Zweierlei Maß bei Autoren/Buch-Kritik??

  • Aber mal was ganz anderes....


    für mich persönlich ist es immer schwer nach zu vollziehen, wie jemand ein Buch, daß ihm ja offenbar nicht wirklich gefällt (welches im sogar übelst und heftigst zuwider ist) tatsächlich mehrmals liest, nur um auf die Fehler in diesem Buch hinweisen zu können.


    Lest ihr nicht um euch zu unterhalten, sondern tatsächlich um *mitreden* zu können??


    (Dies soll kein ANGRIFF(!!!) auf irgendwen persönlich sein. Aber wenn ich doch weiß, daß mir das Buch nicht behagt, aufgrund gewisser Logikfehler oder aufgrund eines miesen Schreibstils, warum sollte ich es mir noch mal zu Gemüte führen??? Lese ich dann nicht lieber ein neues Buch, daß mehr meinen Interessen und Ansprüchen gerecht wird?)



    Ich habe mich jetzt gerade sehr ernsthaft gefragt, ob es für mich irgendeine Rolle spielt, welche Nationalität der Autor hat und ob es mich in meinem Urteil über ein Buch beeinflußt.
    Ganz ehrlich, ich glaube nicht.
    Ich mag ein Buch, wenn es mich fesselt und wenn es mich unterhält, aber ich mag ein Buch doch nicht mehr oder weniger, weil der Autor aus meinem oder einem anderen Land kommt....
    Ich persönlich messe also nur mit einem Maßstab nämlich meinem Grad der Unterhaltung beim Lesen eines Buches.... und das ist doch auch gut so, oder?

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Aber das hat doch nichts mit der von jedem Leser anders empfundenen Qualität der Bücher zu tun.


    <Gebetsmühle an> Das wollte ich deshalb doch auch getrennt vom Rest gesehen haben!
    Das Ökonomische betrifft die Verlagsseite, die Frage nach der Qualität die der Verbraucher (= Leser)


    Zitat

    Aber gerade wie gut oder schlecht die Bücher im Auge der Leser sind, ist doch letztendlich nicht egal!!


    Das ist aber die andere Seite der Medaille. Zunächst einmal besteht die Absicht des Verlags, möglichst viele Bücher an den mann zu bringen. Das macht man, indem man schon rein optisch durch Stapelung und Medienpräsenz dafür sorgt, daß die Trademark im Gespräch ist, und es allein schon so aussieht, als ob 1 Million Fliegen ...


    Zitat

    Wenn es die Leser langweilt (so wie mich Meteor unendlich gelangweilt hat), werden sie das nächste Mal noch kritischer Werke dieses Autoren beäugen und dann auch liegenlassen.


    Das ist richtig -- aber zu diesem Zeitpunkt hat der Verlag, der diese Strategie fährt, schon genug verdient. zur Not baut man alle paar Jahre eine neue Trademark auf. Das ist dieselbe Strategie, die bei den künstlichen Pop-Stars angewendet wird. Für 's große Geschäft reicht 's allemal. :grin
    Es geht bei den großen Geschäften nicht um langfristige Planungen, sondern man rechnet in Quartalen. Wie bei euch! :grin


    Zitat

    Wie komme ich als Durchschnittsleser an solche Details?


    So gut wie gar nicht. Ich interessiere mich halt für die Interna der Branche, die unternehmerischen Strategien und den klatsch und tratsch. Da kommt dann einiges zusammen. :grin

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Aber mal was ganz anderes....


    für mich persönlich ist es immer schwer nach zu vollziehen, wie jemand ein Buch, daß ihm ja offenbar nicht wirklich gefällt (welches im sogar übelst und heftigst zuwider ist) tatsächlich mehrmals liest, nur um auf die Fehler in diesem Buch hinweisen zu können.


    Das habe ich mich auch schon gefragt. :lache


    Deshalb kann ich auch nur begründen, warum ich Dan Brown jeweils nach wenigen Seiten für immer weggelegt habe.

  • Zitat

    Original von Iris
    <Gebetsmühle an> Das wollte ich deshalb doch auch getrennt vom Rest gesehen haben!


    <Iris-Gebetsmühle-off>
    Hase, das kam so halt nicht bei mir an. Ich bin auch nur ein Mann! :-)


    Zitat

    Zunächst einmal besteht die Absicht des Verlags, möglichst viele Bücher an den mann zu bringen.


