lust aufs kino gehen. Das letzte mal hatten sie im cineplexx was gegen meine thermoskanne und meinen griechischen salat in der box...
    Na, das darf man eigentlich nicht reinnehmen, denn da könnt man daneben schütten und patzen... pass auf, dass ich dich nicht gleich auslach, bübchen: die sesseln im cineplexx triefen von zweierlei nacho-salsa und der boden knirscht von popcorns und klebt von coke...
    Ergebnis: ich geh nicht mehr ins cineplexx. Wenn überhaupt ins kino, dann ins europäische programmkino, wo die kinokarten die hälfte kosten (ja, ich weiss: eu-gefördert) die filme besser: sprich langsamer und ruhiger sind, und man weingläser und teetassen mit in den - oh wunder: mangels popcorn wesentlich saubereren saal nehmen kann - irgendwann gibts die wenigen mega-filme, die mich interessieren, eh in der 4 für3-schütte beim müller (sofern sich überhaupt 4 finden, die man haben will), aber eigentlich muss man sie nicht wirklich gesehen haben.


    *magma - im konsumstreik*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • @Magna: Die wollen nur, dass man da keine eigenen Speisen&Getränke mit reinnimmt, damit man, wenn man Hunger und Durst hat, deren überteuerten Scheiß kaufen muss. :rolleyes


    Machs das nächste Mal wie ich, als ich noch bei Subway gearbeitet hab: Geh vorher arbeiten und tu dein Essen und Trinken in der Tasche mit deiner Arbeitswäsche ganz nach unten. Stinkige Arbeitswäsche durchwühlen die nicht. ;-)

  • Das weiss ich: ich bin viel fieser: Ich hab mir von meinem bekannten die spriteflasche und die nachodose mitgenommen und ausgewaschen: rat mal was drinnen sein wird, wenn ich nächte oder übernächste weihnachten doch wieder kino für Hobbit eins und zwei geh...


    ach ich bin so froh, dass ich graue haar hab, und beschlossen hab, sie nicht mehr zu färben: ein blick eisiger blick, und die bösartige feststellung, ich hätte schon gesehen, dass cineplexx keine erwähnenswerte salatbar hat, und zur kindervergiftungsmafia gehört, wenn er sich umbringen will, soll er das zeug seiner firma selber fressen, und das kartenbübchen schrumpft und weicht vor der greisin...

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von Oblomov
    Vielleicht noch einmal zur Wiederholung im Klartext: wer ohnehin keine Leser hat, der hat auch kein Problem mit Urheberrechtsverletzungen im Internet, denn da will ihn auch keiner lesen. "Scheissbücher" muß auch keiner selbst schreiben, denn die werden tatsächlich auf dem Wühltisch billig verramscht. Man kann statt der aktuellen "Scheissbücher" aber auch lieber völlig kostenlose Klassiker lesen. Manche Neuveröffentlichungen schließen ohnehin nur eine dann schmerzlich vermisste Lücke im Regal.


    Durch´s Wiederholen wird´s nicht besser.
    Deiner Argumentation folgend, sollte sich ein Autor sogar darüber freuen, bestohlen zu werden. Denn Diebstahl bezeugt Interesse und kann als Qualitätsindikator hergenommen werden. Supi...
    Ich frage mich, worüber ein Durchschnittsautor wohl trauriger wäre:
    Darüber, dass er nur 1000 Mal bestohlen wurde und ihn offensichtlich nicht allzu viele Menschen lieb haben, oder darüber, dass er durch die entgangenen Einnahmen nicht den Sprung schafft vom Geringstverdiener zum Geringverdiener.


    Und deine gesamte Argumentation liest sich, als fändest Du es gut, dass die Verlage und Autoren bestohlen werden und dass sie es ja nicht anders verdient haben, weil sie E-Books von Thomas Mann für 3 EUR zu teuer anbieten.
    Bist Du dann auch einer, der beim Media Markt eine CD klaut, weil sie ihm 3 EUR zu teuer war? Ohne schlechtes Gewissen, weil die Preispolitik ja grundsätzlich falsch ist und Dein Diebstahl ja vor Allem zwei Dinge sind:
    1. Sympathiebekundung für den Interpreten
    2. Protesthaltung gegenüber angestaubten Marktmechanismen und Dir nicht passende Preispolitik.


