Herz an Herz - Sofie Cramer

  • Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: rororo (1. Februar 2012)
    ISBN-13: 978-3499256653



    KURZBESCHREIBUNG
    Flaschenpost für dich. Eine romantische Hochzeit an der Ostsee? Für Sara eine Strafe. Frisch geschieden sitzt sie zwischen lauter Paaren. Glücklichen Paaren. Der einzige attraktive Single entpuppt sich als Nervtöter. Die albernen Hochzeitsspielchen geben ihr den Rest: Statt guter Wünsche fürs Brautpaar schreibt Sara sich ihren ganzen Frust von der Seele und schmeißt die Flaschenpost ins Meer. Mit einer Antwort rechnet sie nicht. Doch wenige Wochen später erhält Sara einen Brief. Die Worte des unbekannten Finders berühren ihr Herz. Als dem regen Briefwechsel und zahlreichen E-Mails endlich ein Kennenlernen folgen soll, zögert er. Und das aus gutem Grund …´

    MEINE MEINUNG
    Von der Seele... schreiben ...für die Seele - so steht es auf der Homepage der Autorin und dieser Roman ist absolut für die Seele. Der Klappentext machte mich neugierig, auch, wenn er mir ein bisschen bekannt vorkam. Doch ich kann hier sofort jeden beruhigen der glaubt, dass es sich hier um einen Abklatsch vorheriger Romane handelt. Sofie Cramer und Sven Ulrich haben einen ganz eingenen wundervollen Roman geschrieben der sich problemlos von ähnlichen Geschichten absetzen kann. Besonders an diesem Roman ist, dass er ausschliesslich in Briefen, Mails oder SMS geschrieben ist und das, wie man, wenn man ein bisschen googelt herausfinden kann, im Wechsel von den beiden Autoren. Wie auch schon einige andere Blogger so vermute auch ich, dass Sven Ulrich für den "Schriftverkehr" von Berti verantwortlich ist und Sofie Cramer die Briefe der Protagonistin Sara verfasste.
    Diese Briefe beginnen zunächst vorsichtig und zaghaft und werden im Verlauf des Romans immer offener und ehrlicher. Wie auch Sara, kann man kaum die nächsten Antworten erwarten und so entsteht neben den immer tiefer gehenden Gefühlen auch eine gewisse Spannung, die es dem Leser schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Mir ist es nicht gelungen und so habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Es macht Spass, durch diese Korrespondenz, die zu Beginn aus Briefen besteht, im laufe der Geschichte aber auch zu E-Mail und SMS wechselt, die beiden Figuren kennen und verstehen zu lernen.
    Man spürt die Unsicherheiten eben so wie die aufkeimende Liebe und mit Ecken und Kanten haben die beiden Autoren zwei unglaublich tolle Charaktere geschaffen. Natürlich ist nicht immer alles rosarot und auch hier gibt es Rückschläge und Zweifel... genau die sind es aber auch, die diesen Roman so echt machen.
    Der Schreibstil - zunächst förmlich dann aber immer freier - ist abwechslungsreich und flüssig und, obwohl ich eigentlich die Art der Briefform in Romanen nicht mag, ist es hier eine tolle Umsetzung. Ich denke, wäre die Geschichte als "normaler" Roman geschrieben, dann hätte er sehr viel seiner "Echtheit" und vor allem an Gefühl verloren. Auch dafür also Daumen hoch. Mein einziger Kritikpunkt - ich hätte mir noch ein ganz klein bisschen Einleitung gewünscht, denn der Roman beginnt gleich mit dem Briefverkehr. Sicher bekommt man während des Romans alle Informationen die man braucht... aber irgendwie hat es mir doch gefehlt.
    Was soll ich sagen - dieser Roman trifft mitten ins Herz und für mich waren es gefühlvolle, romantische Lesestunden, die dieser Roman mir geschenkt hat. Macht euch am besten selber ein Bild davon und werft einen Blick auf die *Leseprobe*... aber Vorsicht - danach wollt ihr mehr!