    ...aber zu diesem Zeitpunkt hat der Verlag, der diese Strategie fährt, schon genug verdient. zur Not baut man alle paar Jahre eine neue Trademark auf. Das ist dieselbe Strategie, die bei den künstlichen Pop-Stars angewendet wird. Für 's große Geschäft reicht 's allemal.


    Ok, aber das ist nun mal "normales" Geschäftemachen, zumindest in der Medienlandschaft. Wenn Du oder ein anderer Autor sich damit ein halbwegs sorgenfreies Leben finanzieren könnte, dann würde es doch genauso laufen, oder nicht? Also ich zumindest wäre mir da schriftstellerisch für nix zu schade. Zur Not kann man ja unter Pseudonym immer noch versuchen seine Herzens-Projekte an den Mann zu bringen, oder?


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Babyjane
    für mich persönlich ist es immer schwer nach zu vollziehen, wie jemand ein Buch, daß ihm ja offenbar nicht wirklich gefällt (welches im sogar übelst und heftigst zuwider ist) tatsächlich mehrmals liest, nur um auf die Fehler in diesem Buch hinweisen zu können.


    Tu ich gar nicht. DB hat zwar mehrfach den Weg in meine Hand gefunden, aber ich habe ihn nie gekauft, kenne ihn "nur" von Leihlektüre z.B. in Buchhandlungen und einer langen Wartezeit beim Arzt, wo er als BC-Exemplar herumlag. Für sowas ist mir in der Tat nicht nur mein Geld, sondern auch der Platz in meinem Bücherregal zu schade. :grin
    Ich referiere hier "nur" aus dem Gedächtnis -- aber das ist ziemlich gut. :grin
    Mein Urteil bezieht sich auf diejenigen Faktoren, die mich zu einem Kauf anregen oder davon abhalten. Bei diesen "Thrillern" kam es bei jedem Versuch zu einem vernichtenden Urteil meinerseits und Fassungslosigkeit über den anhaltenden Erfolg, der mir verdeutlicht hat, wie wichtig das Marketing in diesem Geschäft (wie in jedem) ist.


    Zitat

    Ich habe mich jetzt gerade sehr ernsthaft gefragt, ob es für mich irgendeine Rolle spielt, welche Nationalität der Autor hat und ob es mich in meinem Urteil über ein Buch beeinflußt.
    Ganz ehrlich, ich glaube nicht.


    Das glaube ich dir unbesehen.
    Ich sehe das Problem auch nicht auf Seiten der Leser, sondern auf Seiten der Buchproduktion, für die es aufgrund der herrschenden ökonomischen Kostendoktrin nun einmal einfacher kalkulierbar ist, mit Lizenzen zu arbeiten als mit den Unabwägbarkeiten bei der Zusammenarbeit mit diesen unberechenbaren Autoren. :grin
    Wie gesagt: Ich schildere hier die "andere Seite" -- dort gibt es Verlagsunternehmen, denen eure Wünsche und Vorlieben als Leser eigentlich schietegal sind: Sie produzieren und bewerben eine Ware nach Kriterien, die auf rein statistischem Wege ermittelt sind (also der Zeit hinterherhinken). :grin

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ok, aber das ist nun mal "normales" Geschäftemachen, zumindest in der Medienlandschaft. Wenn Du oder ein anderer Autor sich damit ein halbwegs sorgenfreies Leben finanzieren könnte, dann würde es doch genauso laufen, oder nicht? Also ich zumindest wäre mir da schriftstellerisch für nix zu schade. Zur Not kann man ja unter Pseudonym immer noch versuchen seine Herzens-Projekte an den Mann zu bringen, oder?


    Das würde hier niemals auch nur annähernd in diesem Ausmaß funktionieren, weil die eingespielten Mechanismen nur vom US-markt aus funktionieren.
    Frank Schätzing gelingt es gerade, sich auf eine ähnliche Weise zu etablieren, und wird inzwischen sicher gut vom Schreiben leben können -- und vor allem schreiben dürfen, was er will!


    Aber mehr schaffst du nur, wenn du von drüben bist. Die Logistik funktioniert einfach nur "soherum".


  • Liebe Iris,


    leider muss ich dich enttäuschen, denn ich bezieh mich bei „einigen Übereifrigen“ nicht ausschließlich auf His, sondern meine Erfahrung beruhen auf der Auseinadersetzung mit diversen Usern in diversen Foren. Allerdings sind die Argumente überwiegend ähnlich, daher nutze ich die bei meinen Disput mit His angefallen, da ich es nicht fair finde ohne Absprache User anderer Foren hier zu zitieren. In anderen Foren gilt das für mich natürlich auch.