    Du bist genau der, den ein Thread braucht, um heiss zu laufen...
    Supi...


    Nachtrag, Thema Scheissbücher:
    1. Verramscht werden auch Bestseller
    2. Verramscht werden auch Bücher von Literaturnobelpreisträgern
    Möglicherweise auch, weil E-Books geklaut wurden...

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

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  • Zitat

    Original von Mulle


    ich kann nur für Amazon-Kindle sprechen, die anderen Anbieter habe ich nicht im Auge: Reduzierte eBooks gibt es täglich, aktionsweise gibt es auch Bücher für lau (auch Bestseller).
    Eine Vorlese-Funktion haben viele englische eBooks, die ist sogar ganz witzig, weil man die Lese-Geschwindigkeit einstellen kann *gg*.
    Ansonsten kannst du natürlich auch Hörbücher über den Reader anhören.


    Liebe firma Amazon-Kindle, da er nicht abwäscht und einkaufen geht, und auch vom fensterputzen nichts versteht, ist ihr Darth Reader für mich derzeit noch unbrauchbar. Ich warte auf die R200-D200 erweiterung, bevor ich ihn mir zuleg.
    Er soll mir das buch mit dem Ex-Libris 4856 (quid leget haec) aus dem Regal holen, es vorsichtig umblättern und dann vom blatt vorlesen.


    Ach übrigens: ich will euch das neuerste prunkstück aus meiner bibliothek zeigen, das aus einer zeit stammt, wo man bücher und deren produzenten noch schätzte:
    das hat ein vorfahre meines angeheirateten onkels für seinen Bischof übersetzt, und damals war seine anstrengung der bischöflichen kanzlei den titel cavalliere wert
    (heute muss man dafür nichts mehr übersetzen, sondern nur eine gewisse summe an den italienischen staat spenden... - naja, spenden konnte man schon früher, bzw für die ehre auf den zustehenden gehalt verzichten...)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Für ein Bücherforum sind einige Leser hier anscheinend etwas begriffsstutzig.
    Wir können uns gerne alle in eine Ecke setzen und darüber klagen, wie garstig und geizig die Kunden doch sind. Sicher, jeder der etwas verkaufen möchte, wünscht sich Kunden, die widerspruchslos den gewünschten Preis bezahlen. Da aufgrund der ebooks jedoch vermutlich keine neuen Leser (= Kunden) vom Himmel fallen werden, wird man wohl mit den bestehenden Kunden leben müssen.
    Nach meiner - zugegeben begrenzten - Erfahrung erwarten die meisten Leser bei ebooks einen gegenüber der Printausgabe geringeren Preis. Dies ist aus Kundensicht m.E. auch gerechtfertigt, da man das ebook im Gegensatz zur Printausgabe auch nicht weiterverkaufen, -verschenken oder verleihen kann.
    Im Übrigen verstehe ich auch die Klagen der Verlage hier nicht. Wie damals bei Einführung der CD gibt es die Möglichkeit, den Kunden bereits einmal verkaufte Werke noch einmal zu verkaufen. Wie oft hat man schon so eine Gelegenheit? Dies funktioniert aber nicht, wenn man die ebooks hierfür aus dem Markt preist. Dass man hier bei Werken wie dem von mir zuvor genannten Thomas Mann, dessen Bücher eigentlich seit Jahrzehnten eine Cash Cow für den Verlag sein müssen, zum Zweck des zusätzlichen Umsatzgenerierung bei den Preisen keinen Spielraum hat, kann mir keiner plausibel weismachen.


    Übrigens, die Aussage, man werde Urheberrechtsverletzungen hier nur begrenzt eindämmen können, ist keine Rechtfertigung hierfür. Man kann deswegen wie ein Dreijähriger aufstampfen und "gemein" schreien - oder man kann sich überlegen, wie man hierauf als Unternehmen sachgerecht reagieren kann. Was sicher nicht akzeptabel ist, ist der Wunsch der Contentindustrie, das Netz einer Art Totalüberwachung zu unterwerfen. Hier geht das Interesse der Mehrheit der Bevölkerung den Wirtschaftsinteressen der Contentindustrie vor.