    CINEMAinMYhead


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    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Ich habe eben ernsthaft überlegt, ob ich dieses Buch überhaupt rezensieren soll bzw. kann. Habe mich aber dann doch dafür entschieden, weil ich euch diesen außergewöhnlichen Leseschatz nicht vorenthalten möchte.


    Als ich den Klappentext sah, dachte ich an eine billige Kopie von Glattauers 'Gut gegen Nordwind'. Aber schon nach wenigen Seiten war klar, dass ich irrte. Und zwar gewaltig!
    Sofie Cramer habe ich im letzten Jahr schon für mich entdeckt. Sie hat mich begeistert und deshalb war ich sehr neugierig auf das 'literarische Duett' mit Sven Ulrich, der mir noch völlig unbekannt war. Jetzt, nach der Lektüre möchte ich noch viel mehr von beiden lesen. Unbedingt! Am allerliebsten jedoch möchte ich 'Herz an Herz' noch einmal lesen und zwar ohne zu wissen, wie es ausgeht.


    Erzählt wird die Geschichte von zwei Menschen, die auf außergewöhnliche Weise zueinander finden. Nämlich durch eine Flaschenpost ' aufgegeben von Sara.
    Sara lebt in Hamburg, ist Psychologin und hat eine gescheiterte Ehe hinter sich, die ihren traumatischen Höhepunkt erst im Verlauf der Handlung offenbart.
    Vertrauen ist das, was Sara während ihrer Ehe abhanden gekommen ist und aus diesem Grund tastet sie sich nur sehr vorsichtig an Berti heran.


    Berti ist Versicherungskaufmann, fast 40, und lebt in München, wo er sein Leben ' neben seiner an Alzheimer erkrankten Mutter ' in immer gleichen Bahnen (ver)lebt.


    Aus den Briefen zwischen ihnen werden nach einiger Zeit Mails und abendliche Chats, die u.a. mit Wein zelebriert werden. So wie bei einem richtigen Date.


    Es knistert gewaltig zwischen den beiden. Das spürt man aus jeder Zeile, die geschrieben wird und ich war froh, dass ich nur weiterblättern musste, um eine neue Email bzw. einen Brief von dem jeweils anderen zu lesen. Sara und Berti jedoch mussten zum Teil tagelang auf Antwort warten. Da kribbelt es beim Lesen schon vor Aufregung. Nach und nach wird aus schüchterner Romantik eine ganz zarte Erotik und die kleinen Details, die sie dem jeweils anderen mitteilen, lassen auf noch mehr Gefühle hoffen!


    An dieser Stelle mag ich nicht mehr von der Handlung verraten. Ich möchte, dass ihr das Buch selbst für euch entdeckt. Allerdings warne ich euch vor, denn es ist viel zu schnell zu Ende und ihr müsst Sara und Berti dann gehen lassen. Mir fiel das äußerst schwer, denn ich fühlte mich zu den beiden hingezogen. Nicht nur wegen der schönen Momente zwischen ihnen und ihren großen Herzen, sondern wegen ihren Ecken und Kanten, die sie so sympathisch machen. Ja, solche Protagonisten möchte man gerne zu seinen Freunden zählen.


    Ich habe selten so ein warmherziges, anrührendes, aufregendes und emotionsgeladenes Buch wie 'Herz an Herz' gelesen, dass mit solcher Intensität ans Herz geht.
    Es hat mich beflügelt, beglückt und mir ganz tolle Lesemomente geschenkt.
    Geht mit Berti und Sara auf Entdeckungstour. Ihr werdet die vielfältigsten Emotionen beim Lesen entdecken. Aber sagt später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!


    P.S. Nach dem Klappentext zu urteilen, ist es Berti, der anfänglich wegen eines Treffens zögert. Es ist aber Sara. Berti jedoch hält eine ganz besondere Überraschung bereit. Diese kann man ganz dezent zwischen den Zeilen erahnen, was mich aber nicht davon abhält diesem Buch die volle Punktzahl zu geben.