    Zum wiederholten Male: bei der Diskussion um Dan Brown geht es mir nicht darum, ob dem einen das Buch gefällt und der andere es noch 3 Seiten in den Mülleimer wirft. Das soll jeder halten wie er will. Ich hinterfrage nur die angeführten „Lügen und Logik-Fehler“ und möchte hierfür Beweise.


    Wollte ich His mobben, würde ich zu jedem seiner Postings etwas schreiben. Einige seiner Buchvorstellung würden dazu einiges hergeben. Aber hier bleibt er bei seiner persönlichen Geschmacks-Meinung. Allerdings werde ich Behauptungen, die nicht bewiesen werden, weiter hinterfragen und kommentieren. Wenn das für Dich „Mobbing“ ist, solltest du vielleicht Deine Definition nochmals einer kritischen Prüfung unterziehen, es sei denn Du brauchst fürs Joggen, Gründe um den inneren Schweinehund an die Leine zu legen. Bin ich gerne behilflich, aber dann schreibe es auch dazu.


    So wie ich Docs Frage verstehe, geht es hier letztendlich nicht um Dan Brown oder Jörg Kastner. Dies sind aktuelle Beispiele, die Doc (korrigiere mich, wenn ich falsch liege) gewählt hat, weil diese Bücher bei vielen Eulen bekannt sind.
    Es geht darum, warum ein Autor so polarisiert, dass Kritik teilweise unter die Gürtellinie geht, und andere, die Bücher ähnlichen Inhaltes schreiben, nicht.


    LG Dyke- der immer wieder darüber staunt, dass es scheinbar Key-Wörter gibt, die einige dazu veranlassen fest installierte Programme ablaufen zu lassen, die mit der Frage und Argumentation nichts mehr zu tun haben.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Dyke, ich kann ja verstehen, daß du den Vorwurf nicht auf dir sitzen lassen möchtest -- allein es zählt nicht die Absicht, sondern das Ergebnis. In mehreren Postings hast du explizit "einige (sc. übereifrige)" User angeprangert (anders kann man diesen Wortgebrauch mit "Hetzjagd", "Kreuzzug" u.ä. nicht bezeichnen), und nahezu wortwörtlich deinen "Illuminati"-Streit mit His referiert, ohne irgendwo zu erwähnen, daß es dir auch um andere Foren gehe. Wie soll dann jemand davon ausgehen, daß es dir auch ums "Literaturcafé" geht?


    Wenn ich ähnlich sophistisch argumentieren würde, würde ich dir jetzt das typisch männliche pseudo-souveräne Gehabe gegenüber Frauen, die sie als hysterisch und damit nicht diskussionsfähig deklassieren wollen, attestieren. :grin


    Eigentlich liegen wir nicht weit auseinander, aber in diesem Fall hast du in deinem Groll leider den Bogen überspannt! :wave
    Belaß es mal bei der Einmaligkeit. Ich habe nicht vor, meine Zeit damit zu verschwenden, ständig gegen jemanden zu Felde zu ziehen, den ich eigentlich mag.

  • Zitat

    Original von dyke
    So wie ich Docs Frage verstehe, geht es hier letztendlich nicht um Dan Brown oder Jörg Kastner. Dies sind aktuelle Beispiele, die Doc (korrigiere mich, wenn ich falsch liege) gewählt hat, weil diese Bücher bei vielen Eulen bekannt sind.
    Es geht darum, warum ein Autor so polarisiert, dass Kritik teilweise unter die Gürtellinie geht, und andere, die Bücher ähnlichen Inhaltes schreiben, nicht.


    Ja, u. a. ging es mir in meinem Eröffnungsposting genau darum.
    Tom (und auch His) haben inzwischen ja versucht zu erklären, daß es u. a. daran liegen könnte, daß Brown einfach mehr Leute gelesen haben, als Kastner.