  • Wow, Magna, ist das ein Prachtstück!


    Aber die AutorInnen damals hätten auch lieber eine ordentliche Bezahlung gehabt. Da gab es nicht mal ein richtiges Copyright, das war weder für die Schreibenden noch für die Verleger ein Spaß.


    Oblomov


    wer hier keine Ahnung hat, bist Du. U.a. vom Korrekturlesen. Du schätzt das als Hilfsarbeit ein, die jede/r, die ein bißchen Deutsch kann, mal so erledigt.
    Genau das geht nämlich nicht. Die pestartige Ausbreitung von Fehlern in Grammatik, Ausdruck und Interpunktion in Gedrucktem ist exakt darauf zurückzuführen, daß es kaum noch profesionelle KorrektorInnen gibt.
    Korrektorin/Korrektor ist ein SpezialistInnen-Beruf.
    Du erwähnst mal so eben eine 'Studentin'. Das heißt, Du denkst an jemanden, die das als 'Job' erledigt, mal so.


    Die Vorstellung, daß nur 'schlechte' Bücher auf Ramschtischen landet, zeigt überdies, daß Du vom Buchhandel keine Ahnung hast.


    Plötzlicher Rationaliserunsgdruck? du hast deinen Nick zurecht. In den eltzten 15 Jahren nicht vom Sofa gekommen, ganz deutlich. Wenn es eine Branche gibt, die sich unter diesem Druck in den letzten 15 Jahren enorm gewandelt hat, dann doch wohl das Verlagswesen.
    Du gehörst zu den Leuten, die einfach nachschwätzen, was sie oberflächlich aufnehmen. Jemand schreit irgendwo, Verlage seien verschlafene Betriebe, die jetzt endlich 'modern' werden müssen, sonst würden sie an die Wand gedrückt.
    Heißt: sie müssen nachmachen, was ihnen jemand wie amazon vormacht. Heißt wiederum: ihre Ware muß zwingend billig werden.
    Ob das so stimmt, ob billige Bücher merh LeserInenn bringen oder einen höheren Absatz, ist nicht erwiesen.
    Die steigenden Buchpreise in den letzten zwei Jahren haben die KundInnen mitgemacht. Die Verlage und der Handel wurden sogar durch ein Anmnwachsen der Zahl ihrer KundInnen belohnt.
    Je davon gehört?


    Und wenn Du glaubst, daß Leute mehr Klassiker leser, bloß weil es die billiger oder sogar umsonst gibt, dann glaubst Du wohl auch an den Klapperstorch. Wer wann und wie einen sogenannten Klassiker liest, hat sehr komplexe Gründe. Über das Projekt Gutenberg kann man seit nicht wenigen Jahren 'Klassiker' umsonst lesen. Einen Run auf Goethe sehe ich nirgends.
    Vielleicht hast Du ja eine andere Brille.


    Grundsätzlich nehme ich Dir ohnehin die behauptete Liebe zu 'guter' Literatur nicht ab. Für mich gehörst Du exakt zu den Leuten, die eine böse Tat durch erhabene Worte schönen.
    'Weil ich Thomas Mann lese, habe ich das Recht, seine Bücher auch billig oder gar umsonst zu haben.'


    Gaaah!



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Da mir dieses Nichtaufdenpunkt kommende Palaver nicht liegt, habe ich mal für mich eine Rechnung aufgemacht. Sie basiert auf folgenden Faktoren:


    Die Verlage gehen von ca. 20 Mio Stammlesern aus, die mehr als ein Buch p.a kaufen. (Sparbücher ausgeschlossen) Diese 20 Mio machen 80% des dtsch Buchmarktes aus. Ich spreche vom print


    Demgegenüber haben reader inzwischen, nur, einen Marktanteil von 3 %, was bedeutet, dass 600.000 reader bei den Lesern sind.


    Gehe ich in die Wahrscheinlichkeitsrechnung Marke Fischschwarm
    laden von 600.000 reader-user nur 2% illegal down.


    Nee, so ärgerlich es für die betroffenen Autoren auch ist, das ist kein Geschäft für Netz-Piraten. Momentan wenigsten noch nicht