  • Bücher, die nur aus E-Mails, Briefen und SMS bestehen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Bereits Autorinnen wie Meg Cabot und Cecelia Ahern konnten mich damit voll und ganz überzeugen. Als ich erfahren habe, dass Sofie Cramer zusammen mit Sven Ulrich ähnliches plant, war ich sofort neugierig. Und dieses Buch zu lesen, hat sich absolut gelohnt.


    Bereits mit "SMS für dich" konnte mich Sofie Cramer vor knapp zwei Jahren sehr begeistern, daher hatte ich bei "Herz an Herz" große Erwartungen. Das Autorenduo konnte mich überzeugen und hat mich mit den Protagonisten lachen und leiden lassen. Die Briefe sind weder zu kurz, noch zu lang und haben eine gute Mischung aus Sarkasmus und tiefgründigen Gesprächen. Auch wenn diese Geschichte eine gewisse Ähnlichkeit zu "Gut gegen Nordwind" aufweist, kann man diese im Grunde genommen kaum miteinander vergleichen, da "Herz an Herz" deutlich besser und gefühlvoller geschrieben ist. Hier wurde quasi alles besser gemacht, was ich bei Daniel Glattauer vermisst habe.


    Der Briefwechsel von Sara und Berti war von Anfang an sehr interessant. Als Sara in ihrer Verzweiflung eine Flaschenpost schreibt, ahnt sie nicht, dass jemand auf sie reagieren würde, von daher ist es gleich doppelt überraschend für sie, als sie kurze Zeit später eine Antwort von Berti erhält. Was zunächst sehr zaghaft und vorsichtig beginnt, wird jedoch recht schnell vertrauter und man teilt sämtliche Emotionen miteinander. Schön zu beobachten war auch, wie sich die Geschichte entwickelt. Die Charaktere lernen sich nicht nur immer besser kennen, sondern man erkennt auch das Interesse füreinander, indem die Abstände zwischen Briefe, E-Mails und SMS immer kürzer werden und man sich immer mehr aufeinander einlässt.


    Die Gefühle und Ansichten der beiden Protagonisten werden gut dargestellt. Sie sind authentisch, sympathisch und konnten mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Ohne großartig zu viel zu verraten, muss gesagt werden, dass ich es absolut großartig finde, dass es sich hier um keine kitschige Liebesgeschichte handelt, wie man es eventuell anhand des Covers erwartet. Vielmehr ist es ein Zusammentreffen zweier Fremder, die ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zum Teil schonungslos niederschreiben und aufeinander zu gehen.


    Das Cover ist relativ kitschig, aber dennoch wunderschön. Schon allein die Mischung aus Wolken, Ballon und Brief passt gut zusammen und die tollen Farben runden das Cover ab. Allerdings ist ein bisschen zu viel Romantik darauf zu erkennen, was man in der Geschichte jetzt nicht unbedingt vorfindet.


    "Herz an Herz" ist eine berührende und humorvolle Geschichte, die man einfach nur mögen muss. Sympathische Charaktere, authentische Gefühle und Gedanken, sowie die Idee, das Buch allein durch Briefe, SMS und E-Emails zu gestalten, sind eine Leseempfehlung wert. Kaufen, lesen, genießen!

  • Hallo :wave


    Ich habe das Buch auch durch. Leider kann ich mich nicht ganz den vorherigen Rezis anschließen. Ich fand es zwar süß und kurzweilig, etwas besonderes war es für mich allerdings nicht. Als ich damals "Gut gegen Nordwind" gelesen habe, war ich hin und weg von der schönen Sprache und bin leider mit genau dieser Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen.


    Trotzdem: Es war nett zu lesen und ich kann es für einen Tag in der Therme mit gutem Gewissen weiterempfehlen.


    Liebe Grüße


    Finnia