    Rabarat schreibt wiederum, daß er zwar mit Kastner befreundet und deshalb auch befangen sei, aber dennoch den Engelspapst auf einem ganz anderen Level als Illuminati sieht. Ich denke mal, daß da schon gewaltig viel Befangenheit mitspielt. Wenn ich mich mal als typischen Durchschnittsleser hernehme, der weder mit Dan Brown noch mit Jörg Kastner befreundet ist (warum eigentlich nicht??), muss ich nach Lektüre beider Bücher (im Gegensatz zu Rabarat habe ich ja Illuminati zu Ende gelesen) einfach feststellen, daß zwar nicht unbedingt ein Ei dem anderen gleicht, aber dennoch keine frappierenden Unterschiede feststellbar sind. Das eine Ei mag ein bischen formschöner sein, vielleicht hat es auch ein bischen mehr Eigelb zu bieten als das andere, aber dennoch bleibt ein aufgeschlagenes Ei ein aufgeschlagenes Ei. Diese beiden Bücher sind deswegen so schön vergleichbar, weil eben beide Autoren ähnliche Protagonisten und ein ähnliches Setting verwendet haben. Mir haben beide Romane sehr gut gefallen, aber als nicht so sehr analysierender Leser verstehe ich nun mal nicht, warum in der Beurteilung von Brown und einem deutschen Autor solche Unterschiede zutage treten.


    Aber so oder so, war die Diskussion zumindest in einigen Punkten doch ganz fruchtbar.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Rabarat schreibt wiederum, daß er zwar mit Kastner befreundet und deshalb auch befangen sei, aber dennoch den Engelspapst auf einem ganz anderen Level als Illuminati sieht. Ich denke mal, daß da schon gewaltig viel Befangenheit mitspielt.


    Du kannst dir also nicht vorstellen, daß es unterschiedliche Ansichten darüber geben kann, was guter oder schlechter Stil ist, was eine interessante Erzählweise, was interessante Figuren?
    Und du kannst dir auch nicht vorstellen, daß Leser in großer Zahl auf Marketingtricks wie Medienpräsenz, Stapelung, gefakete Rezensionen usw. reinfallen, obwohl solche Tricks auch in anderen Wirtschaftsbereichen immer wieder fröhliche Urstände feiern, wenn den Leuten für überteuerten Krempel zu hundertausenden das Geld aus der Tasche gezogen wird? Warum sollte es bei Büchern anders sein? Warum sollte ausgerechnet bei Büchern der Satz von der Million Fliegen nicht gelten? Nur weil ihr zwei diesmal zu den Fliegen gehört habt? :wow


    Sorry, aber ich konnte jetzt einfach nicht wiederstehen! :lache

  • Ich hatte mich schon gefragt wie lange es dauert, bis es mal wieder knallt hier.



    Wie auch immer...


    Es erscheint mir vollkommen normal, dass sich die Bücher eines Erfolgsautoren wie Dan Brown mehr und heftiger Kritik aussetzen müssen.


    Sie sind einfach bekannter, wurden am meisten gelesen und es finden sich immer wieder Leute, die Mainstrem Sachen äusserst kritisch beäugen !

  • Zitat

    Original von Iris
    [quote]Original von Doc Hollywood
    Warum sollte ausgerechnet bei Büchern der Satz von der Million Fliegen nicht gelten? Nur weil ihr zwei diesmal zu den Fliegen gehört habt? :wow
    Sorry, aber ich konnte jetzt einfach nicht wiederstehen! :lache


    Ich hoffe, Du schämst Dich wenigstens ein bischen dafür. :-)
    Für so eine in sich ruhende Persönlichkeit wie mich stellt es natürlich kein Problem dar, mich in einer Heerschar von Fliegen wohlzufühlen...


    Doch zu den wichtigeren Punkten. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten über guten und schlechten Stil, über interessante Charakterisierungen oder Erzählweisen. Wenn dem nicht so wäre, könnten wir die Hälfte aller Topics hier zusperren und Eierkuchen backen gehen. Aber darum geht's mir ja gar nicht.
    Ich persönlich sehe diese gravierenden Unterschiede eben zwischen Engelspapst und Illuminati nicht. Was in meinem Fall ja auch wunderbar ist, da ich mich von beiden Büchern bestens unterhalten gefühlt habe.


    Nur, wenn man Brown mangelnde Genauigkeit vorwirft und einen Hang zu nebulösen Vatikanspukgeschichten, dann sollte man das Kastner mit der gleichen Deutlichkeit vorwerfen. Und das hat nun mal nix mit Stil zu tun. Kastner verwendet letztendlich die gleichen Elemente, verpackt sie nur ein bischen anders (in Rabarats Augen eben stilvoller oder mit mehr Können).


    Gruss,


    Doc

  • @ Iris


    wenn ich einen Anwalt brauche, gebe ich Bescheid! :grin


    @ Doc


    Du sinkst in meiner Achtung nicht ab, weil dir Dan Brown gefällt. :lache


    Ich glaube aber nicht, dass mich die Freundschaft zu Jörg hier stark beeinflusst.
    Ich kenne auch Andreas Franz und ihm habe ich gesagt, dass ich zu seinen Büchern nichts sagen kann, weil ich keine Krimis lese.
    Ich kann mit den Drei-Wort-Sätzen von D.B. eben nichts anfangen und da ist mir persönlich Scheissegal, ob der Autor deutsch, amerikanisch, serbokroatisch oder nordfinnisch ist.


    Ansonsten geben ich allen in allem recht! :grin

  • Zitat

    Iris schrieb:
    Eigentlich liegen wir nicht weit auseinander, aber in diesem Fall hast du in deinem Groll leider den Bogen überspannt!
    Belaß es mal bei der Einmaligkeit.


    Okey Dokey, was ich zu sagen habe, habe ich gesagt. Nur warum soll ich einen "Groll" haben??


    Zitat

    Iris schrieb
    Dan Brown ist ein Produkt, eine Trademark. Ein cleverer Agent hat den Autor, der sein erstes Buch als Ebook selbst vermarktete, aufgegabelt und zusammen mit einem plausiblen Konzept an einen Verlag vermittelt, der ihn zum Star gehypet und dann in alle Welt verkauft hat.
    Diese Methode des gezielten Marketings hat mit seinen Qualitäten als Autor nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist nicht einmal sicher, daß Dan Brown die unter seinem Namen erscheinenden Bücher selbst schreibt. Die Person Dan Brown ist ein Brand, eine Trademark und wird als solche bis ins letzte vermarktet wie ein Persil, Ford, blend-a-med oder Max Factor.
    Mit dem Menschen Dan Brown hat der ganze Rummel sicherlich überhaupt nichts mehr zu tun.
    Es ist auch völlig gleichgültig, wie gut oder schlecht die unter seinem Namen publizierten Romane sind -- egal in welcher Hinsicht. Wichtig ist, daß man mit dieser Trademark etwas Bestimmes verbindet und daß der Vertriebskreislauf funktioniert, so daß die Produkte mit diesem Brand deutlich erkennbar und überall stets in großer Zahl zu finden sind (Stapelware).


    Das mag für den US-Markt stimmen.
    Aber in Deutschland kann ich mich für "Illuminati" bei Erscheinen (Jan/Feb 2003) nicht an besondere Werbeaktivitäten des Verlages erinnern. Es war zwar Stabelware, aber das sind bei Bastei jeden Moant einige Bücher.
    Nach meiner Beobachtung verstärkte der Verlag erst seine Aktivitäten, als die Leser "Illumianti" in die Charts kauften. Für mich war es ein Phänomen, wie durch Mund-/Foren-Empfehlungen dieses Buch nach oben schoß.
    Für mich hat das hier anders funktioniert.
    Oder ging etwas an mir vorbei??


    Zwischenzeitlich mag er auch in Deutschland eine Trademark sein.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Iris
    [Warum sollte ausgerechnet bei Büchern der Satz von der Million Fliegen nicht gelten? Nur weil ihr zwei diesmal zu den Fliegen gehört habt? :wow


    Sorry, aber ich konnte jetzt einfach nicht wiederstehen! :lache


    Sollte ich der Zweite sein?? Gerne, denn ich habe auch schon Schmetterlinge auf diesen Haufen gesehen :grin


    Dyke -flattert zu einer H.G. Wells-Rose

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ich hoffe, Du schämst Dich wenigstens ein bischen dafür. :-)


    Nicht im Geringsten!


    Zitat

    Nur, wenn man Brown mangelnde Genauigkeit vorwirft und einen Hang zu nebulösen Vatikanspukgeschichten, dann sollte man das Kastner mit der gleichen Deutlichkeit vorwerfen. Und das hat nun mal nix mit Stil zu tun. Kastner verwendet letztendlich die gleichen Elemente, verpackt sie nur ein bischen anders (in Rabarats Augen eben stilvoller oder mit mehr Können).


    Ich kapier 's nicht! Wirklich nicht!


    Genau das ist doch der Fall! Ich finde das Zeug einfach "handwerklich" (=literarisch) bodenlos schrottig, ob er nun historisch oder sonstwas korrekt ist, spielt bei einer derartigen Räuberpistole für mich keine Rolle!